Ich werde Andi's Thread mal stellvertretend fortführen (doch wenn alles gutgeht kann er ja bald wieder mitposten *g*). Da erspar ich mir jedenfalls auch gleich die Einleitung. =)
ANMERKUNG: Ich werde die Eintragungen ca. 1-2 mal pro Woche editieren.
Also gleich zur Sache:
19.04.2004
Heute habe ich sie endlich erhalten - meine Messor barbarus...um genau zu sein 3 Gründungsköniginnen! Ich war sehr überrascht welche Größe sie aufweisen (fast so groß wie Wespen). Maße könnt ihr bereits weiter oben nachlesen, der Dank gebührt Andi. Ich rechnete leider nicht mit ihrer Ankunft, sodass ich vollkommen überrascht war und weder Nester bereitstanden, noch Behälter. Nachdem ich dann den ganzen Tag geschuftet hatte (Behälter gekauft, Ytongnester gebaut), siedelte ich sie schlussendlich um. Hier machte ich selbstverständlich gleich den ersten fatalen Fehler. Laut meines Lieferanten hatten alle 3 Queens Eier, als er sie abschickte. Nach der Umsiedlung hatte allerdings nur eine Queen Eier (und 2 Larven). Wo die Eier der restlichen beiden abgeblieben sind, vermag ich nicht zu sagen. Sehr wahrscheinlich ist es, dass sie irgendwo in der Watte waren und ich Depp sie mit weggeschmissen habe (obwohl ich wirklich alles megagenau abgesucht habe). Vielleicht haben sie ihre Eier aber auch selbst wieder gefressen, da die Reise zu anstrengend war,...ich weiß es nicht. Letztendlich also nur eine queen mit potentiellen Nachwuchs. Diese zog auch schon nach 30 Minuten in mein Ytongnest. Die anderen schlossen sich über Nacht an, wobei ich der einen etwas helfen musste den Weg zu finden.
25.04.2004
Nun, es gibt nicht viel neues! Oder doch? Zu allererst: Die Queens haben allesamt keine neuen Eier gelegt. Die Temperatur liegt bei 27Grad, Luftfeuchte etwa bei 50%.
Doch damit nicht genug: Die Eier meiner Hoffnungsträgerin sind abgestorben. Ich fand sie außerhalb des Nestes an der nassen Watte kleben. Wohl auch meine Schuld, da das Nest schlicht und ergreifend zu trocken war und die Königin nach der langen und recht trockenen Reise wohl dringend ein wenig Feuchtigkeit für ihren Nachwuchs benötigt hatte. Ich befeuchte das Nest jetzt alle 2 Tage ein wenig...ob das zuviel oder zu wenig ist kann ich nochnicht sagen. Es gibt allerdings einen Hoffnungsblick: Meine Hoffnungsträgerin hat ihre erste Pygmäe. Nun ist nurnoch eine Larve da.
