Invasive Arten - Altes und Neues

Hier können wissenschaftliche Informationen zu Ameisen eingetragen werden.

Invasive Arten - Altes und Neues

Beitragvon jogi » 30. Dez 2004 12:03

Unter dieses Thema möchte ich einfach Berichte und Veröffentlichungen stellen, die invasive Arten betreffen. Einige Infos davon sind zwar nicht mehr ganz aktuell, aber sicher dennoch interessant.
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Argentinische Ameise

Beitragvon jogi » 30. Dez 2004 12:04

Bioinvasion: Ameisen bauen Vereintes Europa
Südamerikanische Kolonie erstreckt sich über 6.000 Kilometer


nature.com
London (pte, 16. Apr 2002 11:27) - Wie eine Invasion hat eine Superkolonie südamerikanischer Ameisen den europäischen Kontinent bevölkert. Millionen von Nestern und Milliarden von Tieren leben im gesamten Mittelmeerraum. Wissenschaftler haben entdeckt, dass sich die Tiere dieser Kolonie nicht gegenseitig attackieren. Das ist der Hinweis auf ein großes Ameisenimperium, das sich über 6.000 Kilometer erstreckt. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar heute, Dienstag.

"Die Tiere reagieren aufeinander wie Kollegen, obwohl sie zueinander nicht wirklich ein Naheverhältnis haben", so Laurent Keller von der Universität von Lausanne. "Das ist die größte biologische Kooperative, die jemals entdeckt wurde. Man kann spanische Tiere mit italienischen zusammenbringen, ohne dass es zu Aggressionen kommt", so der Forscher. Das sei eine große Überraschung gewesen.

Als unglaublich und spannend bezeichnet der Entomologe Terrence McGlynn von der Universität von San Diego die Situation. Die neue Kooperative der argentinischen Ameise (Linepithema humile) bedroht aber heimische Insekten und bedeutet für die Landwirtschaft eine Katastrophe. Andere Insekten wie die amerikanische Feuerameise haben bei weitem nicht jenes gigantische Ausmaß erreicht wie diese. "Alleine die Entstehung dieser riesigen Kolonie ist den Forschern ein Rätsel", so McGlynn. "Das Verständnis wie ein solches Gefüge entsteht, ist biologisch höchst interessant", so der finnische Genetiker Pekka Pamilo von der Universität Oulo.

Die argentinische Ameise ist den Biologen als Invasor bekannt, denn nur in der Antarktis fehlt diese Spezies, sonst ist sie überall auf der Erde verteilt. Auch in Hawaii und in Neuseeland konnten diese Tiere Fuß fassen. Schlimm sehe es dann für heimische Arten aus. "Diese werden von den Eindringlingen völlig verdrängt", so Keller. Die einzige Möglichkeit den Ameisen effektiv den Garaus zu machen, ist die Dekodierung ihrer eigenen chemischen Signale, die sozusagen als Kommunikationssystem der Insekten fungieren.

Keller und sein Team konnten von Südspanien über Südfrankreich bis nach Nordwest-Italien die Ameise finden. "Das Interessante an den Tieren ist, dass sie sich in Südamerika bekriegen, auch wenn sie nur ein paar Meter nebeneinander leben. Hier sind sie auf 6.000 Kilometer verteilt und fungieren wie eine Kolonie, selbst wenn sie tausende Kilometer voneinander entfernt leben." Die Forscher vermuten, dass es eine biologische Strategie ist, gemeinsam gegen Feinde und Parasiten zu wirken anstatt sich gegenseitig zu bekriegen.

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gelbe Ameise (Anoplolepis gracilipes)

Beitragvon jogi » 30. Dez 2004 12:06

Killerameisen erobern Nord-Australien
Insekten zerstören Kulturland und andere Tiere

Canberra (pte, 28. Feb 2003 17:49) - Australische Wissenschaftler warnen erneut vor einer der gefürchtetsten Bio-Invasoren: Der rund ein Zentimeter großen, gelben oder "verrückten" Ameise. Die Insekten sind wahrscheinlich vor 60 oder 70 Jahren versehentlich aus Indien eingeschleppt worden und gelten unter Ökologen als eine der schlimmsten invasiven Arten. Das australische Forschungsinstitut CSIRO Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar hat heute, Freitag, berichtet, dass die Ameisen bereits auf dem Weg nach Nord-Australien sind.

"Die Tiere fressen praktisch alles, was sich ihnen in den Weg stellt", so ein CSIRO-Sprecher. Auch menschliche Behausungen sind vor den gelben Killerameisen ([i]Anoplolepis gracilipes[/i]) nicht verschont. "Die Ameisen nisten quasi überall", so CSIRO-Experte Ben Hoffmann,. Wenn sie schwirren, stellen sie auch für den Menschen eine Gefahr dar, weil ihre produzierte Säure zur Erblindung führen kann", meint der Forscher. Bis zu 1.000 Tiere pro Quadratmeter oder 79 Mio. pro Hektar wurden im australischen Busch gezählt. "Die Ameisen leben in Superkolonien mit mehreren Königinnen", erklärt der Wissenschaftler. Die gelben Insekten erhielten ihren Namen wegen ihrer rasenden Bewegungen.

Auf der zu West-Australien gehörenden Weihnachtsinsel haben die Ameisen bereits zu einer ökologischen Katastrophe geführt. Dort haben sie innerhalb von nur 18 Monaten drei Mio. rote Landkrabben getötet. Seit 1989 sind zwischen 15 und 20 Mio. rote Landkrabben durch die giftigen Ameisen, deren Gift die Tiere erblinden lässt, ums Leben gekommen. Insgesamt schätzen die Forscher ist die Zahl der Krabben, die auf der ökologisch interessanten Insel endemisch sind, in den vergangenen Jahren um 30 Prozent zurückgegangen. Auch im letzten verbliebenen Regenwald der Insel haben die Ameisen massive Umweltschäden angerichtet und andere seltene Arten gefährdet. Nur mit Hilfe massiver Gifteinsätze konnte die Invasion der gelben Insekten schließlich noch unter Kontrolle gebracht werden, berichtet das Forschungsinstitut.

Im Norden Australiens sind die Ameisen bereits in 63 Gebieten gesichtet worden. Nun will die Regierung auch am Festland gegen die Tiere vorgehen. "Wenn die Populationen noch klein sind, sind die Chancen sie zu vernichten günstiger", so Nanikiya Munungurritj, vom Dhimmurru Aboriginal Land Management in Nord-Australien. "Die Tiere brauchen für Überlandreisen in Australien die Hilfe von Menschen", erklärt der Forscher. Das sei auch die einzige Möglichkeit, sie an der Weiterverbreitung zu hindern. "Wir wollen unser Land so haben, wie es immer war, vor allem ohne diese verrückten Ameisen", erklärt Munungurritj. "Daher müssen wir die Tiere ausrotten." Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut CSIRO soll ein Notprogramm gegen die Invasoren erarbeitet werden.

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