Hier ein Image zu der Gattung Pheidole, um sich zuerst einmal ein Bild davon zu machen. Die kleineren hierauf sind sog. Minorarbeiterinnen, die mit dem großen Kopf ist eine Majorarbeiterin (oder auch Soldatin)
Vor nun gut drei Wochen war ich nach Kroatien in den Urlaub geflogen und besorgte mir von dort eine befruchtete Königin meiner Lieblingsgattung: Pheidole pallidula (Pp)
Von heute an werde ich meine Haltungserfahrungen in diesen Treat niederschreiben auf das alle daran teilhaben können. Natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern langsam - so, wie sich die Kolonie entwickelt...
Let´s dance:
Am 01.07.03 fing ich während des Hochzeitsfluges, der, wie bei Lasius niger beeindruckend ist, eine Königin, die bereits flügellos war. Hierbei möchte ich bemerken, daß der Hochzeitsflug NUR in der Abenddämmerung stattfindet. Nicht während des Tages oder gar in der Nacht. Die Königin kam gleich in ein dafür vorbereitetes Reagenzglas mit Wattewassertank und Watteverschluß. Da ich keinerlei rote Folie dabeihatte, legte ich das Glas in eine dunkle Ecke meines Zimmers und deckte es zusätzlich mit Taschentüchern ab.
Als ich am nächsten Tag nach ihr sah, konnte ich bereits die ersten Eier bestaunen, die sich direkt am Wassertank befanden und von ihr umsorgt wurden. Der Hinterleib der Queen hatte sich, wenn ich mich nicht zu sehr täusche auch über Nacht vergrößert gehabt.
Ein Mal in der Woche fütterte ich sie - mit der Spitze eines Zahnstochers nahm ich Zuckerwasser auf und plazierte den Tropfen nahe an der Verschlußwatte. So konnte ich eine stetige Reinigung des Glases gewährleisten. Hierbei war zu beachten, daß man nur sehr wenig fütterte, schließlich handelte es sich nur um eine einzige Ameise.
Einmal pro Tag sah ich nach ihr, die restliche Zeit ließ ich das Glas verdeckt - Störungen sollten so weit es irgend ging vermieden werden. (Das gilt übrigens für alle Ameisen)
Am 08.07. mußte ich mit Erstaunen feststellen, daß sich bereits die ersten Larven zwischen den Eiern befanden! Die Anzahl der Eier hatte sich verdreifacht und war etwas größer als der Kopf einer Stecknadel. Die Queen hielt sie stets zu einem Klümpchen zusammen und versorgte sie. Aus Interesse legte ich einmal eine erschlagene Stechmücke hinein. Pp ist stark carnivor (fleischfressend) und liebt somit Eiweiße, die die Eierproduktion verfielfachen. Ich sagte mir, daß diese kleine "Leckerei" ihr nur zu Gute kommen würde, beließ es aber auch nur bei diesem einen Mal. Ich wollte nicht riskieren, daß Reste, die schimmeln könnten, übrig blieben. Tags darauf waren, so krass das klingt, nur noch die Flügel übrig. Am Folgetag waren auch diese verschwunden!!
Bis zum heutigen Tag (21.07.) ist die Anzahl der Larven weiter angestiegen. Ich habe insgesamt 12 gezählt, die Menge der Eier, die sich dazwischen befinden ist unüberschaubar, aber noch immer etwa Stecknadelgroß. Das Licht meiner kleinen Kugelschreiberlampe, die ich zur Beobachtung (nur sehr kurz) benutze stört sie sehr. (Wen wundert es!?) Die Königin zeigt sich dann immer sehr aggressiv - mit aufgerissenen Maniblen und umherschweifenden Fühlern sucht sie den vermeindlichen Feind.
Eine Überprüfung erfolgt bei mir täglich, aber nur für wenige Sekunden. Die restliche Zeit überdauert die Königin in ihrem Glas, daß ich in eine dunkle, mit Watte ausgepolsterten Schachtel gelegt habe.
Edit Begin: 23.07.03
Habe gerade einen Blick zu der Queen geworfen. Aus allen Eiern sind nun Larven geworden. Über den Daumen würde ich sagen: Über dreißig. Ich wollte aber nicht zu lange die kleine Taschenlampe hineinhalten, da die Königin (mit Recht) nervös wurde. Neue Eier habe ich keine mehr gesehen. Ich vermute mal, daß sie sich jetzt ausschließlich um die Larven kümmern wird, solange, bis es Pygmähen (=Jungarbeiterinnen) sind, die sie unterstützen können. Eigentlich gar nicht mal so dumm, sonst hätte sie letzten Endes hunderte von Eiern/Larven allein zu unterhalten. Manche der Larven sind größer als die anderen; klar, weil sie einen höheren Entwicklungsstand haben - am 21.07. hatte ich schließlich noch von Eiern berichtet. In den größeren sind winzig kleine, orange Punkte zu sehen... es geht vorran!!
