Noch Rettung für meine Myrmecia pavida Königin?

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Noch Rettung für meine Myrmecia pavida Königin?

Beitragvon swagman » 8. Okt 2006 19:38

Hallo,

Nach dem das Nest meiner Myrmecia durch Fliegenmaden verseucht wurde, habe ich es gereinigt.
Dazu hab ich den Ytongstein aus dem Becken genommen und ihn mit kochendem Wasser gereinigt. Die Larven und Puppen hab ich dabei vorsichtig herrausgenommen und die Königin in einen Behälter gesetzt.
Anschließend hab ich die Brut zurück in die Kammer gelegt und das Becken wie zuvohr eingerichtet. Dann hab ich die Königin wieder rein gesetzt. Sie ist dann auch wieder in ihr Nest zurück. Dachte das währs.

Aber leider ist die Königin seidem apathisch und sitzt meist nur stundenlang bewegungslos herum. Sie kümmert sich nicht mehr um ihre Brut. Zuckerwasser hat sie noch einmal genommen, aber ihre Bewegungen sind langsam und unsicher. Sie stolpert und fällt manchmal auch um.
Die Aktion war letzten Mittwochabend. Ihr zustand hat sich nicht verändert.
Aber die Larven sterben langsam eine nach der anderen. Die Puppen sind erst seit etwa 6-7 Tagen verpuppt.

Was kann ich noch tun um sie zu retten?
Ihr ein oder zwei Arbeiterinnen besorgen?
Können ihre Puppen überleben ohne Pflege?
Oder kann ich nur warten ob sie es überlebt oder bald stirbt?

Bin für jede Hilfe dankbar!
swagman
member
member
 
Beiträge: 59
Alter: 46
Registriert: 3. Okt 2006 15:04
Wohnort: Augsburg
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon WTrumpet » 8. Okt 2006 20:20

Hallo,

bei so einer vertrackten Situation würde ich den Anbieter anrufen, er ist der Fachmann bei so einer Situation und super nett, er wird dir bestimmt weiterhelfen können. Seine Nummer findest du auf seiner neuen Homepage.
Ich denke mehr als abwarten kannst du nicht tun. Das mit dem Stolpern hört sich bedenklich an, ich würde ihr ein abgedunkeltes Reagenzglas mit Wasserreservoir anbieten. Dort kann sie neue Kraft schöpfen, sich erholen und nach einiger Zeit einen neuen Gründungsversuch starten. Wenn sie in ihr altes Nest nicht wieder einziehen will, würde ich auf jeden Fall mal versuchen, ihr ein neues anzubieten.
Viel Glück!
Zuletzt geändert von WTrumpet am 9. Okt 2006 09:35, insgesamt 1-mal geändert.
WTrumpet
member
member
 
Beiträge: 15
Alter: 47
Registriert: 4. Aug 2006 20:27
Wohnort: Trier
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon steven3000 » 8. Okt 2006 20:21

das hört sich schlecht an! ich glaube nach deiner beschreibung das die königin sterben wird. wenn sie kein futter mehr annimmt wäre das ihr tod. gut das sie nochmal zucker wasser nahm.
wenn du andere arbeiter hättest (zugabe) würde es ihr bestimmt nicht besser dadurch gehen. was sollten sie für sie auch tun?
trotzdem wünsche ich dir viel glück, vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm wie du schreibst.


was könnte der auslöser für dieses verhalten sein? sicherlich nicht die maden!
war ihr verhalten vorher schon etwas verändert?
mit was hast du den ytong gereinigt?

grüsse steven3000
steven3000
member
member
 
Beiträge: 85
Alter: 47
Registriert: 9. Jul 2005 19:12
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Frey » 9. Okt 2006 07:05

Der Stress den du ihr durch diese Rettungsaktion zugefügt hast
war wohl zu viel, meiner Meinung nach. Ich habe es selber bereits
bei einer anderen Königin erlebt. Ein ähnlicher Fall. Später lief sie leicht
zuckend und stolpernd nurnoch, und nach 30 Minuten war sie tot.
Benutzeravatar
Frey
member
member
 
Beiträge: 134
Alter: 39
Registriert: 21. Jan 2005 15:00
Wohnort: Hamburg - Blankenese
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Pagodin » 9. Okt 2006 13:33

Guckuck

Nun das hört sich sehr schlimm an, wie die meisten hier bereits geschrieben haben, war die Aktion einfach gesagt zuviel. Das sie sich wieder erholen wird, ist allerdings ungewiss. In vielen Fälle, verstarb die Königin.

