Nestkombination: Ytong & Ameiseninsel

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Einige Beginner Fragen!

Beitragvon crosus » 18. Feb 2004 18:25

Hallo Forum,

durch eine Radiosendung auf Radio-1 bin ich auf die Ameisen gekommen.

Ich bin ja total Begeistert und mach mich schon seit einigen Tagen schlau! Wenn die Winterschlafzeit vorbei ist würde ich mir gerne ein Volk (Lasius niger) kaufen und ein kleines ehemaliges Aquarium bewohnen lassen.
Als Nest habe ich mich für eine Ytong - Variante entschieden, zum einen kann ich selber kreativ werden und zum anderen ist - meiner Anfängermeinung nach - das Feuchthalten einfacher!
In fast allen Ytongnestern befindet sich ein Brunnen, Zisterne oder Wasserkammern, in welchem das Wasser von oben nach unten diffundiert und so die Nester feucht hält.

Wie ist das wenn man den Ytong ins Wasser stellt - z.B. in den Wassergraben der Arena? Wird da nicht auch der gesamte Block feucht? Oder vieleicht zu feucht?
Jedenfalls könnte man das Wassernachfüllen etwas hinausschieben und man müßte nur das Wasser im Graben füllen, welches ja auch nicht so schnell aufgebraucht ist.

Mein Aquarium ist 30x20x20 - also optimal für Larius niger. Ich würde eine ovale Schale (mit Vogelsand und großen Steinen) als Arena hineinstellen und ein Nest aus Ytong in den noch freien Bereich ins Wasser. Beides verbunden mit einen Schlauch!

---

Wie groß sollte so ein Ytong Nest für Lasius niger sein? Wie viele Kammern in welcher Größe?
Zieht ein Ameisenvolk auch um, wenn das alte Nest zu klein und man ein neues größeres zur Verfügung stellt?
Dann müßte man am Anfang nicht so einen großen Klotz bauen der dann nicht genutzt wird und könnte dann nach und nach die Nester der Volkgröße anpassen.

---

Noch eine Frage zum Überwintern:

Überwintert man das gesamte Formicarium oder reicht es aus das Nest zu nehmen und dies kühl zu stellen. Die Ameisen werden sich beim lansamen kühlstellen doch sicherlich in Nest zurückziehen, so dass man es nach der Gewöhnungszeit nehmen könnte und z.B. in den Kühlschrank legen kann.
Dann währe es sicherlich gut das Nest nicht "fest" mit dem Formicarium zu verbinden.

Ich habe hier einen Balkon - da würde ich eine Winterbox basteln - es kann aber doch sein das Frost auftritt - wieviel Minus kann Lasius niger aushalten - in freier Natur hat man ja teilweise auch Frost in bis zu 1m Tiefe. Graben die Ameisen tiefer?

Jetzt schon ein Dankeschön für Eure Anworten!
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Hallo Crosus und Willkommen!

Beitragvon gonzobey » 19. Feb 2004 11:57

Ich habe mir natürlich mal die Fotos angeschaut, die Ameiseninsel gefällt mir sehr gut, hast Du Dir ja wirklich was schönes rausgesucht.

So nun versuche ich mal etwas auf Deine Fragen einzugehen. Ich hoffe mal dass sich auch Markus hierzu mal äußert, denn er ist der absolute Ytongexperte hier!

Du siehst an den Fotos, dass das Ytonnest nicht ganz im Wasser steht, denn ich glaube, dass das nicht so gut ist (könnte zu feucht werden...). Daher rate ihc Dir zu einer Zisterne, die musst Du auch nicht alle Tage nachfüllen - ist also nicht so das Problem oder?

