Haltungsbericht Myrmica rubra

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Haltungsbericht Myrmica rubra

Beitragvon Waldläuferin » 25. Apr 2007 06:48

Ich habe viel in diesem Forum nach Haltungserfahrungen mit Myrmica rubra gesucht, aber leider nicht wirklich viel gefunden. Zumindest sind die Haltungsberichte immer nach relativ kurzer Zeit abgebrochen worden, so dass man eine wirkliche Entwicklung nicht nachvollziehen konnte.

Ich möchte nun versuchen, es besser zu machen und in regelmäßigen Abständen (und auch noch nächstes Jahr) das Geschehen hier bei mir zu posten.

Auf Fotos müsst ihr leider verzichten. Das was meine Digitalkamera zustande bringt, ist niemanden zumutbar ... leider. Darum werde ich zur Not mal was aufmalen, wenn ich es unbedingt irgendwie bildlich darstellen will.

Hier könnt ihr eure Meinungen, Fragen und Ideen posten: Diskussion
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Die erste Woche

Beitragvon Waldläuferin » 25. Apr 2007 08:40

Nach vielen Überlegungen habe ich mich entschieden, zusätzlich zu unserer neuen Lasius niger Kolonie eine zweite Kolonie zu beheimaten. Die Entscheidung fiel dann auf Myrmica rubra.
Sie ist ebenso einfach zu halten, unterscheidet sich aber eben auch in vielen Dingen von Lasius niger und gibt einen so viele Möglichkeiten des Vergleichens. (Hoffe ich jedenfalls.)
Am Mittwoch den 18. April stürmte ich somit den Antstore und wurde eine Menge Geld los. :P

Mitgehen ließ ich folgendes:
- Starter Set Acrylfarm + Arena
- kleine Kolonie Myrmica rubra 1 Queen + 10 Arbeiterinnen + Brut (ätsch ich hab 11 bekommen!)
- Lupe (immer sehr hilfreich)

Zu Hause hab ich das Ganze dann erstmal mit PTFE gesichert und dann eingerichtet. (Ich wollte sicher gehen, dass der PTFE-Streifen auch ordentlich ist. Nicht dass ich dann nochmal von vorne anfangen müsste ...)

Die Farm sieht jetzt so aus:
Bild

Die Arena sieht im Moment mit dem Reagenzglas so aus:
Bild

Die Bewässerung der Farm funktioniert ganz gut über den Strohhalm. Ich muss nicht jedes Mal die Farm öffnen und damit können mir die Biester dann auch nicht entwischen. Falls sie jemals dort einziehen. Trotzdem habe ich am oberen Rand einen PTFE-Streifen gezogen, vielleicht hilft er ein bisschen, wenn ich doch mal ran muss.

Der Arenaboden ist mit hellem Wüstensand bedeckt. Da sie auch ein bisschen Platz nach oben hat, steht da auch ein Porenstein drin, dann können die Ameisen auch mal Ausschau halten ...
Das Reagenzglas liegt halb versteckt unter dem Porenstein. Das gibt ihnen ein bisschen Schutz. Ich kann sie aber trotzdem noch gut beobachten.

[hr]
18.04.2007

Im Reagenzglas sitzen sie alle etwas ängstlich zusammen und hüten Queen und Brut. Eine Arbeiterin ist tot und wurde ganz nach vorn zum Stöpsel transportiert. Der Rest scheint trotzallem wohlauf zu sein.
Nach dem Öffnen des Reagenzlases bewegt sich erstmal gar nicht. Das bleibt auch den ganzen Tag so. Ich glaube, die sind noch ein bisschen geschockt, aus ihrer großen Kolonie gerissen worden zu sein ...
Naja und Futter haben sie damit auch nicht angerührt.

[hr]
19.04.2007

Mal eine Arbeiterin, mal zwei wandern durch die Arena und erforschen sehr vorsichtig das Terrain.
Das Zuckerwasser wird nicht mal angeguckt. Am aufgeschnittenen Mehlwurm haben sie ein bisschen mehr Zeit verbracht.

