Wasserfall

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Wasserfall

Beitragvon fireangel » 9. Mär 2007 21:56

Nabend,

also ich will in meinem Formicarium einen Wasserfall bauen. Allerdings soll die dazugehörige Wasserpumpe auch in dem Terrarium stehen ( in einem Gips Berg ).

Jetzt ´habe ich zwei Fragen:

1. Würden die Vibrationen der Wasserpumpe die Ameisenstören?
und
2. Müsste ich den Gips ( der mit Wasser in berühung kommt ) irgendwie abdichten, z.B. mit Silikon?
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Beitragvon Ulrich_W » 10. Mär 2007 07:31

Hallo fireangel,

dass sich Ameisen durch irgendwelche künstlichen Einflüsse gestört fühlen oder sich unnatürlich verhalten kann man m.E. nie ganz ausschließen! Es ist aber eher unwahrscheinlich!

Ganz anders sieht es mit bewegtem blätscherndem Wasser aus!
Materialien wie Gips, Beton, Boden usw. saugen sich mit der Zeit immer bis zur Sättigung mit Wasser voll, dafür reicht schon eine minimale Kontaktstelle in der Größe einer Nadelspitze.
Zweites Problem besteht darin, dass durch den Wasserfall eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, wodurch sich der Gips oder ähnlich Materialien ebenfalls vollsaugen und sich bei einem Temperaturwechsel Kondensat an den Oberflächen bildet, was unausweichlich zur Schimmelbildung führt!

Mal abgesehen davon, dass die Ameisen dieses Klima auch vertragen müssen, lässt sich ein Wasserfall in einem geschlossenem Terrarium m.E. zumindest nicht dauerhaft vernünftig realisiern!
Einen offenen Wasserfall auf einer Insel in einer Schale und den entsprechenden Materialien stelle ich mir allerdings sehr beeindruckend vor. Solche ähnlichen Sachen gibt es ja für Pflanzen in Gartencentern auch zu kaufen.

Gruß

Ulrich
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Beitragvon fireangel » 10. Mär 2007 11:47

Das mit dem Schimmel ist natürlich so eine Sache die mir auch schon Kopf zerbrechen bereitet hat.
Das Formicarium hat einen Deckel mit Lochgitter siehe Antstore Glasabdeckungen ( 60 mal 30 mal 30). Außerdem baue ich noch eine Lüftung ein mittels Luftpumpe damit die Luft Zirkuliert.
Ich dachte mir das so eine Konstruktion ausreichend wäre um Schimmel zu vermeiden. Der Wasserfall würde auch nicht den ganzen Tag über laufen sondern max. 1Std. am Tag. Wobei natürlich das Wasserbecken im Formicarium eingebaut ist und vom Gips mittels einer Wasserwanne abgedichtet ist.
mfg Jessica

P.S. Wäre dann immer noch eine hohe Schimmel gefahr????
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Beitragvon Ulrich_W » 10. Mär 2007 12:48

Hallo fireangel,

Feuchtigkeit führt nicht grundsätzlich zu Schimmel, es erhöht nur das Risiko! Vorraussetzung für Schimmel ist ja auch noch der notwendige Nährboden und die entsprechenden Schimmelsporen.
Ein feuchtes Stück Rinde wird vermutlich immer anfangen zu Schimmel, wohingegen eine Plastikpflanze nie dieses Problem haben wird!
Gips ist nicht gerade bekannt dafür Schimmel abzuweisen!

Mit der Richtigen Dosierung aller Parameter und der entsprechenden aufwendigen Pflege und Reinigung lässt sich soetwas natürlich auch realisieren.

Gruß

Ulrich
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Beitragvon fireangel » 10. Mär 2007 14:24

hi ulrich

wie sieht so eine reinigung aus?

und wie sieht es denn mit der temeratur und luftfeuchtigkeit aus?
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Beitragvon Ulrich_W » 10. Mär 2007 17:27

Hi Fireangel,

meine Aussagen bezüglich deines geplanten Formikariums waren jetzt natürlich ein bisschen negativ, aber man sollte sich bevor man soetwas in Angriff nimmt ausreichend Gedanken darüber machen!
Da ich persönlich beruflich bedingt zeitweise sehr wenig Zeit habe oder überhaupt nicht zu Hause bin, versuche ich den Aufwand möglichst gering zu halten!