Trotzdem würde ich versuchen, sie zu beruhigen. zb Mal keine Bewegungen in der Nähe des Formicariums haben. Keine Starke Vibrationen etc. (NUr für den Fall keine Laute Musik im Zimmer) Solche Schnick Schnack Sachen halt.
Total verdunkeln und ihr ausreichend (so nahe wie es möglich ist) Wasser bzw Feuchtigkeit und Nahrungs anbieten.

Wenn du Glück hast, kommt sie nochmal hoch und kann danach in die Winterruhe, wenn nicht tut es mir sehr leid.
Was die Brut angeht, ich würde diese als verloren betrachten.

Viel Glück
Pagodin
Benutzeravatar
Pagodin
member
member
 
Beiträge: 1095
Alter: 50
Registriert: 9. Feb 2005 23:01
Wohnort: Tullamore, Ireland
Land: Netherlands (nl)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 1 Danke

Beitragvon HeldGoP » 9. Okt 2006 14:46

hi,

eigentlich ist für Myrmecia die winter "ruhe" jetzt bald zuende ;)


gibt es inzwischen was neues zu berichten?

auch wenn das verhalten, verglichen mit anderen arten, doch recht eindeutig ist, denke und hoffe ich sie wird es überleben. sind verdammt harte tiere.

mfg
Benutzeravatar
HeldGoP
member
member
 
Beiträge: 532
Alter: 40
Registriert: 26. Aug 2004 22:36
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Pagodin » 10. Okt 2006 10:36

@HeldGoP
Stimmt, ich scheine wohl selbst mal eine Runde Winterschlaf zu brauchen, aber danke für den Hinweis :)

Guckuck
Pagodin
Benutzeravatar
Pagodin
member
member
 
Beiträge: 1095
Alter: 50
Registriert: 9. Feb 2005 23:01
Wohnort: Tullamore, Ireland
Land: Netherlands (nl)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 1 Danke

Beitragvon swagman » 10. Okt 2006 19:54

Hi und danke für eure Antworten.

Der Zustand der Königin hat sich nach fast einer Woche noch immer nicht verändert.

Sie hängt meist an der Decke der Brutkammer und bewegt sich nicht.
Heute ist sie, seit zwei Tagen das erste mal, wieder in der Arena rumgestolpert.
Den Anbieter konnte ich nicht erreichen da er wohl bis zum 15. verreist ist.

@ steven3000
gereinigt hab ich den Ytong mit kochendem Wasser aus einem Wasserkocher.
Hab aber erfahren das mein Mitbewohner diesen nur einige Tage zuvohr entkalkt hat. Kann es sein das noch Restbestände vom Entkalker enthalten waren? Aber der Brut hat es auch nichts gemacht. Einige der Larven leben noch immer und auch bei allen Puppen kann man ab und an bewegung sehen.
Ausserdem wurde das Gerät gründlich ausgespült. Immerhin benutzen wir den Kocher täglich für uns selbst.
Aber wer weiß wie empfindlich die Ameise darauf reagiert?

Wie auch immer mehr wie warten kann ich jetzt auch nicht.
Werde aber schreiben wenn sich etwas tut.
swagman
member
member
 
Beiträge: 59
Alter: 46
Registriert: 3. Okt 2006 15:04
Wohnort: Augsburg
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon swagman » 20. Okt 2006 17:26

Hallo,

meine Königin lebt noch immer und langsam scheint sich ihr Zustand zu verbessern. Sie ist ab und an lebhafter und reagiert jetzt langsam wieder auf ihre Umwelt.