[hr]
20.04.2007

Den Porenstein haben sie entdeckt und klettern dort wirklich gern und viel drauf rum und hindurch ...
Das Futter wird immer noch nicht begeistert angenommen.

[hr]
21.04.2007

Heute habe ich mal eine Arbeiterin im Schlauch zur Farm laufen sehen. Meiner Meinung nach war sie aber nicht bis nach oben gekommen.
Ist ja auch ein weiter Weg für eine einzige kleine ängstliche Ameise.
Futter? Nö, danke.

[hr]
22.04.2007

Faulenzertag.

[hr]
23.04.2007

Heute haben sich doch wirklich Mücken in mein Heim getraut. Etwas platt habe ich eine vor das Reagenzglas gelegt. AHA! Die Mücke haben sie gleich reingeschleppt.
Da hab ich dann gleich auch mal ein Test gewagt und statt Honig Rohrzucker aufgelöst und in den Napf getan. Die Scout-Dame hats gefunden und plötzlich ging das Schlecken los. Alle Ladys nacheinander ran an den Napf und mit Turbogeschwindigkeit durch die Arena ...

[hr]
24.04.2007

Da die Königin ja eine Menge Eier hat und da auch bald was schlüpfen wird, hab ich mal Mückenlarven als Proteinquelle angeboten. Habe aber leider noch keine dran fressen sehen. Ansonsten bleibe ich erstmal beim Rohrzucker. Davon hab ich genug und sie lieben ihn.
Abends hab ich dann auch noch 2 Larven und einen riesigen Eierhaufen entdeckt! :D

[hr]
25.04.2007 - Das ist ein echt mieser Tag!

Panik!
Die Ameisen sind weg.
Also zwei sind noch Reagenzglas bei den Larven. Aber wo steckt der Rest?
Unter dem Porenstein haben sie sich eine Grube gebuddelt und sitzen dort mit Queen und Eiern ... Aber dort ist es total trocken ... Da sollten sie nun wirklich nicht hin ...
Beim Gucken hab ich sie wohl ein bisschen erschreckt. Sie sind jetzt wieder zurück ins Reagnzglas gelaufen, mit Eiern aber ohne Queen. Die Queen kann ich nirgendwo sehen. Wenn die jetzt im Porenstein steckt und den Weg nicht mehr rausfindet ... :?
Die Queen ist wieder im Reagenzglas und es wird fleißig in der Arena patroulliert.
Da hab ich mich entschieden, den Weg zwischen Arena und Farm zu verkürzen. Ich habe einen kürzeren Schlauch zwischen Farm und Arena angebaut, der auch nach kurzer Zeit schon begangen wurde.
Na, was soll ich sagen. Am Abend sind die Kleinen scheinbar recht glücklich in die Farm umgezogen und sind fleißig am Gängebauen.
Da das Reagenzglas leer war, und es nicht besonders visuell ansprechend ist, wenn meine BWL-Bücher unter der Arena gestaplt liegen, wollte ich also wieder den längeren Schlauch anbauen, um alles zurück in das ursprüngliche Arrangement zu bringen ...
](*,) Ich bin aber auch so ungeschickt ... Hab ich doch den Schlauchanschluss der Farm abgebrochen ... :angry01: Wenn ich einen Gummihammer hätte, hätte ich jetzt Kopfschmerzen ... :stone_on_head:
Also erstmal Stöpsel rein, damit sie nicht entfleuchen können und viel nachdenken, was ich jetzt machen soll.
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Beitragvon Waldläuferin » 28. Apr 2007 13:07

26.04.2007

Eins muss ich ihnen lassen, sie sind extrem fleißige Tunnelbauer. Innerhalb der Nacht haben sie sich einmal bis zum Granulat nach unten gegraben und wieder ein Stück hoch, inklusive zwei kleiner Höhlen. Das sieht so niedlich aus, wenn sie Sandkörner durch die Gegend tragen.

Ich habe auf der anderen Seite der Farm den Strohhalm aus dem Zugang gedrückt und dort erstmal die Arena angebaut. Nach drei Stunden fleißigem Hinundherlaufen im Schlauch haben sie sich auch wieder in die Arena getraut und nach Futter zu suchen.


