Diskussion zum Thema: Tropenformicarium Polyrhachis dives

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Diskussion zum Thema: Tropenformicarium Polyrhachis dives

Beitragvon uta » 11. Jun 2005 11:43

Unser User Jogi-Bär hat im Foto-Thread tolle Fotos über seine Polyrhachis dives, die in einem Tropenformicarium leben, gepostet .

Hier der Link dazu:

http://www.antstore.net/viewtopic.php?p=13749#13749

Wow... Jogi-Bär, da hast Du wirklich eine super Anlage... alles wohldurchdacht... =D> Gefällt mir ausgesprochen gut. Das die Verbindungen notfalls bei Bedarf gesperrt werden können ist optimal. Auch die Einrichtung eines Brunnens zur Luftbefeuchtung ist erstens optisch sehr schön und erfüllt gleichzeitig seinen Zweck. Übrigens, ein herzliches :sign_welcome: hier. Schön, dass Du uns mit Deinen tollen Fotos an Deinem Hobby dran teilhaben lässt.

Jogi-Bär, seit wann hast Du die Kolonie? Gab es Phasen in der Entwicklung, die problematisch waren? Zumindest, wenn ich mir die Anlage so anschaue und Deine Beschreibung dazu lese, habe ich das Gefühl, dass die Kolonie optimale Bedingungen hat.

Halt uns mal auf dem Laufenden. :)

Viele Grüsse
Uta :sun02:
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Beitragvon Stefan » 11. Jun 2005 14:18

Was ich schon immer mal wissen wollte:

Sind die Tiere in der Lage, so wie zum Beispiel unsere Waldameisen, das Klima, ich meine jetzt speziell die Luftfeuchtigkeit, im gesponnenen Nest zu regulieren. Bei Weberameisen, die sich in Bäumen einweben, spielt die ständige Abgabe von H2O aus den Blättern eine wichtige Rolle. So wie ich das beobachten konnte, speichern die Tiere auch Wasser und geben es dann im Nest wieder ab.
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Beitragvon Kafai142 » 11. Jun 2005 16:00

Ich führe schon seit einiger Zeit email Kontakt mit Jogi-Bär über diese Ameisenart, da ich seinen tollen Haltungsbericht im Ameisenforum gelesen habe. Ich möchte mir nun auch ende des Jahres diese Art zu legen und habe ihm deswegen einige Fragen die auch sicherlich viele andere Leute hier im Forum haben gestellt. Ich Kopiere einfach mal hier in diese Antwort meine eMailfrangen und die Entsprechenden Antworten von ihm hinein:

1. Fragen-eMail:
Hi Franken-jogi,

Ich habe deinen Haltungsbericht über Polyrhachis dives gelesen. Da ich Ende diesen Jahres oder Anfang nächstens Jahres wärend meine Messor barbarus Kolonie im Winterschlaf liegt auch vor habe mir eine Kolonie Polyrhachis dives zuzulegen und du der bisher einzigste bist im Forum der diese Art zu halten scheint würde ich dir gern ein paar Fragen zu der Art stellen wenn es dir nichts ausmacht :] :

Zuerst einmal ein paar Fragen zum Nestbau:

1. Da ich davon ausgehen muss dass meine Kolonie evtl. auch am Anfang zu wenige große Larven hat, wollte ich Fragen wie viele Larven zu ca. hattest als du sie ins Formicarium umgesiedelt hast

2. Zur Umsiedlung: Wie genau hast du diese Zwangsumsiedlung durchgeführt? Hast du einfach den Karton mit dem alten nest ins Formicarium gekippt oder wie hast du es gemacht (Hab nämlich angst dass ich hierbei etwas falsch machen könnte und ich dabei die Königin verletze oder ähnliches)

3. Zum Kammerbau: Erstmal wie viel Nistmaterial bietest du ihnen an bzw. wie viel brauchen sie in ca. 1 Monat? Bauen die Ameisen immer wieder neue Kammern und wandern von Kammer zu Kammer oder bessern sie die alten einfach immer wieder aus? Wie groß ist inzwischen das gesamte Kammergebilde geworden?

