Glasformicarium Eigenbau

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Glasformicarium Eigenbau

Beitragvon and » 10. Dez 2005 13:40

Hallo erstmal,

langsam muss ich mir Gedanken über ein größeres Formicarium machen.
Ich halte seit dem 5. Oktober eine Pheidologeton diversus Kolinie, die recht schnell größer wird.
Zurzeit befindet sich die Kolonie in einem 40x25x25cm Glasaquarium.
Wenn ich den Standort auf meinem Schrank beibehalten will, kann das neue Formicarium eine maximale Grösse von 120x35x40cm haben.

Über die Suchfunktion habe ich leider keine hilfreichen Threads gefunden,
darum habe ich diesen hier erstellt.

Vielleicht hat der ein oder andere von euch schon Erfahrungen im Eigenbau von Glasformicarien.

- Wie schwierig ist es fix zugeschnittene Glasscheiben zusammenzukleben?

- Für welche Glasstärke sollte man sich mindestens festlegen?

- Wie sieht es mit dem Preisleistungsverhältnis zu fertigen Aquarien im Fachhandel aus?

Ich könnte mir auch vorstellen zwei fertige Aquarien zu kaufen und sie mit einem PVC Schlauch miteinander zu verbinden. Allerdings müsste ich dazu zwei Löcher bohren lassen.

- Gibt es Glaser die sowas machen, und wenn ja wie groß ist die Gefahr dass eine Scheibe dabei kaputt gehen kann?

An die Rückwand würde ich gerne eine Glasscheibe von einem rahmenlosen Bilderrahmen kleben, um dort eine Ameisenfarm zu erstellen, damit die Tiere besser beobachtet werden können.

- Welcher Kleber sollte vorzugsweise verwendet werden?

Freue mich über hilfreiche Antworten
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Beitragvon Stefan_K » 10. Dez 2005 13:55

Hallo and + willkommen im Forum, :)

einige Deiner Fragen kann ich beantworten:

1.) Ich habe ein Becken selbst noch nie zusammengesetzt, sondern habe immer auf fertige Aquarien zurückgegriffen, oder vom Glaser bauen lassen. Mir ist das Hantieren mit Silikon und das genaue Zusammensetzen der Scheiben zu viel Gefummel. Ausserdem sind oft fertige Aquarien billiger als die reinen Glaskosten. :)

2.) Die Glasstärke hängt von der Gesamtgröße ab - bei einem 120cm Becken sollte die Stärke, wenn das Becken auch mit Sand befüllt werden soll, schon 5mm betragen. So wie bei meinem Pachycondyla Becken (siehe Exoten Haltungsbericht).

3.) Oft ist es günstiger, ein Aquarium zu kaufen und dieses an seine Bedürfnisse anzupassen, solange man keine Bohrungen anbringen muss, denn:

4.) Bohrungen in Aquarienwände sind nicht möglich - Bohrungen können nur in lose Scheiben gemacht werden. Die entsprechende Scheibe müsstest Du also raustrennen, bohren lassen, und wieder einkleben. Die Bruchgefahr hängt davon ab, wie geschickt und vorsichtig man vorgeht. Grundsätzlich muss von beiden Seiten gebohrt werden, da die Scheibe sonst springt. Erfolgreich bohren kann man nur mit einer fixierten Bohrmaschine, auf keinen Fall freihand. :)

5.) Normales Badsilikon reicht bei den meisten Arten - Anti-Schimmel oder Anti-Pilz Silikon sollte aber nicht bei Blattschneider oder anderen Pilz-züchtenden Arten benutzt werden.

Gruss.
Zuletzt geändert von Stefan_K am 10. Dez 2005 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Houve » 10. Dez 2005 14:28

4.) Bohrungen in Aquarienwände sind nicht möglich - Bohrungen können nur in lose Scheiben gemacht werden. Die entsprechende Scheibe müsstest Du also raustrennen, bohren lassen, und wieder einkleben. Die Bruchgefahr hängt davon ab, wie geschickt und vorsichtig man vorgeht. Grundsätzlich muss von beiden Seiten gebohrt werden, da die Scheibe sonst springt. Erfolgreich bohren kann man nur mit einer fixierten Bohrmaschine, auf keinen Fall freihand. Smile


es haben aber schon mehrere halter löcher ins aquarium gebohrt...mir fällt zwar gerade niemand konkretes ein, aber schau mal zum formi-wettbewerb da ist auch eines dabei.

