"Fensterheizung" mal anders!

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

"Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 2. Jan 2011 01:32

N'Abend!
Ich hatte vor einiger Zeit eine Idee, wie man -zumindest in einer dezentralen Neststruktur- eine Nestbeheizung in sein System einbringen kann, ohne Stromkosten zu bekommen.
'Inspiriert' durch diesen Thread
viewtopic.php?f=135&t=15384
und weil ich endlich etwas Gips und Zeit zur Verfügung hatte habe ich das in die Tat umgesetzt.
Dabei habe ich unter anderem auch auf einen der Kommentare in besagtem Beitrag geachtet, denn ursprünglich wollte ich das ganze aus Ytong machen, aber der ist ja ein schlechter Leiter, was für die Wärmeaufnahme schlecht wäre,
also habe ich Gips gewählt, welcher Wärme vermutlich doch etwas besser leitet, als der sehr luftige Ytong.
(Wobei das jetzt nur eine Vermutung ist, da könnt ihr mich ruhig korrigieren!)
Aber was ist das Prinzip dieser Nestmethode?
Nun, im Beitrag über mein Rohrsystem
viewtopic.php?f=135&t=15297
könnt ihr sehen, dass ein Rohr zu meinem Fenster führt, dort wird dieses Nestmodul angebracht, mit der Nestseite zum Zimmer versteht sich.
Wenn von außen nun Sonnenlicht auf das Nest trifft, wird dieses erwärmt, wie ein Ameisenhügel in der Sonne.
Zugänglich mache ich das Nestteil über den Zugangsschlauch oben links, unten rechts führt noch ein Schlauch raus, worüber die Tiere zu einem "Notnest" können, welches ich einerseits befeuchte (im Gegensatz zum trockenen Scheibennest, um das Rohrsystem nicht zu sehr anzufeuchten und natürlich Schimmel an Holzteilen der Fenster zu verhindern) und welches andererseits nicht durch die Sonne erwärmt wird, damit die Tiere sich zurückziehen können, sollte es doch zu kritisch werden.
Auf der Scheibe könnt ihr zwei Belüftungslöcher sehen, abgedeckt mit 0,25mm Gitter,
da muss ich gestehen, mich vertan zu haben, denn eigentlich sollte es nur das große Loch geben, welches dann vor der großen Kammer unten gelegen wäre, dummerweise habe ich die Scheibe falsch angebohrt und da sie passgenau war... musste ich umdesponieren...

Was gibt es noch zu sagen?
Die Kammern sind nicht vorher mit Ton oder Knete vorgeformt, nur die Scheibe wurde passgenau gelegt, die Kammern dagegen wurden nachträglich eingefräst, als der Ton schon halb trocken war - nasser Gips lässt sich recht ungünstig fräsen als Ytong, ist aber ne nette Spielerei, nach einer Stunde war ich fertig - für meinen Geschmack sind die Kammern nur nicht so schön geradlinig wie bei meinen Ytongnestern...
viewtopic.php?f=135&t=14015
Und ja, ihr habt richtig gesehen, ich habe ein Thermometer eingebaut (99cent), so kann ich sehen, wie gut es funktioniert mit der Aufwärmung - und sieht doch interessant aus, wie ich finde! ^^

So, offene Fragen beantworte ich gerne, vielleicht hat auch noch jemand eine Idee, wie ich das Teil am Fenster anbringe, ohne selbiges zu beschädigen oder das Teil nicht mehr abzubekommen, aber dennoch so fest, dass ich das Fenster auch mal auf kipp stellen kann!?
Schwarz anfärben werde ich die Rückseite auch noch, damit mehr Licht aufgenommen wird, ich dachte an Graphit oder Kohle, vielleicht hat da jemand eine bessere und ungiftige Idee?

Edit: Und ja, hatte ich ganz vergessen, in meinem Zimmer warens da gerade etwas über 12°C... :lol:
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DSCF7282.JPG
Zuletzt geändert von Markus am 2. Jan 2011 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Antroxego » 2. Jan 2011 07:11

Schön das mein Heizstein doch noch einen inspiriert. =D> Ist ne gute Idee, die Dich allerdings ganz schön Wetterabhängig macht. Dann hoffen wir doch auf ein besseres Jahr, als das letzte :wink: Die Temperaturen, die da drinnen herschen möcht ich dann gerne wissen. Du hälst uns doch auf dem laufendem?
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 2. Jan 2011 11:42