Dann zwei Fragen zum Formicarium:

1. Welchen Ausbruchsschutz verwendest du bei dieser Art und versuchen sie überhaupt auszubrechen unter bestimmten umständen?

2. Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Du hattest geschrieben dass du die Temperatur angehoben und die Luftfeuchtigkeit herrab gesetzt hast wegen der Arbeitersterblichkeit. Sind die Werte in deinem Bericht die aktuellen oder sind es die bevor du sie verändert hast und wenn es die alten sind wie ist die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit nun?

Hier ein paar Fragen zur Nahrung der Tiere:

1. Wie oft bietest du ihnen Lebendfutter in der Woche an und wie viel davon benötigen sie?

2. Wie sieht es mit der Milbengefahr beim Lebendfutter aus? Hast du hierbei irgent eine vorkehrung getroffen?

3. Ist Polyrhachis dives auch Aasfresser?

4. Wie sieht es mit Körnern oder Haferflocken aus?

Und zu guterletzt noch ein paar allgemeine Fragen:

1. Könntest du wenn möglich mir ein paar Bilder deines Formicariums per eMail oder ähnliches zuschicken (Meine mail addresse ist unten angegeben) weil mich der Aufbau schon sehr interesiert.

2. Woher hast du dir Informationen über diese Art geholt? Von irgenteiner speziellen Webseite oder aus einem Buch und wenn ja kannst du mir den Link bzw. den Buchnamen sagen?


Ich weiß das sind ganz schön viele Fragen aber wäre echt cool wenn du sie mir beantworten könntest wäre dir auf jeden fall nen MEGA gefallen schuldig ;) . Mit freundlichem Gruß


Und Hier die AntwortMail:
Servus Markus,

das sind wirklich jede Menge Fragen, aber ich würde auch möglichst viele
Informationen sammeln, wenn ich vor hätte eine neue Art zu halten.

Also zu Punkt 1:
Ich hatte 15-20 große Larven. Dies sind Larven, die im letzten Larvenstatium
kurz vor der Verpuppung sind. Ich glaube das man auch mit 5 oder 10 Larven
die Umsiedlung angehen kann, kommt auf die größe des Volkes an. Ich hatte am
Anfang nur 2 Larven und das war mir zuwenig, vorallem auch deswegen, da im
Transportgefäß schon ein kleines Nest unter einer Borke war. Ich glaube Herr
Kalyta hält die Tiere in dem Kunststoffbehälter bis zum Versand gehalten,
weswegen die Ameisen schon dieses Nest hatten.

Die Umsiedelung war nicht weiter tragisch, ich habe die Borke mit dem daran
gebauten Nest aus dem Behälter geholt und unter dem Kunststein gelegt.
Da die Königin in den Gespinstkammern war, folgten auch die Arbeiterinnen.
Du wirst Dich sicher fragen woher ich das weiß, da man ja nich in dei Kammern
blicken kann. Ich habe das Gespinst nach erhalt von der Borke gelöst um zu
kontrollieren wie die Tiere den Transport überstanden haben.
Hier noch ein kleiner Tip. Die Königin ist nur durch den Buckel von den
Arbeiterinnen zu unterscheiden. Denn größenmäßig habe ich Arbeiterinnen die
an die Königin heran reichen.

Wegen des Kammernbau`s braucht man sich kaum Gedanken machen. Ich biete in
einem Schälchen Heu und Hobelspäne an, so das sich die Mädels selbst bedienen
können. Die Halme habe ich auf 2-3cm gekürzt, damit Transport und Bau besser
voran gehen. Auch habe ich beobachtet das längere Halme nicht begehrt sind.
Hier habe ich den vorteil, das mein Sohn Meerschweinchen hält, da habe ich mir
die nötigen Utensilien abgestaubt.
Gebaute Kammern werden weiterbenutzt. An bewohnte Kammern werden neue
angebaut. Die alten müssen immer wieder ausgebessert, da diese sonst
verfallen. Das habe ich beobachten können, als an einer Stelle angefangen
wurde, das Nest zu erweitern und dann doch nicht bezogen wurde. Jetzt nach
ungefär einem Monat hängen nur noch einzelne Gespinste daran.
Die Größe des jetzigen Nestes hat ein Volumen von ungefähr 2 Litern.


