Haltungsbericht : Diacamma spec.

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Haltungsbericht : Diacamma spec.

Beitragvon parson » 16. Dez 2006 17:52

Da noch niemand einen Haltungsbericht über Diacamma spec. geschrieben hat und ich auch in diese Richtung gefragt wurde, werde ich meine Erfahrungen mal zum besten geben.

Hier könnt Ihr diskutieren

Vorab an das Forenteam :

Auf Rechtschreibung und Grammatik achte ich, sollte hier aber was von meiner Seite falsch übertragen werden : bitte ändern und anpassen. Auch einen Link zur Diskussion bitte eintragen, Danke !

Da der Bericht schon ein paar Tage läuft gibt es jetzt gleich ordentlich zu lesen.

Diacamma spec.


Sehr interessante Ameisen, die ich jedem empfehle, der ihnen die entsprechenden klimatischen Verhältnisse bieten kann.



Meine Diacamma spec. Kolonie besteht zu Beginn dieses Berichtes aus einer Königin und ca. 25 Arbeiterinnen + 1 Eipaket.

Mein Becken sieht wie folgt aus :

Vollglasaquarium 80x35x40, den Nestbereich habe ich mittels einer eingeklebten Glasscheibe vom Becken abgetrennt. Der Boden der Arena besteht aus einer 2cm Schicht Seramis und einer 1-2 cm Schicht roter Wüstensand, der nach dem trocknen verhärtet. Der Nestbereich (ca. 35x30x10cm) ist mit einer 4-5cm Schicht Seramis aufgefüllt, der Rest mit gemischtem rotem Wüstensand befüllt. (der bleibt grabfähig und verhärtet nicht)
Der Deckel besteht zu 2/3 aus einer Glasplatte, 1/3 aus einem feinen Drahtgeflecht.

Die Rück- und Seitenwände sind mit einer Strukturrückwand verklebt ( wegen der Optik ), ein paar Kunstpflanzen, Honig- und Zuckerwasser…das war´s. Bilder habe ich angehängt.

Der Nestbereich wird seitlich mit einer 6Watt Heizmatte von außengewärmt. Beleuchtet wird das Becken von 2x 35Watt Halogenlampen, die bringen auch noch etwas Wärme. Ich habe die Heizmatte nachträglich installiert, Zimmertemeratur war definitv zu niedrig.

Im Becken herrscht ein Temperaturgefälle von ca. 35 Grad unter den Lampen bis ca. 24-26 Grad im Nestbereich. Die Luftfeuchte halte ich bei ca. 70 %, alle zwei Tage gieße ich die Arena und sprühe im gesamten Becken, dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit auf tropische 80-90 %.

Jetzt aber zu den spannenden Geschichten :

Ich habe das RG mit den Tieren auf den Nestbereich gelegt, eine Kammer hatte ich vorher schon in den Sand gearbeitet, Stopfen raus und warten.
Sofort kamen 4 Tiere aus dem RG und haben erst die nähere, dann das gesamte Becken inspiziert. Honig wurde direkt angenommen ( man kann gut beobachten, wie ein Tropfen von dem Tier getragen wurde ), Zuckerwasser wurde gar nicht angerührt. Ein mittelgroßes Heimchen wurde schlagartig erledigt und in das Nest transportiert. Die Überwältigung hat nicht mal 30 sec. gedauert und wurde auch nur von einer Arbeiterin durchgeführt : sie traf auf das Heimchen, ging sofort zum Angriff über, setzte den Stachel ein und das Heimchen war ein paar Sekunden später hinüber. Also : mal besser nicht stechen lassen !! Die Tiere sind auch überhaupt nicht ängstlich und erkunden den gesamten Bereich.

27.10.2006

Die Tieren fangen an Moos und Erde in das RG zu transportieren und den Eingang zu verkleinern . Morgens um 10.00 Uhr gehen die Lampen an, ca. 15 min. später sitzt eine Gruppe von 5-8 Tieren unter den Lampen um sich aufzuwärmen und zu putzen, überhaupt scheinen nach löschen der Lichtquellen fast alle Aktivitäten aufzuhören. Sind wohl doch recht tagaktive Tiere. Das Eipaket wird scheinbar nicht abgelegt, sondern immer rumgetragen ( sehr fürsorglich ). Das RG habe ich heute mit einer Schicht Moos abgedeckt, jetzt habe ich zwar nichts zum anschauen, aber den Tieren gefällst.
Heute habe ich auch zweimal den Tandemlauf der Tiere beobachten können, wie auf einer Schnur folgt ein Tier den anderen (aber immer nur zwei Tiere), sehr interessant!!

