Hallo allerseits,
Ich melde mich hier, da ich ein verhalten meiner Camponotus herculeanus Kolonien beobachtet habe, dass ich noch nicht kannte.
Womöglich ist es schon bekannt, dennoch werde ich meine Beobachtung und dazu folgende Theorie vorstellen.
Beobachtung:
Ich musste 2 C.herculeanus Kolonien, aufgrund platzmangel in einem Formicarium setzen.(30x20)
Dies ging sehr gut, bis Sie rund jeder 6 Arbeiter hatten.
Ich beobachtete heute morgen wie eine fremde Arbeiterin in das Nest der anderen Kolonie ging.Die fremde Arbeiterin zuckte beim Kontakt kurz zurück, danach liess sie sich von den Arbeitern füttern.Sie brach dies nach 5-10 Sec. ab und untersuchte das Nest; als sie auf die Brut stoss, trug sie eine Larve zu ihrem eigenen Nest.
Weder ihre Kolonie zu hause, noch die Kolonie des geschehens schien davon beeindruckt.
Nach einiger zeit war fast die ganze Brut "geklaut",(eine Arbeiterin hielt jedoch an einer Larve fest und Sie rungen leicht darum.Sie gab aber kurz danach auf und die fremde Arbeiterin konnte die Larve mitnehmen.
Als es keine Brut mehr gab, zerrte die fremde arbeiterin, Mandibel in Mandibel eine Arbeiterin vom geklauten Nest in ihr eigenes.
Dort angekommen wollte die geklaute Arbeiterin raus, fand aber auch draussen offentbar keine Pheromonenspur, sie blieb im neuen Nest und wurde auch gefüttert.
So ging es weiter bis die andere Kolonie selber brut klaute, noch einiger zeit musst ich sie einfach trennen, da sonnst eine Kolonie womöglich am ende nur eine Königin haben würde.
Theorie:
Alle Arbeiterinnen waren Pygmäen, wie man weiss sind Pygmäen nich nur kleiner, sondern benehmen sich anders.(Scheuer, weniger aggressiv.)
Offenbar sind Pygmäen gegenüber Pygmäen/Arbeiter ihrer eigenen Art nicht aggressiv.
Das ganze macht auch Sinn, da nur wenige Jungkolonien es zu einer reproduktiven schafft.
Wenn sich nun Konkurierende Jungkolonien von Anfang an bekämpfen, dann gibt es auf beiden seiten tode.Wahrscheinkeit wird grösser nicht zur reproduktiven Kolonie heranzu wachsen.
In einem Wald mit vielen Jungköniginnen/Jungkolonien ist es einfach eine vorteilhafte Konkurrenz wenn sie sich bestehlen, anstatt bekämpfen.Da die chance sich bei den Kolonien erhöht, die stehlen(verdopplung-verdreifachung der Brut)
In einem grösserem Gebiet ist es auch wahrscheinlicher, dass sich 2 Kolonien nicht gegenseitig finden, sondern nur die eine die andere.
Selbst die schon geschlüpften Pygmäen scheinen geraubt werden zu können, was auch vorteilhaft ist, ich denke dies ist nur alles wegen den Pygmäen möglich, sonnst wäre solch ein verhalten nicht zu sehen.
Wir kennen Oligogyne Arten wie Camponotus ligniperda, ich denke dies könnte eine andere Form davon sein.
Ich weiss nicht ob dieses verhalten schon bekannt ist, wenn hab ich es für mich selber entdeckt, dass ist auch schön.
Sonnst hoffe ich das es euch gefallen hat, ich denke man müsste diesen versuch öfters testen, auch mit Kolonien die ihre ersten Minoren bekommen haben, um sich völlig sicher zu sein.
Mit freundlichen grüssen,
Frico