Als Ausbruchsschutz verlasse ich mich nur auf die Glasabdeckungen die auf dem
Aquarien liegen. Damit habe ich bis jetzt sehr gut Ergebnisse erziehlt. Sind
aber teuerer, da ich mir beim Glaser in der Mitte der Scheibe ein Loch mit
einem Durchmesser von 20 cm schneiden ließ, für das Küchensieb. Auf dem Rand
des Siebs habe ich Silikon gegeben und dann auf die Glasscheibe gedrückt. So
sitzt das Sieb ohne Spalt, plan auf. Nicht vergessen, die Glasscheibe zuvor
mit Spülmittel einzuschmieren, sonst klebt der Silikon an der Scheibe fest
und man bekommt das Sieb nicht mehr herunter ohne die Dichtung zu zerstören.

Bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit, sind die Daten aus dem
Haltungsbericht die aktuellen. Bei der Temperatur habe ich bei >30 Grad die
höchste Aktivität festgestellt. Ob das Arbeiterinnen sterben mit falschen
Klimadaten zusammen hängt, kann ich nicht sagen. Ich habe auch zu diesem
Zeitpunkt das Futter umgestellt. Habe ich bis dahin fast nur Mehlwürmer
verfüttert, werden jetzt hauptsächlich Heimchen angeboten und frischgehäutete
Mehlwurm-Puppen nur als Reservenahrung gereicht. Die Puppen werden auch nur
dann von den Ameisen angenommen wenn das andere Futter nicht reicht. Da
größere Futterinsekten nicht ins Nest eingetragen werden brauche ich mir
keine Gedanken wegen schimmliger Nahrung machen, da nur das aufgefressen wird
was auch gebraucht wird und die Mehlwurm-Puppen sich nicht verstecken können.
Worauf unbedingt geachtet werden muß, ist das die Ameisen immer genug
Trinkwasser haben. Denn da das Nest nicht wie bei Ytongnester bewässert
werden kann, müssen die Arbeiterinnen die nötige feuchtigkeit für die Larven
selbst eintragen. Ich denke mittlerweile das dies mein Hauptfehler am Anfang
war. Ich habe zwar immer Wasser zusätzlich zum Zuckerwasser gegeben, diese
war immer am nächsten Tag verbraucht. Jetzt habe ich eine Vogeltränke für
Ziervögel im Aquarium und hier sieht man wie stark der Verbrauch ist.
Wie gesagt was die Ursache für das Arbeiterinnen sterben war, ist im
nachhinein nicht nachvollziehbar.

Lebendfutter gebe ich 2-3 mittlere Heimchen am Tag. Dazu lege ich 2
Mehlwurmpuppen mit ins Futteraquarium die bei Bedarf verspeist werden.
Milben habe ich bis jetzt nicht gehabt. Die Zuchtfuttertiere überbrühe ich
nicht nur Insekten die ich in der "Wildnis" fange.
Was verstehst Du unter Aasfresser?
Polyrhachis dives fressen frischgetötete Tiere, doch wenn diese einen Tag
lagen, werden sie nicht mehr beachtet.

Mit Körner und Haferflocken habe ich noch keine Versuche gestartet. Meine
Meisen fressen noch das Tetra-Rubin Fischflockenfutter recht gerne. Außerdem
werden auch Apfelstückchen angeknappert, die als Nahrung für die 2
Argentinischen Waldschaben, die im großen Aquarium mit leben dient. Diese
Waldschaben sind eine Nummer zu groß und zu schwer gepanzert um als Nahrung
zu dienen. Sind aber interessante Insekten.
Im großen Aquarium habe ich verschiedene Pflanzen. Unteranderem Zimmerefeu auf
dem Schildläuse leben. Hier wird der Honigtau von den Ameisen abgeerntet. Die
Quantität der Honigtauproduktion ist nicht so hoch wie bei Blattläusen,
jedoch ist die Haltung einfacher als bei Blattläusen.
Momentan versuche ich die haltung von Blattläusen auf Efeu.
Habe aber das Problem, das diese sobald ich sie auf den Efeu im Aquarium setze
der in Hydrkultur wächst, recht schnell absterben. Bei dem Efeu in Erde habe
ich dieses Problem nicht :-( .

