Interessante News zu Ameisen

Hier können wissenschaftliche Informationen zu Ameisen eingetragen werden.

Interessante News zu Ameisen

Beitragvon jogi » 17. Jan 2005 18:17

Hier schreibe ich regelmäßig Artikel rein, die ich beim surfen, in Fachliteratur usw. finde und für interessant halte.
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Ameisen machen Erdbeerfrösche giftig

Beitragvon jogi » 17. Jan 2005 18:18

Ameisen machen Erdbeerfrösche giftig

Die Amphibien reichern die Alkaloide aus den Insekten in ihrer Haut an


Baumfrösche produzieren ihr Gift nicht selbst, sondern werden erst durch den Verzehr bestimmter Ameisen giftig. Das hat ein Forscherteam von der Universität von Miami (USA) herausgefunden. Die Wissenschaftler beschreiben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0402365101).

Das Gift tropischer Frösche setzt sich aus einer Mischung von bis zu 500 so genannter Alkaloide zusammen. Alkaloide sind organische Verbindungen, die häufig eine starke Wirkung auf lebende Organismen haben. Viele dieser Stoffe sind auch für medizinische Anwendungen interessant. Diese hochwirksame Giftmischung schützt Arten wie die Baumfrösche davor, gefressen zu werden. Selbst Mikroorganismen haben kaum eine Chance, sich auf der schleimigen Haut der Amphibien niederzulassen.

Biologen vermuteten lange, dass die Frösche den Giftcocktail in speziellen Drüsen selbst produzieren. Jedoch zeigten die meisten Froscharten, die in Gefangenschaft aufgezogen wurden, keinerlei Giftigkeit. Frühere Studie hatten bereits gezeigt, dass die Tiere mit der Nahrung aufgenommene Gifte in der Haut anreichern können. Auf der Suche nach der genauen Quelle der Alkaloide analysierten die Wissenschaftler um Ralph Saporito die Nahrung der Amphibien. In den Mägen von Erdbeerfröschen (Dendrobates pumilio) fanden die Forscher Überreste von Ameisen. Diese enthalten die selben Alkaloide wie die Frösche. Erstmals konnten die Forscher bei den Ameisen auch eine spezielle Klasse von Alkaloiden nachweisen, die bei Erdbeerfröschen besonders häufig ist.

Die Frösche nehmen die Giftstoffe demnach beim Verzehr der Ameisen auf, schreiben Saporito und seine Kollegen. Woher allerdings die Ameisen die Alkaloide bekommen, sei noch unbekannt, erklärt der Forscher. Er sieht drei mögliche Wege: Die Ameisen synthetisieren die Alkaloide selbst, sie nehmen die Giftstoffe mit pflanzlicher Nahrung auf oder noch unbekannte Symbionten, beispielsweise Bakterien, übernehmen die Herstellung der Gifte.
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Wie Ameisen Pflanzen beschützen

Beitragvon jogi » 17. Jan 2005 18:20

Wie Ameisen Pflanzen beschützen

Ameisen der Art Oecophylla smaragdina schützen mit Pheromonen ihre Wirtspflanzen vor Schädlingsbefall. Mit den lang anhaltenden Duftmarken schrecken sie hungrige Schädlinge von der jeweiligen Pflanze ab. Das berichten Joachim Offenberg und seine Kollegen vor der Universität Aarhus in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung DOI: 10.1098/rsbl.2004.0210).


Viele Ameisen achten sorgfältig auf das Wohlergehen ihrer Wirtspflanzen: Blätter innerhalb eines Ameisenterritoriums werden nachweislich weniger angeknabbert. Bisher vermuteten Biologen, dass Ameisen ungewollte Gäste durch gezielte Angriffe vertreiben. Allerdings sind solche Kleinkriege nur selten zu beobachten.

Beim Pflanzenschutz durch Ameisen können auch Pheromone eine wichtige Rolle spielen, entdeckten nun die Wissenschaftler um Joachim Offenberg. Gemeinsam mit thailändischen Kollegen hatten sie im Ranong-Biosphären-Reservat in Süd-Thailand den Zusammenhang zwischen der Weberameise Oecophylla smaragdina, ihrer Mangroven-Wirtspflanze und einem für die Bäume schädlichen Käfer untersucht. Sie wählten hierfür Mangroven innerhalb und außerhalb des Ameisenterritoriums aus. Die Bäume innerhalb des Territoriums wurden regelmäßig von den Ameisen besucht, die diese dabei mit Duftmarkierungen an den Blättern versahen. Dabei geben die Insekten aus ihren Hinterleibsdrüsen Pheromone ab.

Käfer der Art Rhyparida wallacei vermieden in weiteren Experimenten solche markierten Blätter. Dieser Käfer ernährt sich üblicherweise von den Blättern des Mangrovenbaums und ist somit ein für die Weberameisen ungern gesehener Gast. Damit konnten die Wissenschaftler erstmals zeigen, dass die Ameisen-Duftmarken Schädlinge fernhalten können. Im Falle von Oecophylla smaragdina sind diese Signale sogar bis zu zehn Monate nachweisbar. Die Ergebnisse könnten neue Wege zur biologischen Schädlingsbekämpfung eröffnen, hoffen die Forscher.
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