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Edit Anfang: 26.07.03
Habe heute morgen meine werdende Kolonie gesichtet. Dabei ist mir aufgefallen, daß sich zwischen all den vielen Larven wieder etliche neue Eier befanden. Mit meiner Vermutung, daß sie sich also zuerst um die Larven kümmern wird, bis daraus Pygmähen geschlüpft sind, lag ich also wohl falsch. Sieht mittlerweile ganz schön viel aus...
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Edit Anfang: 01.08.03
Da die Eier und Larven derart klein waren, ist mir die Verpuppungsphase leider durch die Lappen gegangen. Am 31.07. wurde ich zu meiner großen Überraschung aber Zeuge von zwei geschlüpften Pygmähen. Sie sind wahrhaft winzig und halten sich ausnahmslos bei der Brut und der Königin auf. Ununterbrochen kümmern sie sich um die Eier, Larven und (Nackt)puppen!! Nur ab und zu nehmen sie sich die Zeit zum putzen. Da ich jeden Tag nachguckte, kann ich nun mit Funk und Recht behaupten, daß die Entwicklung vom Ei zur fertigen Ameise (bei Pp) einen Monat dauert... und das wenn nur die Königin zugegen ist!!!
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Edit Anfang: 05.08.03
Als ich am Mo wieder zu meiner Arbeitstelle fuhr und nach der Königin sah, durfte ich feststellen, daß sie nun sechs Pygmähen um sich scharte. Eier, Larven und Puppen sind noch mehr da!! Die Puppen haben eine leicht bräunliche Färbund. Noch am Abend öffnete ich das RG (=Reagenzglas) und gab ein wenig Honig-/Wassergemisch mit der spitze eines Zahnstochers hinein. Ohne lange warten zu müssen, kamen die Winzlinge mit weit aufgerissenen Manibeln nach vorn gestürmt. Als sie das Futter fanden, machten sie zunächst einen Rückzug, freundeten sich dann aber damit an.
Heute Morgen hatte ich bereits sieben Zwergarbeiter. Die Kolonie fängt an sich sehr schnell zu entwickeln. Ich denke, Ende nächster Woche kann ich mir schon mal ein passendes Aquarium suchen gehen....
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Edit Anfang: 07.08.03
Gestern Abend hatte ich bereits 11 Pygmähen. Die Zahl steigt schnell. Gab ihnen eine kleine Mücke, die sie sofort annahmen und trotz ihrer geringen Größe, sofort zerlegt bekamen!
Die Königin lässt sämtliche Arbeit nur noch von ihren Arbeiterinnen machen. Selber hat sie sich an die Watte des RG gehangen und produziert lustig weiter ihre Eier. Ich denke mir mal, daß heute Abend sicher 12, wenn nicht 13 Pygmähen geschlüpft sind!
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Edit Anfang: 08.08.03
Wie ich richtig vermutet hatte, hat sich meine Kolonie auf 13 Pygmähen vergrößert. Es geht wahnsinnig schnell!! Mir fiel auf, daß sich die Kleinen oftmals untereinander putzen. Dabei nimmt die erste eine seltsame Stellung ein: Sie spreizt alle Glieder von sich und erhebt ihren Kopf in die Höhe, während die andere sich ans Werk begibt. Jetzt, wo die Kolonie schon "so groß" ist, bleiben nur noch zwei bis drei Arbeiterinnen an der Brut. Die restlichen durchstreifen das Glas. Ich denke mir mal, ich kann nun ein Formicarium aufstellen und das RG hineintun. Auf jeden Fall sind sie sehr fressüchtig. Alles, was ich ihnen vorlege, wird restlos vertilgt. Hierbei ist stets darauf zu achten, daß die Portionen sehr klein gehalten werden müssen, da die Ants mit ihren kleinen Manibeln noch nicht in der Lage sind alles zu zerteilen. Sobald Soldaten da sind, kann man größere Stücke Fleisch oder größere Insekten geben, da die Soldaten (siehe mein FAQ) die reinsten "Zerstückelungsmaschinen" sind!!