28.10.2006

Gestern hatten die Tiere noch eine weitere Grille erledigt und in das RG geschafft : die Grille lebt aber noch, ist scheinbar nur bewegungsunfähig. Da die Grille nahe am Eingang liegt, kann ich sehen, wie sie noch immer rhythmisch atmet. Na, so bleibt sie wenigstens länger frisch.
Jetzt habe ich das meiste verpasst: die Kolonie ist heute Nachmittag in die vorgefertigte Nestkammer umgezogen. Im RG sitzen nur noch 3 Tiere. Ich konnte aber erfreulicherweise beobachten, wie die „Eierträgerin“ mittels Tandemlauf in das neue Nest gebracht wurde.
Da ich von außen die Heizmatte angeklebt habe und kein Freund von „4x am Tag in das Nest schauen“ bin, lasse ich den kleinen erstmal ihre Ruhe. Es sind ja immer ein paar zum beobachten unterwegs.

29.10.2006

Mittags gegen 11.00 Uhr : Alle Ameisen sind wieder in das RG gezogen, wie toll !!
Nachmittags gegen 15.00 Uhr : Jetzt sind wieder alle in die Nestkammer gezogen, jetzt aber bitte etwas mehr Entscheidungsfreudigkeit.
Das war wohl der endgültige Umzug. Die Ameisen fangen an Moos und jede Menge Erde in die Nestkammer, bzw. vor den Eingang zu transportieren. Nach ca. 6 Std intensiver Arbeit ist der Eingang zur Kammer so gut wie dicht. Heute konnte ich auch keine Futtersuche oder Erkundungen beobachten. Na, vielleicht wollen sie erstmal ihre Ruhe haben ( evtl. sind auch die Eier geschlüpft ?)
Eine Ameise konnte ich beobachten, wie sie stundenlang am Eingang des RG saß, wie ein Wachposten. Erst dachte ich ein Verlust ( sah aus wie tot ), hat sich aber jetzt zu den anderen in das Nest begeben : war ja auch niemand mehr zu bewachen im RG.

01.11.2006

Heute wurde verstärkt „Eiweiß“ in das Nest transportiert, na vielleicht sind ja die Eier wirklich geschlüpft…morgen werde ich mal einen kurzen Blick wagen. Ansonsten ist nicht viel zu berichten. Scheint, dass die Tiere rein Tagaktiv sind, abends nach dem ausschalten des Lichtes ist keine Bewegung mehr auszumachen in der Arena. Am Nesteingang sitzen immer 1-2 Tiere und halten Wachposition. Eine Wachsmade wurde heute angegriffen und auch getötet, scheint aber nicht zu schmecken…..wurde direkt auf den Abfallhaufen transportiert.

03.11.2006

Heute habe ich mal einen kurzen Blick in das Nest gewagt, ich glaube die ersten kleinen Larven sind da. Die Ameisen fangen an von der Scheibe weg ihr Nest zu erweitern, d.h. ja wohl ich werde sie demnächst wenig zu Gesicht bekommen…..na, Hauptsache die Kolonie wächst.

04.11.2006

Jetzt war ich schon der Meinung, gibt heute nicht viel zu schreiben……., aber :
die Tiere sind wohl bereits den ganzen Tag am Erde befördern, erstaunlich wie viel Aushub sich da bereits angesammelt hat. Ich werde jetzt nicht in das Nest schauen und lass die Tierchen mal weitermachen. Als Nahrung gab es heute zwei kleine Heimchen und wie jeden Tag frisch Honig und Zuckerwasser.


06.11.2006

Seid meinem letzten Eintrag machen die Ameisen nur eines: Erdbewegung!!
Es ist fast nicht zu glauben, wie viel Aushub die Tiere an die Oberfläche schaffen, ich schätze allein in den zwei Tagen wurde ca. 500-600 Gramm Erde bewegt. Die Mädels beginnen sich häuslich niederzulassen. Da der Nestbereich 10cm breit ist und die Ameisen sich von der Frontscheibe weggraben, ist eine Nestbeobachtung momentan nicht möglich….
Damit werde ich wohl Leben können und müssen.

