Ich bin neu im Forum, mag, wie man an meinem Nick unschwer erkennen kann, Gliederfüßer aller Art und habe heute meine ersten Lasius niger bekommen. Herzlichen Dank ans ANTSTORE-Team für die schnelle Lieferung! Nachdem ich das Reagenzgläschen mit der Kleinstkolonie (eine Königin und fünf bis zehn Arbeiterinnen - wie viele es nun genau sind, kann ich bei dem Gewusel noch nicht sagen) und das Starter-Set ausgepackt hatte, konnte ich den Rest der Bestellung noch gar nicht bewundern.
Stattdessen bin ich brav den Anleitungen zur Einrichtung des Formicariums gefolgt (Starter-Set, Beckenvariante, 20 x 10 cm). In meinem Bemühen, den Ameisen in diesem kleinen Habitat möglichst viel "Bauraum" zu gewähren, bin ich ein wenig übers Ziel hineingeschossen, sodass ich zum Schluss arge Probleme hatte, die im Set enthaltene Tränke von der Höhe her unterzubringen. Dabei sind mir prompt die beiden Einzelteile auseinandergefallen und haben eine kleine Pfütze produziert.
Auf lange Sicht werden die Tränke und ich aufgrund meiner Kinderpatschehände ganz sicher keine Freunde ... Da werde ich mir noch eine andere Möglichkeit einfallen lassen, um meine Ameisen mit Wasser zu versorgen. Hier hätte mir ein Beutelchen Trockeninsekten statt der Tränke besser gefallen. Vielleicht ein Gedankenanstoß fürs Shop-Team?Aber zurück zur Einrichtung: Diese besteht aus einer gewaschenen Schicht Seramis, zwei Beutelchen Lehm-Sandmischung zu je 200 g, fünf verschieden großen Steinen bzw. Steinchen aus dem Garten (geschrubbt und in der Mikrowelle entkeimt) sowie einem Moospolster, ebenfalls aus dem Garten. Letzteres habe ich wagemutig nicht entkeimt und in die leicht abschüssige Ecke (= Feuchtecke) des Beckens gesetzt. Ich erhoffe mir dadurch eine Verbesserung des Mikroklimas und denke, wenn so empfindsame Tiere wie Achatschnecken mit Garten- bzw. Walderde und den darin enthaltenen Mikroorganismen leben können, können so robuste Tiere wie Lasius niger das auch. Außerdem habe ich den Doppelnapf ins Becken gegeben und seine beiden Mulden mit je einem Tropfen Zuckerhoniglösung gefüllt. Zuletzt gab es noch einen Gammarus (ohne Napf, direkt auf die Steinchen) und die oben genannte Tränke mit heute Nacht aufgefangenem Regenwasser.
Natürlich habe ich die Land-Sehm-Mischung laut Anweisung befeuchtet. Erst war ich enttäuscht, als ich las, dass es ein bisschen dauern könne, bis die Mischung wieder so weit abgetrocknet ist, dass die Ameisen einziehen können. Dank der glücklicherweise im richtigen Moment wieder hervorkommenden Sonne ist das Ganze dann viel schneller gegangen, als gedacht. So etwas wie einen Föhn besitze ich nämlich nicht (ja, wirklich - es gibt Frauen ohne Föhn im Haus!
)Fertig!
Fertig? Nein, die Ameisen mussten ja noch einziehen. Ich habe also den Wattepropfen aus dem Reagenzglas gezogen und das Röhrchen schräg ins Becken gelegt. Dann habe ich mich auf eine laaange Wartezeit eingerichtet. Im Forum heißt es ja überall, man solle Geduld mitbringen. Die hatte ich, die Arbeiterinnen aber nicht.
Als ich zufällig 20 Minuten später den Blick aufs Becken richtete, sah ich drei Arbeiterinnen durchs Becken flitzen. Inzwischen herrscht zwischen Gammarus und Röhrchennest ein reger Verkehr. Der kommt also gut an. Auf dem Moos habe ich auch schon ein Tier herumlaufen sehen. Wie es beim Doppelnapf mit der Zuckerhoniglösung aussieht, kann ich nicht sagen, weil ich Volldepp es auf die Rückseite des Beckens gestellt habe.
Das werde ich aber bei den nächsten Pflegearbeiten noch ändern.Ansonsten tut sich noch nicht so viel, aber wesentlich mehr, als ich für den Anfang erwartet habe. Nicht zuletzt, weil die Tiere sich nach dem Auswickeln des Reagenzröhrchens zunächst deutlich gestresst vom plötzlichen Lichteinfall gezeigt hatten - trotz vorgezogener, blickdichter Vorhänge. Nun scheint auch die Königin recht agil zu sein. Was sie genau tut - außer sich putzen zu lassen -, kann ich nicht erkennen, da der Blick ins Röhrcheninnere durch die doppelte Spiegelung von Röhrchen und Glaswand des Beckens erschwert wird, zumindest beim aktuellen Lichteinfall.
Apropos Lichteinfall: Das Becken steht in meinem Bücherregal und liegt, über die gesamte Länge, zu drei Vierteln im Dunkeln. Nur das vordere Viertel bekommt im Moment Sonnenlicht. Künstliches Licht steht bereit, scheint mir aber im Moment nicht vonnöten oder sinnvoll zu sein. Raumtemperatur: ca. 22°C, rLF: 47%.
Mein Futterplan für die Kleinen wird sehr abwechslungsreich sein und neben verschiedenen Zuckerhoniglösungen aus unterschiedlichen Insekten bestehen. Und dank Markus muss ich jetzt nicht mal nach einer Zuchtansatz-Anleitung für Drosophila suchen.





, hatte ich mich für die Form "Diskussion" entschieden, da ich auf viele Anregungen hoffe. Zwar habe ich als Kind schon mal Ameisen gehalten (Wildfang), aber das war, wie in den Siebzigern leider nicht unüblich, vollkommen ins Blaue hinein. Sprich: Die Ameisenhaltung ist für mich neu und da kann ich sicher noch den einen oder anderen Stupser brauchen.
Und es kann ja auch sein, dass im alten Nest noch Eier o. dgl. sind - das lässt sich auf der weißen Watte so schlecht erkennen. Irgend etwas ist da zumindest noch ...
"Das höchste Gut" der Kolonie wird so geschützt. 

Andererseits denke ich, dass ich als Ameisenanfängerin nicht wirklich nennenswerte Informationen zu bieten habe.