ANTSTORE World of Ants

[Daramos]

Hallo,

habe leider nichts konkretes zu diesem Thema, hier gefunden.

Bei einer Insel-Arena; sollte man da Leitungswasser nehmen oder Destilliertes ? Ich habe noch speziellen Wasseraufbereiter für Terrarien, dann sollte doch Leitungswasser kein Problem sein, oder ? (wegen Chlor etc) Der Nachteil sind eventuelle Kalkablagerungen... Was sind da eure Erfahrungen ?

Dann habe ich noch 'ne Frage zur Oberlfächenspannung: sind Camponotus ligniperdus stark genug, um ohne dem Tropfen Spüli, sich an Land zu retten ? Ich habe Bedenken wegen der Trinkwasserqualität.

[Sahal]

sawasdee krub

eine Ameiseninsel ist die schlechteste und unsicherste Art, Ameisen zu halten.
Einige Arten laufen bequem trotz Spülmittel über Wasser, andere rudern auch halbversunken zum Ufer und die dritte Sorte läuft einfach unter Wasser weiter, als wenn des der Schönste Waldboden wäre. Und der Rest säuft elendig ab...

Camponotus ligniperdus lässt sich nicht auf Dauer abhalten, auszubrechen.
Anzuraten wäre es, sich einer andern Haltungs-Art zuzuwenden.

Nehmen kannst Du jedes Wasser, logisch können die Kalkränder ein Problem werden.
Ansonsten gibt es aber keinerlei Einschränkungen.

[AntsInSL]

Camponotus ligniperdus und eine Ameiseninsel? Das lass am Besten lieber. Wie Sahel schon sagte ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie den kleinen Wasserteil überwinden, sehr hoch. Gerade bei größere Ameisenarten ist Vorsicht geboten, da sie manchmal Klumpen aus Ameisen bilden,
wenn erstmal eine ins Wasser gefallen ist. Diese "Ameisenklumpen" unternehmen dann ungern gesehene Reisen zum anderen Ufer.
Aufgrund der Hygiene würde ich aber lieber auf destilliertes Wasser zurückgreifen und dieses auch regelmäßig wechseln.

[Padde]

Meint ihr bei Formica arten, die ja nicht so groß sind wie Camponotus, ist auch von einer Insel abzuraten?

[Gast - ehem. User]

Also bei mir sind noch keine Ameisen unter Wasser durch den Graben gelaufen oder haben ein lebendes Boot gebildet (wir sprechen hier ja nicht von speziell angepassten Arten...). Der einzige Grund, der meiner Meinung gegen eine Insel spricht sind die später auftretenden Geschlechtstiere, aber bis man die hat, dauert es ja bei einheimischen Arten.

Aber es wäre wirklich mal interessant zu sehen, wie Camponotus ligniperdus sich unter Wasser bewegt bzw. ein lebendes Boot baut oder einfach wie Jesus über das Wasser trotz Spülmittel läuft.

[9164]

Hallo,

ich kann dich verstehen, den es ist auf den ersten Blick eine wirklich optisch sehr ansprechende Variante Ameisen auf ner Insel zu halten. Empfehlen würde ich sie nicht und wenn überhaupt dann das ganze in einem Becken mit Deckel und dem üblichen Ausbruchschutz. Das nötige wechsel und reinigen des Wassers wird dadurch leider fast unmöglich und man müßte sich da was einfallen lassen. Mir kam schon der Gedanke an einen Ablasshahn oder Schlauch am Beckenboden.
Die Gefahr das die Ant´s im Wasserteil ertrinken ist sehr hoch und bei zu geringen Abständen zum Rand schaffen sie´s auch ans andere Ufer wenn das Wasser sehr niedrig ist werden mitunter sogar Brücken gebaut. Man darf sie dabei nicht unterschätzen, den wenn du pech hast dann hat sich über Nacht die ganze Kolonie aufgemacht um neuen Lebensraum zu besiedeln.
Zu kleine Arten werden von der Oberflächenspannung regelrecht ins Wasser gesaugt und größere gelegendlich auch, Spülmittel entfernt diese Spannung auf dem Wasser nur wenn ausreichend davon reingegeben wird Tote gibts trotzdem und ganz ehrlich wer mag schon destilliertes Wasser mit Spüli trinken. Gesund kann das nicht sein.

