Myrmica rubra - Erfahrungen

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Myrmica rubra - Erfahrungen

Beitragvon Maas » 11. Apr 2004 16:25

Myrmica rubra


Myrmica rubra ist in ganz Europa einheimisch. Sie ist eine sehr robuste und stabile Ameisenart. Sie zählt zu den
sogenannten "Anfängerarten", was aber nicht heißt das sie weniger interessant ist! Diese Art gilt in sofern als
"Anfängerart", weil man sich bei ihr auch mal ein paar kleinere Fehler erlauben kann und sie dadurch nicht gleich stirbt.
Wie schon erwähnt ist sie also robust.
Der Deutsche Name dieser Ameisenart ist rote Gartenameise. Die Art Myrmica rubra ist in ganz Deutschlanfd weit
verbreitet. Man trifft sie hauptsächlich unter Steinen und in Gärten, oft auch zusammen mit Lasius niger Kolonien an.
Myrmica rubra Kolonien sind polygyn, das heißt eine Kolonie besitzt meist mehrere Königinnen. Eine Kolonie kann aber
auch mit nur einer Königinn gehalten werden.
Ich finde diese Art sehr beeindruckend und deswegen möchte ich euch nun in den folgenden Beitrag meine Erfahrungen
und Erkenntnisse dieser Art mitteilen.



Fakten

Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Myrmica
Art: rubra
Kaste: polygyn (mehrere Königinnen)
Heimat/Vorkommen: Europa, keine Hausameise
Königin: ca. 8-9mm, dunkelrot
Arbeiter: ca. 5-6mm, dunkelrot mit bräunlichen Tönen
Nestbau: Bauen Erdnester, sind oft unter Steinen vorzufinden. Besonders geeignet für die Haltung im Ytong oder Gipsnest
Nahrung: Honig/Zucker - Wassergemisch und auch kleinere Insekten
Temperatur: Zimmertemperatur
Luftfeuchtigkeit: sehr feucht, vor alles das Nest sehr feucht halten
Boden: Sand, Lehm oder Humus
Winterruhe: Oktober - März bei ca. 5-10 °C
Gefahren: kann einen Brennessel ähnlichen Stich abgeben, aber nur in Notsituationen
Haltungsklasse: Anfänger



Meine Erfahrungen



Brut:
Ich habe meine Kolonie seit Anfang Februar. Ich habe sie mit ca. 10 Arbeitern bekommen und sie haben Mitte März die ertsen
Eier gelegt. Ende März hatte ich 3 kleine Eipakete aus denen mittlerweile 25 Arbeiter geschlüpft sind. Also habe ich nun
um die 35 Arbeiter. Die Entwicklung läuft bei Myrmica rubra ziemlich schnell ab. Die Kolonie hat sich immer sehr um die Eier
gekümmert. Das heißt: Bei Gefahr beschützen, sauber machen, später die Larven füttern.... Als sich die Eier zu Larven
entwickelten (dauerte ca. 1/2 Monat) habe ich mehr Eiweiß, sprich Mehlwürmer, geben müssen, da sich sonst die Larven nicht gut
entwickeln. Und wenn man gar kein Eiweiß (Proteine) gibt kann es sogar passieren, das die Eier bzw. Larven gefressen werden, da
sonst die Kolonie nichts mehr hat. Aber das ist bei mir nicht passiert! In dem ganzen Sommer wird meine Kolonie noch weiter
anwachsen und das wird sehr interessant werden.


Formikarium, Nest und Boden:
Ich halte meine Kolonie in einem Ytong, da Ytong sehr gut wasser speichern kann und Myrmica rubra brauch es sehr feucht. Der
Ytong steht in einem Aquarium mit folgenden Maßen:
Länge: 40 cm
Breite: 20 cm
Höhe: 25 cm
Als Substrat verwende ich Sand. Als ich meine Kolonie bekommen habe war noch kein Zubehör im Formikarium,
da ich nich wollte das die Kolonie unter einen Stein zeiht. Deshalb habe ich sie erstmal in den Ytong ziehen lassen und dann
habe ich einen Stock und einen kleineren Stein mit hineingelegt.


