Pheidole pallidula Koloniegröße begrenzen?

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Pheidole pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon MrIglo » 14. Nov 2010 15:58

Hi,
momentan genieße ich es bei ihrem wirklich rasanten Wachstum zuzuschauen. Das neue Nest ist erst halb voll. Die Arbeiterinnenzahl verdoppelte sich binnen der letzten zwei Monate. Es gibt auch jetzt massenhaft Brut. :mrgreen:

Beim Antstore heißt es:
Eine ausgewachsene Kolonie besteht aus mehreren 10.000 Tieren.


Das war mir natürlich von anfang an bekannt. Auch, dass ich irgendwann eingreifen muss war zu erwarten. Habe dazu noch etwas Zeit, aber mache mir lieber frühzeitig Gedanken.

Nehme an bin nicht der erste Halter der das Pheidole pallidula Wachstum begrenzt. Müsste ja fast jeder irgendwann in diese Situation kommen.

Welche Möglichkeiten sind zu empfehlen?
1. Formicarienheizung abschalten, Ameisen bei Zimmertemp. halten.
2. langsame Futterreduzierung
3. langsame Futterumstellung auf mehr Körner weniger Insekten
4. Arbeiterinnen entfernen (töten)

Habe ich etwas vergessen? Müsste man etwas beachten?

LG
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon Stiko » 14. Nov 2010 21:37

zu 1. Also ich hatte bei dieser Kolonie nie eine Heizung. Kannste direkt demontieren. Gibt dadurch im Winter weniger Brut. Dafür aber im Sommer um so mehr.
zu 2. Du musst bzw. darfst das garnicht reduzieren. Halte das Futter immer auf einem Level. Biete deiner Kolonie das an, was du derzeit täglich anbietest und erhöhe das Nahrungsangebot nicht. Dadurch pegelt sich die Kolonie irgendwann auf einem gewissen Level ein. Ist irgendwann nicht mehr genug Nahrung da, wird die Brut gegessen und das Koloniewachstum wird gestoppt.
zu 3. Ich glaube nicht, das dies etwas brinigt.
zu 4. Befolge Punkt 1-3 und dir bleibt der 4. erspart.

Es machen viele User nach diesem Prinzip, können aber wenig infos hier ins Forum schreiben, da schnell von Quälerei und unnatürlicher Haltung gesprochen wird.
(Ich warte schon auf die ersten Kommentare. :roll: )
Wenn im Wald wenig Nahrung ist, gibts wenig Ameisen. So ist die Natur.
Das Problem ist, das die Kolonie öfters hunger hat und sehr aktiv nach Nahrung sucht. Kontrolliere daher sehr genau deine Ausbruchmaßnahmen.
Da können schon kleine Erschütterungen, wie das wechseln der Tränke zum Erlebnis werden. Pheidole sind dafür bekannt, das die dann extreme Schwarmangriffe durch führen.
Da gibts innerhalb einer Sekunde eine Wanderung von über 1000Ameisen, gemischt mit Soldaten und Arbeiterinnen, die dann deine Hand stürmen.
Jeder, der mal Pheidole hatte oder hat, weiß sicher was ich meine. :D
Pheidole sind mit die aktivsten und dankbarsten Ameisenarten. Stimmt die Luftfeuchte und ist das Nest feucht, haste sehr viel Spaß an denen.
Zuletzt geändert von Stiko am 16. Nov 2010 08:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon Raimund » 15. Nov 2010 07:10

Punkt 3 bringt sehr wohl etwas, jedoch sollte man dies nicht übertreiben und immer die kurze Lebensdauer der Arbeiterinnen im Kopf haben.
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon Stiko » 15. Nov 2010 07:44

Meine P. pallidula fraßen doch aber so gut wie keine Körner.
Dabei dachte ich eher, das dieser Versuch nach hinten los geht
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon MrIglo » 15. Nov 2010 10:27

Danke für die Antworten.
Dann werde ich mich zu gegebenem Zeitpunk mal daran machen.
Wäre gut um Punkt 4 herum zu kommen.

LG
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon Erne » 15. Nov 2010 12:08

Meinungen gehen auseinander, für mich ist keinerlei Regulierung die Wahl in Verbindung mit Punkt 4.

Ein paar Gedanken dazu.
Diese Art entwickelt erst ihr interessantes Verhalten mit einer großen bis riesigen Arbeiterinnenanzahl.
(Z. B. Ameisenstraßen in Rohren/Schläuchen, über Äste..., schlagartig, massenhaftes Ausschwärmen von Arbeiterinnen, Lebhaftigkeit und Aktionsdrang, jagen und erlegen von Insekten, Transportieren auch großer Insekten, unglaubliche Buddeltätigkeiten bei Erdhaltung,....)
Abgesehen von nicht vorhandenen übergroßen Arbeiterinnen, gleicht ihr verhalten stark dem von Pheidologeton diversus.
Diese Pheidole – Art ist klein, kleiner als Lasius niger, solange sie haben was sie brauchen, sind sie genügsam und es können richtig viele in einer Anlage leben.