Bilder von den Formicarien kann ich dir zuschicken. Sind aber recht groß vom
Speicherplatz, da ich mir erst eine neue Digikamera gekauft habe, aber noch
keine Bildbearbeitungssoftware habe. Möchtest Du auch Bilder von den Maisen,
wenn ja, kann ich Dir eine CD brennen und zuschicken.
Übrigens, die Digikam ist der Hammer. Hat 12fach optischen Zoom und man kann
bei Makroaufnahmen bis auf 1cm an das Objekt heran :-))).

Informationen habe ich nur die, die ich von Herrn Kalyta durch
Telefongespräche erfahren habe.
Allerdings gibt es im Internet zu verschiedenen Polyrhachisarten
Informationen. Die kann man aber nicht unbedingt auf diese Art übertragen.
Hier einige Links:
Japanische Ameisenseite für japanische und Australische Ameisenarten in
englisch:
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Afrikanische Ameisenarten:
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Noch eine Seite aus Japan mit Bilder der dort heimische Polyrhachis-arten:
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Weitere Bilder von Polyrhachis-arten:
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Und hier die wohl interessanteste Seite zu Polyrhachis-arten aus Indonesien:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Wenn Du Messor erfolgreich halten kannst, dann werden die Polyrhachis Dir auch
keine Probleme bereiten. Denn wenn ich sehe was für Probleme ich mit meine
Messor hatte, sind die Polyrhachis leicht zu pflegen.
Hoffentlich konnte ich Dir etwas helfen. Wenn Du noch Fragen hast schreib mich
an. Ich hoffe wir können uns dann öfter austauschen wenn Du eigene
Polyrhachis hast.

Danach bekam ich von ihm noch einige Bilder die er hier im Forum auch gepostet hat von seinem Formicarium und hier noch einige Fragen von mir zum Aufbau
2. Fragen-eMail:

Hi,
Dein Formicarium ist ja rießig das schreckt mich ja richtig ab ;-) . Hatte mir eigentlich wenn ich mir die Art zulege ein Becken der größe 50x30x30 bis maximal 70x30x30 vorgestellt. Brauchen denn die Tiere so viel Auslauf oder nutzen sie das 2. große Becken im prinzip nicht viel?

Hier die AntwortMail:
Hallo Markus,

ich finde die Becken nicht so groß. Das kleinere Becken hat die Maße
40x25x25cm und das größer 80x35x40cm. Da ich vorhatte am großen noch eine
zweite Ameisen-Kolonie anzuschließen, was mit dem Schlauchsystem ohne
weiteres zu realisieren wäre, find ich es nicht zu übig.
Auch hat Herr Kalyta erwähnt, das diese Polyrhachis-Art mit die größten Nester
in Indonesien baut. Nachdem ich sie nun schon 4 Monate habe und die
Arbeiterzahl sich trotz meines Anfangsproblem verdoppelt hat, bin ich eher
geneigt, das diese Becken mit der Zeit zu klein wird.
Im großen Becken sind am Tag immer 30 - 50 Arbeiterinnen unterwegs. Auch hat
man bei kleineren Becken immer das Problem mit der einhaltung von
Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Dies habe ich die letzten Tage erfahren
müssen, als plötzlich die Arbeiterinnen die Brut in den Schläuchen lagerten,
weil ich den Kunststein zulange mit dem Spotlicht angestrahlt habe.
Habe jetzt einen guten Überblick was an Brut vorhanden ist, jedoch habe ich
die Schläuche nicht dafür vorgesehen:-((.
Für den Anfang ist die Beckengröße ausreichend, jedoch sollte man eine
Beckenerweiterung mit einplanen.

3. Fragen-eMail:
Naja bei mir ist es halt das Problem, dass ich leider nicht so viel platz habe um mir ein 100cm becken in mein Zimmer zu stellen, daher hatte ich eher an ein nicht so breites, dafür aber hohes Schlangenterrarium gedacht in dem sie sich gut in die höhe bewegen können. Wie findest du diese idee?