Der Anbieter meinte auch das dieses Verhalten der Königin ungewöhnlich ist.
Durch den Transport von Australien nach Deutschland war sie mehr und längerem Stress ausgesetzt als durch die Aktion.
Für ihn hört sich das eher nach einer Vergiftung an oder einer Reaktion auf irgendwelche Stoffe.
Er hat schon öffter gehört das Ameisen eingingen nachdem der Ytong mit kochendem Wasser gereinigt wurde. Möglich das sich dadurch Stoffe aus dem Material lösen können...
Er meinte auch das es gut wäre, wenn aus den Puppen Arbeiterinnen schlüpfen würden da diese sich dann um die Königin kümmern können.
Da die Königin ja noch lebt und ihr Zustand sich etwas verbessert hat, besteht noch Hoffnung das sie sich wieder ganz erholen könnte.
Bleibt abzuwarten ob aus dem Puppen, um die sich die Königin nicht kümmert, noch Arbeiterinnen schlüpfen werden. In etwa 10 Tagen sollte es soweit sein.
Werde mich dann noch mal melden. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen Halter.
Bis denn.
swagman
member
member
 
Beiträge: 59
Alter: 46
Registriert: 3. Okt 2006 15:04
Wohnort: Augsburg
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Phaidole » 23. Dez 2006 11:43

Guten Tag liebe Ameisenhalter und swagman,

Ich weiß jetzt nicht ob es jetzt einen anderen Threand gibt aber ich möchte gern wissen wie es jetzt aussieht...

Es sind jetzt schon 2 monate vergangen, was ist mit der Königin geworden, sind die Arbeiterinnen geschlüpft oder ist alles kaputt gegangen?


Mfg. Michael Herker
Benutzeravatar
Phaidole
member
member
 
Beiträge: 125
Alter: 34
Registriert: 11. Dez 2005 01:32
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon swagman » 23. Dez 2006 14:24

Hi,

stimmt, ich wollte euch ja weiter auf dem Laufenden halten.
Aber es gibt im Antforum einen Haltungsbericht den ich immer wieder aktualisiert habe.

Die Königin lebt noch. Die Puppen sind wie der Rest der Brut verdorben.
Sie hat später noch mal Eier gelegt, sich aber auch um diese nicht gekümmert.
Seither hat sich nicht mehr viel getan. Vor einiger Zeit hat sie noch mal etwas Honigwasser gefressen.

Bleibt nur abzuwarten wie es weiter geht.

MfG, swagman
swagman
member
member
 
Beiträge: 59
Alter: 46
Registriert: 3. Okt 2006 15:04
Wohnort: Augsburg
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon swagman » 8. Jan 2007 20:08

Hey,

Die Königin hat in letzter Zeit öfter Honigwasser gefressen.
Seit etwa einer Woche ist sie auch deutlich lebhafter geworden.
Und gestern hat sie eine Fliege gefressen!!!
Das war das ersten mal seit der Maden Geschichte, dass die Königin "feste Nahrung" zu sich genommen hat.
Bisher hat sie alle Insekten links liegen lassen.

Gruss swagman.
swagman
member
member
 
Beiträge: 59
Alter: 46
Registriert: 3. Okt 2006 15:04
Wohnort: Augsburg
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Radon » 8. Jan 2007 21:18

Hm, Ytong bei Wasserzugabe Giftig?
Ich habe mich mal mit der chemischen Zusammensetzung befasst,
Ytong besteht aus ungelöschtem Kalk, Quarzsand und Zement, wobei der Quarzsand mit Flugasche vermischt sein kann. Ungelöschter Kalk ist ein im wahrsten Sinne des Wortes Ätzendes Sauzeug (Kann ich ein lied von singen, wer sich mal nach dem Betongmischen nicht sofort die Pfoten gewaschen hat weis was ich meine) aber er reagiert mit wasser und ist danach ungefährlich.
Bleibt noch die Flugasche als Kandidat:
Teilweise ein Giftcocktail, mit den herrlichsten Schwermetallen und anderen Annehmlichkeiten wie Dioxinen, würde der besagte Ytong etwas davon enthalten ist natürlich denkbar das Giftstoffe gelöst wurden, aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das die Bauindustrie diese minderwertige Flugasche verwendet, da sie auf die Deponie gehört und zum Giftmüll zählt.