Fazit: Wenn du nicht täglich Tote beklagen möchtest überleg es dir nochmal, es gibt viele Möglichkeiten Ameisen argerecht und auch optisch schön zu halten.

Mfg
Bianca

[Daramos]

Dankesehr für die Infos!

Da ich noch eine kleine Kolonie habe, werde ich sowieso erst später mit der Insel anfangen, testen werde ich sie unter Aufsicht vorher schonmal. Natürlich habe ich noch zusätzlich einen weiteren Ausbruchschutz installiert: habe einfach ne "L" PVC-Leiste am oberen Rand angeklebt, diese zuvor auf den Innenseiten mit PTFE bestrichen. Früher hab ich das aufs Glas gestrichen, hat aber nicht lange gehalten weil man drangekommen ist etc... Das mit der L-Leiste habe ich jetzt bei meinen Lasius niger erfolgreich eingeführt. Also von daher kein Problem.

Zur Zeit leben die Camponotus noch im Reagenszglas in einem Arena Becken. Die Insel will ich als zusätzliche Arena bei entpsrechend großer Kolonie anschließen.
Mir gehts es also mehr darum, wie man das am besten bewerkstelligt, welches Wasser und so weiter. Da ich mit Inseln noch gar keine Erfahrung habe.

[9164]

Hallo,

die Verbindung einer Insel mit einem Becken stell ich mir nicht ganz einfach vor, da diese das Ausbruchsrisiko erhöht.
Würde einen Schlauch empfehlen der bestenfalls direkt durch das Wasserbecken geführt wird, evtl. ein Loch bohren durch das Glasbecken oder die PVC- Leiste, Dichtungsgummi, und dann im Wasser weiter zur Arena, so das die Ants nicht über den Schlauch laufen können. Wenn du die Arena auf Stelzen gebaut hast dann kann der Schlauch von unten als Zugang in die Arena führen.
Um dir da besser weiterhelfen zu können wäre es gut deine genauen Vorstellungen von der Arenainsel zu kennen.
Zum Wasser wurde eigendlich schon alles gesagt, verdrecken wird es immer, Destilliertes oder Aufbereitetes langsamer auch Kalkablagerungen dürften dann weniger das Problem sein, aber Staub und andere Insekten die im Wasser verenden kann man nicht verhindern.
Würde auf Spüli verzichten und den Zugang zum Wasser ganz flach gestalten mit kleinen Erhöhungen, so das sie ne Chance haben sich zu retten.
Aufbereitetes Wasser ist besser als Destilliertes und vorallem trinkbar.
Das trotzallen Bemühungen, sowohl mit wie ohne Spüli, mal eine Tote im Wasser schwamm haben mich von dieser Form der Ameisenhaltung ganz abgebracht. Bei einer großen Ameise wie Camponotus ligniperdus könnte das einfacher sein.

Mfg Bianca

[Sahal]

krub,

wie Bianca schrieb kannst Du die Zuführng am Besten seitlich durchs Wasser in die Insel führen, oder aber von unten.
Die dritte Möglichkeit ist ein günstiges Standard-Aquarium mit einem Zugangsschlauch von oben, der mit einem kleinen Kragen gegen Ausbruch gesichert wird.

Nur stellt sich die Frage: warum willst Du einen Wassergraben, wenn Du sowieso noch ein Becken drumherum hast und mit PTFE sicherst?
Dann ist der Wassergraben doch obsolet, und so dekorativ wie in der Vorstellung sieht es niemals aus
Da ist den Biestern besser gedient, wenn Du den "verschwendeten" Platz samt Seitenwände als Lauffläche zur Verfügung stellst und die synaptische Energie lieber in die Inneneinrichtung investierst, die die Lauffläche weiter erweitern und so weiter. 2. Etage, Berg, Äste etc usf pp und so

Bianca krub
wie geschrieben kannst Du das Wasser zwar mit Spülmittel versetzen, aber dann rennen die Tiere eben unter Wasser weiter! Und egal wie viel Du zusetzt, kurz oder schnell bildet ich eine Staubschicht und das Spülmittel ist verschwendet.
Luft genug haben sie, und so leicht gibt man ja nicht auf Kräftige Arten wie Polyrhachis sind da gar nicht zimperlich, und der Rest frisst in der Not Fliegen.

[Daramos]

Von unten den Schlauch zu führen wäre wohl ne gute Möglichkeit, ist allerdings mit erheblichen Mehraufwand verbunden: ich muss ein Loch in den Boden einarbeiten lassen und das Inselbecken ein gutes Stück höher bekommen, wegen der Schlauchführung, was dann auch noch sehr stabil stehen muss. Aber nichts ist unmöglich. Ich habe es bisher folgendermaßen gemacht und in ersten Versuchen mit "Freiwilligen" ; erfolgreich getestet: der Schlauch kommt vom geschlossenen Arenabecken über den Luftweg zum Inselbecken und ist auf Seiten der Insel einmal mit PTFE und dahinter mit Paraffinöl bestrichen (je ca 5 cm) So ne Art (PTFE-) Kragen hab ich ebenfalls angebracht.
Sahal, du hast schon Recht; der obere Rand des Inselbeckens ist mit PTFE (auf einer angeklebten "L" Leiste) angebracht, der auch in Tests bisher nicht überwunden worden ist. Die Seitenwände sind 5 cm hoch. So ganz geheuer wäre mir das aber in Zukunft nicht, sollten es mehrer dutzend Tiere oder gar hunderte werden. Zumal ich leider etwas zu kurze Leisten (nicht die Länge, sondern das Leistenprofil) verbaut habe, somit ist der PTFE Schutz nur 1 cm senkrecht + 1 cm waagerecht über Kopf. Eventuell packe ich noch ne Schicht auf die Oberfläche.
Werde mir auf jeden Fall Zeit lassen das ganze zu testen, da ich bei so wenig Tieren derzeit (8+Gyne) die Insel, zumindest mit Wasser, nicht in den laufenden Betrieb aufnehme. Werde aber vermutlich Leitungswasser mit Aufbereiter verwenden.

[Nymphe]

Aus eigener Erfahrung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wieso manche Halter sich so pauschal gegen Inselhaltung aussprechen. Ich hatte meine Lasius niger von Anfang an immer auf einer Insel (zwei Terracotta-Blumenuntersetzer, der innere umgedreht = 5cm Grabenbreite, sanft abfallendes inneres Ufer mit Grip). In der ersten Saison gab es nur die Insel mit dem RG drauf, später habe ich ausschließlich auf der Insel gefüttert. Zugang zur Insel ist ein mit Talkum gesicherter Schlauch von oben. Im Graben befindet sich normales Leitungswasser ohne Zusätze. Ich tausche das Wasser nie aus, sondern gieße immer nur nach und wische alle paar Wochen mal mit einem Zewa den Staub von der Oberfläche. Während der Winterruhe wird die Insel gründlich geputzt und entkalkt.

Mein Fazit aus inzwischen drei Sommern:

* Ausbrüche übers Wasser: null
* Verluste durch ertrinken: null
* Umkippen des Wassers (Geruch, Algen etc.): nie
* Kalkränder: ja
* Müll im Wassergraben: gelegentlich. Puppenhüllen schwimmen oben und sind leicht einzusammeln oder mit einem Zewa abzukäschern. Sandkörner liegen halt im Graben. So what.


Mangels Erfahrung kann ich nichts über die Eignung einer Insel für andere Arten sagen, aber das Inseln grundsätzlich nicht zur Ameisenhaltung taugen, ist eindeutig widerlegt.