Hier die Antwort dazu:
Ich denke ein Schlangenterrarium tuts auch. Wenn Du eine 2 Ebene einbaust, das
Nest im unteren Drittel ansiedelst und die Ameisen zur Nahrungssuche auf die
obere Ebene schickst. Auch würde ich Äste und Pflanzen einbringen, denn mir
wurde gesagt das diese Palyrhachis-Art sehr lauffreudig ist, was ich
bestätigen kann.
Wie hast Du dir die Ausbruchsicherung vorgestellt? Denn die Schlangenterrarium
schließen nicht absulut dicht.

Danach hab ich ihm noch einige Terrarien aus anderen Schlangen terrarien gezeigt mit zubehör etc.. Meinen Aufbau darin habe ich so geplant (Hab die Internetseite die ich ihm angegeben habe hier zensiert wegen den Forenregeln):
Also ich hab jetzt mal ein wenig im internet gestöbert und hab mir aus dem was ich gefunden hab folgedes zusammengestellt: Bei XXXXX.de gibt es ein Schlangenterrarium mit den Maßen 40x40x60 . Meine erste Bodenschicht wäre eine schicht Seramis für die Pflanze; danach käme eine dicke Schicht Jungle Erde (gibts dort auch im Shop) aus der die Meisen auch gleich ihr Baumaterial gewinnen können. An der Pflanze Selber werde ich ein Seramis-Humus gemisch anbringen, da ich nicht weiß, wie nahrhaft die Jungel Erde ist. An der Decke befindet sich ein Luftgitter durch dass ich mit einem dünne Stahlseile eine frei schwebende Plattform aus Holz oder Rinde oder ähnlichem festbinde und auserhalb des Beckesn entsprechnde kleine Gegengewichte anbringe (denke nicht dass diese sonderlich schwer sein müssen. Die Plattform soll über eine Wurzel oder über den Stamm der Pflanze erreichbar sein. Die Pflanze selber soll wie ein Kleiner Baum bis fast an die Decke ragen. Unten am Boden soll neben dem Stamm eine Wurzel- oder Steinhöle sein in dem die Ameisen in Nest bauen können, daneben gibt es noch einen kleine Wassertränke und ein Schälchen mit Milch für das Nötige Eiweiß der Tiere (Wollte auch mal wissen ob du das schonmal ausprobiert hast Milch zu füttern anstatt jeden Tag lebendfutter). Die Luftgitter werde ich dann noch mit einer Eisenwolle oder ähnlichem zusätzlich abdichten, und die Glasschiebetüren sind denke ich mal eng genug aneinander dass hier kein Ausbruch droht. Wenn du noch verbesserungsvorschläge hast dann schreib einfach mal zurück; ich wollte eh noch wissen mit Was du das Becken Warm hälst; mit einem Wärmestrahler, Heizmatten, Heizstein oder einer UV Lampe? Ich hab noch Bilder von XXXXXX.de angehängt damit du dir ein Bild davon machen kannst

Hierauf hat er so geantwortet:

