ANTSTORE World of Ants

[Darkness]

Hi

Es ist für mich nicht das erste Mal, das ich eine Camponotus ligniperda Königin in die Winterruhe schicke, allerdings habe ich vor kurzem festgestellt, das der Zustand nicht den normalen Bedingungen entspricht, welche ich davor bei anderen Camponotus ligniperda Königinnen/Kolonien in der Winterruhe angetroffen habe.
Der Zustand hat sich nach ca. einem Monat Winterruhe (Reagenzglas im Kühlschrank bei Temperaturwerten von 10 Grad Celsius) zusehens verschlechtert.
Sie vermag nun kaum noch aufrecht zu stehen und liegt mit gekrümmten Beinen in dem Reagenzglas neben den überwinternden Larven.
Da ich Angst habe, dass sie die nächsten 3-4 Monate nicht überleben wird, habe ich schon mit dem Gedanken gespielt sie frühzeitig aus der Winterruhe zu entnehmen um sie dann erst nach Besserung wieder in eine künstliche Winterruhe zu versetzten. Somit würde zwar der Jahresrythmus etwas durcheinander geraten, dieser sollte sich aber bald wieder einpendeln.
Das zentrale Problem liegt aber darin das Camponotus ligniperda über einen endogenen Jahresrhythmus verfügt, also auch ohne Senkung der Temperatur in eine Art Winterruhe verfällt, ausserdem nahm sie während der Brutaufzucht keine Nahrung zu sich.
(Auch kein Honigwasser, welches sonst bei Reagenzglasaufzucht nicht immer verweigert wird.)
Gibt es noch irgendeine Möglichkeit zur Genesung beizutragen
Ich bin über jeden sachlichen und womöglich hilfreichen Beitrag dankbar.

Mit freundlichen Grüßen Darkness

[earlant]

Hallo Darkness,

Vielleicht ist es nicht ganz so schlimm, wie es aussieht:
Eine ventral eingekrümmte Haltung und Seitenlage ist für viele Ameisenarten in der Überwinterung ganz normal! Bei Camponotus ligniperda habe ich es zwar noch nicht gesehen, aber bei anderen Formicinen und bei vielen Myrmicinae: Wenn die Tiere in der richtigen Temperatur überwintern, steht fast keines auf den Beinen!

Bei Leptothorax und Temnothorax werden nach Ende der Winterruhe, in dann höherer Temperatur (z. B. aus 10 C auf 20 C), die Arbeiterinnen zuerst munter. Die Königinnen liegen dann oft noch viele Stunden zusammengekrümmt und wie tot da. Die Larven benötigen sogar einige Tage, bis sie sich wieder strecken und um Futter betteln.
Also: Vielleicht ist noch nicht alles verloren! Good luck!

mfG
Earlant

[Darkness]

Danke für ihren Beitrag. Es ist durchaus beruhigend zu erfahren, dass doch noch Hoffnung existiert, diese stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Für mich war das dieses Verhalten der Camponotus ligniperda Königin eben etwas Neues und ungewohntes.
Ich werde den Zustandsverlauf weiter beobachten und mich nochmals melden falls alles gut gelaufen ist, dürfte dann so Ende März sein, oder auch bei eintreten eines Todes berichten.
Falls noch weitere Meldungen zu diesem Thema existieren sollten, von Personen die auch schon mit ähnlichen Vorfällen konfrontiert wurden, so können diese sie hier ohne schlechtes Gewissen anfügen.
Danke nochmals für den Post.

[Darkness]

Hi

Ich melde mich nochmals zurück, da sich die Königin nach ihrem Verhalten zu Urteilen nicht mehr in der Winterruhe befindet.
Es scheint ihr nun glücklicherweise besser zu gehen und sie hat auch schon eine geringe Menge Honigwasser zu sich genommen, allerdings ist die Anzahl der "Winterlarven" beträchtlich dezimiert worden. Ich gehe davon aus, dass sie sie gefressen hat. Es sind lediglich noch 3 Larven übrig, zudem hat die Königin bisher noch keine Anstalten gemacht neue Eier zu legen.
Ich hoffe ihr immer noch leicht geschwächter Zustand wird sich nächstens verbessern und das sie ihre "Nachwuchsproduktion" wieder aufnehmen wird.