Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon JayB1983 » 23. Sep 2008 08:47

Hallo fhoelzl!

Habe in dem Haltungsbericht von NoMa ein schönes Bild gefunden:

download/file.php?id=9926&mode=view

Scheint so, als wäre ich nicht der Einzige mit diesem Problem. Aber durch deinen neuen Bodengrund umgehst du solche Ausbruchsversuche vielleicht. Man sieht auch auf dem Bild, dass die Wände recht feucht sind, ähnlich wie in meiner Farm.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 23. Sep 2008 15:14

Jo, meine Myrmica rubras betreiben so auch regelmässig Wallclimbing.
Sehr schönes Foto. Soooo krass gings bei mir noch nicht zu....

Meine Trockenhaus-Camponotus haben noch nie sowas gemacht, die müssten ja erst den Sand am Wasserspender anfeuchten und dann aufstapeln. Ich hoffe, dass da nie eine superschlaue Arbeiterin auf die Idee kommt.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 27. Sep 2008 11:38

Hier nun der überarbeitete "Endzustand":
IMG_7000.jpg

2 Eingangslöcher, das Nestvolumen verringert, der Sandboden mit einer Betonschicht (s.o.= ameisensicher gemacht, die Pflanzen stehen in kleinen, Betonabgedichteten Vertiefungen in dem Boden, sodass die Ameisen nicht über den Wurzelraum unter den Beton kommen können.
Gepflanzt wurden Euphorbien im Unterbau, da diese durchaus feuchte Böden mögen, und Tillandsien im Oberbau, da diese eben nicht gegossen werden können.

Das schöne Bäumchen im Vordergrund (das klitzekleine) ist ein Adenium obseum, das Kakteenartige Gewächs links eine Crassula lycopodioides. Beide mögen regelmässige Wassergabe. Ansonsten vier Tillandsien, deren Namen ich bei Wunsch auch noch gerne raussuche.

Holz im Becken: Links: Hartholzäste aus einem Fluss in Spanien (Steineiche glaub ich), mitte links eine Wurzel aus Savannenholz, die getestet auch für Camponotus zu hart ist. (Zumindest gehen sie einfach nicht dran).

Ganz links eine Weinstockwurzel, die nur flach aufliegt, und ruhig zerbissen werden kann, daher auch noch der vorhandene Bast.....
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon Ulk » 1. Okt 2008 11:22

fhoelzl hat geschrieben:Am Oberrand des Beckens geht nach innen ein 3cm * 3 cm Innenmaß messender Glaskanal. Hier ist Wasser drin, mit einem Tropfen Spüli (Oberflächenspannung weg = keine Ameise wird eingesaugt).

Kannst Du die Konstruktion bitte noch etwas genauer beschreiben/erklären?
Hast Du den Kanal selbst gebaut oder vom Glaser bauen lassen?
Der ist mit Silikon zusammengeklebt worden, oder?
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 1. Okt 2008 12:36

Auf einem Foto siehst du den Kanal.
Versuch, das ganze in andere Worte zu fassen:
3,5 cm unterhalb der Oberkante des Beckens habe ich mit Aquariensilikon im rechten Winkel nach innen abstehend ein drei Zentimeter breites, 5mm dickes Glasbrettchen geklebt. Und zwar an jeder Seite. Also vier Brettchen.
Diese Brettchen bilden jetzt sozusagen einen inneren Umlauf, eine Art Steg.
Bau ganz easy, einfach Becken auf die zu bearbeitende Seite legen, Glasplättchen senkrecht einkleben, trocknen lassen, nächste Seite.

Danach habe ich vor den innersten Rand des Steges, genau 3 cm von der Wand entfernt, wieder eine senkrechte Platte geklebt, die 3,5 cm breit ist.
Diese ragt dann genauso weit nach oben wie der äußere Beckenrand.
Auch wieder an allen 4 Seiten,

und voilá, ein Kanal quadratischen Querschnitts (3cm * 3cm) zieht sich innen rund um das Becken. Hier kann man Wasser einfüllen. etwa 2 liter.

Nun noch die Unterseite und die Außenseite des Kanals mit PTFE bestreichen, damit garnicht erst eine Ameise zum wasser hinkommt.

Somit 2 Sperren. Beide absolut verlässlich. Einmal 6 cm PTFE (teilweise sogar über Kopf), und dann Wassergraben.

Verlässlich auf jeden Fall für Camponotus ligniperda, Oder Lasius.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon hofnarr » 27. Okt 2008 21:31

Der Fels schaut verdammt geil aus. Ich denke ich werde mir auch einen bauen, aber ohne Nestkammern weil ich meine Lasius niger extern halten will.

