Großer Anfang und große Fragen

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Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Mick90 » 6. Nov 2010 23:51

Also Hallo erst mal, ich freue mich endlich ein so tolles Hobby gefunden zu haben.
Folgendes möchte ich aber gerne noch vor meinem Kauf der Ameisen wissen.
•Wie wird ein Nest und eine Arena aufgebaut ? Ich weiss bereits das als Grundlage diese kleinen Roten Steinchen dienen und das darauf dann Sand kommt.Über denn Ausbruch Schutz habe ich mich auch schon schlau gemacht ?
•Wie bewässere ich denn Bereich am besten in dem die Ameisen wohnen ?
•Soll ich auch wenn es von unten eine Bewässerung gibt oben mit der Sprühflasche nachhelfen ?
•Was passirt wenn man über mehrere Jahre keine Winterruhe durführt ?
•Welche Art ist empfehlenswert die aber gleichzeitig nicht allzu winzig ist ?
•Wo finde ich die passenden Angaben zu der Art wie Luftfeuchtigkeit und Temparatur ?
So, und für die, die mir alle Fragen beantworten gibt's schon mal vorher einen Applaus =D>
Mick Thx
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Markus » 7. Nov 2010 00:54

Auch wenn es schon spät ist:

>Also Hallo erst mal, ich freue mich endlich ein so tolles Hobby gefunden zu haben.<

Stimmt, ein hochfaszinierendes, fast unbekanntes Hobby... ^^

>•Wie wird ein Nest und eine Arena aufgebaut ?<

Auch wenn es etwas Eigenwerbung ist...
Nest z.B. Ytongnest:
viewtopic.php?f=135&t=14015
Arenabau bspw.:
viewtopic.php?f=135&t=14882
Ytongideen:
viewtopic.php?f=135&t=13950
Was für später, günstige lange Wege (wirklich erst später, bei größeren Kolonien!):
viewtopic.php?f=135&t=14944&p=127802#p127802

>Ich weis bereits das als Grundlage diese kleinen Roten Steinchen dienen und das darauf dann Sand kommt.<

Welche roten Steinchen?

>•Wie bewässere ich denn Bereich am besten in dem die Ameisen wohnen ?<

Ich bewässere meine Ytongnester von unten über einen wassergefüllten Untersetzer.
Es gibt da auch einige andere Möglichkeiten wie Wassertanks, aber meiner Meinung nach ist es (Nest außerhalb der Arena vorausgesetzt, damit die Tiere nicht außen drauf rumlaufen und ersaufen) die einfachste und konstanteste Methode!

>•Soll ich auch wenn es von unten eine Bewässerung gibt oben mit der Sprühflasche nachhelfen ?<

Bei einer Farm z.B. würde das bloß einen Lufteinschluss verursachen, der eine Durchfeuchtung noch schwerer macht, mir persönlioch wäre das zu viel Arbeit... ^^

>•Was passirt wenn man über mehrere Jahre keine Winterruhe durführt?<

Davon rate ich jetzt mal ganz einfach ab, es ist auf jeden Fall Stress für die Tiere und den haben sie beim Einstieg ohnehin genug!

>•Welche Art ist empfehlenswert die aber gleichzeitig nicht allzu winzig ist ?<

Nun, wenn man große Haustiere haben sollte, ist eher zu Säugetieren oder Echsen o.a. zu raten. ;-)
Empfehlen würde ich am Anfang die Typischen Einsteigerarten: Lasius niger, Lasius flavus oder Myrmica rubra!
viewtopic.php?f=8&t=14735&p=126327#p126327
Richtig groß wären Camponotus herculeanus oder C. ligniperdus, aber die haben doch sehr lange Entwicklungszeiten.
Vom Preis her gingen auch Messor barbarus, dafür bräuchtest du aber dann schon etwas Hintergrundwissen und teschniches Material:
viewtopic.php?f=164&t=7402&start=0

>•Wo finde ich die passenden Angaben zu der Art wie Luftfeuchtigkeit und Themparatur ?<

Ganz grob würde ich sagen, dass man z.B. Lasius niger in der Arena recht trocken halten kann (Zimmertrockenheit), ein befeuchtetes Nest vorausgesetzt,
Myrmica rubra mag es dagegen bspw. etwas anders,
genaue Angaben sind eher schwierig...
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Jumpstyle » 7. Nov 2010 01:33

