Haltungsbericht Lasius niger
von MrTazzzi1
Ideen
Ich werde meine Kolonie in einem Ytongblock halten. Sozusagen dient er als Nest. Er misst 62.5x25x11cm. Da er mir zu gross ist, halbiere ich ihn. Nun misst er noch etwa 31x25x11.5 cm. Ich werde den Ytongblock so bearbeiten, dass auf den beiden grossen Seiten die Ameisen nisten können und dass sie auf den kleinen Seiten Sand holen können. Aufstellen werde ich den Ytongblock so, dass die hohe Seite nach oben schaut. Die Gänge und Kammern schlage ich mit verschieden grossen Schraubenziehern heraus. Eine Kammer ist minimal 1 cm hoch, 2 bis 5 cm lang und etewa 1 cm tief. Ein Gang ist etwa 4 bis 7 mm hoch und ebenso tief. Grössere sind auch vorhanden, so gibt es keine „Staus“. Wenn ich die Gänge und Kammern angefertigt habe, bringe ich an allen vier Seiten Plexiglasscheiben an. So kann ich von aussen das Geschehen im Innern des Ytongnestes sehen. Ich habe ein eigenes Bewässerungssystem entwickelt. On oben nach unten bohre ich ein Loch (etwa ein Zentimeter Durchmesser), danach stecke ich einen Schlauch hinein. Den Schlauch fülle ich mit Seramissteinchen. Wie man auf der Skizze sieht, hat es unten im Stein eine Mulde. Unter den Stein klebe ich eine wasserdichte Forex-Platte, so kann das Wasser, das über den Wasserkanal nach unten gelangt, nicht austreten. In die Mulde kann man Wasser über den zweiten Schlauch hinzugeben. So wird das Wasser gleichmässig verteilt.
Bau des Ytongblocks
14.12.2010
Heute beendete ich die Bauarbeiten im Innern des Ytongnestes. Das heisst, dass ich alle Gänge angefertigt habe und dass ich das Loch für die Bewässerung auch gebohrt habe. Die Scheiben habe ich auch schon mit Leim angeklebt.
21.12.2010
Den Ytongblock baute ich heute fertig. Die Fugen von dem Plexiglas zum Stein dichtete ich mit Acryl (ähnlich wie Silicon) ab. Die Bewässerung testete ich auch, doch an einem Ort leckte es.
11.1.2011
Ich begann mit der Einrichtung des Terrariums und testete nochmals die Bewässerung des Ytongblockes. Er war immer noch undicht. Also dichtete ich alle Fugen noch einmal ab. Ich werde nicht mehr so viel Wasser auf ein Mal hinuntergiessen, so gibt es keine Flutwelle mehr und der Block leckt nicht mehr. Der Ytongblock platziere ich in der linken hinteren Ecke. Den Rest des Bodens bedecke ich mit Seramissteinchen. Darüber verteile ich eine dünne Schicht Natur-Sand. Da man die Ameisen darauf nicht gut sieht, streue ich rotes Sand-Pulver darüber. Das ergibt einen guten Kontrast. Nun kommen noch einige Verzierungen in das Terrarium und es wird mit Talkum abgesichert und dann ist es einzugsbereit!!
18.1.2011
Heute brachte ich die roten Folien am Ytongblock an. Die Schaumstoffdichtung, di normalerweise für Fenster und Türen benutzt wird, benötigte ich, um die Fugen unter dem Deckel abzudichten.
25.1.2011
Das Terrarium ist meiner Ansicht nach auch ohne Talkum ziemlich sicher, schliesslich hat es einen absolut dichten Deckel, der mit Stoff überzogen wurde. Aber bei den kleinen Ameisen weiss man nie, also werde ich das Talkum anbringen. Mit blauem Klebeband umrundete ich zwei Mal das Terrarium. In der Mitte liess ich etwa einen zwei Zentimeter dicken Spalt, dort werde ich das Talkum auftragen.
1.2.2011
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Ameisentagebuch
24.12.2010
Heute kam per Post die kleine Lasius niger-Kolonie bei mir an. Der Versender teilte mir am 23. Dezember mit, dass er sie aus der Winterruhe geweckt hat. Also musste ich schnell ein provisorisches Terrarium bauen, damit ich ihnen Nahrung geben kann. Als Terrarium bezeichne ich in diesem Fall ein Konfitürenglas. In den Deckel bohrte ich drei Löcher mit einem Durchmesser von einem Zentimeter. Das eine Loch verbinde ich mit einem transparenten Schlauch mit dem Reagenzglas, in dem die Kolonie lebt. Das andere verbinde ich mit einem zweiten Reagenzglas. Dieses dient als Notbau. Das dritte dichte ich mit Stoff ab, so gibt es ein wenig frische Luft. In das Glas gebe ich Natur-Sand. Darauf stelle ich ein Stück Schlauch, gefüllt mit Watte. Auf die Watte gebe ich den Honig.
Um 17.00 Uhr beobachte ich die erste Ameise, die durch den Schlauch ins Glas wandert. Sie ist echt klein, das hätte ich nicht gedacht. Für ihre Grösse ist sie auch sehr schnell. Sie trippelt wieder zurück und legt Duftspuren, damit die anderen Ameisen ins Terrarium finden. Um 19.00 Uhr lege ich ein Granatapfelstücklein dazu.
25.12.2010
Heute zählte ich meine Kolonie zum ersten Mal. Die Zählung ergab, dass eine Königin, neun bis zehn Arbeiterinnen und einige Puppen und Eier im Reagenzglas wohnen.
26.12.2010
Die Kolonie wachte erst gerade aus dem Winterschlaf auf, so sehe ich die Ameisen fast nie.
27.12.2010
Den Sand, der im Terrarium ist, ersetze ich durch roten. So sieht man die Ameisen einfach besser.
8.1.2011
Heute kam ich aus den Skiferien zurück- währenddessen waren sie bei einem Bekannten. Nun sind sie richtig aufgewacht und bewegen sich viel mehr. Heute holte ich auch das Terrarium im Kanton Zürich ab.
9.1.2011
Heute sehe ich das erste Mal zwei Ameisen gleichzeitig im Konfiglas.
12.1.2011
Eine Ameise krabbelt immer vom Konfiglas ins Reagenzglas und trägt ein paar Körnchen Sand mit. Eine Mauer baut sie damit allerdings nicht, sondern einen Haufen.


Ich gab wahrscheinlich zu viel Honig in das runde Schüsselchen. Ab nun werde ich den Honig auf Watte geben.
Ich teilte den Mehlwurm in drei Stücke und legte ihn in die Arena. Nach einer halben Minute entdeckte die erste Ameise einen Drittel. Schnell probierte sie davon - es schmeckte ihr, denn sie holte die anderen Ameisen. Fünf Minuten später waren vier Ameisen am knabbern und hatten auch schon den zweiten Drittel entdeckt. Ab und zu gehen die Ameisen wieder in den Bau, um Futter abzugeben, doch sie kommen immer wieder schnell zurück. 
Das Problem war, dass ich nicht mehr ins RG hineinsehen konnte. Ich konnte nichts mehr überwachen und sah auch nicht, wie es den Ameisen geht.
Das ist jetzt zwar eher blöd, doch ich hoffe, dass ich mit einem Neustart besser beginnen werde. Die Larven fand ich übrigens wieder, da sie jetzt braun geworden waren. Ich putzte heute das ganze Terrarium heraus, nun ist es fast fertig für den Neueinzug einer Kolonie. Ich werde mich sobald wie möglich auf die Suche im eigenen Garten nach einer Kolonie machen.