[hr]
27.04.2007

Manchmal denke ich mir, die Biester haben einen echt schlechten Orientierungssinn. Den ganzen Tag schon sehe ich zwei Arbeiterinnen immer im Kreis rundherum in der Arena laufen, als wenn sie den Weg nach Hause nicht finden. Vielleicht hat das ja auch einen anderen Sinn, aber für mich sehen sie aus wie dir typisch hysterischen Ameisen ...

Ich habe ihnen heute Mehlwurm und Heimchen angeboten. Den Mehlwurm sehen sie nicht mal an. Der Kopf vom Heimchen (hatte ich durchgeschnitten) haben sie bis zum Schlaucheingang geschleppt und dort festgestellt, dass sie ihn nicht hoch bekommen ... Naja, jeder kann sich mal verschätzen ...

[hr]
28.04.2007

Hui, die Gänge werden fleißig weitergebaut, die Höhlen vergrößert. Echt fleißig die Biester.
In der untersten Höhle , direkt am Granulat liegen mindestens eine große Larve und ein Eierhaufen ... und die Larve ist schon recht groß ... :)
Den abgebrochenen Anschluss habe ich wieder angeklebt. DANKE @NoMa. Ich muss jetzt auch von der Seite befeuchten, denn auf der anderen Seite haben sie sich nach unten gebuddelt (Scheinbar ist das Substrat am Strohhalm bei mir immer am lockersten und damit auch am attraktivsten.). Wenn sie es so wollen. Bitte.

[hr]
29.04.2007

Tja. Sonntags ist nicht viel los. Dafür gibt es aber was zu sehen ... Larven, mindestens 5! Und sie sind schon recht groß!
Leider sehe ich sie kaum Futter suchen. Sie sind noch vorsichtiger als meine Lasius niger.
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Beitragvon Waldläuferin » 2. Mai 2007 13:50

02.05.2007

Nachdem meine Süßen sich in den letzten Tagen kaum geregt haben, und sich lieber mit der Brut in einer Kammer verschanzen, habe ich heute morgen eine große Überraschung gehabt!

Tagsüber ist ja nun wirklich keinerlei Bewegung in Farm und Arena zu sehen, trotzdem habe ich gestern Abend mal zwei Heimchen angeboten.

Und was soll ich sagen ... In der Nacht haben sie beide Heimchen von der Arena in die Farm getragen! Und das waren wirklich große Biester. Meine Güte, die haben Hunger!

Wenn ich in die Farm schlunze, sehe ich auch einen recht großen Eierhaufen und ein paar Larven (keine Ahnung wie viele es sind) und die Arbeiterinnen liegen drumherum verteilt.

Ich freue mich schon, wenn es mehr werden und dann auch tagsüber ein bisschen mehr Action zu erwarten ist.
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Beitragvon Waldläuferin » 10. Mai 2007 09:02

10.05.2007

Es wird ja mal wieder Zeit, was von uns hören zu lassen.

Leider gibt es als erstes eine nicht so gut Nachricht ... Heute morgen habe ich meine erste tote Arbeiterin in der Arena gefunden. :cry:

Ansonsten sitzen sie ja eigentlich immer nur in ihrer Kammer und hüten Queen und Brut. Fortschritte kann ich nicht beobachten, denn sie sitzen bevorzugt da oben drauf und ich will ja nicht ewige Zeiten in die Farm leuchten und sie in Panik versetzen.

Futtertechnisch bin ich immer noch am ausprobieren, denn die mittlerweile angebotenen Heimchen, Drosophila und Mückenlarven haben sie vollkommen ignoriert.