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Edit Anfang: 10.08.03
Habe ein Formicarium aus reiner Erde zusammengestellt und den Ameisen gestern als "neues zu Hause" angeboten. Es dauerte gar nicht lange, als schon die erste Arbeiterin herausgekrabbelt kam und zuerst einmal die Lage sondierte. Es herrschte etwa ein 10 minütiges Kommen und Gehen. Keine traute sich so recht nach draußen, bis es die erste wagte und sofort quer durch das Formicarium (20x13x11cm) rannte. Als sie wieder am RG, daß ich übrigens weiter abgedunkelt halte, ankam, ging sie sofort wieder hinein. Nach etwa einer halben Stunde, hatten sich meine Pfleglinge an die neue Situation gewöhnt und kamen des öfteren mal nach draußen und spazierten immer wieder über die Erde, ohne zu vergessen, wo ihr (noch) wahres zu Hause war, das sie wenig später immer wieder aufsuchten.
Also legte ich eine kleine, tote Fliege hinein, um zu sehen, was passierte. Die erste Arbeiterin, die sie fand, wurde sofort aufgeregt und tastete die Beute von oben bist unten ab. Ich habe diese Reaktion bei Pp schon des öfteren beobachten können und schließe nun darauf, daß sie sich ein Bild von dem Ausmaß der Nahrung machen, um daraufhin dann Verstärkung zu rekrutieren. Wenige Sekunden später, rannte der Winzling zurück ins RG. Ich beobachtete sie weiter durch den Eingang des Glases. Dabei fiel mir auf, daß geradezu eine Kettenreaktion erfolgt, wenn die Nachrichtenüberbringerin die anderen Tiere erreicht. Im Nu (das meine ich wörtlich) sind ALLE über die Beute informiert. Man stelle sich das so vor: Die Ameise erreicht die Menge, die eine Sekunde später vollkommen außer Rand und Band ist!!! Schon in freiher Natur konnte ich dieses Verhalten immer und immer wider beobachten. Die Ameise verschwindet im Eingang, einen sprichwörtlichen Augenblick später kommen dutzende, +Soldaten heraus und bilden sofort eine Straße, die zur Nahrungsquelle führt. Das gleiche, nur mit Winzlingen und ohne Soldaten, geschah gestern! Die Fliege wurde abtransportiert und verschwand letztlich im RG.
Heute Morgen fiel mir auf, daß Pp einen geringen Teil der Erde aus dem Formicarium in das RG transportiert hat. Allerdings in den Mittelteil des Glases - NICHT zur Brut, bzw. zur Königin! Ich denke mir mal, daß sie noch eine gewisse Zeit benötigen, bevor der Umzug erfolgt. NOCH halten sie das RG für ihr Nest, was völlig natürlich ist, kannten sie doch bis dato nichts anderes. Zudem ist die Kolonie noch verdammt klein und schwach. Man muß halt Geduld mitbringen, wenn man sich mit Ameisen beschäftigt, aber das hab ich wohl schon zur Genüge gepredigt....
Edit End
Edit Anfang: 10.08.03 16:27Uhr
Zu meinem Erstaunen mußte ich gerade feststellen, daß sich im RG Null Ameisen mehr befinden. Es ist alles, aber auch wirklich alle, was an eine Ameise erinnert hätte, weg. Keine Eier, Larven oder sonst was. Zu schade, der sehr schnelle und für mich höchst überraschende Umzug ist leider schon um und ich konnte ihn nicht mitbekommen. Mist, hätte es Euch gern berichtet, wie es abgelaufen war... Naja jetzt ist das Glas wie gesagt leer. Ich habe es rausgenommen - im Formicarium ist keine "Ameisenseele" zu sehen. Wenn sich wieder was tut, gebe ich Bescheid.
Edit Ende
Edit Anfang: 15.08.03
Seit dem 10.08. habe ich so gut wie gar keine Aussenaktivitäten beobachten können. Nur sehr selten sah ich mal eine Pygmähe über den Erdboden fouragieren, der für sie sicher die Alpen darstellte.
