Stiko hat geschrieben:Man sieht es bei der antiautoritären Erziehung von Kindern, Hunden oder Pferden.
Ein Klaps vor dem Bug hat noch niemanden geschadet.
Sieht es aber jemand, spricht man von Tierqälerei und Kindesmisshandlung.
Der deutsche studiert sich dumm und dank der heutigen Medien wird alles noch verstärkt.
Rhodan hat geschrieben:Lieber Stiko, du machst mich gerade sprachlos.
"Ein Klaps vor den Bug hat noch niemandem geschadet"? Ich glaubs ja wohl nicht!
Erstens besagt das Gesetz, dass Kinder ein recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben; und ein Klaps ist Gewalt. Man macht sich also strafbar.
Zweitens finde ich es total wiederlich, wenn Erwachsene Kinder schlagen, erstrecht wenn es ihre Eltern sind. Das ist eines der schlimmsten Dinge, die Eltern ihren Kindern antun können, egal was die Kinder gemacht haben.
Markus hat geschrieben:Aber jetzt muss ich auch mal was OT sagen:
erstens - weil etwas verboten ist, ist es noch lange nicht moralisch bewertet, denn jeder wird den Irrungen und Wirrungen deutscher Bürokratie schon mal begegnet sein, insbesondere heute ist die soziale Ächtung jeder auch nur halbwegs lenkenden Erziehung dermaßen groß, dass viele Eltern sich einfach in Antiautoritäre Erziehung begeben.
zweitens - wenn es um den vielberedeten Klapps geht, wird schnell das Bild von, wegen Nichtigkeiten wie wild auf ihre Kinder einprügelnden, Hunnen laut, dass es dabei jedoch viele Graustufen gibt, wird einfach vom Tisch gefegt - man möchte ja ein Klischee aufrechterhalten, um seine eigene Meinung, oder eher seine Weltanschauung, aufrechtzuerhalten.
Es gibt einfach Dinge, da wäre eine gute Tracht Prügel angebracht,
wenn Kinder beispielsweise beginnen, Haustiere zu quälen oder rangniedere Kinder auf dem Schulhof plattzumachen, handelt es sich nicht selten um Kinder, denen es im Elternhaus an nichts fehlt und deren liebende Eltern ratlos dastehen.
Nicht die Gewalt ist das Problem, sondern der moralische Kontext, in dem sie angewandt wird - übrigens sind viele Erziehungsmethoden der Supernanny (was für eine Übertreibung- ich weiß...) zwar ohne physische Gewalt, jedoch dafür teilweise schon seelisch grausam...
Oder nehmen wir Kinder, die sich auf dem Schulhof prügeln, früher kein Problem: wenn einer auf dem Boden lag, wurde Schluss gemacht, dann kam der Lehrer und beide bekamen eines drauf, heute wird weiter auf jemanden eingetreten, der auch noch auf dem Boden liegt, oder die Kinder kommen zum Schulpsychologen und es werden Klassenräte abgehalten -
man hält es nicht mehr für nötig, Kindern zwar davon abzuraten, sich zu prügeln, aber ihnen Regeln für einen Kampf einzubläuhen, wenn es denn zu einem kommt,
nein, man betet ihnen was vor vonwegen "Gewalt ist schlimm mmhkay?", und geht lieber erst gar nicht davon aus, dass Kinder eben Kinder sind und sich auch mal prügeln...
In diesem Zusammenhang sei auf die Buchreihe Tyrannen hingewiesen, (Warum unsere Kinder Tyrannen wurden), die zwar eine liebevolle, aber dominante Erziehung propagiert und dafür auch gute Erklärungen liefert.
Noch einmal: ich bin nicht dafür, Kinder wegen Nichtigkeiten zu verprügeln,
ein liebevoller Umgang ist für deren Reifung sicherlich genau so unerlässlich, wie das Aufstellen von Regeln,
aber ich bin auch nicht für antiautoritäre Erziehung - im Gegenteil!
Durch mangelhafte Erziehung junge Menschen mit der Psyche eines Kleinkindes in eine Welt zu setzen,
mit der sie dann hoffnungslos überfordert sind, das ist auch ein Verbrechen, nicht nur an den Kindern, sondern auch an der Gesellschaft!
Es ist viel mehr eine Schande, dass sich Eltern heute für eine recht natürliche Erziehung (bevor jetzt einige Gatteca-Kommentare kommen, in diesem Zusammenhang wird ja recht häufig diese Keule geschwungen - lest besagtes Buch, es ist auch unterhaltsam geschrieben) zu rechtfertigen brauchen, weil sie der der medialen und gesellschaftlichen Ideologie widerspricht - welche ihr Scheitern in mannigfaltiger Weise zur Schau stellt und dennoch wie eine Religion weiter vor sich hergetragen wird...
Zum Schluss sei noch bemerkt: eine Erziehung, die nur auf Belohnung setzt, wird es schwerlich vollbringen, geistig gereifte Erwachsene hervorzubringen - nur, wenn die Gesellschaft es mit guten Vorbildern vorlebt... und wo tut sie das heute?
Wenn ich als Kind selbst für das Aufhören von Scheiße bauen belohnt worden wäre, ich hätte um so mehr Mist gebaut, um damit aufhören zu können und belohnt zu werden!
Rhodan hat geschrieben:Wenn ich Klaps sage meine ich auch Klaps und nicht verprügeln o.ä.
Wenn Kinder Tiere quälen oder was auch immer, sollte man sich lieber die Eltern angucken und fragen, was die falsch gemacht haben, dass ihre Kinder auf solche Ideen kommen, anstatt die Kinder psychisch oder physisch zu bestrafen. Also z.B. mit Liebesentzug oder körperlicher Gewalt.
Ich bin auch kein verfechter der antiautoritären Erziehung, aber Strafe muss anders aussehen.
Ich finde auch, dass ein Klapps nicht schadet, dieser sollte allerdings nur dazu dienen, besonders schweres Missverhalten zu bestrafen, wo dann einfache Worte nicht mehr ausreichen. Die Frage ist, wie kann man Kinder außer psychisch oder physisch noch bestrafen? Letztlich sind ja Tadel usw. auch psychische Strafen, also wenn man diese beiden Arten von Strafen nicht zulässt, kann man das Kind gar nicht mehr bestrafen. Ich muss mir nur Sendungen wie die Super Nanny anschauen, dann weiß ich, wohin diese ganze Antiautoritäre Erziehung führt und wie lange die Kinder nach Besuch dieser brav sind, ist auch fraglich
. Im übrigen arbeitet sie ja auch mit psychischen Strafen (Stille Treppe usw.)