Hallo Markus,

solche Schlangenterrarien habe ich schon in natura gesehen. An sich ist nichts
gegen diese einzuwenden. Nur habe ich bis jetzt immer nur solche gesehen wo
der Spalt zwischen den Türen immer mindestens 0,5cm hatte. Dies reicht aus um
deinen Ameisen den Status von Freigängern zu sichern.
Vielleicht solltest Du dir solche Terrarien anschauen um zu sehen wo
Schwachstellen sind. Ich kann mir vorstellen, das man den Spalt mit
Dichtungsbändern die auch zum Abdichten von Fenstern verwendet werden und in
jedem Baumarkt zu kaufen sind, dicht bekommt.
Auch mußt Du dir vor Augen halten, das großartige Umbauten nach einzug der
Ameisen nicht ohne Schwirigkeiten durchzuführen sind.
Deine anderen Ideen sind nicht schlecht. Mit Seramis habe ich kaum
Erfahrungen, da ich die meisten meiner Pflanzen in Hydrokultur halte. Ich
denke, hier wird die größte Schwirgkeit darin liegen, richtig zu gießen.
Wenn Du auch Pflanzen einsetzt, verzichte auf eine Heizmatte, da Pflanzen auf
heiße "Füße" nicht gut zusprechen sind. Ich würde Dir zu einer Spotlampe
raten, damit kannst Du sowohl Wärme in das Terrarium bringen, als auch den
Pflanzen zusätzliches Licht angedeihen lassen.
Ich habe unter meinem kleinen Aquarium eine Heizmatte, diese reicht aus um
eine Temperatur von 30 Grad zu halten. Das große wird nicht gesondert
beheizt, da die Meisen hier auch nicht siedeln sollen.
Habe aber die Erfahrung gemacht, das diese sowieso machen was sie wollen:-(((.
Sind immer noch in den Schläuchen und machen keine Anstalten auszuziehen. Habe
deswegen gestern mit dem Ameisenlager telefoniert und man hat mir bestätigt das
auch in Indonesien die Ameisen oft in Röhren siedeln.
Das hat mich auf die Idee gebracht, das eine Schlauchbehausung wohl doch nicht
so verkehrt ist. Die Ameisen können anscheinend hier die Luftfeuchtigkeit
besser regulieren. Man kann das Volk besser beobachten und wenn man das ganze
von Anfang an richtig plant, auch recht schnell umsiedeln in dem man die
Schläuche abschraubt. Dies wäre bestimmt auch etwas für Dich, einfach mit
Gardenschlauchverbinder die ich übrigens auch verwende, an das Terrarium
anschrauben und schon kann man richtige Schlauchschleifen um das Terrarium
herumwickeln. Bei mir kann man an die Schläuche klopfen und rütteln, die
Mädels lassen sich einfach nicht aus die Ruhe bringen.

Also viel Spaß beim planen!!!

Dazu kam dann noch diese Mail hier:

Hallo Markus,

hier ein Link auf eine Seite wo einige Tips zum abdichten von Terrarien
gegeben wird!
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Ich hoffe dies hilft Dir weiter.

Hab noch einige mehr Mails mit ihm geschrieben dies sind erstmal nur die wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen zu der Art habt könnt ihr auch gerne mich fragen was ich bis jetzt darüber erfahren habe oder ich kann ihn auch nochmal persönlich Fragen.... :wink: :wink: :wink: :wink: :wink:
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Beitragvon uta » 11. Jun 2005 16:26

Vielen Dank Kafai142, dass Du dieses hier gepostet hast. Es ist sehr aufschlussreich und interessant zu lesen.

Es gibt ja nicht viele Polyrhachis dives-Halter und von daher finde ich es sehr schön, dass Du und Jogi-Bär uns diese Informationen zur Verfügung gestellt habt.

Wenn es dann bei Dir soweit ist, würden wir uns auch freuen, wenn Du uns ebenfalls mit Info's und Fotos dran teilhaben lässt. Finde ich auch sehr gut, dass Du Dich vorab ausreichend und detailiert informierst, bevor Du Dir so eine Kolonie ins Haus holst. Ich glaube, da hast Du in Jogi-Bär auch einen kompetenten Ansprechpartner. Aber ich denke, Du kannst gegebenenfalls bei Fragen oder Unsicherheiten auch ergänzend gerne die Hilfe von Martin Sebesta in Anspruch nehmen, der ja ebenfalls sehr kompetent ist, und Dir sicherlich gerne helfen wird.

Wir freuen uns sehr über weitere Informationen.

Grüsse
Uta :sun02:
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Beitragvon Kafai142 » 11. Jun 2005 22:13

Was noch wichtig wäre zu erwähnen dazu was aus den hier augelisteten Mails nicht hervor ging: Die Ameisen sind bis jetzt noch nicht beim ihm aus dem Schläuchen ausgezogen so weit ich weiß, das hängt wohl damit zusammen dass die Ameisen dort die Feuchtigkeit besser regulieren können, daher denke ich auch dass ich in meinem Formicarium neben dem nest noch ein paar Neströhrchen oder so Anbiete für ihre Brut wenn es ihnen da so gut gefällt ^^. So viel ich bis jetzt auch noch rausgefunden habe sind die Ameisen sehr gerne auf der Jagt, was auch Jogi-Bär bestätigen kann der den Tieren jeden Tag 3 lebendige nicht betäubte oder sonst irgentwie entstellte Heimchen gibt und diese von den Ameisen innerhalb von 5-10 Minuten erlegt werden. Daher erklärt sich wohl auch der Bewegungsdrang der Tiere da sie ständig auf der suche nach beute sein "müssen" um die Kolonie satt zu bekommen. Auf jeden Fall empfehle ich allen zu den eMails oben auch noch den Haltungsbericht von Jogi-Bär im Ameisenforum zu lesen sobald dieses wieder Online ist...
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Beitragvon Moglie » 11. Jun 2005 23:30

