Welche Art für den Anfang - Teil 856

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Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon marklant » 2. Mär 2011 13:13

Hi zusammen,

ich weiss, es gitb schon zig Einträge zu dem Thema, aber auf Anraten eines netten Forumsmitglieds mache ich hier jetzt einfach mal einen Threat auf:

Ich hatte eigentlich vor mich zwischen Camponotus und Messor zu entscheiden, bin mir aber immer noch nicht so ganz sicher.

Also hier zu meinen Vorlieben:
- Ich bin Biologe und hab mein Vordiplom über Altruismus und Sinnesphysiologie bei Ameisen gemacht, soll heissen ich bin sehr an der sozialen Interaktion und sinnesphysiologischen Integration (was bei der Hobbyhaltung natürlich eher schwerlich zu untersuchen sein wird) interessiert.
- dementsprechend würde ich eher sozial aktive, wehrhafte Ameisen bevorzugen
- je größer sie sind, desto besser lassen sie sich natürlich auch beobachten
- Völker mit verschiedenen Kasten, die auch noch sehr gut zu unterscheiden sind, wären auch auf meiner Wunschliste
- gerne auch mehrere Arten in einem Becken, die evtl. miteinander interagieren (im positiven wie auch negativen Sinne)
- Größe des Beckens sollte kein Problem sein, ich muss auch nicht auf 10 Euro schauen, die Tiere sollen sich bei mir schon wohlfühlen
- ich bin zwar Biologe, aber vergesst nicht: trotzdem Anfänger in der Ameisenhaltung

- am interessantesten finde ich eigentlich Blattschneider oder Weber, jedoch denke ich nicht, dass diese für den Anfang sehr geeignet sind (bitte belehrt mich eines besseren :lol:

... so die Schlacht um die besten Arten ist eröffnet. Ich sag schonmal danke für eure Beiträge/Bilder/Meinungen.

Gruß

Marklant
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon Creature » 2. Mär 2011 13:47

Also Blattschneiderameisen sind für den Anfang definitiv zu hoch gesteckt. Bei Weberameisen gibt es auch relativ einfach zu haltende Arten.

Was so das Soziale gefüge angeht , ist Pheidole palidulla natürlich interessant. Die haben echte Soldaten und kleine Arbeiterinnen und kommunizieren sehr gut miteinander , auf jedenfall wenn es um die Jagd geht. Problem ist nur , dass sie relativ klein sind. Dafür wachsen sie aber auch schneller.
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon baumarkthammer » 2. Mär 2011 14:15

Wenn du dich sehr für das Zusammenleben von Arten interessierst, dann könntest du, rein theoretisch, Camponotus lateralis und Crematogaster scutellaris zusammen halten.
Nicht nur die Namen hören sich etwas ähnlich an, die beiden Ameisenarten leben oft eng beieinander und sollen auch die selben Straßen belaufen.
Beide Arten sind sehr wehrhaft und "sozial", das Problem wird hierbei die unglaubliche Vermehrungsrate von Crematogaster scutellaris sein, die vermehren sich nämlich sehr schnell und bilden auch riesige Kolonien. In der Natur gibt es ja auch bedeutend mehr Platz.
Es ist deshalb fragwürdig in wiefern sowas in der Haltung klappt. Wie für Camponotus üblich ist Camponotus lateralis polymorph.
In wie weit sowas etwas für einen Anfänger ist... naja.

Polyergus oder Formica wären vielleicht noch interessant für dich?
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon Markus » 2. Mär 2011 14:18

>Ich hatte eigentlich vor mich zwischen Camponotus und Messor zu entscheiden, bin mir aber immer noch nicht so ganz sicher.<

Mal sehen...

>Also hier zu meinen Vorlieben:
- Ich bin Biologe und hab mein Vordiplom über Altruismus und Sinnesphysiologie bei Ameisen gemacht, soll heissen ich bin sehr an der sozialen Interaktion und sinnesphysiologischen Integration (was bei der Hobbyhaltung natürlich eher schwerlich zu untersuchen sein wird) interessiert.<

Sozial interagieren tun eigentlich alle Ameisen innerhalb einer Kolonie, das kann man auch ganz gut sehen... ^^

>- dementsprechend würde ich eher sozial aktive, wehrhafte Ameisen bevorzugen<

Wie gesagt, alle Ameisen (abgesehen von vielleicht einigen völlig sozialparasitisch lebenden) sind sozial aktiv, wehrhaft dagegen kann alles mögliche bedeuten, die meißten Ameisen sind auch recht wehrhaft, um in der Natur gegen andere Ameisen bestehen zu können.

>- je größer sie sind, desto besser lassen sie sich natürlich auch beobachten<

Camponotus und Messor bieten sich da an...