) Habe gestern ein kleines, totes Heimchen ins Formicarium gelegt. Zeitgleich sah ich in der anderen Ecke des Formicariums eine Jungarbeiterin. Wieder einmal wurde ich Zeuge, wie sehr doch der Geruchsinn dieser Gattung ausgeprägt ist. Über eine Distanz von gut und gerne 13cm hatte die Kleine das Aas gerochen. Sie streckte, wie sie es immer tun, den Kopf in die Höhe und schwenkte mit den Fühlern umher. Dann lief sie fast ziehlgenau auf die Beute zu. Zweimal blieb sie kurz stehen, "scannte" die Umgebung mit den Fühlern und korrigierte so ihre Laufrichtung, bis sie das Heimchen, das trotz seiner geringen Größe ein Gigant für sie war, fand. Die Pygmähe tastete es kurz mit den Fühlern ab und rannte dann zurück in eine der Erdspalten, was mir den Eingang zu ihrem Nest verriet. Dabei markierte sie den Weg zur Nahrungsquelle: Leicht im zickzack sich bewegend, das Gaster dicht am Boden ging es zurück.
Wie bereits weiter oben in diesem Bericht beschrieben ist es unglaublich, wie schnell die anderen plötzlich aus dem Loch kommen. Ich kann es nur noch einmal wiederholen: Die Pygmähe verschwindet, im Bruchteil einer Sekunde, kommen die anderen heraus und steuern zielgerecht, sich nach der Duftspur orientierend, auf die Beute zu. Da noch keine Soldaten da sind, hattens sie große Probleme das Heimchen zu zerlegen. Es dauerte so lange, daß ich die Beobachtung schließlich aufgab. Heute Morgen allerdings, fehlte dem Insekt der halbe Hinterleib. Nur noch wenige Arbeiterinnen gingen an das Tier heran, transportierten aber winzige Bröckchen des Heimchens ab.
Als ich heute Nachmittag, kurz vor meiner nach Hause fahrt noch mal nachsah, war keine einzige Pp mehr draußen. Um die Feuchtigkeit zu regulieren, goß ich ein wenig Wasser in die entgegengesetzte Ecke des Nesteingangs. Hier beging ich nun meinen ersten Fehler:
Das Wasser war gerade abgesickert, es war etwa ein Viertel eines 0.2l Glases, als ich mit Schrecken entdeckte, daß einige Arbeiterinnen an die Erdoberfläche kamen. Sie alle trugen Larven und Eierpackete mit sich!!! Sch...aschlik, dachte ich mir und bereute, das Wasser hineingegeben zu haben. Selbstverständlich habe ich den Tieren nicht unbedingt geschadet, da es zum einen nur wenig Wasser war, das sich ohnehin schnell im Erdreich verteilen würde, zum anderen kann auch in der Natur mal eine Überschwemmung passieren. Trotzdem: Diesen Fehler werde ich nicht mehr wieder begehen.
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Edit Anfang: 22.08.03
Seit meinem letzten Eintrag hat sich nichts mehr bei mir getan. Nur sporadisch zeigen sich die ein oder anderen Jungarbeiterinnen an der Erdoberfläche. Mehr ist nicht zu sehen, was aber normal bei Pp ist. In solchen Momenten sagt man sich tatsächlich: "Hätte ich mir doch ein "dünnes" Formicarium zu gelegt." Allerdings bereue ich es nicht, auch wenn es interessant gewesen wäre, mehr zu sehen...
Gestern gab ich meiner Jungkolonie eine tote Fliege. Es entstand nach einiger Zeit die allseitsbekannte Straße. Wie es bei dieser Gattung dazu kommt, ist ja bereits weiter oben beschrieben. Nachdem sie mit vereinten Kräften die Beute ins Erdloch gezogen hatten, herrschte wieder Ruhe. Ich bin mal gespannt, wann die ersten adulten Arbeiterinnen kommen!!
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Edit Anfang: 02.09.03
Uhuu!! Nun hab ich meine Pfleglinge schon seit gut und gerne zwei Monaten.
Heute Morgen fütterte ich sie mal mit einer dicken Schmeißfliege. Ich wollte das Wagnis einfach mal eingehen und sehen, was passiert. Es ist immer wieder interressant, was für einen Geruchsinn diese Art hat! Auch bei meiner ostafrikanischen Gattung ist es identisch: Im Nu schauen die ein oder anderen Pygmähen (Ich spreche wieder nur von Pp) aus den Löchern und richten ihre Fühler in die Luft, so als orten sie die Gerüche der Beute. Dann laufen sie mehr oder weniger zielgenau darauf zu!! KRASS!! Nachdem sie die Beute fanden, kam das übliche Spiel mit Duftspur & Co. das oben bereits ausführlich benannt habe. Heute allerdings fanden sich weit mehr als zwanzig Tiere auf der Fliege ein und begannen sie nach deren Möglichkeiten zu bearbeiten! Noch waren keine adulten Tiere zu entdecken. Erst recht keine Majors. Schade, aber ich spekuliere einfach mal, daß das nicht mehr lange dauern kann. Bei zwanzig hörte ich auf zu zählen, es kamen aber noch mehr - ich SCHÄTZE mal meine Kolonie derzeit auf vierzig Ameisen...!!