30.04.2004
Die Lage hat sich bis heute nicht geändert. Ich sage BIS heute, da ich gott sei Dank endlich neue Eier bei meiner Hoffnungsträgerin entdeckt habe. So glaube ich zumindest *sie nicht stören wollt*. Das liegt wohl daran, da ich mit ANDIS Unterstützung etwas ausprobiert habe: Ich nahm an, dass die Luftfeuchte zu niedrig ist, so habe ich nasse Tücher über die Behälter gelegt. Durch die Bestrahlung mit der Wärmelampe erhöhte sich die Temperatur innerhalb des Behälters auf knapp über 30 Grad und die Luftfeuchte stieg auf 70. Vielleicht ist das der Grund für die neuen Eier. Auch die zweite Larve dürfte bald zu einem Imago werden. Die anderen beiden Queens weigern sich nach wie vor Eier zu legen. Da mein Lieferant meinte, sie hätten beim Abschicken Eier gehabt, gehe ich auch nicht davon aus, dass sie unbegattet sind. Ich fragte verschiedene Leute vergebens um Rat. Dann gab Cyberole mir den entscheidenten Tipp (so vermute ich). Auch er hatte Messor barbarus von dem gleichen Händler erhalten und in einem Startytongnest untergebracht. Allerdings legten sie monatelang keine Eier, wie bei mir. Schlussendlich siedelte er sie in Reagenzgläser um, und siehe da: Sie fingen an Eier zu legen und mittlerweile hat er eine kleine Kolonie. Ich nehme an, dass ich das gleiche Problem habe wie er, sodass ich morgen meine 2 widerwilligen Königinnen in Reagenzgläser umsiedeln werde. Ich hoffe, dass es funktioniert, denn sie dürften schon recht geschwächt sein. Auch ist mir aufgefallen, dass rote Folie kaum ausreicht, um für Messor eine "Undergrond"Stimmung zu erreichen. Ich habe die Nester momentan ja vollkommen abgedunkelt. Darunter befindet sich eine rote Folie. Hebe ich meine Abdeckung aber auch nur ein wenig auf, so werden die Queens sofort unruhig und äußerst aggressiv. Sie stellen sich dann sofort in Kampfpose hin, oder im Falle meiner Hoffnungsträgerin: Sie versucht die Eier zu verstecken. Messor ist vor allem in der Startphase/bei der Gründung echt kein Kinderspiel. Ich bin langsam echt am Ende meines Lateins! Auch hier appelliere ich nochmals an ANTSTORE: Haltungsklasse 1 ist vollkommen falsch! Messor ist äußerst anspruchsvoll!
02.05.2004
Endlich! Wie bereits geschildert, wollte ich meine beiden Messor-Problemkinder in Reagenzgläser umsiedeln, in der Hoffnung, dass sie mit der Eiablage beginnen! Also: Zwangsumzug. Hierfür machte ich bei meinem ersten Problemkind vorsichtig die rote Folie, die mit Secknadeln am Ytong befestigt war, ab! Und siehe da: Die Königin was sehr aufgebracht und rannte durch ihre kleine Kammer...und dann sah ich ein Eipaket, welches sie aus einer kleinen Ytongpore herausholte. Ich war verblüfft. Schnell schloss ich die Ytongkammer wieder und setzte die Königin wieder an ihren Stammplatz im Regal. Nun sah ich zu meinem zweiten Problemkind,...hatte sie etwa auch schon Eier gelegt ohne das ich es bemerkt hatte? Positiv! Auch hier sah ich (jetzt vorsichtiger) nach, und konnte ebenfalls Eier entdecken, um genau zu sein zwischen ihren Kiefern. Zufrieden ließ ich also alle drei Queens in ihren Ytongnestern. Es ist übrigens sehr interessant wie die Königinnen reagieren, sollte man sie stören. Sie sind unglaublich schnell! Nicht unbedingt im Laufen, aber im...öhm "Zucken"! Wenn man sie stört, bleiben sie größtenteils ruhig aber zucken plötzlich und unerwartet blitzschnell mit weit aufgerissenen Kiefern in eine Richtung! So eine Geschwindigkeit traut man den Fat Ladies garnicht zu. Sie schnellen richtig umher und das einfach irre schnell! Wie dem auch sei, meine Hoffnungsträgerin hat schon einen dicken Eiberg und eine weit entwickelte Larve und auch bei den anderen kann ich endlich Positives verzeichnen. So kanns weitergehen =)
06.05.2004
Sodalla. Zuallererst muss ich sagen, dass eine wöchentliche Aktualisierung wohl ausreicht, denn auch wenn ihr gerne mehr hören würdet, so passiert mit 3 Königinnen die in der "Eier-leg-Phase" sind nicht allzu viel. Aber "ein wenig" (*g*) hab ich dann doch zu berichten. Das Wichtigste vorweg: Die Eier leben noch! Allerdings sind es immernoch Eier. Auch die weitentwickelte Larve meiner "Hoffnungsträgerin" hat sich augenscheinlich nicht allzu arg weiterentwickelt. Man kann jedoch schon Augen erkennen. Aber dass Messor eine sehr langsame Entwicklung hat ist ja bekannt. Meine beiden Queens ohne Arbeiter habe ich jetzt ein wenig an die Helligkeit gewöhnt, d.h. die Abdeckung ist weg und fortan ist die rote Folie allein zum abdunkeln da. Die Queens haben sich auch daran gewöhnt, bekommen aber immernoch hektische Anfälle wenn ich das Licht anmache (ist bei Myrmica aber nicht anders, nur Leptothorax zeigt sich gleichgültig). Meine Hoffnungsträgerin hat noch eine Komplettabdunkelung, da ich sie und ihre Pygmäe speziell schonen will. Zudem dreht sie jedesmal halb durch, wenn ich nur die Abdeckung ein wenig hochebe (ich habe tatäschlich jedesmal Angst, dass sie die MiniPygmäe in ihrer Panik verletzt). Soviel zur derzeitigen Lage. Ich benutze nun auch nichtmehr die "Tuch über Becken"Variante, denn es scheint nun auch so zu klappen.