09.11.2006

Seid gestern Nachmittag passiert nichts mehr in Sachen Erdaushub….
Ich habe mal einen Blick in das Nest geworfen, sie haben tatsächlich von der Frontscheibe weggegraben und ich habe keinen Einblick mehr…..zu sehen ist der Tunnel (ca. 1cm im Durchmesser) der in das Innere führt. Gefüttert habe ich heute ein großes Heimchen, das wurde auch direkt in den Nestbereich transportiert.
Da ich jetzt keine direkte Beobachtungsmöglichkeit habe, kann ich nur mutmaßen: die Larven sind wohlauf und die Ameisen haben sich in einem Bereich verzogen der die bevorzugte Temperatur und Luftfeuchte bietet um die Larven aufzuziehen. An der Frontscheibe, dort ist ja auch die Heizmatte angebracht, ist die Erde trockener geworden. Ich bewässere zwar den Nestbereich, will aber direkt bei den Tieren kein Wasser einbringen, würde wohl zuviel Unruhe auslösen.
Zur Ernährung noch :
Bevorzugt werden Heimchen. Mehlwürmer oder Zophobas ( die töte ich vorher ab und schneide sie auf ) werden direkt auf den Abfallhaufen transportiert. Zuckerwasser und Honig biete ich jeden Tag frisch an, wird auch angenommen. Obst habe ich bis jetzt 4mal angeboten, aber weder für Apfel, Banane, Orange oder Feige interessieren sich die Tiere.

11.11.2006

Es sind definitiv Larven vorhanden, direkt an der Frontscheibe haben die Tiere eine Kammer gegraben und die Larven waren dort gut sichtbar. Gezählt habe ich nicht, erstens schaffen die Arbeiterinnen die Larven direkt aus dem Lichtbereich und zweitens will ich nicht solange stören.
Was mich vorgestern noch beunruhigt hatte, das Austrocknen der Erde, scheint doch einen positiven Effekt zu haben. Dadurch, dass der Nestbereich 10cm breit ist entwickelt sich ein gutes Verhältnis von warmen trockenen Bereichen zu kühlen feuchteren. Die Ameisen haben jetzt die Möglichkeit sich in bevorzugte Kammern zurückzuziehen.
Der Eingangsbereich zu den Nestkammern besteht jetzt nur noch aus einem runden Loch, ca 1cm in Durchmesser.
Viele Aktivitäten sind die letzten zwei Tage nicht zu beobachten. Ein bis Zwei Tiere sind mal auf Nahrungssuche, das war es.
Am Nesteingang steht immer wenigstens eine Arbeiterin als Wachposten, nur die Fühlerspitzen sind zu erkennen.

04.12.2006

Jetzt war ein paar Tage nichts mehr zu lesen, das lag erstens an dem Totalabsturz meines Rechners und zweitens ganz einfach : ist nicht viel passiert mit der Kolonie.
Die Ameisen haben sich tief in den Nestbereich eingegraben und ich konnte kaum etwas beobachten, Insekten und Honigwasser wurden täglich aufgenommen und über die Entwicklung der Brut konnte ich nur mutmaßen :
Heute Morgen habe ich aber den Beweis gesehen : Hinter der Heizmatte lagen ca. 18 Puppen , mehr konnte ich nicht zählen, bei Lichteinfall wurden die Puppen direkt in tiefere Regionen transportiert.
Das ist ja mal ein sehr positives Erlebnis, die Kolonie wird sich damit fast schlagartig verdoppeln.

05.12.2006

Die ersten drei „Neuen“ sind geschlüpft, ich habe heute drei Puppenhüllen auf dem Müll gefunden.
Bis jetzt hatte ich die Futtertier immer tot oder halbtot angeboten : heute habe ich mal ca. 10 kleine Heimchen ins Becken gegeben. Ist ja wie eine Jagdszene in Hollywood, 4 Stück haben wohl nicht mal richtig mitbekommen, was los ist.
Jetzt haben die kleinen mal was zu tun….
Leider sind zwei Tiere verstorben, das dies mal passiert war ja zu erwarten: schade ist es schon!
Aber es werden ja jetzt wieder mehr.