Im Prinzip sieht so eine Reinigung gleich wie für ein Terrarium aus, einfach alles regelmäßig putzen, nur muß man bedenken, dass man die Pfleglinge nicht einfach mal kurz herausnehmen, das Terrarium putzen und dann wieder reinsetzen kann!
Je feuchter und wärmer es da drin ist desto schneller beginnen die Sachen, Futterreste, Fekalien und tote Tiere zu gammeln oder auch die Oberflächen zu Schimmeln.
Davon hängt natürlich die notwendige Häufigkeit der Reinigungen ab, und auch wie lange man z.B. Futter im Formikarium belassen kann.
Die Einrichtung wird schnell unansehlich, wenn man dies einfach schleifen lässt! :wink:
Es ist also schwer zu sagen wieviel Mühe man wirklich reinstecken muß!
Es gibt aber spezielle Reinigungsmittel z.B. für Terrarien, die auch vorbeugend wirken. Wie gesagt, kann man aber nur dort reinigen, wo man auch hinkommt, da man die Ameisen ja nicht einfach mal kurz rausnehmen kann. Ebenso kann man das Wasser ja nicht Monate lang drin lassen, da dies je nach Verschmutzungsgrad ebenfalls recht schnell anfängt zu gammeln!

Mit der Temperatur und der Feuchtigkeit verhält es sich folgendermaßen,
je höher die Temperatur und die Oberflächenbewegung des Wassers desto schneller verdunstet es. Dadurch erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit, die maximal 100% bezogen auf die aktuelle Temperatur sein kann. Die Temperatur bei dieser maximalen Luftfeuchtigkeit nennt man Taupunkt. Sinkt die Temperatur darunter, so beginnt die Feuchtigkeit an allen, aber hauptsächlich kühlen Flächen wie Metall oder Glasscheiben zu kondensieren.
Diese Kondensation kann man verhindern wenn man dafür sorgt, das die Luftfeuchtigkeit nicht zu groß wird, wie du ja schon angedeutet hast durch ausreichende Belüftung oder eingeschränkter Einsatz des Wasserfalls oder indem man verhindert, das ein starker Temperaturwechsel z.B. durch die Beleuchtung am Tag und das absinken der Temperatur in der Nacht entsteht, z.B. zusätzliche Heizmatte um die Temperatur konstant zu halten.

Ich hoffe ich hab dir ein bisschen weitergeholfen, aber am Ende sollten natürlich die Bedürfnisse der Pfleglinge im Vordergrund stehen!

Gruß

Ulrich
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Beitragvon fireangel » 10. Mär 2007 17:50

wenn ich jetzt den Wasserfall weglassen würde, wie würde ich die Befeuchtung am besten bewerkstelligen? In den gekaufen Gipsnestern sind doch gleich Wasserbecken eingegipst, aber das müsste doch auch schimmeln?
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Beitragvon Ulrich_W » 10. Mär 2007 19:04

Hi,

die Befeuchtung des Nestes ist abhängig von der Nestform. Bei einem Gipsnest verwendet man natürlich zur Befeuchtung den entsprechenden Wassertank. Dieser Gipswassertank ist, wie bei Ytong auch aber nicht zwangsläufig ständig randvoll mit Wasser gefüllt. Sondern es muß wie bei einem Drainageschlauch in einem Farmbereich auch entprechend die Wassermenge richtig dosiert werden, je nach Masse bzw. Saugfähigkeit des Gipses und Anforderungen der Ameisen!
Es sollte m.E. stets so sein, dass ein Teil des Nestes noch annähernd trocken ist, damit die Ameisen sich wirklich die geeignetsten Stellen im Nest selbst suchen können.

Die Schimmelgefahr lasst sich nie ganz auschließen, jedoch wesentlich durch eine regelmäßige oder gleichmassige Belüftung der Oberflächen reduzieren! Oder eben auch wie schon erwähnt durch eine niedrige Luftfeuchtigkeit!

Selbst in einem anfänglich sterilen Neströhrchen lässt sich auf Dauer nicht verhindern, dass die Watte anfängt zu schimmeln! :wink:

Gruß

Ulrich
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