Im DASW-Forum hat Gerhard Heller eine interessante Mitteilung gepostet, die ich hier weitergeben möchte. Selbst habe ich solche Königinnen auch schon beobachtet, hatte mich aber nie darum gekümmert, welche Pilze auf den toten Königinnen wachsen. Mir war bisher auch nicht bewusst, dass dieser Pilz die Todesursache ist und nicht erst nachträglich die Leiche besiedelt.
Ameisentod durch pathogenen Pilz
"Gelegentlich findet man unter Steinen claustral gründende Königinnen verschiedenster Ameisenarten, die tot in ihrer Nestkammer "sitzen". Aus Gelenken und Segmenten "quillt" ein weißes Pilzmycel wie Watte.
Vor einigen Jahren nahm ich eine nestgründende C. ligniperda-Königin mit nach Hause, damit meine Söhne die Koloniegründung beobachten konnten. Leider machte das Tierchen schon einige Tage später einen schlappen Eindruck. Noch während die Königin lebte, war an der Mundöffnung ein kleiner "Wattebausch" zu sehen. Einige Tage nach dem Tod zeigte sich das o.g. Vollbild.
Dr. Gisbert Zimmermann (BBA Darmstadt) bestimmte mir freundlicherweise den "Bösewicht" als den weltweit verbreiteten insektenpathogenen Pilz Beauveria bassiana. Er kann Insektenarten aller Ordnungen befallen und wird auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Es gibt Versuche, diesen Pilz in Kombination mit Pheromonfallen zur Bekämpfung des Buchdruckers (Ips typographus) einzusetzen.
Mir ist nicht bekannt, dass Beauveria für Ameisenkolonien irgendeine Rolle spielt. Betroffen sind wohl immer nur Einzeltiere wie eben jene jungen Königinnen, bei denen, wie Herr Zimmermann vermutet, wohl noch Stressfaktoren hinzukommen, die die Infektion begünstigen."
Also, eine weitere mögliche Ursache für unerwartete Fehlschläge mit Gründerköniginnen.
mfG,
Earlant