12.12.2006

Die Kolonie ist merklich angewachsen…das ist auch bei der Nahrungsbeschaffung zu bemerken : 3 Tage lang wurden Insekten in das Nest geschafft, immer waren 4-6 Tiere auf der Jagd, dann lässt die Aktivität wieder merklich nach.

16.12.2006

Futter ! Das ist momentan das scheinbar wichtigste für die Tiere. Unmengen an Heimchen und Fliegen werden in das Nest geschafft. Die Reste werden auch immer regelmäßig auf den Abfallhaufen gebracht. Reinigung ist also kein Problem. Unfairerweise habe ich heute Drosophila verfüttert, da braucht´es ja eine ganze Menge um satt zu werden. Die Ameisen sind aber recht erfolgreich bei der Jagd. Lebende kleine Heimchen werde ich nicht mehr verfüttern, die sind einfach zu schnell.

Obst habe ich immer wieder mal angeboten, ist aber nie angenommen worden.

So, das war es bis heute. Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und ihr konntet genug Informationen rausziehen.

Werde bei Interesse auch hier weiterschreiben.

Gruß
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Zuletzt geändert von parson am 16. Dez 2006 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Noch ein paar Nachträge

Beitragvon parson » 16. Dez 2006 19:59

Hier noch ein paar Ergänzungen, wurde ich per PN gefragt :

Nachts hält das Nest ca. 22-24 Grad

Die Heizmatte ist immer an, Licht 14 Stunden am Tag.

Im hinteren Bereich des Nestes habe ich ein 2cm Plastikrohr "eingebaut", das reicht bis in das Seramis, zum befeuchten.

In das Nest habe ich kaum Einblick....mein Zugeständnis an die Ameisen, so haben sie mehr Platz zum graben und die Möglichkeit sich verschiedene Temperaturbereiche auszusuchen.

Die "Rinde" ist eine Aquariumrückwand von der Fa. JUWEL, leider ziemlich teuer, dafür aber absolut wasserresistent und problemlos zu schneiden.

Das Becken ist nicht zu erweitern, die Kolonie wird wohl auf 250-300 Tiere anwachsen ( hoffentlich ), entweder das reicht oder ich werde sie später umsiedeln.


Die schlechten Bilder bitte entschuldigen, meine Digicam ist aus den späten 80er´n.......bald ist ja weihnachten !

Ich hatte die Tiere am Anfang bei Zimmertemperatur gehalten, das hat überhaupt nicht ausgereicht, die Ameisen waren träge und zeigten kaum Aktivität, das hat sich nach Installation der Heizmatte sofort geändert.

Wichtig ist auch regelmäßige Insektennahrung, jeden Tag.

Ist schon erstaunlich, welche Menge die Tiere erlegen. Ich töte die Nahrung immer noch zum Teil vorher ab, so können auch große Beutetiere ins Nest transportiert werden. Am Anfang habe ich alles lebend reingeworfen, die Tiere haben lange nicht alles erbeutet.
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Beitragvon parson » 20. Dez 2006 07:38

20.12.2006

Hier mal ein Update meines Berichtes :

Gestern habe ich das erste Mal eine ausgewachsene Grille angeboten. Da diese für eine Arbeiterin kaum zu überwältigen ist, hat sie gleich Verstärkung organisiert : mit 10 Frauen haben sie die arme Grille dann zur Strecke gebracht.

Am Nahrungsbedarf hat sich kaum etwas geändert : immer noch in Massen.

Erfreulicherweise sind immer mehr Tiere am Schlüpfen. In zwei Tagen habe ich 8 weitere Puppenhüllen auf dem Müll gefunden. Es wird auch aufallend viel Zucker- und Honigwasser in das Nest transportiert, wohl die erste Nahrung für die Neuankömmlinge.

Am Nest wurde überhaupt nichts mehr gebaut, das wird sich wohl jetzt ändern : sind ja auch mehr Tiere geworden.


Fortsetzung folgt....jetzt schon mal frohe Weihnachten !