Mit "roten Steinchen" meint er Seramisgranulat. ;)
Ich würde so auf Anhieb zu Messor barbarus raten. Es ist tatsächlich so, dass man sich vorher gut informieren sollte. Aber wenn man sich genug damit auseinandersetzt, ist das für einen Anfänger gut möglich. :)
Bevor ich mir diese Art, als erste Art gekauft habe, hab ich mich 7Monate darauf vorbereitet. :D Ich glaube ich habe es ein wenig übertrieben. :) Aber es hat funktioniert. :)
Sie haben eine sehr starke Kastenbildung, also lass dich nicht davon abschrecken, dass die ersten Arbeiterinnen so winzig sind. :) Sie können bis zu 13mm groß werden.
Wenn du eine richtig große Art willst, ist Camponotus ligniperdus echt nicht falsch. Wie oben allerdings schon geschrieben, haben sie eine sehr lange Entwicklungszeit.
Ansonsten ist Lasius niger sehr interessant, aber sind nicht die Allergrößten. :D-sind trotzdem toll :)
Und das mit der Winterruhe ist so eine Sache. Halte sie lieber ein! :( Ist besser für die Tiere.
Wenn du Ameisen ohne Winterruhe suchst?!? -Exoten
Für einen Anfänger nicht unmöglich, aber auch nicht ratsam. :)
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Mick90 » 7. Nov 2010 12:17

Hallo Jump,
Was für Exoten wären denn am einfachsten ?
Ich wäre auch bereit für die Tiere und deren Ausrüstung denn einen oder anderen Euro mehr springen zu lassen. Ich habe leider das Problem das der Luftbefeuchter dann nur in die Arena passen würde. Macht das was ?
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Stiko » 7. Nov 2010 12:33

Ich bin der Meinung, das du theoretisch Exoten halten kannst, wenn du dich gründlich vorbereitest. Die Praxis zeigt oft etwas anderes.
Da du gemäß deines Profiles über Ameisenhaltung keine Erfahrung zu schein hast, bleibt dir nur eine gründliche Planung.
Viele exotischen Ameisen benötigen 60-80% Luftfeuchte. Kannst du diese mind. 60% nicht bieten, sterben die recht schnell (teilweise innerhalb 24Std.).
Das kann man aber vorher in einer Versuchsanlage testen.
Daher würde ich erst die Anlage bauen und dann die Ameisen bestellen.
Meine Camponotus überlaufen PTFE. Daher empfehle ich bei jeder Ameise immer Talkum.
Das Aufzutragen sollte man vorher auch austesten und üben(habs an Trinkgläsern getestet).
Dann solltest du dir Gedanken machen, wie du am besten an Eiweisnahrung für die Larven kammst. Ich bevorzuge dafür Mehlwürmer. Kostet nicht viel, und hält lange.
Mehr dazu hier. Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Ameisen ohne Winterruhe können sich schnell ausbreiten. Im ersten Jahr die 1000er- Grenze zu erreichen ist nicht schwer. Deine Anlage sollte demnach groß genug vorbereitet sein. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Farmbecken gemacht.

Auch wenn ich bisher ein großer Freund von exotischen Ameisen bin, habe ich auch an heimischen Arten meine ersten Erfahrungen gesammelt. Leider hat das ganze auch bei mir nicht so geklappt, wie es sein soll. Im Nachhinein kann man Haltungsfehler nicht ausschließen. Ich hab mir Farm, Arena, Ameise alles zur gleichen Zeit geholt und gleich drauf los gelegt.
Schau mal ins Killboard, da sieht man viele kleine Fehler mit großen Auswirkungen.
Es ist zwar ein anderes Forum, aber beide Foren sind übergreifend. Finde ich zumindestens, da die meissten User in beiden aktiv sind.
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/25224-kolonien-totentafel.html

Ich vergleiche mal eine Ameise mit anderen Tieren.
Eine Katze, oder einen Hund holt man sich ins Haus, geht in den Zooladen, lässt sich die Grundlagen erklären und kauft sich ein Buch.
Den Rest erfährt man später. So leicht ist es bei Ameisen eher nicht.
Ameisen sind wie Fische. Schlecht vorbereitetes Becken und Wasser führen zum schnellen Tot vieler Fische.
M. ruba oder Lasius niger sind eher die Gubbys im Ameisenbereich, während Exoten meisst mit den empfindlichen Neonfischen vergleichbar sind.

Tatsächlich ist es so, das man hier im Forum die Bilder und Videos sieht und sich denkt, das alles garnicht so schwer ist. Man sieht wie easy die Anlagen teilweise eingerichtet sind und wie groß die Kolonien werden.
Leider sieht die Realität anders aus.
Nur wenn man einem Maler zu gesehen hat, kann man danach immer noch nicht malen.
Man muss erst mal den Dreh heraus bekommen, wie das alles geht.

Wenn einem das Hobby nicht gefällen sollte, kann man die Ameise notfalls aussetzen, und wenn man es wie viele andere Anfänger versaut, spart man viel Geld. Zudem brauchen die M. ruba nicht die Feuchtigkeit.