Bleibt mir nur zu sagen das es eigendlich nicht am Ytong liegen kann außer er ist aus ländern wie China importiert wo ein paar tausend Krebsfälle im Jahr nicht auffallen ;)

Gruß Radon
Radon
member
member
 
Beiträge: 27
Alter: 38
Registriert: 3. Sep 2006 21:39
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon DerThomas » 8. Jan 2007 21:50

Hallo, ganz so einfach würd ich die Sache nicht beschreiben wie Radon sie hier formuliert.

Wenn man bei den chemischen Eigenschaften des Ytong sucht, findet man möglichicherweise nicht den richtigen Ausschlaggeber für dieses Unglück. Ich selbst habe schon Erfahrungen vor längerer Zeit mit Myrmica rubra und auch mit Raptiformica gemacht. Die Myrmicas sind gestorben, die Raptiformica sanguinea haben sich nach einer Umsiedlung wieder erholt.

Was ich bei den Raptiformica sehr deutlich sehen konnte war, dass sich nach dem Abkochen des Ytongs ein vielfaches an Schimmel arten und sonstigen "Gewächsen" gebildet hat. Du kannst nicht vermeiden dass an dein künstlich geschaffenes Ökosystem Parasiten, Erreger und Pilzsporen gelangen. Steril kannst du Ameisen nie halten. Ein großer Fehler ist wenn man Versucht Ameisen gar zu Steril zu halten. Also sprich Ytong backen oder abkochen, Bodengrund unnatürlichen Temperaturen aussetzen usw.

Ein Ökosystem funktioniert nur mit verschiedenen Lebewesen die sich von anderen ernähren. Nehmen wir zum Beispiel eine Kläranlage. Dort werden auf Gestein (soweit ich weis sogar Schotter) Bakterien kultiviert die das Abwasser sozusagen reinigen indem sie sich von Erregern usw. ernähren.

Wenn du das Habitat deiner Ameisen also versuchst zu sterilisieren, kann es durchaus möglich sein, dass später andere Erreger in dein Terrarium durch die Luft etc. gelangen, dann aber kein "größerer Fisch" da ist, der sich von diesen Erregern ernährt, und das Terrarium "sauber hält".

Somit kann es passieren dass Pilzsporen oder Bakterien keine natürlichen Feinde haben und sich im Schlaraffenland breitmachen können.

Ameisen "züchten" ja sogar selbst zum Teil Bakterienkulturen um ihr Habitat sauber zu halten.

Vielleicht sind auch ungewollte Bakterien oft gar nicht so verkehrt. Denn steril wird dein Terrarium NIE sein.
DerThomas
member
member
 
Beiträge: 77
Alter: 36
Registriert: 13. Mai 2006 22:48
Wohnort: Bayern
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Radon » 9. Jan 2007 16:16

Volkommen richtig, ich habe mich allerdings absichtlich auf die reine chemische zusammensetzung konzentriert, da ich erstens mein unbedenken über eine Toxizität des Ytongs selbst aussprechen wollte, und da ich zweitens von den microbiologischen Vorgängen nicht sonderlich viel Ahnung habe :)
Ich führe die Beckengestaltung stets mit naturellen Rohstoffen durch, da gehe ich einfach davon aus das dort der Microkosmos "stimmt" ;)

Gruß radon
Radon
member
member
 
Beiträge: 27
Alter: 38
Registriert: 3. Sep 2006 21:39
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Nächste

  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu Myrmecia - Diskussion und Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste