Ich stelle hier also mal eine einfache Möglichkeit, mit relativ wenig finanziellem Aufwand eine Arena bereitzustellen, welche für kleine bis mittlere Arten geeignet ist (Lasius niger, Myrmica rubra), für größere Tiere müsste man eigentlich nur die Gangbohrungen weiter gestalten und größere Schläuche benutzen.
Was ist also unser Hauptmaterial?
Eine simple Haribo Plastikbox, welche man ausreichend reinigen und eventuell von den Papierteilen befreien sollte.
Als nächstes muss man einige Bohrungen und Schnitte ausführen, wie auf dem ersten entsprechend betietelten Bild sehen kann:
-die seitlichen Lochbohrungen dienen als Schlauchanschlüsse, den eigentlichen Zugang habe ich bei dieser Arena jedoch im Boden eingebaut, eine einfache kleine Bohrung, ist aber nur wegen der speziellen Aufstellung bei mir möglich, also normalerweise über die Seitenschläuche zugänglich machen (!),
-in der Wand ist ein Einschnitt, wo ich ein Gitter zur Belüftung eingebaut habe, genauer das Edelstahlgitter Maschenweite 0,2mm, durch welches Lasius niger (abgesehen von Pygmäen vielleicht) nicht durchkommen, das kann man aber auch mit einigen Bohrungen bewerkstelligen, in die man Watte steckt,
-in den Deckel schließlich habe ich noch ein Rohrstück eingefügt, in welches Watte kommt und durch welches man kinderleicht Fütterungen per Pinzette durchführen kann.
-Das große Loch im Boden dient der weiteren Belüftung, ist eigentlich nur bei trockenheitsliebenden Arten nützlich (z.B. Lasius niger), Arten aus feuchteren Gebieten (wie Myrmica sp.) brauchen so etwas nicht und man sollte es sich eher sparen, weil die Arena sonst zu trocken werden könnte.
Will man diese Belüftungsmethode auch für Myrmica sp. nutzen, sollte man hier ein Gitter einbauen und nicht die folgende Methode!
Die Bohrungen sollte man entweder passgenau machen, so dass die Ameisen nicht durchkommen oder man muss die Lücken mit Heißkleber verschließen...
Auf den kommenden Bildern zwei bis drei (Laken 1 + 2) bringe ich ein Laken über dem Bodenloch an, da es zu sehr durchhängt, habe ich darunter noch ein Gitter befestigt, alles natürlich mit Heißkleber fixiert, auch wenn das Laken selbst kein Hinderniss darstellt (!)...
Um das Loch habe ich nachträglich noch kleine Löcher gebohrt, durch welche ich Heißkleber gegossen habe, um es noch fester hinzubekommen, zu "vernieten".
Das vierte Bild (Eingang von unten) zeigt nun, wie ich eine Röhre durch das Loch von unten führe, zusammen mit einem kleinen Stopper, damit es etwas dichter hält, wie gesagt ist das eine spezielle Anfertigung, aber auf den letzten Bildern seht ihr es noch...
Das fünfte und sechste Bild zeigt nun eine simulierte Blattlauszucht, der Ytongstein selbst dient als Warteraum, wo die Ameisen sich sammeln können, er ist selbst schon Luftdurchlässig, aber könnte ohne das luftige Gitter wohl eher eine Wurzellauszucht simulieren, dieses lässt viel frische Luft hinein, die verhindert, dass der spezifische Nestgeruch sich zu sehr ansammelt und die Tiere es für einen Nestteil halten (keine zu großen Ansammlungen), (das Plexiglas verhindert natürlich, dass die Tiere ausbüxen beim Betrachten
)in die Schlauchenden kann man öffnen und Honigwasser anbieten, welches durch innere Anziehungskräfte eine Fläche bildet, aus welcher die Tiere zehren können - allerdings kommt es ab und zu mal vor, dass eine Ameise hier hineingeht, darum sollte man so viele Ameisen haben, dass sie das Futter innerhalb von Stunden aufnehmen können
Das siebte Bild zeigt nun beide Systeme miteinander verbunden, außerdem wie man verhindert, dass die Ameisen das Laken zerbeißen und entkommen:
einfach Sand draufgeben, dieser darf nur nicht nass werden, da sie sich sonst bis zum Laken vorgraben können, der trockene Sand hingegen ist nicht für größere Grabungen geeignet!
Einzig die Röhre ragt durch den Sand und bildet hier den Eingang, die Ytongsäule hilft, Futter darauf mit der Pinzette anzubieten und wieder zu entnehmen...
Dies ist wirklich ein einfacher Weg, eine günstige und funktionierende Arena zu erstellen, mit welcher ich schon viele gute Erfahrungen hatte!
Auf dem letzten Bild sieht man den Aufstellungsort:
ein Regal,
der Zugang erfolgt von unten, eine dezentrale Neststruktur aus einem halbierten Tontopf soll noch angeschlossen werden, dies bildet hier eine Randarena für meine wachsende Lasius niger Kolonie, wird aber erst nächstes Jahr angeschlossen, da die Kolonie mit etwa zweitausend Frau jetzt noch zu klein für so etwas ist!
Ich hoffe, euch gefällt die Idee!