Die Grösse des Ytongs sollte zu Anfang klein sein, weil sich die ameisen sonst nicht so wohl fühlen in einem "riesigen Haus". Orientiere Dich ruhig an der abgebildeten Grösse und Kammerzahl, dass sieht sehr vernünftig aus. Später wenn ihn dieses Nest zu klein wird, werden sie auch umziehen. Du kannst dies noch mit ein paar Tricks forcieren, indem Du das alte Nest nicht mehr befeuchtest, die Rote Folie abnimmst und das Gegenteil beim Neuen machst. Nichts desto trotz musst Du für den Umzug etwas Geduld mitbringen, aber irgendwann werden sie zwangsweise umziehen müssen, die Frage ist nur wann?!?!

Überwinterung auf dem Balkon ist in einer Winterbox unproblematisch. In dieser Zeit musst Du lediglich die Feuchtigkeit kontrollieren. Damit sich das Wasser gut im Ytong verteilt, sollten es in der Winterbox keine Minusgrade sein. Bei gefrorenem Wasser zeigt der Ytongstein keine Kappilarwirkung mehr, d.h. das Nest saugt sich nicht mehr mit Wasser voll. Lasius niger verträgt auch mal kurzzeitig Frost, aber besser ist eine Temperatur von 8-10°C, aber das bekommt man hin!

So ich hoffe, ich habe alle Deine Fragen vorerstmal beantworten können. Keine Scheu immer wieder zu Fragen, dafür bin ich da!

Viele Grüsse
Bianca
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Beitragvon Markus » 19. Feb 2004 12:53

Ui, das ehrt mich ja richtig. ;-)

Ich meine, dass Joachim mal gesagt hat, dass die Ameisen mindestens ein drittel des Volumens haben sollten, so zwischen 1/2 und 1/3, oder zwischen 1/2 und 2/3, bin mir da nicht ganz sicher.
(Mit Volumen meine ich das gedachte Volumen, der Ameisen und das der Holräume.)
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Beitragvon crosus » 25. Feb 2004 10:23

Hallo,

soweit alles klar - zumal ja die letzten Tage auch sehr interessante Beiträge hinzugekommen sind.

Eine Frage noch zum Ytongnest bzw. zur Ytongarena: Ich habe mich nun durchgerungen beides aus Ytong zu machen und ins Wasser zu stellen - dann können die kleinen Racker nicht flüchten und feucht haben sie es dann auch immer, obwohl Ln nicht so empfindlich sein soll!
Braucht Lasius niger irgendwo Sand? Ich würde sonst beide blanken Ytong - Teile nebeneinander stellen und verbinden. Das Nest abdunkeln und die Arena etwas dekorieren und eine Blattlauspflanze unterbringen. Dann hätte Ln aber wie gesagt keinen Sand! Oder soll wenigstens die Arena leicht mit etwas "Einstreu" versehen werden.

Im Vorraus: Danke für Eure Antwort!

Tilo
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Beitragvon gonzobey » 25. Feb 2004 10:58

Ich glaube da ist nochmal Markus gefragt, ich persönlich würde ihnen zumindest in der Arena Sand oder ähnliches anbieten. Nur das Problem liegt darin, dass das Substrat sicherlich etwas feucht sein wird, wenn Du auch die Ytongarena ins Wasser stellt und dann könnte es sein, dass sie dort einziehen, was Du ja nicht willst.

Vielleicht bekommst Du es ja hin, dass die Arena nicht im Wasser steht und Du dennoch einen Wassergraben als Ausbruchssicherung hast. Andererseits weiss ich nicht, ob dann nicht ein paar Ameisen auf die Idee kommen "schwimmen" zu gehen. Und gerade bei einer kleinen Kolonie sind solche Verluste nicht angenehm.
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Beitragvon Markus » 25. Feb 2004 16:38

Nun, der Ytongblock kann im Wassergraben stehen und als Arena benutzt werden, dann noch das Nest dran und fertig.

Substrat würd ich bei einem Ytongnest keines benutzen, auch wenn die Lasius niger-Brut Teilchen zum Verpuppen braucht, fallen bei mir so viele Teile von beispielsweise Insekten an, dass sie immer was haben.
Auch bildet sich bei mir an den Oberflächen der Steine eine weiße Ablagerung (da ich keine Gifte verwende hab ich mal nen Hauch probiert, es sind salzige Ablagerungen, höchstwahrscheinlich aus dem Wasser) und wenn sie die zum Bauen benutzen (geringfügige Verkleinerung des Ausganges vorm Winterschlaf), wieso nicht auch für die Brut?
Auf jeden Fall hatte ich noch keine Probleme.