Wie bereits geschrieben kannst du theoretisch halten, was du willst. Ob es überlebt ist dein Risiko. HK 1 bedeutet nicht Anfängersicher, sondern das diese Art bei den vorgegebenen Parametern leicht zu halten ist. Nur muss man diese Parameter erst einmal bieten können.

Ich selbst hatte Pheidole noda und nun Camponotus albosparsus.
Beide sind bei den vorgegebenen Bedingungen leicht zu halten und benötigen bei mir daheim nicht mal eine Heizung.

Ich habe keine Luftbefeuchter und zur Wärme dient eine gute Lampe.
Luftfeuchtigkeit wird durch eine selbst entwickelte Tränke und durch gewisse Öffnungslöcher reguliert.
Alleine in meine Tränke habe ich viele Stunden arbeit investiert, damit die Bedingungen gut sind.
Ausbruchschutz, Nest, Arena, Nahrung und Fütterung sind am Anfang schon genug Probleme.
Gleich zu Beginn eine exotische Art zu halten endet oft nicht so glücklich. Kannst es aber gern versuchen.

Ich empfehle dir Camponotus lingniperda, wenn du es groß und schön magst.
Lasius niger und Myrmica ruba, wenn du es klein und wuselig magst.
Pheidole pallidula habe Kasten, sind aber sehr klein und wahre Ausbruchskünstler. Der Alptraum eine Anfängers.

Wenns doch exotisch werden soll.
Pheidole noda ist eine größere Pheidole, welcher leichter zu kontrollieren ist und viele Camponotus sind sehr schön anzuschauende Ameisen.

Von Messor habe ich keine Erfahrungen und kann daher nichts zu sagen.
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Jumpstyle » 7. Nov 2010 13:00

Also,
ich gebe meinem Vorredner vollkommen Recht! =D>
Ich halte zur Zeit, Camponotus ligniperdus (ligniperda), Messor barbarus (x2), Polyrhachis dives und Atta sexdens.
-Camponotus, halten natürlich Winterruhe, und das ziemlich lang.
-Messor barbarus halten eine sehr kurze Winterruhe, andere Messor Arten sogar gar keine. (sind echt klasse die Kleinen) :D
-Polyrhachis dives sehen echt Hammer schön aus, stinken aber! (Schlechte Erfahrungen durch den Gestank, werde sie auch am Montag weggeben.)
-Atta sexdens! Da brauch ich glaub ich gar nichts erklären, oder? (Kommt eh nicht in frage, oder doch?)

Von alle dem, kann ich für einen Anfänger nur Messor Arten empfehlen. :)
-halten kurze bis gar keine Winterruhe
-werden bis zu 13mm groß
-Entwickeln sich nicht all zu langsam
-Haben sehr interessante Eigenschaften (Körner sammeln)
-außerdem sehen sie hübsch aus :D
lg Jump
PS: Auch wenn Messor HK1 ist, VORHER informieren!
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Re: Großer Anfang und große Fragen

Beitragvon Yope » 7. Nov 2010 16:43

Ich würde dir zu einer (EDIT: mittel-)europäischen Art raten.
1. Hast du den ganzen Winter Zeit dich zu informieren und
deine Einkaufsliste zu erstellen (Macht mir immer unheimlich viel Spaß)
2. Hast du eine Art bei der du nicht so sehr auf Luftfeuchtigkeit
und Temperatur achten musst

Ich kann dir folgende Arten empfehlen:

>Formica sanguinea (seehr interessant, mein Bruder hält diese Art und ich WEIß, bei mir wird sie auch im nächsten Jahr zu finden sein.)
>Formica fusca (seehr schnell)
>Myrmica rubra (Hab ich noch keine großen Erfahrungen (Hab sie seid 1 Woche und jetzt schlafen sie), aber ich find sie cool.)
>Camponotus spec. (Groß und hübsch, aber langsam in der Entwicklung)
>Lasius niger (Habe ich mit angefangen und sie sind trotz ihrer Größe das Beste gewesen womit ich hätte starten können!)

Wen du doch eine südeuropäische möchtest:

>Messor barbarus (Wirklich cool, aber meine Queen macht gerade Pause, sie hat leider noch keine Arbeiterinnen, aber in 2 Monaten wecke ich sie wieder und dann gehts los!!! :D)
>Pheidole pallidula (Keine persönlichen Erfahrungen, aber ich hab sie schon öfters anschauen können, aber seehr klein!)

Zu Exoten rate ich dir nicht, mein Kumpel hat Polyrhachis und ich find sie nicht soo toll, für das Geld was man ausgibt!
Und ich stimme meinen Vorrednern zu, informieren ist das allerwichtigste und wenn man was grundlegendes falsch macht ist der moment in dem man dann im forum nachfragt meistens zu spät!
Stelle vorher deine Fragen rein, mir wurde IMMER geholfen!
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