Grade bei P. dives muste ich auch die Erfahrung machen, dass diese Art tut und läst was sie will, in sachen Nistplatz. Bei mir waren sie Anfangs in einem 20*20 cm großen Ytong, den ich mittig ca 7cm tief aushöhlte, so das eine große Höhle entstand. Diese wurde anfangs auch bereitwillig angenommen (lag wohl daran das sie noch keine Larven hatten), aber als sie die ersten Spinnfähigen Larven hatten und schon anfingen die Höhle auszuspinnen, ließen sie das Wasser aus der Vogeltränke und zogen dort ein.
Nun noch ein paar Sachen zu meinem Becken(60cm) und zu meinen Haltungbedingungen:
Als Ausbruchssicherung verwende ich Momentan Talkum, finde ich aber nicht so gut und werde wohl demnächst teflon verwende oder das Becken mit einer Scheibe abdecken. Zum erwärmen des Beckens benutze ich eine 60 Watt Rotichtlampe, die Tag und nacht brennt. Desweiteren sprühe ich ein oder zwei mal am Tag um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Als Bodengrund verwende ich eine ca 4cm hohe Torfschicht auf der ich feines abgestorbenes Pflanzenmaterial aufgebracht habe. Gefüttert wird täglich 5 kleine tote Heimchen und ab und zu auch mal eine aufgeschnittene Wachsraupe, Mehlwurmpuppe oder Fliegenpuppen. Dazu reiche ich noch täglich frisches Zucker- oder Honigwasser, was immer bereitwillig angenommen wird. Zum Nestbau verwenden sie am liebsten feines Pflanzenmaterial und Torfteilchen bis zu einer größe von 1,5 cm. Das war es erstmal zu meinen dives.
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Beitragvon Kafai142 » 12. Jun 2005 08:52

Moglie hast du vielleicht schonmal probiert die Tiere anstatt mit Heimchen oder Fliegenpuppen o. ä. mit Milch, Käse oder Hackfleisch zu füttern und wenn ja wie gut nehmen sie dies an?
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Beitragvon Moglie » 12. Jun 2005 11:59

Ich habe schon mal probiert sie mit Quark zu füttern, hatten aber kein Interessse daran.
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Beitragvon Jogi-Bär » 13. Jun 2005 11:23

Hallo,

bin aus meinem online-freien Wochenende zurück!
@Stefan
Ich konnte feststellen, das diese Ameisen auch ihr eigenes Mikroklima erschaffen. In den Schläuchen konnte man gut sehen, das diese mit winzigen Wessertröpfchen benetzt sind. Was vor dem Einzug nicht der Fall war.
Dies war auch der Auslöser warum die Tiere in die Schläuche gezogen sind, da ich das Nest kurz zuvor mit einem 40 Watt Strahler, einen Nachmittag lang das Nest anleuchtete, was zur folge hatte, das es
a: zu heiß wurde
b: die Luftfeuchtigkeit im Nest zu gering wurde.

Mittlerweile sind sie in Ihr altes Nest zurückgezogen. Habe zuerst dies gewaltsam erzwingen wollen indem ich die Schläuche anstrahlte, doch da habe ich nicht mit der Sturheit der Mädels gerechnet.
Also sagte ich mir, man kann Frauen nicht zwingen, also lasse ich ihnen ihren Willen(kleine Weißheit eines alten Mannes).
Nach zwei Wochen sind sie dann von alleine mit dem größten Teil der Brut in ihr altes Nest zurückgezogen.

Hallo Markus,
danke für Deine Posts! Ich wünsche Dir auch noch viele interessante Stunden mit Deinen Meisen.

@Moglie
Kann ich nur bestätigen, was Du geschrieben hast. Würde mich freuen wenn ich mehr von Deinem Volk lesen würde.

