Hierzu mal meine Meinung als verantwortungsbewußter Ameisenhalter und unregelmäßiger Leser diverser Ameisen-Foren:
Dem nachvollziehbaren Interesse von "Ameisen-Freunden" und Hobby-Myrmecologen, selbst Ameisen zu halten, steht hier das gerechtfertigte Interesse der Öffentlichkeit an einer intakten Umwelt entgegen. Intakt meint hierbei auch und grade frei von Blattschneiderameisen im eigenen Garten, und ähnliche "Katastrophen".
Bisher findet die Haltung und der Handel von exotischen Ameisen geringe Beachtung durch den Gesetzgeber, erst in jüngster Zeit hat sich die Ameisenhaltung zu einem ernsthaften Hobby steigender Beliebtheit entwickelt. Es ist daher zu erwarten, dass sich Fälle, wie der aus Köln, in Zukunft häufen werden. Früher oder später, vermutlich erst nach einem besonders "spektakulären" Ereignis, wird aber fraglos die Ameisenhaltung in den kritischen Blick einer breiten Öffentlichkeit rücken, und der Gesetzgeber wird zum Handeln gezwungen.
Im Interesse der Ameisen, der Öffentlichkeit, und nicht zuletzt im eigenen Interesse der Ameisenhalter, sollten wir uns daher um eine frühzeitige Klärung der "Ameisenfrage" bemühen. Die Frage "Was sollte erlaubt sein und was besser nicht?"
Ich schlage daher für den Handel mit exotischen Ameisen die Einführung einer Positivliste vor. Demnach dürfen Händler lediglich mit den Exoten frei Handel treiben, die auf dieser Liste aufgeführt sind.
Kriterien für die Aufnahme auf die Liste könnten unter anderem sein:
-Nachweis der "Harmlosigkeit" (Ein zäher Begriff, ich weiß. Gemeint sind geringes invasives Potential, kein Schädling etc.)
-Leichte Identifizierbarkeit, um Verwechselungen mit anderen, nich auf der Liste stehenden Arten durch Laien zu erschweren.
Zusätzlich sollten Händler, die exotische Ameisen anbieten, einen Sachkunde-Nachweis vorlegen können, sowie zur Teilnahme an Fortbildungen verpflichtet werden.
Ameisenhalter, die nicht auf der Liste aufgeführte Ameisen halten wollen, sollten ebenfalls nachweisen können, dass sie über die notwendige Sachkunde verfügen, und auch die Haltungsanforderungen erfüllen können.
Das mal als groben Rahmenvorschlag in die Runde. Ich bin mir sicher, dass einige Leute diesen Vorschlag wegen der Einschränkungen ablehnen werden. Ich glaube aber, dass es besser ist, selbst frühzeitig aktiv zu werden, als plötzlich den großen Hammer von oben abzubekommen. Als Beispiel sei die USA genannt, wo meines Wissens nach jeglicher Handel mit Ameisenköniginnen untersagt ist.






