Ytong-Nestbau Anleitung

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Ytong-Nestbau Anleitung

Beitragvon Corvin » 25. Feb 2007 13:33

Hi!
Ich bekomme bald einen Ytong Stein von Antstore, den ich zu einem Nest
für Camponotus ligniperda machen möchte. Leider wei ich nicht wirklich
wie ich ihn bearbeiten kann. Ich habe davon gelesen, dass man ihn nicht
bohren könnte, weil er dann bricht, habe aber auch gesehen, dass jemand
seine Kammern vorher Stanzlochartig umbohrt hat.
_____________________________________________________________________________________
Kann vielleicht jemand, der sich damit auskennt, eine Anleitung zum
Anlegen von Kammern und vielleicht ein paar nützliche Tips und Tricks
verfassen?

_____________________________________________________________________________________
Ich denke, dass es auch für andere hilfreich wäre, wenn eine genaue
Anleitung, eventuell sogar später mit ein paar Bildern verfeinert, hier
vorhanden wäre. Ich steuere gerne die Bilder bei der Bearbeitung meines
Ytongs zu, wenn jemand schon im Voraus eine just-text Anleitung
verfasst(,die wir dann eben später mit meinen Bildern aufpeppen^^).
Gefunden habe ich im Forum nichts vergleichbares im Bezug auf
Ytong-Bearbeitung und finde, dass es mal an der Zeit ist, eine genaue
Anleitung zur Verfügung zu stellen.
Bitte keine Posts, die nicht zur Anleitung beitragen. Jegliche
Verbesserungsvorschläge für die eventuell schon geschriebene Anleitung
bitte -nur- per PM an den Verfasser des nächsten Beitrags. Hier soll nur
dieser und der Beitrag stehen, der die Anleitung betrifft.


Diskussionsthread

Grüsse,
Corvin
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Beitragvon Corvin » 4. Mär 2007 16:14

Also ich kann leider keine Bilder beisteuern, weil die Kamera, die ich benutzt habe verschollen ist, füge diese aber noch ein, wenn sie wieder auftaucht.
Ich habe meinen Stein jetzt einfach ohne genaues Wissen bearbeitet, er ist aber gut geworden.
Hier ist meine Anleitung:


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Materialien und Werkzeuge: Ytongstein, Glasplatte/Plexiglasplatte,
Schraubendreher unterschiedlicher Grösse (Schlitz), Feile, evtl.
Schmirgelpapier, Sand-Lehm, Pinsel, Silikon
------------------------------------------------------------------------------------
[glow=red]1.[/glow] Kammergrösse abschätzen, je nach Art

[glow=red]2.[/glow] Kammern aufzeichnen. Am besten fängt man mit dem Punkt für den
Eingang irgendwo seitlich am Ytong oder hinten an. Dann die erste
Kammer einzeichnen, sodass diese mit Leichtigkeit mit dem eingang
verbunden werden kann. Danach die restlichen Kammern einzeichnen. Es
lohnt sich sich von Bildern von Steinen hier aus dem Forum inspirieren zu
lassen. Denkt immer daran, dass ihr auch noch Klebeflächen für das
Silikon braucht.

[glow=red]3.[/glow] Sind alle Kammern aufgezeichnet überprüft nochmal ob das alles gut ist
und beginnt dann mit einem Schlitz-Schraubendreher die erste Kammer
auszukratzen. Dafür beginnt man am besten am rand und sticht erst
einmal die Umrandung nach. Danach kann man mit weiteren, senkrechten
Stichen einen Teil der Oberfläche herunter hebeln. Vertieft die Höhle dann
auch gewünschte Tiefe und ebnet den Boden und die Wände mit dem
Schraubendreher indem ihr über die Flächen schabt.

[glow=red]4.[/glow] Nun ist der Eingang an der Reihe. Benutzt den Schraubendreher als
eine Art Bohrer und bohrt euch in die erste von euch ausgearbeitete
Kammer.

[glow=red]5.[/glow] Nun könnt ihr den ersten Gang machen. Denkt daran, dass dieser nicht
so tief werden sollte, wie eine Kammer, wägt aber weiterhin die Tiefe mit
der Grösse der Ameisen ab.
Geht ansonsten bei den Gängen genauso vor, wie bei den Kammern und
stanzt erst die Umrandung aus.

[glow=red]6.[/glow] Fertigt alle restlichen Kammern. Achtet darauf, dass der Ytong nicht zu
gross wird, sonst müllen euch die Ameisen den Stein voll und dann
könntet ihr n Schimmelproblemn bekommen. Haltet euch die Option frei
(durch etwas längere Gänge) einzelne Bereiche des Nestes abzutrenen.
Ich besitze Holzbewohnenede Ameisen und habe deswegen einfach drei
Abschnitte geschaffen indem ich zwei Gänge mit Holzspähnen
verschlossen habe. Dann können die Ameisen diese bei Bedarf frei
räumen. Bei Bodenlebenden Arten nehmt einfach etwas erde, die ihr in
den Gang presst. Füllt aber nicht auch die Kammern mit Erde, sonst
verliert der Ytong seinen Sinn.

[glow=red]7.[/glow] Alle Gänge und Kammern sind fertig. Zeichnet euch nun auf der
Oberseite des Ytongs ein Wasserbecken auf. Es sollte in einer der beiden
Ecken sein und nicht mittig, damit unterschiedliche
Feuchtigkeitsverhältnisse im Stein herrschen. Hebt die Kammer aus und
bearbeitet sie wie gewohnt. Jetzt könnt ihr die Rückseite und die Ecken
des Ytongs mit einer Feile bearbeiten. Rundet die Kanten ab oder tut sonst
etwas, oder lasst es eben^^.

[glow=red]8.[/glow] Bereitet eine Sand-Lehm-Wassermischung vor. Am besten kauft ihr
euch den Lehm in der Farbe in welcher der Ytong danach erstrahlen soll.
Denkt daran keine Lacken oder andere Farben zu verwenden. Diese
verstopfen die Poren und es findet keine Belüftung/Befeuchtung mehr
statt. Malt den ganzen Stein mit mehreren Schichten des farbigen Wasser
ein.

[glow=red]9.[/glow] Lasst ihn trocknen und klebt die Glasplatte mit Silikon auf den Stein
nachdem ihr die Gänge eurer Wahl versperrt habt. Achtet darauf, dass die
Klebepunkte so platziert sind, dass bei Auflegen der Platte kein Silikon in
die Kammern und Gänge eindringt. Benutzt am bestemn durchsichtiges
Silikon und nehmt nicht allzuviel Silikon. Weniger ist hier mehr.


Das ist eigentlich alles das worauf ich geachtet habe. Ich denke mal, dass euch das hier schonmal ganz gut weiter hilft. Viel Spass bei der realisierung eurer Vorstellung!!


Grüsse,
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Beitragvon Markus » 4. Mär 2007 21:07

Kleiner Tipp: Wenn man statt der Bleistiftskitzen mit dem Schraubenzieher Linien in den Stein zieht, kann man, sofern die Linien tief genug sind, die oberste Schicht der zukünftigen Kammer einfach abplatzen lassen (mit den Schraubenzieher vorsichtig aushebeln) und spart sich so ne Menge Schaberei...
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Beitragvon Skarum » 6. Jun 2007 15:51

Zum Silikon hätt ich noch ne Frage:

Ich war auch so sparsam wie möglich damit hab die Plexiglasplatte draufgelegt und ihn dann beim trocknen beschwert. Nach 2 Tagen waren einige Stellen schon wieder los. Hab die Platte dann abgemacht (war eh schon fast ganz ab). Dabei hab ich gesehn das die Silikonseite an der Plexiglasscheibe nicht eben war sondern kleine Vertiefungen darin waren. Das Silikon ist noch ein wenig in die Ytong Poren gelaufen und somit hatte das Glas nicht genug Auflagefläche um richtig zu halten. Wie löst man dieses Problem am besten.
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Beitragvon Markus » 7. Jun 2007 07:35

Ich vermute mal, dass das vom Silikon abhängt...
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Beitragvon Ameisenpapa » 22. Jun 2007 15:32

ehm eine Frage is das Wasserbecken im inneren des Steins für alle arten notwenndig z.b. auch für Lasius niger? oder muss das nicht unbedingt sein? denn aus einer anderen Bauanleitung habe ich gelesen das ein Wasserbecken nicht unbedingt eingebaut werden muss
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