Gruß
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Beitragvon parson » 25. Dez 2006 07:44

Hallo an Alle,

hier mal ein kleines Weihnachtsupdate :

Die letzten Tage habe ich weitere 19 Puppenhüllen auf dem Müll gefunden. Das Verhalten der Kolonie hat sich auch seid vorgestern sichtbar verändert :

Viel mehr Tiere sind unterwegs, insgesamt ist die ganze Kolonie wesentlich aktiver geworden. Na, in der Gemeinschaft sind wir stark !

Gestern wurde kaum Nahrung eingebracht, von den angebotenen toten Heimchen wurden nur die Köpfe in das Nest gebracht ( sah aus wie das Kettensägenmassaker ). Dafür beginnt eine weitere Phase des Nestbaus, unermütlich wird wieder Erde transportiert.

Erfreulicherweise habe ich keine Verluste zu beklagen und wenn ich mal schätzen sollte : die Kolonie ist jetzt mittlerweile auf über 50 Tiere angewachsen.

Nochmal zur Nahrung, zur Verdeutlichung des Bedarfs :

Im Schnitt habe ich täglich 10-12 mittlere Heimchen verfüttert, verteilt auf zwei Mahlzeiten.

So, feiert schön Weihnachten und immer daran denken :

Für Fragen und Tipps/Beiträge und Anregungen, bitte den Diskussionsthread nutzen.

Gruß aus Koblenz

Fred
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Beitragvon parson » 17. Jan 2007 09:49

Hallo,

wird ja mal wirklich Zeit für ein Update !

Vorab schon mal : die Kolonie entwickelt sich bestens !!

Ich hatte mich entschlossen, die Tiere doch in einem Yongnest zuhalten. Das habe ich dann (glücklicherweise) auf der Arbeit hergestellt, was für eine staubige Angelegenheit. Hätte ich das zu Hause gefräst, wären aber die Fetzen geflogen !!

Ich habe das Nest von Außen mit schwarzer Pappe abgedeckt und die Heizmatte noch davorgeklebt. Nach 2 Tagen sind die Diacamma dann auch schön brav umgezogen.

Jetzt hatte ich die Möglichkeit endlich einmal die gesamte Kolonie zu beobachten. Das Wachstum ist enorm : ich habe bei 120-130 Tieren die Übersicht verloren. Dazu noch eine Menge Puppen und Larven, da ja schlecht zu zählen ist : ich schätze die Kolonie mal auf 150 Tiere.

Die Larven werden seltenst abgelegt, sondern immer schön fürsorglich rumgetragen. Die Arbeiterinnen hängen an der Decke und halten den Nachswuchs fest. Bei der Anzahl der Larven ist es nicht verwunderlich, dass der Nahrungsbedarf so groß ist. Nur so z.B. habe ich an einem Tag ca. 60 TerFlys (flugunfähige Stubenfliegen ) verfüttert. Übrigens gehen meine Diacamma ungern an größere Beutetiere !

Jetzt wirft sich für mich die Frage auf :

Was passiert, wenn die Kolonie die zu erwartende Endgröße von ca. 300 Tieren erreicht hat ? Hört sie einfach auf Nachwuchs zu produzieren, oder wird die Kolonie in Gefangenschaft (ohne Feinde oder Nahrungskonkurrenten ) größer als in der Natur ?

Noch ein Erlebnis mit der roten Folie :

Da ich die Tiere mehr beobachten wollte, habe ich mir rote Folie besorgt und vor das Nest geklebt. Als ich abends nach Hause kam, mußte ich feststellen, dass die Diacamma wieder in ihr altes Erdnest ziehen wollten und angefangen haben, das Seramis aus meinem Wassertank in den Ytong zu transportieren.
Nachdem ich die Folie wieder durch die schwarze Pappe ersetzt habe, haben diese Aktionen nachgelassen.
Rote Folie scheint bei den Diacamma doch nicht zu funktionieren.

Im Februar bekomme ich dann auch endlich meine neue Camera......dann gibt es auch ein paar gute Bilder.

Gruß aus Koblenz

Fred
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Beitragvon parson » 27. Jan 2007 19:27

Hallo aus Koblenz,

hier mal wieder ein update.