Noch ein Schlußwort zu den Tieren. Ich bin zu 100% überzeugt, das wenn die Tiere nicht genug Wasser haben um in Ihrem Nest das passende Mikroklima zu erzeugen, es zu einem vermehrten Arbeiterinnensterben führt.
Servus Harald
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Beitragvon Jogi-Bär » 13. Jun 2005 16:00

@uta
Nochmals danke für Deine freundliche Begrüßung. Wenn Du mehr über die Ameisen wissen möchtes, ich habe einen Haltungbericht ins Forum gestellt.

http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=2187

Hier werden auch all Deine Fragen beantwortet.

Servus Harald
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Beitragvon Kafai142 » 19. Jun 2005 21:28

So, ich hab jetzt nochmal mein Modell des Tropenformicariums, dass ich einmal für die Tiere einrichten will Verbessert. die Unterste Bodenschicht besteht aus normalem Tongranulat, darüber folgt eine schicht mit Jungle Erde, die dann gleichzeitig als Nistmaterial dienen soll. Auf dem Boden selbst befindet sich dann eine Höhle aus Kunststein und daneben ein im Boden eingelassenes Becken gefüllt mit Tongranulat, das mit Wasser noch aufgefüllt wird und für Luftfeuchtigkeit sorgt. Am boden werden sich noch 2-3 Neströhrchen befinden, in dem die Tiere ihre Brut lagern können (sie können die Luftfeuchtigkeit in den Röhren besser regulieren). Hinter der Höhle oder daneben (kommt ganz auf den Platz an) kommt eine Tropenwurzel ein langes Holz etc. als Kletterhilfe für die Tiere um auf die 2. Ebene des Formicariums zu kommen, oben befinden sich zwei Freihängende Holzplatten, die mit dünnen Stahlseilen an der Decke befestigt werden. Dort können die Tiere ihr Futter suchen und Auslaufen soviel wie sie Brauchen oben wird es einen eher Trockenen Boden geben um Schimmel zu vermeiden. Das gesamte Formicarium wird vermutlich die Maße von 40x40x60cm haben vielleicht auch größer, kommt drauf an was ihr meint ob diese Maße ausreichen werden, man muss ja auch bedenken, dass die Tiere durch die 2. Ebene im Prinzip nocheinmal eine Fläche von ca. 30x40 bekommen... Hier noch eine Zeichnung des Formicariums damit ihr euch ein Bild machen könnt....
Dateianhänge
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Beitragvon Jogi-Bär » 20. Jun 2005 09:44

Hei,

gefällt mir gut, vorallem das Du deinen Tieren soviel Klettermöglichkeiten anbietest.
Hast Du dir Gedanken gemacht, wie Du den Tieren (ich gehe davon aus das es Polyrhachis sind), mehr Lebensraum zur verfügung stellst, wenn das Formicarium zu klein wird.
Wenn ich die Entwicklung meines Volkes als Grundlage nehme, könnte nach 1/2 bis 1 Jahr dieses zu klein werden.
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Beitragvon Kafai142 » 20. Jun 2005 13:12

Ich hatte dabei eigentlich eher dann an ein größeres Hochterrarium gedacht in den maßen 60x60x100 oder größer. Ich hatte vor noch die Höhle in der das Nest gebaut sein soll auf eine Steinplatte zu stellen wodurch ich das Nest ohne viel aufwand und große Verluste umsiedeln kann. Das Problem ist, dass ich keinen Händler finde der mir ein Hochterrarium mit Hochborung anfertigt sonst würde ich einfach weiter oben eine Lochborung anbringen lassen und diese dann in ein zweites Terrarium führen lassen.... Ach ja auf den Kletterhölzern sollen dann noch Pflanzen empor ranken vermutlich Efeu oder ähnliches kommt drauf an was die Tropentemperaturen verträgt...
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Beitragvon Jogi-Bär » 20. Jun 2005 13:40

Bei solchen Hochterrarien ist doch meist auf der Oberseite ein Lochblech für die Belüftung. In diesem kann man ohne viel Aufwand bestimmt ein Loch bohren ohne die Glasscheibe zubeschädigen.
Ansonsten ist die Idee mit der Grundplatte auch machbar.
Jogi-Bär
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