Pheidole pallidula Hilfen

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon messor_barbarus » 1. Apr 2010 15:27

Hallo!
Ich habe gestern endlich meine ich glaube 17 Arbeiterinnen starke Pheidole pallidula Kolonie bekommen :D
Jetzt habe ich ein paar Fragen:
1. Es sind zwei Soldatinnen dabei gewesen, eine von diesen ist sowie eine normale Arbeiterin sind gestorben. Kann das noch am Transport liegen?
2. Es heißt ja immer, dass man schaun soll, aus welcher Region seine Ameisenkolonie kommt, sodass man die Temperatur im Formicarium änlich halten kann. Doch Pheidole pallidula kommt ja auch in Italien z.B. in Rom vor, wo es jetzt ja auch nur etwa 15-20 Grad warm ist. Aber man sagt ja, dass man diese Ameisen bei mindestens 25 Grad tagsüber und in der Nacht ähnlich halten sollte. Ist das nur im Sommer so, oder muss es schon gleich nach der Winterruhe so warm sein? Tagsüber ist das mit der Beleuchtung kein Problem, doch nachts kühlt sich die Temperatur in meinem Zimmer noch auf etwa 18 Grad ab. Im Sommer (von mitte Mai bis ende September) nicht mehr. Muss ich das mit z.B. einer Heizmatte ändern, oder ist das so ok?
3. Die Ameisen nehmen nur ab und zu ein paar Fliegen- oder Käferbeine an, jedoch keine Körner, ganzen Tiere oder irgendwelche Obststückchen. Ist das bei denen normal bei einer solchen kleinen Kolonie? Wenn nicht, weiß dann jemand, was sie am Anfang besonders gerne nehmen?
Würde ich über Antworten freuen!
LG Felix :D
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Re: Pheidole Pallidula Hilfen

Beitragvon Erne » 1. Apr 2010 16:13

Gibt meistens Verluste beim Transport, lässt sich leider nicht verhindern.

Die Art ist in weiten Teilen Südeuropas verbreitet, mit doch abweichenden Temperaturen.
Das die Passenden zu finden, geht nur mit genauen Herkunftsangaben.
Ist allerdings auch nicht nötig, sie kommen in einem weiten Temperaturbereich zurecht.
25°C Tag und Nacht ist grob der Bereich für eine gute Entwicklung.
Liegen die Temperaturen darunter oder wird es nachts kühler, sterben sie nicht gleich, braucht nur länger, bis eine größere Kolonie zusammen kommt.
Falls es nicht um eine Winterruhe geht, sind Temperaturen über 20°C erforderlich.

Den Übergang von der Winterruhe zum Sommer, kanste natürlich mit langsam ansteigenden Temperaturen gestalten, oder gleich auf Deine Zimmertemperatur, diese Art kommt damit klar.
Werfe mal ein Blick auf die Kolonie, gibt es Eier, Larven, Puppen, dann ist eh nichts mit Winterruhe oder Auswintern, sie sind dann schon wieder voll bei der Sache und wollen es warm.
Eine Heizmatte ist dafür durchaus angebracht.

Futter wird anfangs kaum genommen, gierig werden sie erst als größere Kolonie.
Kleine Fliegen, Mücken, zerteilte Heimchen, zerteilte Mehlwürmer sind gut brauchbar.
Immer feuchte Stellen anbieten wo sie trinken können und das Nest nicht austrocknen lassen, dann wird es schon.

Grüße
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Re: Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon messor_barbarus » 10. Apr 2010 14:37

So, mein Letzter Beitrag ist ja auch schon wieder eine Woche her! :D
Also kurzes Update:
Jetzt ist keine einzige Arbeiterin mehr gestorben, was mich sehr beruhigt! :)
Das mit den Temperaturen habe ich soweit auch unter Kontrolle gebracht. Ich habe einfach eine 40 Watt Schreibtischlampe verwendet, die einen Punkt in der Arena (Ich habe ein Glas-Farmbecken (35x25x20cm)) besonders stark beleuchtet, wo es dann ca. 34 Grad warm wird. In der Farm müsste es also gut über 26 Grad warm sein. :grin: Die Lampe leuchtet von 8 Uhr (morgens) bis 21 Uhr (abends). Dann kühlen die Temperaturen langsam auf knapp 18 Grad ab, was sich aber gegen Ende April geändert haben wird, da es im Sommer in der Nacht nicht unter 22 Grad kalt wird.
Die Ameisen sind schon gleich in der zweiten Nacht nach der Ankunft in die Farm umgezogen, und bauen schon sehr tiefe Gänge bis zur Granulatschicht! Auch der Eierhaufen hat sich ziemlich vergrößert. Wahrscheinlich sind Larven auch schon dabei. :D Doch an der Scheibe ist auch in den Gängen und Kammern immer etwas Dreck, sodass man die Ameisen (gerade bei so Kleinen!) nicht sehr gut erkennen kann. Weiß jemand einen Trick, wie man diesen Dreck an der Scheibe beseitigen kann, oder muss man mit diesem Nachteil der Farm einfach zurechtfinden?

Jetzt noch zur Fütterung:
Das hätte ich echt nicht erwartet: Ich habe einfach um sicher zu gehen, dass meinen Ameisen genug zum Essen haben, einen überbrühten Mehlkäfer ins Becken gelegt. Sie zu meiner Überaschung hat ihn eine Ameise Entdeckt, sofort Verstärkung aus dem Nest geholt, und sie haben zusammen mit der einen Soldatin den Kopf abgebissen und sich durch den Körper gefressen! :D Sie haben immer wieder kleine Fleischstückchen/Bällchen ins Nest transportiert, bis nur noch der Chitinpanzer dalag. :grin:

Doch eine Frage habe ich noch:
Ich habe als Ausbruchsschutz einen Deckel von Antstore angebracht, sowie etwas Parafinöl am oberen Rand des Beckens. Doch ich habe gehört, dass bei größeren Kolonien Ameisen sogar ihr Leben opfern, und sich in die Ölspur legen, um eine "Brücke" zu bauen. Ab was für einer Größe solte auch auf z.B. PTFE umsteigen? Was ist da die beste Ausbruchssicherung?

LG
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Re: Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon Scooby » 16. Jul 2010 14:33

Hallo messor_barbarus,

Wie weit ist Deine Kolonie jetzt?
Ich bin beim Durchlesen des Threads gerade auf Deine (offene) Frage aufmerksam geworden. Hast Du Dir schon anderweitig Antworten geholt? Wenn nicht, dann: Bleibe am besten beim ANTSTORE-Ausbruchschutz in Form eines Deckels. Ich habe auch Formicarien vom ANTSTORE, in denen ich meine Ameisen halte, darunter eine argentinische Pheidole sp. und dort sind sie sicher. In anderen Worten: Da die Gattung Pheidole als Ausbruchspezialist bekannt ist, sollte man die besten zur Verfügbaren Mittel nutzen u. das heißt für mich: Deckel mit einem hauchdünnen Metallnetz. Yo!
Meine persönlichen Erfahrungen mit Pheidole pallidula sind mannigfaltig. Sie "springen" gern in die Fluten, wenn Ameiseninseln zum Einsatz kommen, lassen sich von Ölfilmen nicht abhalten u. sind auch fähig über PTFE, das die kleinsten Schwachstellen aufweist, hinwegzukommen.

Gruß
Scooby
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Re: Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon messor_barbarus » 6. Sep 2010 08:52

Hallo :)

Ja vor einigen Wochen ist ja die Kolonie eingegangen, seit gestern habe ich jedoch eine Neue und die scheinen ziemlich munter, haben einiges an Brut und Fressen zerteilte Heimchen wie nichts :D Das Problem mit dem Antstore-Deckel ist jedoch, dass das Gitter zu grob ist, sodass die kleinen Arbeiterinnen ohne Probleme durchkommen.. :| Trotzdem verwende ich ihn zusammen mit Parafinöl, damit auf alle Fälle die Königin nicht herauskommt. Ich denke aber, dass ich mir demnächst noch eine Wasserschale zulegen werder, sodass es kein Entkommen mehr gibt :D

LG
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Re: Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon Stiko » 6. Sep 2010 09:22

Also bei den Pheidole hilft am besten Talkum.
Die Antstoredeckel sind einfach zu grobmaschig.

Meine Anleitung schreibe ich gern öfter hier rein.
Ausm Antstore habe ich Alpha Ants Dichtband, und das Ameisenschutzgitter 0,2mm. Talkum aus der Apotheke ausm Baumarkt durchsichtige Folie.

=========Dichtband=========
:::::::::Talkumpampe:::::::::::::::::::
=========Dichtband=========

Problem ist hier, die Pampe in einem besiedelten Becken aufzutragen. Es wird die Hölle.