Dafür hat eine Arbeiterin in den letzten Tagen einen ganz schönen Schock gehabt und auch mir einen verpasst ... Die Süße muß über das eingedickte Zuckerwasser gelaufen sein. Jedenfalls entdeckt ich sie mit RIESIGEN angeklebten Sandklumpen durch die Arena kriechen. Sie ist damit ja nicht weit gekommen und es sah gruselig aus. Also hab ich schnell mal den Futternapf ausgespült und mit einer dünnen Schciht Wasser gefüllt wieder in die Arena gestellt. Dann hab ich die Ärmste vorsichtig ins Wasser geschoben (mit einem Pinsel) und ihr dort die Klumpen abgespült. Danach lief sie ziemlich dankbar zurück in die Farm. Glück gehabt!
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Beitragvon Waldläuferin » 12. Mai 2007 20:49

12.05.2007

Heute gab es wieder Panik im Hause. In der Arena waren drei Arbeiterinnen, aber sie saßen nur in der Ecke und bewegten sich nicht mehr. Schon wieder Tote und dann gleich drei?!

Nach einigem Abwarten, das gar nichts brachte, habe ich sie vorsichtig mit dem Pinsel angestupst. Oha! Zwei liefen mehr oder weniger flott weg. Die Dritte bewegte sich auch noch, schien aber total geschwächt. Also mal schnell in die Farm gelinst, ob denn da alles in Butter ist. Und ja, denen ging es gut. Alle anderen sitzen in der Kammer bei der Brut und scheinen wohlauf zu sein.

Bei der Beobachtung der beiden anderen in der Arena fiel mir auch auf, dass sie scheinbar Schwierigkeiten mit dem Untergrund hatten ... Sie haben wie die Lasius niger gelben Wüstensand in die Arena bekommen. Die Lasius niger haben damit eindeutig keine Probleme gehabt, da denkt man doch nicht, dass die größeren Myrmica rubra da nicht drauf laufen können. Aber genau das schien das Problem zu sein. Sie laufen und rutschen verzweifelt im Sand bis sie nicht mehr können und eingehen. Kein Wunder, dass sich da nichts in der Arena bewegt!

Darum habe ich dann alle drei vorsichtig mit dem Pinsel eingesammelt und sie in den Ausgang gesetzt, diesen dann mit einem Stopfen verschlossen und den ganzen Mist weg! Ich habe dann das restliche Sand-Lehm-Gemisch aus der Farmbefüllung genommen und einen kleinen Hügel Richtung Ein-/Ausgang geformt, das ganze befeuchtet und dann abgewartet, bis alles einigermaßen abgetrocknet war.

Währenddessen sind zwei Arbeiterinnen zurück in die Farm gelaufen, die Schwache blieb zurück im Schlauch und hockte da rum.

Mittlerweile habe ich den Eingang zur Arena wieder geöffnet und sie wurde auch schon scheinbar freudig erkundet. Die Schwächliche ist auch wieder drin, nachdem eine andere mehrmals versucht hat, sie in die Farm zu tragen. Ich habe auch beobachtet, dass das angebotene Honigwasser aufgenommen wurde und (wahrscheinlich; so sah es für mich aus) die Ärmste damit gefüttert wurde. Zumindest sind ihre Bewegungen deutlich reger und koordinierter.

Ich drück meinen Kleinen die Daumen und werde ihnen nachher noch ein paar Mückenlarven anbieten.

So wie ich jetzt beobachten kann, wird die Arena viel mehr (also ja fast 100% mehr) besucht. Das kann ja nur gut sein.
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Beitragvon Waldläuferin » 20. Mai 2007 06:26

20.05.2007

Meine Myrmica rubra entwickeln sich ganz prächtig. Wenn man in die Farm schlunzt, sieht man jede Menge Nachkommenschaft. Auch einige Nacktpuppen durfte ich schon sehen und mittlerweile müssen sie schon Brut auslagern, weil sie nicht mehr in die Wohnhöhle passt.

Die Queen ist der gut an der angeschwollenen Gaster zu erkennen. So rund war sie nicht, als sie zu uns kam.

Zu Futtern gibt es vor allem Honigwasser und Drosophila, an was anderes wollen sie im Moment gar nicht gehen. Die Fliegen schleppen sie aber jetzt auch schon ins Nest. Ich habe ihnen extra einen Lehmhügel zum Ausgang gebaut, damit es ihnen leichter fällt.

