Diplomatische Ameisen

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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon Ameisenforscher » 24. Mär 2012 18:53

Hallo,
zu ANTianer.
Punkt 3 stellt meines Erachtens nach keinen Widerspruch zu Punkt 2 nach, sofern man beachtet, dass ich in Punkt 2 lediglich darüber eine Aussage fasse, dass ich die Fühler entfernt habe, um meine Ameisen zu schützen.

zu deiner 3 Aussage möchte ich eine rückfrage stellen, zu den Futterinsekten zählen welche Tiere. Denn sogesehen dürfte man rein Theoretisch nur Heuschrecken, spinnen und Fliegen verfüttern.
Es versteht sich von selbst, dass ich keine Hummeln oder Schmetterlinge verfüttern würde, vondaher, was kann man noch außer den o.g. möglichen Futtertieren verfüttern.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Schönen Abend

Euer Ameisenforscher.
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon ANTianer » 24. Mär 2012 18:59

Futtertiere gibt es Massig Zotophas Mehlwürmer uvm... brauchst du nurmal in ein Zoogeschäft gehen da haben selbst schlecht ausgestattete schon mindestens 10-15 verschiedene Sorten :)
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon Caleb » 25. Mär 2012 12:50

Ich glaube, wären Ameisen so groß wie der Himalaya (so müssen wir ja andersherum auf die Ameisen wirken), hätten sie keinerlei Probleme oder Bedenken, uns mit ihren Mandibeln zweizuteilen. Das ist Natur, das darf man aber auch nicht mit der moralischen und intellektuellen Sicht des Menschseins verwechseln. Würden wir einzig nach den Gesetzen der Natur leben, gäbe es kein Sozialsystem... und wohl auch kein so kooperatives Forum und so weiter. Jeder wäre sich selbst der Nächste und entweder der Stärkere (angepasstere) oder eben der Unterlegene (nicht anpassungsfähige). Diesen Aspekt der Natur haben wir zumindest überwunden.

Super, dass du (Ameisenforscher) offensichtlich die Größe besitzt, einen Fehler einzugestehen, finde ich klasse. Eins möchte ich aber noch betonen: Es hat nicht brutal "gewirkt", es war brutal.
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon MrIglo » 25. Mär 2012 15:42

@ Caleb, da kann ich nicht widerstehen was dazu zu sagen.

Ich glaube, wären Ameisen so groß wie der Himalaya (so müssen wir ja andersherum auf die Ameisen wirken), hätten sie keinerlei Probleme oder Bedenken, uns mit ihren Mandibeln zweizuteilen.


Im Gegensatz zum Menschen haben Ameisen nicht die Fähigkeit viel zu nachzudenken. So ist es klar, dass sie keine "Bedenken" hätten. Ohne Zweifel kann oder könnte Ameisenforscher nachdenken.

Das ist Natur, das darf man aber auch nicht mit der moralischen und intellektuellen Sicht des Menschseins verwechseln.

Aber ein Mensch hat doch die Fühler ausgerissen. Nicht eine Ameise. Ameisenforscher ist sicher zu "moralischem und intellektuellen" Denken fähig.

Würden wir einzig nach den Gesetzen der Natur leben, gäbe es kein Sozialsystem... und wohl auch kein so kooperatives Forum und so weiter.

Das ist ziemlicher Quatsch. #-o Du hast doch selber Ameisen und siehst deren Sozialsystem oder? :shock: Extrem viele Spezies weisen ein hochentwickeltes Sozialsystem auf, jagen im Rudel (Großkatzen) oder haben Vorkoster und ziehen fremde Nachkommen groß (Ratten).

Der Mensch ist eine kooperative und soziale, gesellige Spezies. Das ist angeboren. Wenn Menschen sich sozial verhalten leben sie nach ihrer Natur. Alle Naturvölker haben hochentwickelte Sozialsysteme. :idea: Auch alle Menschenaffen...

LG
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon Caleb » 26. Mär 2012 17:07

@ MrIglo: Na dann hast du mich ja verstanden obwohl du gemeint hast, ich meine etwas anderes. Mein Fehler.

Ameisen hätten keine Bedenken, das ist logisch und auch nicht vorwerfbar. Eben weil sie ja nicht "viel nachdenken".