So einen Rand machste ganz oben einmal ringsum. Dann komme die nicht mehr an den Deckel.
So, jetzt gebe ich mal meinen Senf dazu, aus meinen Erfahrungen. :D

Also alle Antstoredeckel, wenn diese keine Spezaianfertigung sind, sind nicht für kleine Ameisenarten geeignet.
Am besten ist es, wenn du dir beim Antstore dieses Synthetikgitter 0,2mm kaufst mit der Bstnr. 00098
Dann kaufste dir im Baumarkt durchsichtige Klebefolie für rund 5 Euro.

Schneide das Netz so gross aus, das es komplett über den Lüftungsschlitz ragt und noch rund 3 cm Überhang hat.
Dann schneide die Folie so aus, das diese mindestens 1cm grösser ist als das Netz und in die Folie machste das loch so gross rein, das dieses Loch rund
2cm kleiner ist als das Netz.
Dann klebste die Folie so auf, das diese das Netz schön fest hält.

Jetzt kommen wir zu noch einem Antstore-Deckelproblem.
So sehr sich die Mitarbeiter auch Mühe geben, es ist einfach unmöglich die Deckel zu 100% aufliegen zu lassen und 100% Dicht zu bekommen.
Pheidole sind nun mal sehr klein und Glas ist ein schwieriger Werkstoff, was so etwas angeht.

Daher emfehle ich die Offenen Deckel vom Antstore, welcher als Verrutschschutz und Gewicht dient.
und in diesen klebt man Filzgleiter.
Zusätzlich holt man sich für 5 Euro eine Plexiglasplatte und lässt diese gleich im Baumarkt zuschneiden. Die machen das mm genau.
In die Plexiglasplatte bohrt man dann Löcher und wendet das das oben erwähnte Prinzip mit der Folie und dem Gitter an.
Somit liegt die Platte 100% bündig auf und keine Pheidole entkommen mehr.

Wer keine Spezialanfertigung extra machen will, kann auch nur ein Plexiglas nehmen und das 13mm grösser zuschneiden lassen, als das Becken ist.
Am Rand nimmt man dann das Antstore-Silikonklebeband 6mm und klebt das einmal ringsum. In diesem fall dient es eigentlich auch nur als Schutz vor verrutschen.
Auf das Plexiglas macht man ein Gewicht und hier auch die Löcher mit Gitter und Folie rein. Ich habe als Gewicht im Baumarkt einen Türstopper genommen.

Mein Bild zeigt in den ersten 4 Bildern ein Antstore Becken mit offenem Deckel als Gewicht.
Und die letzten unteren 2Bilder zeigen meinen Deckel auf meinem 30x35x30 Becken mit dem Silikonklebebandrand.
Beide Deckel sehen optisch gut aus und erfüllen zu 100% einen Schutz gegen Ausbruchsversuche meiner Pheidole nodus, welche aber geringfügig grösser sein sollen als Pheidole pallidula.

Ich hoffe diese Anregung hilft dir ein wenig. Als Ausbruchschutz empfehle ich dir auch nur Talkum. Paraffinöl und PTFE wurde bisher schon mehrmals überlaufen.
Bei Talkum fallen die aber einfach runter. Kein Verkleben und grosse sauerein. Man muss nur extrem aufpassen, das man den Rand nie berührt, sonst muss man an der stelle den Rand erneuern.
Bevor du Talkum aufträgst, teste es an Küchengläsern, bis du die beste Variante gefunden hast.

Ich habe einfach 2 Alpha Ants Dichtungsgummi im Abstand von 2cm komplett von innen ringsum geklebt und den Zwischenraum Dick und Fett mit Talkumpampe aufgefüllt.
Der Rand ist nun schön gleichmässig, und ein Berühren des Randes endet nicht gleich in einem Abfallen des Talkums.

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Re: Pheidole pallidula Hilfen

Beitragvon messor_barbarus » 8. Sep 2010 13:25

Vielen Dank, für deine ausführliche Anleitung! :grin:
Vielleicht baue ich meinen nicht 1:1 wie deinen, aber paar gute Ideen setzte ich bestimmt um :D

Eine Frage hätte ich jedoch noch bezüglich der Winterruhe bei Pheidole:
Es heißt ja, dass man die Tiere auch warm durchpflegen kann. Woran merke ich, ob die Tiere eine Winter-Pause wollen oder nicht? Würde die Königin während der "warmen Winterruhe" trotzdem Eier legen?

Außerdem habe ich mir eine Heizmatte mit 8 Watt gekauft. Nur wird halt nur der Bodengrund schön warm, aber die Farm fast nicht. Liegt das daran, dass die Matte zu wenig Watt hat, und ich sollte eine noch "stärkere" kaufen, oder ist das bei allen Heizmatten so? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen damit. :D

LG Felix
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