P.S.: Zu meiner Ostafrikanischen Pheidole sp. werden auch bald Haltungserfahrungen folgen. Die Gattung Pheidole reha schließe ich allerdings mittlerweile aus, da der Körperbau und die Verhaltensweise, wie sie im Internet beschrieben wird, nach näherer Betrachtung, von meiner letztlich doch abweicht.
Edit Ende
Edit Anfang: 19.09.03
Bis heute ist mir bei meinen Fütterungen nichts Neues mehr aufgefallen. Ab und an fouragieren zwei oder drei Jungarbeiterinnen auf der Erdoberfläche, auf der Suche nach Beute - ansonsten ist "Stille"
Adulte Tiere kann ich bis heute noch immer nicht verzeichnen, erst recht keine Majorarbeiter. Wie lange es noch dauert, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Meine Pfleglinge sind, wie immer, tüchtige Esser - an eiweißreicher Kost fehlt es ihnen nicht. Kürzlich habe ich Maden im Angelgeschäft gekauft (80 Ct die Dose), die ich eingefrohren habe und in Abständen von ein bis zwei Tagen verfüttere (zerteilt, da keine Majors vorhanden). Noch heute legte ich ihnen eine kleine Scheibe eines Apfels, als kleine Abwechslung hinein, an die sie relativ gierig ran gingen.
Nun, gaaanz allmählich zieht der Winter ins Land. Keine drei Monate mehr, dann ist schon Dezember. Ich denke ich werde Ende Oktober anfangen, die Temperatur für die Ants abzusenken, um sie auf ihren Winterschlaf und die verdiente Regeneration vorzubereiten. Bis dahin ist aber noch was Zeit...
Edit Ende
Edit Anfang: 08.11.03
Meine Kolonie befindet sich nun in der Winterruhe. Ab und zu sehe ich mal eine Pygmäe an der Oberfläche. Sie ist sehr langsam und wenig später auch wieder verschwunden. Sobald es noch kälter wird, dürfte die Kolonie vollständig zur Ruhe gekommen sein.
Sie überwintern bei meinem Autochen in der Garage. Dort sind sie vor Frost geschützt, und bekommen genug Kälte ab, um in die benötigte Winterruhe zu gehen. Ich werde diesen Treat hiermit nun, so wie die Ants, bis Anfang März einfrieren... Auf das alles gut geht und nächstes Jahr Majors kommen.
Gute Nacht........ *gähn*
Edit Ende
Edit Anfang: 23.02.04
Ich weiß, es ist noch nicht Anfang März - habe die Kolonie aber bereits jetzt schon aus der Winterruhe geholt. In der letzten Zeit befanden sie sich am kühlen Fenster in meiner Stube bei der Bw, wo sie immer wieder, ab u. an - circa ein Mal in der Woche fouragierten.
Gestern gab es das erste, "große Fressen" nach langer Zeit. Ein Mehlwurm, der in der Mitte zerteilt von mir angeboten wurde. Mindestens 30 Pygmäen waren kurze Zeit später draußen, u. machten sich über die Beute her. Darunter sah ich auch eine adulte Minorarbeiterin, die sich größenmäßig von den Pygmäen deutlich unterschied! *freu* Von nun an wird wieder fleißig gefüttert. Die Winterruhe, wie sie sie abgehalten haben, hat ihnen nicht geschadet. Somit bestätigen sich nur allzu gut alle Aussagen, die ich meiner FAQ zu Pp getätigt habe.
Eine Wärmelampe sorgt für optimale Temperaturen, "gegossen" wurde ebenfalls, da sie, wie bereits angegeben, in einem Erdnest leben, daß stets feucht zu halten gilt.