Seltsam finde ich Moment das Verhalten einer Arbeiterin. (Ich gehe jetzt mal stark davon aus, dass es immer die gleiche Arbeiterin ist.) Sie hat in der Farm einen neuen Bereich gegraben, der definitiv keine Verbindung (außer über die Oberfläche) mit dem eigentlichen Nest hat. Dort sitzt sie oft und scheint sich wie zu Hause zu fühlen. Manchmal sitzt sie auch einfach nur in der Farm und freut sich des Lebens. Ich hatte die Vermutung, dass es sich vielleicht doch um eine zweite Queen handelt, die sich abspalten will, doch der Größenvergleich läßt diese Vermutung nicht wirklich zu. Sie sieht definitiv wie eine Arbeiterin aus ...
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Beitragvon Waldläuferin » 9. Jun 2007 19:35

09.06.2007

Auch wenn sich nicht viel bewegt, will ich euch trotzdem up to date halten ...

Nur sehr sehr selten sehe ich eine Arbeiterin in der Arena. Vor drei Tagen hätte ich schon eine Party feiern können, weil ich eine am Honig schlappern sehen habe.

Trotzdem weiss ich, dass es ihnen recht gut gehen muss, denn sie transportieren (wenn ich nicht zuschaue) regelmäßig Fruchtfliegen und Mehlwürmstücke in die Farm. Leider entsorgen sie diese aber nicht, so dass ich mir langsam Sorgen über verschimmelte Essensreste mache. Außerdem buddeln sie recht viel in der Farm und die Brutkammer ist deutlich größer gemacht worden.

Beim Zählen (Das ist total schwer, weil sie bei Lichteinfall immer etwas hysterisch hinundher laufen.) bin ich auf etwa 15 sichtbare Arbeiterinnen gekommen. Die Königin ist sehr gut zu utnerscheiden, denn sie hat eine sehr große Gaster. Es sind auch eine Menge Nachkommen in den verschiedensten Entwicklungsstadien zu sehen. Besonders interessant finde ich den Anblick einer Nacktpuppe, die von einer Arbeiterin transportiert wird. So ein Riesenbaby ist ja nun wirklich nicht schwerelos.

Leider gefällt mir meine Arena immer noch nicht, so dass ich sie heute abend mal wieder umbauen werde. Das PTFE ist total verwischt und muss erneuert werden. Außerdem trocknet das Sand-Lehm-Gemisch, das ich als Bodengrund nutze, nicht aus, wenn ich auch eine Tränke mit in die Arena stelle. Die Luftfeuchte ist darin wohl ziemlich gesättigt. Das führt zum ziemlich schnellen Schimmeln der Honigmischung und der toten Insekten. Ich werde einen anderen Bodengrund versuchen müssen.
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Jun 2007 10:28

16.06.2007

Naja. Eigentlich gibt es nichts Neues. Ab und zu gibt es mal etwas Bewegung in der Arena, aber ansonsten ist alles ruhig.

Das Futter wird gut angenommen und die Brut sieht auch gut aus.
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Beitragvon Waldläuferin » 9. Jul 2007 10:29

09.07.2007

Zwischenzeitlich musste mal bewässert werden. Ich konnte es nicht mehr übersehen ... Da der Tunnel fast parallel zum Strohhalm gebaut wurde und das Nest direkt daneben liegt, habe ich ja mit Panik gerechnet.

Und ich hatte Recht! Als ich mit der Pipette gegen den Strohhalm gestoßen bin, sind die Kleinen zum ersten Mal geflitzt. Ansonsten haben sie ja immer den Eindruck der Behäbigkeit gemacht, aber nun nicht mehr. Alles rannte hin und her. Und auch wenn ich sie nicht zählen konnte, kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass die Population angewachsen ist.

In der ganzen Panik haben sie sich kurzfristig entschieden, mit der Nachkommenschaft in einen Gang zu ziehen, der das Nest immer mit den Ausgang zur Arena verbunden hat. (Er wurde nachträglich angelegt, nachdem ein Zugang neben dem Strohhalm und das Nest schon fertig waren.)

Mittlerweile wandern sie zwischen ihrem Nest und dem ausgebauten Gang immer hin und her. Mal liegt die Brut dort, mal hier. Gut zu beobachten istd adurch die Menge an Nacktpuppen! Meine Güte!