Mit Sozialsystem meinte ich eigentlich das soziale Auffangnetz, das in Deutschland (z. B. verglichen mit den USA) existiert. Natürlich gibt es sehr, sehr ausgeprägte Sozialsysteme in der Tierwelt, aber eben auch meistens "nur" innerhalb der eigenen Art, und dort auch eher auf die eigene Sippe, das eige Rudel, die eigene Familie oder ähnliches bezogen. Es gibt genug Beispiele für Lebensräume, in denen diverse Spezies in friedlicher Koexistenz miteinander leben, aber das ist Anpassung, und nicht das Ergebnis verantwortlichen Denkens nachdem man die Möglichkeit der totalen Einflussnahme erlangt hat - wie der Mensch es hat (mal etwas theadralisch dargestellt). Ich wollte einfach nur sagen, dass wir (der Mensch) als größtes und erbarmungslosesetes Raubtier einen "moralischen" Faktor hinzuphilosophiert haben, der für unser Zusammenleben viel wert sein sollte. Das schließt für mich das experimentelle Abtrennen von Insektengliedmaßen aus.

Dabei stellt sich mir nicht einmal wirklich die Frage, ob Insekten Schmerz empfinden oder nicht (was ja oft als Grund herhalten muss, dass man mit Insekten rabiater umgehen könne), sondern es geht um die Achtung der Natur als Ganzes.
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon van Rake » 26. Mär 2012 20:29

Interessante pseudo Moral die hier einige an den Tag legen, ich würde gerne wissen wie viele Kritiker hier lebend Futter verwenden, viele Arten zerlegen ihre Beute regelrecht am lebendigen Leibe, ist das jetzt Moralisch vertretbar? natürlich, nur Natur. Im Endeffekt kommt aber das gleiche bei rum, nur das eben ein Mensch die Tiere verstümmelt, und nicht die Ameisen selbst (Ich halte davon trotzdem nichts und würde es auch nicht selbst machen, aber ja... lebend Futter gebe ich gerne).
Vor einiger Zeit habe ich hier (?) auch mal gelesen das ein User Fliegen gerne die Flügel ausreisst bevor er sie verfüttert, damit die Ameisen die Fliege fangen können, damals hat sich keiner über diese Methode beschwert, aber sobald es sich um die ("geliebten") Ameisen handelt kommt der Moralhammer.


Die haltung vertrete ich aber nur im Bezug auf die Fütterung, nicht aber auf etweiige Experimente, auser sie gehen mit der Fütterung einher. Der Tot eines Tieres sollte niemals der eigenen Unterhaltung oder Belustigung dienen.


Edit: Etwas selbstkritik zum letzten Satz, ich füttere gerne Lebend um zu beobachten wie die Ameisen ihre Beute finden, andere Ameisen rekrutieren, fangen, abtransportieren/zerlegen... ganz normal verhalten eben, die Frage die sich nun stellt, sobald man diese Verhalten 1-2 mal gesehn hat, könnte man doch die Tiere abkochen (schneller Tod) und verfüttern um ihnen das "leiden" (wenn es sowas bei Insekten gibt) zu ersparen, warum mache ich das nicht? Ganz klare Unterhaltung... und ich rechtfertige das ganze mit "In der Natur ist es ja auch nicht anderst" und "Um meinen Ameisen eine möglichst naturnahe Haltung zukommen zu lassen", bla... pseudo Moral.
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Re: Diplomatische Ameisen

Beitragvon Caleb » 28. Mär 2012 18:00

Mit Pseudomoral hat das für mich nichts zu tun. Die Absicht, mit der gehandelt wird ist wichtung: Ameisen verstümmeln, weil sie erstens Nahrung benötigen und zweitens kein moralisches Verständnis haben. Der Mensch verstümmelt, weil er es sich bum Beispiel besonders einfach machen will (Flügel ausreißen, damit die Fliege nicht wegfliegt / Sinnesorgane entfernen, damit das Futtertier blind ist usw.) Das sind grundverschiedene Intentionen und das macht für mich die Frage aus, ob Lebendfüttern moralisch vertretbar ist.
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