Ja klar schreib' ich rein, was ich an Sommertagen dort ablesen kann, zumindest einige Höchstwerte!
Und naja, wetterabhängig sind auch Steine mit Ameisennestern drunter oder Hügelbauten, das ist halt Natur! :grin:
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 6. Jan 2011 12:54

Hier habe ich das Notquartier fertiggestellt:
Wie man sehen kann, ist es in einer Petrischale aus Plastik eingegossen, die Kammern, Wassertanks und Gänge mal wieder erst nachträglich eingefräst, bevor der Gips völlig ausgehärtet war, den Plastik mithilfe von Tesafilm recht sauber gefräst, dann noch auf der Rückseite Gips gegossen, andere Hälfte eingesetzt und fertig.
Durch die Plastikschale ist es erstens schwer für die Tiere, sich mal eben rauszukauen und zweitens ist die Verdunstung möglichst gering gehalten.
Es ist so gedacht, dass es später an die Wand geschraubt wird, durch den Plastik wird es dann auch keinen Schimmel an der Wand geben...
So, mehr fällt mir jetzt nicht ein, ist ja auch nur ein kleines Nestchen.
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DSCF7288.JPG
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 12. Jan 2011 21:07

Mir ist gerade noch etwas aufgefallen: wie auf dem Bild zu sehen, zeigt das Thermometer ca. 11°C an (von der Ansicht sieht es etwas anders aus...) und dennoch schrieb ich was von über zwölf °C, woran liegt das?
Meine Angabe beruhte auf einem elektrischen Thermometer in meinem Zimmer, da ich mir gedacht hatte, dass durch die Verdunstungskälte das Ergebnis beeinflusst wird, jetzt sehe ich gerade auf dem elektronischen Temperaturmesser 14,5 und auf dem Thermometer auf den Bildern sind es etwas über 14,5 - jetzt ist das Nest trocken!
Das finde ich echt interessant: die Verdunstungskälte IN dem Nest (wenig Luftbewegung, weniger Abtransport des Wassers aus der Luft, daher weniger Verdunstung usw.) verursacht eine Temperaturabsenkung um ein-zwei Grad, bei niedrigeren Temperaturen, das muss man sich mal vorstellen...
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon MrIglo » 13. Jan 2011 01:15

Finde das hochinteressant. Habe schon oftmals über die Verdunstungskälte an Nestern nachgedacht. 2°c das ist doch schon was. Warschenlich je nach nest sehr unterschiedlich. Ein Thermometer direkt in das Nest eingelassen ist da wohl die einzige möglichkeit die "echte" Temperatur zu kennen.

LG
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 1. Feb 2011 12:18

Habe gerade was ausprobiert:
da draußen das Sönnchen ordentlich am scheinen ist, habe ich das Modul an die Fenster gestellt, nach etwa zwei Stunden sehe ich noch einmal drauf:
-Modul 25,5°C,
-Zimmer 16,5°C,
-draußen etwas unter Null.

Das System funktioniert also (bei Sonnenschein), ich mache mir höchstens Sorgen, dass es im Sommer zu gut funktioniert, aber dafür können sich die Tiere dann ja zurückziehen...
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Moonman » 1. Feb 2011 13:11

Das mit dem "zu gut" dachte ich mir von Anfang an. die sonne sollte man echt nicht unterschätzen, denk mal an ein Auto was in der Sonne steht.

Es wird später reichen nur eine Ecke in die sonne zu stellen, sonst wird es zum Ameisenofen :mrgreen:
aber eine tolle Idee. Mein zweiter Gedanke war:

"mal Sonne mal nicht. dann hat man ja nie gleiche Temperaturen, wie doof."

Doch eigentlich ist das doch gut, in der Natur ist auch nicht immer genau 25°C. Ameisen sind es ja gewöhnt sich dementsprechend anzupassen, vielleicht ist das sogar wichtig für ihr Gesundheit und fordert die Entwicklung :D

Deine Nester sehen jedoch etwas klein aus, wenn ich sehe wie schnell sich meine Ameisen vermehren würde das nicht mal für das erste Jahr reichen. Bei einem Größerem Nest könnte das "Sonnenwärme-System" besser funktionieren.
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Re: "Fensterheizung" mal anders!

Beitragvon Markus » 1. Feb 2011 13:16

Es sind keine Nester, sondern Nestmodule, weiter oben, im ersten Beitrag kann man lesen, dass das Hauptnest ganz wo anders steht! :grin:
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