Aber die Nachkommenschaft wird auch benötigt, denn immer wieder finde ich eine tote Arbeiterin in der Arena. In den letzten Wochen waren es vier. Ich weiß, einige werden jetzt sagen, das ist aber nicht viel. Aber ich habe ja auch immernoch eine kleine Kolonie mit nur einer Königin. Da merkt man jede fehlende Hand ...
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Beitragvon Waldläuferin » 2. Aug 2007 10:23

02.08.2007

Es ist auch mal wieder Zeit, hier einen kleinen Bericht zu verfassen.
Den Kleinen geht es prächtig. Mittlerweile sind sie deutlich aktiver im Nestbereich wie auch im Außenbereich unterwegs. - Es sind jetzt natürlich auch schon mehr Arbeiterinnen!
Futtern tun sie einen Menge, wie immer gibt es Honig, Mückenlarcen, Heimchen und zwischendurch zerklatschte Mücken, die es hier im Moment eindeutig zu viele gibt.
Ansonsten haben sie sich wirklich an der neuen Stelle angesiedelt und haben eine Menge neuer Gänge und kleiner Kammern gebaut.
Damit mein Bericht nicht immer so trocken wirkt, habe ich heute zwei Fotos und ein kleines Video anzubieten.

Bild
Eine Arbeiterin an den Mückenlarven; außerdem sind die kleinen Lehmkugeln zu sehen, die beim Abtransport an der Farm entstanden sind.

Bild
Hier sieht man die Hauptkammer der Kleinen. Wenn man etwas Fantasie aufbringt, sieht man auch etwas Brut. Und jeder darf die Königin suchen, sie ist eigentlich sehr gut zu erkennen.

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Und hier ein kleines Video noch. Ich weiss, dass die Qualität nicht berauschend ist, aber mein Handy kann nicht mehr ...
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Sep 2007 14:33

15.09.2007

Wenn ich mich in letzter Zeit hier nicht sehr oft hab blicken lassen, liegt das vor allem an zu viel Arbeit. Die Kleinen vernachlässige ich dabei keineswegs. Nur so ein Forum ist dann doch zeitaufwendig, wenn man auch noch alles lesen will. Ich hab da was von über 3000 neuen Beiträge gelesen. Hilfe!

Den M. rubra gehts ganz gut. So langsam mache ich mir für den Winter Gedanken. Besonders die Vorbereitung auf den Kühlschrank steht jetzt an. Ansonsten sind sie jetzt auf alle Fälle schon ein Wenig zur Ruhe gekommen und Action ist nicht mehr wirklich zu erwarten.

Ihre Farm werden sie auch im nächsten Jahr noch nicht voll auslasten können. Das heißt, hier muss wenig neuinvestiert werden. Auch nicht das schlechteste ...
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Beitragvon Waldläuferin » 16. Okt 2007 21:05

16.10.2007

Seit etwa einer Woche steht die Farm wetterfest verpackt vor dem Fenster, um den Kleinen den Winter nahe zu bringen. Wann es in den Kühlschrank geht, weiss ich noch nicht genau.

Bis jetzt scheint es ihnen ganz gut zu gehen, zur Mittagszeit, wenn es etwas wärmer ist, krabbeln sie noch herum.

Das Einzige, das mich etwas verunsichert und die recht starke Kondensation. Ich hoffe, dass bei den kühlen Temperaturen, kein Schimmel wächst.
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Beitragvon Waldläuferin » 11. Mär 2008 21:41

11.03.2008 :cry:

Leider muss ich jetzt der Wahrheit ins Auge sehen. Meine Myrmica rubra-Kolonie ist die einzige die nicht überlebt hat. Nach der Auswinterung der anderen Kolonien war ich guter Hoffnung, auch in ihrer Farm einige kleine Krabbler wieder zu finden, aber leider ist da gar nichts ...

Woran es gelegen haben mag, weiss ich nicht. Sie waren genau so, wie beide Lasius niger Kolonien untergebracht und mussten nicht mehr oder weniger erleiden.
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