Um diese Ameisen gut aufzuziehen ist es erforderlich passende Haltungsbedingungen hinzubekommen, dazu gehören Feuchte, Temperatur, Futter, Unterbringung.
Nicht Jeder bekommt das hin und warum die kaputt machen wenn es passt?

Gibt einige User in den Foren die über hohe Sterberaten berichten, um die auszugleichen braucht es ausreichend Nachwuchs und den gibt es nur mit passenden Bedingungen.
Temperaturen, die nicht ihrer Herkunft entsprechen, einzusetzen um ihre Arbeiterinnenanzahl zu regulieren geht so gut wie nicht.
Was bringen Ameisen die bei tieferen Temperaturen mehr oder weniger ruhen, dann doch gleich eine einheimische Art.
Auch ist eine Temperaturabsenkung ohne Folgen nicht auf Dauer möglich und ist diese wieder höher, legen sie gleich wieder richtig los.

Der Futterbedarf in so einem Volk ist nicht immer gleich, gibt Zeiten wo sie mehr brauchen und Zeiten wo sie bei gleicher Menge überfüttert werden.
Ihre Futtermenge auf einem bestimmten Level einzufrieren bringt Risiken und ist eher was für Halter wie Stiko, die sich ausgiebiger mit dieser Art befasst haben oder verstehen Beobachtungen zu interpretieren.
Eine Anfangs durch Futterknappheit gesteigert höhere Aktivität, kann bei unpassender, anhaltender Anwendung auch umschlagen in ruhend, träge herumlungernde Ameisen.

Aus meiner Sicht ist diese Art für Einige Interessant durch ihre Majorarbeiterinnen, bei begrenzter Futtermenge gibt es da kaum Nachwuchs.
Auch stellt Futterknappheit höhere Ansprüche an den Ausbruchsschutz.

In der Natur sorgt diese für eine Reduzierung der Arbeiterinnen, in der Haltung ist ihr Halter gefordert.
Verluste in der Natur, in der Haltung durch Ameisenentnahmen durchgeführt, ist nicht jedermanns Sache, kann ich gut verstehen.
Ich sehe darin eine brauchbare Möglichkeit, Ameisen dass machen zu lassen was ihnen angeboren ist, ohne sie mit abweichenden Haltungsbedingungen in ein Verhalten zu zwingen, dessen Ausgang nicht immer wie beabsichtigt verläuft.
Auch ist es für mich die Möglichkeit, Ameisen möglichst aktiv zu halten, ohne dass sie durch Temperaturabsenkungen, Futtermangel dahin dümpeln.
Aus meiner Sicht ist dies keine Art für Halter die kleine Völker pflegen wollen, es geht fast alles damit verloren was diese Ameisen interessant macht.

Grüße
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon MrIglo » 15. Nov 2010 15:51

Die Idee ist mir auch schon gekommen.

Man hat eine satte "zufriedene" Kolonie muss aber regelmäßig Arbeiterinnen entnehmen, oder man hat eine hungrige "unzufriedene" Kolonie ohne Wachstum.

Schon meiner noch relativ kleinen Kolonie kann ich viel abgewinnen. Die Art ist für mich erste Wahl. An einer großen Kolonie bin ich interesiert. Das Wachstum signalisiert, dass die Bedingungen in letzter Zeit passten. Die Kolonie ist auf Kurs gebracht.

Ein Ytong wird der Nächste Schritt, dann weitere Becken? Zweignester? Zehtausende für mich schwer vorstellbar was bedeutet das an Platzbedarf?

Irgendwann werde ich eingreifen, falls sie zu viele weden.
Viel geschrieben wird darüber nicht. Aber es wird gemach? Einige Arten ließen sich doch anders kaum halten. Warschenlich ein für viele Halter unangenehmes Thema.

Eine hungrig umherirrende womöglich träge werdende Kolonie will ich vermeiden.

Bei der Kurzen Lebenserwartung lässt sich durch Futterbegrenzung womöglich ein zusammenbrechen der Kolonie durch Fehlende Brut und verursachen?

Verstehe es so, dass das mit einer Entnahme von Arbbeiterinnen nicht so leicht passieren kann?

LG
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Re: P. pallidula Koloniegröße begrenzen?

Beitragvon Stiko » 16. Nov 2010 08:18

Wer Angst vor großen Kolonien hat, kann sich doch eine Leptothorax oder Temnothorax zulegen?
Die Becken kann man extrem klein halten und die Kolonien werden nur sehr klein (200).
Mit einer Lupe hat man auch an denen seinen Spaß.
Die sind zwar nicht so aktiv wie die Pheidole, aber auf jeden Fall aktiver als meine Camponotus.
Ich hätte wirklich nie geglaubt, das ich an Leptothorax so viel Freude haben werde.
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