Gestern ist etwas anders passiert, das mich kurzzeitig beunruhigt hat. Als ich die Becken meiner Messors kontrollierte sah ich plötzlich, dass irgendein Insekt halb unter dem Ytong saß. Ich dachte im ersten Moment wirklich, dass sei meine Messor (wäre kein gutes Zeichen gewesen), allerdings saß diese putzmunter in ihrem Ytong. Ich hob den Ytong also vorsichtig an und was sehe ich? Einen fetten Käfer, der der Messorkönigin in der Größe um nichts nachstand. Ich frage mich heute noch wie er da reinkam. Mein Regal steht in einer Zimmerecke, weit weg von Fenstern. Zudem habe ich ein Insektenschutznetz am Fenster. Der Käfer konnte also eigtl. nur durch ein anderes Fenster reingekommen sein, flog darauf in mein Zimmer, beschrieb eine scharfe Kurve und landete genau in der Box meiner Königin im Regal. Ich fragte mich zuallererst natürlich "Schädling? Milben? Eierfresser?". In jedem Fall hätte die Messor nichts gegen in tun können. Ich packte also den Käfer und legte ihn, gemein wie ich bin, in mein Myrmicaformicarium, und warf ihn zusätzlich auf den Rücken. Die Arbeiter hatten auch schnell Interesse an ihm, allerdings gaben sie immerwieder auf, da sein Panzer zu hart war. Nebenbei konnte er seinen Kopf einziehen und legte sich so auf den Boden, dass sein Panzer sozusagen eine schützende Kuppel um ihn bildete. So ganz funktionierte das aber nicht,... doch auch sein "Bauchpanzer" war zu hart für Myrmica. Anschließend versuchte ich, ihn mit meiner Pinzette zu zerquetschen, doch auch hierfür war sein Panzer zu hart. Er wäre also definitiv kein guter Formicariumgeselle für meine Messor gewesen. Ich habe ihm anschließenh einfach dem Kopf vom Rumpf getrennt, mit der Folge, dass er nun verspeist werden konnte. Normal verfüttere ich kein "Lebendfutter" und hoffe einfach mal, dass er milbenfrei war.
So, nun zurück zum eigentlichen Thema. Ich kann über Messor momentan nicht viel mehr sagen, da sie sich damit begnügen, still dazusitzen und ihre Eier zu versorgen. Dennoch hatte ich heute morgen einen kurzzeitigen Schock, der wohl noch von meinen Pheidole herrührt. Eine Messorkönigin saß/lag in einer auf den ersten Blick komischen Pose im Ytong und aus der Entfernung dachte ich im ersten Moment "oh nein". (Aufklärung: Ich fand meine Pheidole eines Tages halbtot auf den Rücken liegend. Folge: Sie starb kurz darauf) Von Nahem sah das vermeintliche Sterben dann aber doch eher wie eine Putzzeremonie aus. War tatsächlich auch der Fall, nur dass die Königin sich bei ihrer Größe halt doch ein wenig krumm machen muss, was in diesem Fall einen recht komischen Anblick darbot.
FAZIT: Alles läuft zu meiner vollsten Zufriedenheit.