Nahrung:
Ich biete Ihnen immer Honigwasser und Zuckerwasser in einer kleinen Muschel an, was auch immer gern genommen wird. Außerdem
bekommen sie jede Woche mindestens 2 Mehlwürmer. Ich habe Ihnen auch schon Fliegen und Mücken angeboten, auch diese wurden
zerlegt. Ich will Ihnen irgendwann diesen Sommer eine Rosenkäfer Larve anbieten, aber nur wenn die Kolonie 50 Arbeiter hat.
Ich werde hier meine Versuche auch später noch berichten.


Luftfeuchtigkeit, Temperatur:
Anfangs hatte ich Probleme mit der Luftfeuchte. Ich hatte es schlicht und einfach zu trocken, aber das habe ich schnell
bemerkt und es feuchter gehalten. Ich lege den Ytong alle 2 Wochen für 1 Stunde in ein Wasserbecken, damit das Nest immer
schön feucht gehalten wird. Die Luftfeuchte liegt im allgemeinen bei 50-60 Prozent im Formikarium. Ich halte sie bei
Zimmertemperatur (ca. 24°C) und beleuchte eigentlich kaum. Höchstens mal 1-2 Stunden am Tag.


Besonderheiten:
Es ist noch nicht erforscht ob diese Art Inzucht betreibt. Die art ist sehr genügsam, aktiv und sehr pflegeleicht.


Probleme und Gefahren:
Diese Art is sehr pflegeleicht, aber sie braucht es sehr feucht. Wie schon erwähnt hatte ich anfangs Probleme mit der
Luftfeuchte, habe aber dies schnell bemerkt. Seitdem hatte ich keine weiteren Probleme mit dieser Art. Ich wurde einmal von
einer Arbeiterinn gestochen, was aber nicht weiter schlimm war. Die Stiche tun kaum weh.


!!!!!! Ich werde das Thema regelmäßig, wenn nötig, aktualisieren !!!!!!!


mfG
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Beitragvon gonzobey » 13. Apr 2004 07:22

Bei einigen Arten ist Inzucht bekannt, selbst Partenogenese soll es bei einigen Ameisenarten gebenm (wenn ich mich jetzt nicht völlig irre). Ob Inzucht bei der Gattung Myrmica bekannt oder auszuschliessen ist, kann ich Dir nicht sagen.
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Beitragvon Maas » 13. Apr 2004 08:12

Dennis ist sich sicher das Myrmica Inzucht betreibt, aber ich bin halt vom Wissenschaftlichen ausgegangen und da ist es, nach meinen Kenntnissen, noch nicht bekannt.
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Beitragvon jojo » 2. Mai 2004 21:11

Ich glaub Edward O. Wilson ( also ein bedeutender Myrmekologe) hat des schon mal beobachtet das die Ameisen Inzucht treiben und manchmal sollen die Drohnen auch die Arbeiterinnen befallen.
Diese sterben jedoch meistens nach ein paar Stunden obwohl das Treiben der Drohne eigentlich nur angedeutet war und nicht sexuel.
In der Ameisenwelt gibt es leider mehr Fragen als Antworten.
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Beitragvon Antastisch » 3. Mai 2004 08:14

Vielleicht gibt es Ausnahmearten bei der Gattung Myrmica, aber der Großteil (wenn nicht sogar alle) betreibt zu 99% keine Inzucht.

Die Männchen versuchen sogar fast immer die Arbeiterinnen zu "besteigen", was allerdings keinen Effekt hat, außer dass die Arbeiterinnen aggresiv reagieren und die Männchen nach kurzer Zeit in die Schranken weisen.
Zuletzt geändert von Antastisch am 3. Mai 2004 08:16, insgesamt 1-mal geändert.
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