PS.: Eine kleine Kolonie würd ich dennoch im RG halten.
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Beitragvon crosus » 28. Feb 2004 13:12

Ersteinmal danke für eure Tipps.

Ich habe nun mal den Ytong etwas zusammengstellt und bearbeitet.
Nest und Arena aus Ytong zu sehen unter:
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Was haltet Ihr davon?

Nest: da kommt natürlich noch die rote Folie drauf und die Scheibe wird mit Silicon befestigt.
Arena: in das Loch will ich eine kleine Blattlauspflanze stellen - ich denke da an eine Zwergrose, die in Seramis wächst und bei der ich evtl. oben noch Watte drauflege - damit Ln nicht zu buddeln anfängt.

In das Minigewächshaus kommt natürlich noch Wasser als Wassergraben - damit sie nicht abhauen.

Den durchsichtigen Deckel würde ich am liebsten weglassen um besser zu sehen, mal sehen wir das mit der Feuchtigkeit ist.
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Beitragvon Antastisch » 28. Feb 2004 13:25

Hi crosus. Sieht doch schon ganz gut aus.
Nur eines: Probier das mit dem Wasser einfüllen erstmal aus, nicht das du dann zuspät erkennst das der Ytong vielzuviel Wasser aufnimmt und die Ytongs wichtig durchtränkt sind.

Ich persönlich würde auchnicht eine Scheibe auf dem Ytong kleben. Einmal getan - nie wieder! Ich fixiere nurnoch eine dicke rote Folie auf dem Ytong (mit Stecknadeln oder ähnliches), wenn es da innerhalb des Nestes mal was zu tun gibt, z.B. Schimmel entfernen, so kannman da viel besser reagieren und agieren als wenn so ne' olle Scheibe fest draufgeklebt ist.

Na ja Haarspalterei. Ansonsten sieht's prächtig aus =)
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Beitragvon Markus » 28. Feb 2004 14:01

Der Deckel hätte natürlich den Vorteil, dass es so länger Feuchtigkeit halten kann, ansonsten recht gut. :-)
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Beitragvon crosus » 8. Mär 2004 14:38

So, ersteinmal Danke für Eure Tipps.

Yton habe ich jetzt eine Woche im Wasser zu liegen gehabt - ich denke der wird aussreichend feucht - nicht naß!
Ich habe in höhe des soll Wasserstands noch 3 Löcher durch den Nestblock gebort - damit er auch von innen noch Wasser bekommt.
Ich habe zwar noch keine Ahnung wie feucht Lasius niger es so haben will und ob denen die Bewässerung so ausreicht - aber das werde ich sehen.

Was mich erstaund hat ist die Verdunstungkühle: der Ytong wird durch die Wasserverdunstung ca. 5 Grad kühler als Umgebungstemperatur. Zu erst hatte ich bedenken, da auch meine Arena feucht ist - dann ist mir die kühle in der Erde und Schatten eingefallen und war wieder beruhigt.

Wenn die Feuchtigkeit ausreicht ist das - glaube ich - die Optimale Lösung für mich, man muß nur aufpassen das genug Wasser im Graben ist und das ist nicht schwer. Der Deckel verhindert etwas das Verdunsten - aber wenn man eh regelmäßig füttern muß, kann man auch öffter mal einen Schwapp Wasser dazugeben.

Ich würde mir nun am Donnnerstag eine Kolonie Lasius niger im ANTSTORE holen - da ich gerade was im Süden von Berlin zu tun habe.
Wie habt Ihr geöffnet und habt Ihr Ln da?
Halten die noch Winterschlaf und wenn sollte man die noch schlafen lassen - draußen ist ja noch Winter - oder kann ich die Einziehen lassen?

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