5.) Normales Badsilikon reicht bei den meisten Arten - Anti-Schimmel oder Anti-Pilz Silikon sollte aber nicht bei Blattschneider oder anderen Pilz-züchtenden Arten benutzt werden.

es gibt auch aquaristik-silikon das ist wasserneutral
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Beitragvon Stefan_K » 10. Dez 2005 14:36

Houve hat geschrieben:es haben aber schon mehrere halter löcher ins aquarium gebohrt...mir fällt zwar gerade niemand konkretes ein, aber schau mal zum formi-wettbewerb da ist auch eines dabei.


Wie ich oben sagte: das geht, wenn man die Scheibe raustrennt und wieder einklebt. Oder man hat irgendeine andere Möglichkeit, die Bohrmaschine in einem kompletten Becken zu fixieren, was aber wohl nur sehr schwer möglich sein wird. Freihand bohren geht nicht - das Glas springt dann.

Houve hat geschrieben:es gibt auch aquaristik-silikon das ist wasserneutral


Das ist aber wesentlich teurer und bei Ameisen nicht nötig, solange man keine 'Unterwasser-Art' hält ... ;)

Gruss.
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Beitragvon Stefan_K » 10. Dez 2005 14:59

Achso: zum Glasbohren findet man hier ein paar Infos:

Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Dort steht auch, dass man dickere Scheiben von beiden Seiten bohren sollte - mein vom Glasbauer gefertigtes Pachycondyla Becken wurde auch von beiden Seiten gebohrt, so dass der Durchbruch durch die Glasfläche in der Mitte der Scheibe liegt, und nicht an einer der Aussenflächen. :)

Gruss.
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Beitragvon TheSummiter » 10. Dez 2005 15:28

Hi

also ich habe für meine Schlauchverbindung mit einem 20mm Schlauch als erstes freihand mit einem 10mm Glasbohrer vorgebohrt weil ich nichts größeres als 10mm bekommen konnte was ich echt besch****n fand aber es hat dem im nachhinein keinen abbruch getan;-)
Nachdem ich die 10mm Bohrungen fertig hatte habe ich mit meinem Dremel und einem Diamandaufsatz die Löcher solange aufgeschliffen bis ich die 20mm Schläuche dadurch gesteckt bekam. Sie sind zwar nicht wirklich 100% rund aber das is ja auch nicht so superwichtig :-D
Als Nebeneffeckt sind die Bohrungen auch kein bisschen scharfkantig weil ich die schön mit abgeschliffen habe. Man sollte beachten das man beim Bohren mit dem Bohrer und auch hinterher mit dem Dremel die Bohrer und das Glas immer mit wasser kühlt, ausserdem staubt es dann nicht oder nur sehr wenig. Ich habe die Becken z.B. in der Dusche mit wasser gefüllt und dann wasser nachlaufen lassen was durch die bohröffnung strömte als ich bohrte und dadurch kühlte.
Und damit das Glas nicht springt beim Bohren sollte man nicht zu stark drücken und den Bohrer senkrecht zur Glasscheibe halten.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinen kleinen Heimwerkererfahrungen ein wenig helfen und eine kleine Anleitung zum selbermachen geben.

Mfg Summiter
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Beitragvon Frey » 10. Dez 2005 15:34

Hallo,

ich habe mir aus 3 kleinen Aquarien ein langes gebaut.
Man nimmt einfach die mit silikonbefestigten Scheiben heraus und fügt dann die anderen Aquarien zusammen.
Dazu habe ich einen Aquariensilikon benutzt.
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Beitragvon Houve » 11. Dez 2005 13:14

@thesummiter hast du freihand gebohrt? und hast du die scheibe ausgebaut?
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Beitragvon TheSummiter » 11. Dez 2005 16:58

Also joah ich habe freihand gebohrt und auch ohne ausbauen der Scheibe, das bringt ja nix wenn man die ausbaut und dabei geht die scheibe warscheinlich sogar eher kaputt als durchs bohren, diese Silikonverbindungen sind verdammt fest.
Und außerdem kann man das Becken auch besser festhalten würd ich sagen.

Mfg Summiter
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Beitragvon Houve » 12. Dez 2005 13:15

Stefan_K hat geschrieben:
Houve hat geschrieben:es haben aber schon mehrere halter löcher ins aquarium gebohrt...mir fällt zwar gerade niemand konkretes ein, aber schau mal zum formi-wettbewerb da ist auch eines dabei.


