Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

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Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon CHAOSJinzo » 13. Okt 2012 14:17

Hallo,
meine Camponotus cruentatus Kolonie mit ca. 80 Arbeiterinnen bereitet sich momentan auf die Winterruhe vor. Sie sind aktiv, wirken fit und haben eine Menge Larven.
Doch in den letzten 3 Wochen sind ca. 10 Arbeiterinnen gestorben. Bei den ersten Toten hab ich mir noch nichts gedacht. Da es jetzt aber schon einige sind, habe ich mir mal die Toten angeschaut.
Bei manchen ist die Gaster zerquetscht, sieht aus wie zerbissen. Ich konnte auch beobachten, wie Arbeiterinnen an den Gastern der Toten herumgekaut haben. Bei anderen Toten sieht die Gaster auf den ersten Blick normal aus, doch wenn ich genau hinschaue, erkenne ich ein kleines Loch darin.
Heute konnte ich beobachten, wie eine Arbeiterin an der Gaster einer halbtoten Arbeiterin herumgekaut hat. Die halbtote Arbeiterin konnte nur noch ihr vorderes Beinpaar und ihren Kopf bewegen. Ich habe sie daraufhin aus der Arena entfernt und sie in Ruhe sterben lassen.

Woran sterben die Ameisen? Kennt einer dieses Verhalten und kann es erklären? Und womit hängt diese merkwürdige Deformation der Gaster zusammen? Parasiten?
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

MfG
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon CHAOSJinzo » 14. Okt 2012 12:25

Heute gab es wieder zwei tote Ameisen. Die eine ist klein und es sieht nach einem natürlichen Tod aus, aber die andere ist mittelgroß und hat wieder diese aufgerissene Gaster. Es sieht aus, als ob sie ziemlich hohl wäre, wobei ich jetzt nicht weiß, ob das normal ist. Oder ist das ein Zeichen für einen Parasiten, der die Gaster der Ameise von innen auffrisst und sich dann einen Weg nach draußen sucht?
Ich bin wirklich ratlos, was es damit auf sich hat.
Falls ihr irgendwas dazu wisst, lasst es mich bitte wissen.

MfG
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon Ameisenfreund » 14. Okt 2012 18:30

CHAOSJinzo hat geschrieben:Oder ist das ein Zeichen für einen Parasiten, der die Gaster der Ameise von innen auffrisst und sich dann einen Weg nach draußen sucht?


Das würde ich ich ausschließen, habe ich noch nie gehört, dass es sowas gibt.
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon Heumann » 14. Okt 2012 18:32

Vielleicht ist das Nest zu trocken oder feucht ...
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon CHAOSJinzo » 14. Okt 2012 19:05

Ameisenfreund hat geschrieben:
CHAOSJinzo hat geschrieben:Oder ist das ein Zeichen für einen Parasiten, der die Gaster der Ameise von innen auffrisst und sich dann einen Weg nach draußen sucht?


Das würde ich ich ausschließen, habe ich noch nie gehört, dass es sowas gibt.

Das war nur eine Vermutung. Es gibt zumindest ähnliche Parasiten bei anderen Insekten.
Ich glaube auch irgendwo mal von solchen Parasiten gelesen zu haben.
Aber wie gesagt, das sind nur Vermutungen.

Heumann hat geschrieben:Vielleicht ist das Nest zu trocken oder feucht ...

Am Anfang der Haltung habe ich ihr Nest feuchter gehalten.
Da sich die Ameisen und auch die Brut aber hauptsächlich im trockensten Bereich des Nestes aufgehalten haben, halte ich sie nun trockener.
Jetzt verteilen sie sich auch mehr im Nest.
Trinkwasser stelle ich ihnen immer zur Verfügung.

MfG
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon baumarkthammer » 14. Okt 2012 20:00

Solche Parasiten gibt es. Tatsächlich sogar einige. Unter anderem legen einige Buckelfliegen ihre Eier in die Gaster von Ameisenköniginnen und einige andere auch in die von Arbeiterinnen. In Europa ist sowas allerdings sehr selten, ich habe sowas erst ein einziges mal selber gesehen und ich kann mich nicht erinnern, jemals in den gängigen Foren von so einem Fall bei einer Königin oder Arbeiterin gehört zu haben. Dass sowas in der Haltung passiert, ist meiner Meinung nach fast ausgeschlossen. Zumal die meisten Parasiten wirtsspezifisch sein werden.

Es gibt allerdings parasitäre Pilze, welche manche Ameisen befallen können, das ist wohl aber eher bei Ponerinae der Fall. Allerdings ist hier die informationslage bezüglich des Auftretens in der Haltung eher schwammig und ein solcher Pilz würde wohl kaum zum aushüllen der Gaster durch andere Arbeiterinnen führen.


Ich habe allerdings keine plausible Erklärung für das Sterben der Arbeiterinnen. Würde allerdings zu der Erklärung von DermitderMeise aus dem Ameisenforum tendieren, obwohl ich selber sowas bei Camponotus noch nie gesehen habe...
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon MrIglo » 14. Okt 2012 20:04

Hi,

dass die Gaster toter Arbeiterinnen eröffnet werden ist durchaus normal. Die enthaltenen Organe sind bestimmt gute Nahrung.

Parasiten sind klassischerweise mit einer Lupe auf dem Körpern lebender Arbeiterinnen erkennbar.

Arbeiterinnen schlüpfen ja manchmal gehäuft, vielleicht sterben sie also auch gehäuft. :|

Du solltest das unbedingt weiter beobachten.
Futter Ok?
Honig Ok?
Im Nest verbaute Materialien Ok?

Hast du die Kolonie schon länger? Nehme ich mal an, 80 Tiere sind ja schon was. Da stellt sich die Frage hast du in der Zeit bevor das angefangen hat etwas verändert?

Zu hohe -oder -niedrige Nestfeuchte wirken sich primär negativ auf die Brut aus. So meine Beobachtung.

LG
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon CHAOSJinzo » 14. Okt 2012 20:34

Honig ist okay und wird auch angenommen.
Proteine gab es seit einer Woche keine mehr, da sie nicht mehr angenommen wurden.
Momentan befinden sie sich bei 12-15 °C in Winterruhe.
Die meisten Ameisen sitzen dicht gedrängt im Nest un ein paar wenige laufen durch die Arena.
Die Kolonie habe ich seit August. Sie haben sich auch in der Zeit vermehrt, was jetzt aber wieder durch die Verluste ausgeglichen wurde.

Ich gehe dann jetzt einfach mal von natürlichem Tod aus und hoffe, dass sie die Verluste nach der Winterruhe wieder mehr als wett machen.

Ich danke allen Beteiligten für die Hilfe.
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Re: Mysteriöser Tod bei Camponotus cruentatus

Beitragvon MrIglo » 14. Okt 2012 20:43

Achso, in der Zeit nach dem Versand kann eine erhöhte Sterberate normal sein.

Klingt doch eigentlich alles ganz gut.
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