Die Deutsche Ameisenschutzwarte betreibt seit gut 15 Jahren keinen Nestschutz mit den bekannten Drahthauben mehr und empfiehlt deren Abbau (durch ausgebildete Ameisenheger!), wo sie noch vorhanden sind.
Allenfalls im Rahmen von Rettungsumsiedlungen neu angelegte Nester sollen vorübergehend mit Drahthauben geschützt werden.
Prinzipiell waren die Hauben, die vor allem dem Schutz der Ameisen vor Spechten dienen sollten, äußerst wirksam und hilfreich.
ABER: Sehr oft wurden solche Nestschutzhauben in „Strohfeuer“-Begeisterung aufgestellt, und dann vergessen!
Dann wachsen die Nester über die Hauben hinaus, Wasser dringt ein entlang der Streben, so dass das Nest innen fault, oder es wird von wuchernden Brombeeren etc. so verschattet, dass die Ameisen abwandern müssen.
Menschliche Unzulänglichkeit, ja Versagen, ist die Hauptursache dafür, dass die DASW die Nestschutze nicht mehr befürwortet! Die Menschen lassen sich nun mal nicht ändern
Holzgestelle, wie in den Bildern aus Polen gezeigt, sollen unbeabsichtigtes Betreten der Nester verhindern, oder bei Fällarbeiten darauf hinweisen, dass man die Nester schonen möge. Festere Gestelle mit starken Balken auch im unteren Bereich sollen Wildschweine daran hindern, sich in den Nestern zu wälzen und darin nach Rosenkäferlarven zu wühlen.
Die in den Bildern von Martin S. gezeigten Gestelle sind allerdings zu nahe am Nest. Die Eckpfosten müssten hier gut einen Meter weiter nach außen gesetzt sein, denn sehr viele Ameisen und Brut finden sich auch im Boden um den Nesthügel herum, im so genannten „Erdauswurf“. Das ist ein oft zu sehender Ring von Sand oder Erde, die von den Waldameisen beim Bau von Gängen und Kammern im Boden an die Oberfläche gebracht werden.
MfG Earlant