Wie ich oben sagte: das geht, wenn man die Scheibe raustrennt und wieder einklebt. Oder man hat irgendeine andere Möglichkeit, die Bohrmaschine in einem kompletten Becken zu fixieren, was aber wohl nur sehr schwer möglich sein wird. Freihand bohren geht nicht - das Glas springt dann.


!!!-->
thesummiter hat geschrieben:Also joah ich habe freihand gebohrt und auch ohne ausbauen der Scheibe, das bringt ja nix wenn man die ausbaut und dabei geht die scheibe warscheinlich sogar eher kaputt als durchs bohren, diese Silikonverbindungen sind verdammt fest.
Und außerdem kann man das Becken auch besser festhalten würd ich sagen.

Mfg Summiter


@stefan_k somit wäre die aussage "geht nicht" widerlegt. anscheinend gehts ja doch. :) :) :)
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Beitragvon Stefan_K » 12. Dez 2005 13:17

:D Macht was und wie ihr es wollt - beschwert euch nur hinterher nicht. Freihand-Glasbohren ist wie Lottospielen ... :grin:

Einfach mal 'nen professionellen Glasbauer fragen - der wird euch schon 'belehren' ... :) Aber was soll's - macht's so wie ihr meint ...

:grin:
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Beitragvon uta » 12. Dez 2005 13:33

Stefan_K hat geschrieben:Bohrungen in Aquarienwände sind nicht möglich - Bohrungen können nur in lose Scheiben gemacht werden.


....ich kann diese Aussage nur bestätigen, da ich diese Info auch von einem Fachmann erhalten habe... anders wäre es zu riskant, da das Becken bei der Bohraktion beschädigt werden könnte...

Grüsse
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Beitragvon Houve » 12. Dez 2005 15:04

@stefan_k: war ja nicht böse gemeint :) , musst nicht gleich beleidigt sein nur weil du dich mal geirrt hast(was menschlich ist) und ich dich darauf hingewiesen hab. ;)

@stefan_k & uta: es macht einen großen unterschied ob etwas nicht geht/funktioniert weil es theoretisch nicht möglich ist, oder, wie in diesem fall, etwas durch fehlendes werkzeug oder handwerklichen geschick riskant ist. durch diese wortwahl wurde aus "schwer, risikoreich" "unmöglich, nicht zu schaffen"

grüße houve
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Beitragvon Stefan_K » 12. Dez 2005 15:11

:D Warum sollte ich beleidigt sein? Es geht um eure Becken - mir ist es egal, wie ihr euer Glas bohrt ... meine Becken sind alle heile ... einfach mal 'nen Glasbauer anrufen, sag' ich nur!

Glasbauer werden Dir (wie ich und Uta oben schoneinmal gesagt haben) nicht dazu raten, freihand zu bohren, weil es einfach zu riskant ist, und auch das beste Werkzeug und das beste Geschick die Risiken nicht minimiert. Glas ist extrem spröde - da kommen soviele Faktoren zusammen, die Du nicht kontrollieren kannst. Egal wie 'geschickt' Du bist.

Aber manche wollen aus Prinzip nicht hören, sondern verstehen es erst, wenn's schief gegangen ist. :D Insofern: viel Glück! Vielleicht klappt's ja - aber auch dann kann man den Erfolg nicht verallgemeinern.

Gruss.
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Beitragvon passalidius » 12. Dez 2005 17:53

.....also, wenn man eine fachlich, qualitativ gute Arbeit eines professionellen Glasbauers bevorzugt, so wird dieser die Glasbohrungen (wie bereits erwähnt) am plan aufliegenden Glas immer von zwei Seiten bohren! Das Ergebnis sind dann exakte und runde Lochbohrungen mit sauberen Kanten.

Wer Kompromisse eingehen möchte, kann natürlich selbst experimentieren und versuchen sich seine Lochbohrungen mit Diamanttschleifern oder was auch immer, zu fertigen.

Ich habe diese Spielchen früher auch gemacht und oft Glasbruch gehabt, jedoch gebe ich gerne ein paar €uros mehr aus und bekomme kreisrunde, saubere Lochbohrungen vom Fachmann, zudem spare ich mir meine Zeit. Wenn dem Profi in seiner Werkstatt dann doch ein Lapsus mit der Glasplatte passiert, wird er nicht darüber reden, sondern fix eine neue präsentieren, so wie ich sie bestellt habe! Das ist mein Vorteil!

Nichts gegen die Heimwerker, aber es soll auch sauber aussehen und Löcher in`s Glas bohren ist nicht jedermann`s Sache.

Gruss,

passalidius
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