>- Völker mit verschiedenen Kasten, die auch noch sehr gut zu unterscheiden sind, wären auch auf meiner Wunschliste<

Gute Nachricht, praktisch alle Ameisen im Shop haben verschiedene Kasten: Königinnen und Arbeiterinnen! ;-)

>- gerne auch mehrere Arten in einem Becken, die evtl. miteinander interagieren (im positiven wie auch negativen Sinne)<

Für den Anfang: würde ich davon abraten!

- Größe des Beckens sollte kein Problem sein, ich muss auch nicht auf 10 Euro schauen, die Tiere sollen sich bei mir schon wohlfühlen<

Bei vielen Kolonien ist das Becken am Anfang sehr klein: bei der claustralen Gründung nur ein RG, auch eine kleine Kolonie braucht noch nicht soo viel Platz...
>- ich bin zwar Biologe, aber vergesst nicht: trotzdem Anfänger in der Ameisenhaltung<

Das wird hier nie vergessen! :twisted:

>- am interessantesten finde ich eigentlich Blattschneider oder Weber, jedoch denke ich nicht, dass diese für den Anfang sehr geeignet sind (bitte belehrt mich eines besseren<

Erne hat im Forum einen recht ausführlichen Blattschneiderthread, für einen Anfänger würde ich sagen: zu schwer,
selbst für einen "Kenner" sehr schwer - vor allem viel Arbeit.
Sammelverhalten gibt es auch bei Messor...

Für den Anfang: viewtopic.php?f=8&t=14735&p=126327#p126327
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon marklant » 2. Mär 2011 14:35

Markus hat geschrieben:>>- Völker mit verschiedenen Kasten, die auch noch sehr gut zu unterscheiden sind, wären auch auf meiner Wunschliste<<

Gute Nachricht, praktisch alle Ameisen im Shop haben verschiedene Kasten: Königinnen und Arbeiterinnen! ;-)



Hehe, na das war mir fast klar, ich war eigentlich auf der Suche nach einem Volk ohne Königin #-o (sozusagen ein anarchistisches Volk). :lol:

Nein, ich meinte natürlich ein relativ diverses Volk, es gibt ja auch Ameisen (zumindest meine ich mich daran zu erinnern), die neben der Königin und Soldaten auch verschiedene Arbeiterkasten besitzen (je nach spezialisierter Arbeit der jeweiligen Kaste).

Aber dank für deinen Input und den Link...
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon Markus » 2. Mär 2011 14:58

Eigentlich gibt es nur die Kasten Königin (fertil) und Arbeiterin (weitestgehend unfertil),
innerhalb der Arbeiterinnenkaste gibt es noch Größenunterschiede (Minor, Media, Major) und Unterkasten wie Soldatinnen.
Eine normale Arbeiterin kann oft jedoch fast alle Arbeitsaufgaben (Fouragieren, Futtersuche- und Transport und Brutpflege) übernehmen.

Größenunterschiede mit fließenden Übergängen gibt es sowohl bei Camponotus (einheimischen), als auch bei Messor...
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon antsfriend99 » 2. Mär 2011 17:42

C.ligniperdus ist ein gutes Beispiel.Die unterschiedlichen Größen der Arbeiterrinen schwanken zwischen 6-14mm.
Doch wer Majoren haben möchte wartet bei dieser Art lange, weil sie ungefähr erst ab der 100Arbeiterrinn Majoren heranzieht.
Während Messor Arten viel früher Majoren bekommen.
Beide Arten sind besonders interessant, wenn man Biologe ist (natürlich sind sie auch so interessant).
Ich könnte mich persönlich nicht entscheiden, welche von beiden ich nehmen würde :wink: .
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Re: Welche Art für den Anfang - Teil 856

Beitragvon camaross » 2. Mär 2011 21:24

Hi

Also ich bin noch ein Profi aber halte jetzt auch schon einige Ameisenarten. Ich würde dir C. ligniperdus empfehlen. Es sind sehr schöne Tiere und können gut beobachtet werden.
Obwohl ich noch andere Ameisen habe, schaue ich den C. ligniperdus immer wider gerne zu. Das was antsfriend99 gesagt hat, über die Majoren kann man so nicht ganz sagen. Die eine Kolonie, die ich habe, sind ca 80 Tiere und haben schon einpaar Majoren und diverse mittlere Grössen dabei. Zum Thema wehrhaft/aktiv kann ich nur sagen top*.
Bei mir ist ständig was los und gehen sofort auf Futtertiere los. In ein Gemeinschaftsbecken würde ich die nicht setzten ansonsten sind diese Ameisen in meinen Augen ziemlich Kommpromis los.

Günstig in der Anschaffung
Ziehmlich gross
Können gut beobachtet werden
Haben Majoren
Sind aggressiv und aktiv
Unkompliziert in der Haltung
Für Anfänger geeignet

Falls du nicht sehr viel Geduld hast, würde ich dir raten eine Kolonie zu kaufen mit ein paar Tieren dabei, da die schon nen Weilchen brauchen zum wachsen.

Bilder sagen mehr als Worte Hier noch ein Pic meiner Kleinen Kolo
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