Edit Ende
Edit Anfang: 04.04.04
Gestern Abend habe ich mich dazu entschlossen einen entscheidenden Einschnitt in das Leben meiner Pfleglinge zu unternehmen. Es ist/ war nicht so pralle, in meinen Augen aber notwendig. Das Erdnest, in dem ich Pp seit Anbeginn halte ist schon immer nicht gerade leicht feucht zu halten gewesen. Da ich Pheidole noda und die Südamerikanischen Pheidole erfolgreich im Ytong halte, sagte ich mir, daß es vorteilhafter ist, sie ebenfalls darin zu pflegen. Zudem wäre es mir endlich möglich ihre Aktivitäten zu beobachten, was an Brut da ist, die ungefähre Menge an Ameisen, etc. Da die Kolo noch in der Gründungsphase ist, würde diese Radikalumsiedlung nicht allzu verheerend sein da ich nicht so viele Ameisen zu bändigen hätte.
Also nahm ich diese Umsiedlung vor. Die Erde aus dem PVC-Terra zu holen war schwer! Zuerst nahm ich einen Löffel und begann zu graben, jedoch sagte ich mir nach dem zweiten Aushub, daß ein Löffelstich, wenn ich Pech hätte, direkt die Kammer der Queen treffen könnte, diese töten und/ oder Brut zerstören. Also legte ich den Löffel weg und kippte den Behälter einfach in eine dafür bereitgestellte Wanne um. *Schock*
((
Niemals wieder werde ich eine Kolo in einem Erdnest halten. Es ist zwar artgerechter, jedoch sieht man nix von den Tierchen, was eigentlich Sinn und Zweck der Ameisenhaltung ist, will man doch was darüber lernen...
Wie dem auch sei, der Inhalt fiel als Klumpen in die Wanne. Ich begann den Klumpen vorsichtig auseinanderzubrechen und wie er Zufall es wollte erwischte ich nur knapp die Kammer der Königin. Ein etwa ein cm großes Loch tat sich vor mir auf, darin tummelten sich einige Pygmäen, die eifrig Larven davontrugen. Die Königin mit ihrem dicken Gaster krabbelte tiefer in einen dahinterliegenden Gang. Es war mir wirklich nicht gerade angenehm, diesen Eingriff vorzunehmen, besonders deswegen, weil man wahrlich sehen konnte, wie verschreckt die Ants waren, aber ich hatte nun einmal den Entschluß gefasst und mußte ihn nun auch durchziehen.
Nachdem ich die Kammer der Queen von der Erde darum separiert hatte, blieb letzten Endes ein etwa 6cm großer Erdbrocken übrig in dem sie sich, gut einsehbar befindet. Zum Schluß sammelte ich noch die ein oder andere herumlaufende Arbeiterin ein u. setzte sie in die Kammer. Majors waren noch gar nicht zu sehen, dafür meine ich in dem allg. Tumult aber ausgewachsene Minors entdeckt zu haben. Ein extra gebautes, kleines Ytong-Nest, das ich vorher sehr gut angefeuchtet habe, steht nun in dem vollkommen sauberern PVC-Terra, das ich nach der Aktion wusch. Direkt daneben ist das Erdklümpchen... Ich werde nun daran arbeiten, einen Umzug zu provozieren und plane eine Verbindung zwischen der Königinnenkammer und dem Eingang des Ytong zu "bauen".
Sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich sie wieder berichten.
Edit Ende
Edit Anfang: 22.08.05
Die Kolonie, von der ich oben berichtet hatte, hatte sich letzten Endes sehr gut gemacht. "Leider" hatte ich mich aber dann entschlossen, sie an einen guten Freund und erfahrenen Hobbymyrmekologen zu verschenken.
Zur Zeit halte ich eine weit über 500 Tiere starke Kolonie, die ich jüngst aus meinem Kroatienurlaub mitgebracht hatte. (Wie gut, daß die beim Zoll nicht genau in die Tasche geguckt hatten *schwitz*)
Momentan zieht die Kolonie es vor in ihrem Transportbehälter (ein PVC-Gefäß) zu wohnen und dort mit der gewaltigen Brut weiterhin zu verweilen.
Ich biete den Tieren ein Terrarium (40x25x30cm) an, dessen Grund eine dünne Schicht eines Lehm/ Sandgemischs bildet. In ihm liegt ein Ytong-Stein (15x8x5cm) in den sie einziehen sollen.
Heute gab es wieder Futter:
- 5 Schmeißfliegen
- 2 Zitterspinnen
- ein Stück Knoblauchwurst
- 10 Fruchtfliegen
Der Energiekonsum großer Pheidole Kolonien ist enorm!!
Wenn man möchte, daß die Kolonie stärker wird (mehr Tiere), muß viel Eiweiß verfüttert werden!!
Edit Ende
...to be continued





