Willst Du (bezahlte) Forschung betreiben, dann wirst Du kaum um ein Studium herum kommen. Und dafür brauchst Du erstmal einen passenden Schulabschluss. Ein Ausbildungsberuf, der in direkten Zusammenhang mit Ameisen steht, gibt es nicht - Kammerjäger und Verkäufer mal ausgenommen.
Selbst wenn ich das Abi machen möchte, kann ich mit dem Biologiestudium selber nichts anfangen ,denn ich habe im Internet gelesen das man als späterer Biologe sehr schlechte Jobs findet ,wenn man überhaupt welche findet
Das ist in vielen anderen wissenschaftlichen Fächern auch so - aber, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Es gibt durchaus die Möglichkeit, aber dafür brauchst Du eben eine Menge Ehrgeiz. Das gehört nun mal zum späteren Leben dazu, man kann nicht erwarten dass einfach so eine gute Stelle vom Himmel fällt ohne dass man was dafür gemacht hat.
Ich habe mich genauso wie Kaj für ein Biostudium entschieden. Ob ich es am Ende schaffe, das zu machen was ich immer wollte, weiß ich heute noch nicht. Es ist ein risikoreicher Weg, der aber glücklich enden kann. Das ist fast überall so im Leben, no risk, no fun. Wobei mir persönlich gar nicht das Ende des Studium so wichtig ist, sondern das Studium selber. Das ich am Ende vielleicht nichts bekomme, ist mir gar nicht so wichtig wie es eigentlich sollte.
Das Hobby zum Beruf zu machen, davon träumen viele Leute, aber nur die wenigsten schaffen es - das gilt für fast alle Bereiche. Nichtsdestotrotz ist auch nicht schlimm, wenn das Hobby eben das Hobby bleibt - mit einem Beruf der nicht direkt damit zu tun hat, aber Dir etwas Freizeit und Geld bringt, kannst Du Deine gesamte Freizeit in Dein Hobby investieren. Damit hast Du dann sogar mehr Möglichkeiten als so manch einer auf der Universität - auch Forschung lässt sich hobbyhaft betreiben, und in vielen Bereichen sind Laienforscher sogar ziemlich wichtig und leisten große Beiträge für die Wissenschaft im Allgemeinen. Das war schon immer so - vor allem früher, viele berühmte Forscher wie z.B. Jean Henri Fabre, haben "hobbyhaft" geforscht, und sich durch andere Mittel und Wege ihr Geld verdient um ihre Leidenschaft auszuleben.
Ich finde es gut, dass Dir schon in so jungen Jahren Gedanken über Deine berufliche Zukunft machst - viel zu viele stehen am Ende ihrer schulischen Laufbahn da, und wissen nicht was sie eigentlich wollen. Und fangen dann, mehr aus Notwendigkeit heraus als aus tatsächlichen Interesse, unvorbereitet ein Studium oder eine Ausbildung an, nur um das dann später abzubrechen und am Ende nichts gewonnen haben als ein wenig Erfahrung. Sei unbedingt offen gegenüber Berufen, die nicht mit Deinem jetzigen Hobby zu tun haben, und versuche Dich dafür zu begeistern - es gibt viele ausgefallene Ausbildungsberufe, die unheimlich interessant sein können. Zum Beispiel Bestatter fand ich persönlich immer sehr interessant.
Wie zucca schon schrieb bist Du noch sehr jung und begeisterst Dich in ein paar Jahren vielleicht für etwas ganz anderes. Aber das muss nicht zwingend so sein - ich kann von mir behaupten, schon im Kindergarten meine Entscheidung über meine Zukunft getroffen zu haben, und bin nie von dem Weg abgewichen. Einen Leitfaden zu haben hilft durchaus weiter, wenn man mit genug Herzblut an einer Sache dran ist. Wo andere Zweifeln und stehen bleiben weil sie nicht wissen welchen Weg sie begehen wollen, kann man geradlinig vorbeispazieren und sich mental auf die ganzen Hürden (wie zum Beispiel das Abitur) vorbereiten und entsprechend motiviert dran gehen. Aber einen Notfallplan bei unwahrscheinlichen Dingen sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Jetzt stehst Du noch nicht vor einer großen Entscheidung, Du kannst daher aber versuchen Dir so viele Wege wie möglich offen zu halten durch gute Noten in der Schule, und dann wenn es soweit ist, Deine eigene Auswahl treffen.
Aber ich glaube, ich schreibe Dir da zuviel hin - noch bin ich selbst nicht weit gekommen im Leben, und manch anderer wird Dir vielleicht andere Tipps geben...
Grüße, Phil