Den Diacamma geht es unverändert gut.....es sind noch mal eine Menge Tiere geschlüpft, jede Menge Larven in allen Größen sind vorhanden. Der Nahrungsbedarf hat nicht mehr so gewaltige Ausmaße, es bewegt sich alles in normalen Bahnen. Scheint als ob das Wachstum der Kolonie sich einpendelt.

2 Tiere sind in den letzten Tagen gestorben, dass ist zwar nicht sehr toll, aber damit ist ja immer zu rechnen.

Heute habe ich den Ytong inspiziert und mit Schrecken zwei fremde große Tiere entdeckt.....die haben sich bei dann allerdings als Männchen herausgestellt. Die sehen komplett anders als die Arbeiterinnen aus. Der erste große Unterschied : die Männer sind nicht schwarz sondern kupferrot.

Wenn hier noch andere Diacamma Halter vor Ort sind : bitte mal melden, vielleicht kann man mit den Männern ja mal einen Versuch in Sachen Fortpflanzung starten.

Ansonsten ist das Interesse leider nicht so wahnsinnig groß..... wird wohl damit zusammenhängen, dass die Tiere gerade nicht groß angeboten werden ?!

Nichtsdestotrotz......ich werde hier tapfer weiterschreiben.

Gruß aus Koblenz

Fred
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Beitragvon parson » 10. Feb 2007 08:07

Hier mal ein paar Bilder von meinen Diacamma spec.

Sind die ersten Versuche mit der neuen Kamera, kann also noch was unscharf sein....bin ja noch am lernen.
Dateianhänge
IMG_0072.JPG
IMG_0098.JPG
Tandemlauf
IMG_0109.JPG
Gefangen !!
IMG_0076.JPG
Auf zum Honigwasser
IMG_0106.JPG
Totes Männchen beim Abtransport
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update ::

Beitragvon parson » 29. Mai 2007 20:03

Gruß aus Koblenz,

wie die Zeit vergeht...wird mal Zeit von den Diacamma spec. zu berichten :

Vorab : der Kolonie geht es bestens......es sind mittlerweile an die 400 Tiere. Da es einen Umzug gab, konnte ich Recht gut eine Volkszählung durchführen.

Das neue Becken hat die Maße 50x30x50, über die gesamte Breite ist ein Ytong eingegraben und das Becken ist ca. 20cm hoch mit einem Erde-Sand Gemisch aufgefüllt. Die Wurzeln im Hintergrund reichen bis zum Beckenboden.

Die Diacamma haben sich im gesamten Becken verteilt und eingegraben, trotzdem ist immer genügend zu beobachten.

Bei der Jagd geht eh´die Post ab und im Ytong ist auch immer eine große Anzahl von Tieren zu sehen.

Das war es auch schon wieder.....ist nicht viel, aber es sind ja auch sehr pflegeleichte Ameisen.

Wenn jemand noch was mehr wissen möchte : bitte anschreiben.

Gruß aus Koblenz
Dateianhänge
IMG_0717.JPG
Diacamma spec.
IMG_0719.JPG
Diacamma spec. Nesteingang
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Beitragvon parson » 23. Sep 2007 14:23

Hier mal wieder was neues von meinen Diacamma.....

Sind ja schon wieder ein paar Monate vergangen und da ich nach dem Gesundheitszustand meiner Ameisen gefragt wurde, werde ich mal was schreiben :

Ich habe die Kolonie vor ca. einem Monat in eines meiner Gemeinschaftsbecken gesetzt. Das Becken hat die Größe von 80x60x80cm und ist als halbfeuchtes Terrarium ausgelegt. Bei der Umsetzaktion habe ich dann auch mal durchgezählt ( das hat übrigens über zwei Stunden gedauert ) und kann jetzt mit Sicherheit sagen :

die Kolonie ist auf 376 Tiere angewachsen, für Diacamma schon recht beachtlich. Der Umzug hat den Ameisen nicht im geringsten geschadet und selbstverständlich haben sie sich an der unzugänglichsten Stelle eingenistet.

Jetzt leben sie einträchtlich mit einer Camponotus Kolonie zusammen in dem Becken.

Regelmäßig tauchen 10-15 Männer auf, sie sammeln täglich ihre Nahrung und machen das, was Ameisen so halt machen......


Bilder kann ich jetzt nicht reinstellen, werde ich aber die Tage nachholen.


Gruß
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