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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 5. Jan 2009 09:11

Ich hoffe sehr, dass ich deinen Beitrag falsch verstanden habe, und dass du nicht Lasius niger "extern" ohne Höhlenbaumöglichkeit halten willst. Das wäre nämlich "Angucken vor Tierfreundlichkeit" und ne enorm stressige Quälerei für die Ameisen.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 1. Mär 2009 09:47

Meine 200 Camponotus sind nun drin und seit zwei Wochen aktiv wie nix.
Ich hab sie bewusst so früh aus der Winterruhe gebracht, weil Camponotus ja erfahrungsgemäß, egal, wie warm es noch ist, nach einer gewissen Aktivitätsmenge die Winterruhe einläuten, und bei einem zu frühen Jahresstart die Chance sehr hoch ist, dass sie etwas früher in Winterruhe gehen im herbst. Denn ich muss mitte September für 2 Wochen weg und hab dann keinen für die Ameisen..... wenn die dann schon in winterruhe gegangen sind, isses kein Problem. Darauf arbeite ich hin.

>Back to topic:

Also, alle sind wach, aktiv, ich hab immer 5-6 Ameisen aktiv draussen rumlaufen, die anderen fast 200 im Bau.
Bislang ist keine einzige auch nur in die Nähe des Wasserrandes gekommen, geschweige denn darin ertrunken.

Nicht mal die etwa 20 lebenden, flugunfähigen Drosophila-Fruchtfliegen, die ich als Leckerlis drin krabbeln hab, können raus.

Fazit: Zumindest für Camponotus ist es dicht. Für Fruchtfliegen auch.

Und durch die dünne Betondecke hat sich auch niemand gegraben, obwohl sie es unter der Holzwurzel versucht hatten. Nun sind sie alle artig im Bau.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon Emotion » 2. Mär 2009 22:33

fhoelzl hat geschrieben:Ich hoffe sehr, dass ich deinen Beitrag falsch verstanden habe, und dass du nicht Lasius niger "extern" ohne Höhlenbaumöglichkeit halten willst. Das wäre nämlich "Angucken vor Tierfreundlichkeit" und ne enorm stressige Quälerei für die Ameisen.


Bitte nicht solche Vorwurfsvollen Sätze und Belehrungen hier! Mit extern meinte er wahrscheinlich eine Ameisenfarm. Sehr schön was du da gebaut hast, war bestimmt nicht billig?
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 2. Mär 2009 23:07

relativ.
50€ für das Glas,
20€ für das Silikon,
30€ Fliesenkleber Flex
02€ Ytonsteine
5€ Farblehm und Sande
15€ Pflanzen
4€ PTFE
5€ Styrodur
==================
130€ etwa.

Ansonsten kleine Reste benutzt: Folie für Seitenabdeckung, Styropor zum draufstellen, Schlauchstück für "Eingangstunnel-zum-Ytong", Rote Folie hatt ich noch etwas, Beton für "Grabsperre"... all so´n Zeug, was eh nur rumgammelt und so gesehen gratis war.

Wenn man allerdings einen Handwerkerstundenlohn einrechnen würde, dann wärs arschteuer.....
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 28. Apr 2009 07:04

nach oben ganz offene formicarien haben doch ein spezielles problem:
heute hat mein kleiner sohn einen ast einer daneben stehenden zimmerpflanze hineingelegt...... nun patroullieren etwa 100 camponotus auf dem baum herum. gut, dass der baum wie eine insel in einer derzeit gefüllten schale steht. sollte mir etwas zeit geben, alle abzusammeln....
auf was für ideen dreijährige so kommen.....
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 10. Jun 2009 22:15

So, vorerst letzter, aber positiver Threat:

Wie hat sich dieses becken entwickelt?

Ich habe nun etwa 300 Camponotus ligniperda im Becken, es wird viel Aktivität gezeigt, und langsam fange ich an, die Brutmassen über Futterrationierung knapper zu halten, denn aus dem becken heraus (in größere) bekomm ich die bauartbedingt wohl nie.

Was hat sich verändert, was sich bewährt, was war scheisse:

PTFE: irgendwann haben die großen Camponotus den PTFE abgetragen, durch Wasserspritzer etc wurde er dünner.....
Folge: Erste Ameisen ertranken.
Schnell musste umdisponiert werden:

Ich habe die Wände des Wasserkanals mit einer Mischung aus 20% Vaseline und 80% Paraffinöl -subliquidum- (heiß gemacht, vermischt) bestrichen, anstatt PTFE.
Ergebniss: 200 Ameisen wollen raus, in 2 Monaten hats keine einzige geschafft.
Absolut dicht bei Camponotus.
Zweiter Vorteil: Sollte sich irgendwann mal Staub ansetzen, kann mans mit nem Pinsel leicht überstreichen (einfach die Mischung anwärmen und Pinseln).
Tolle Sache.

Was ist noch passiert:
Ich hab ne undichte Stelle zwischen Glaswand und Ytongstein, Folge: Ameisen buddeln gänge in das Syropor.
Das ist mir aber letztlich total egal.......

Dann ist die Ernährung der Äonium-Pflanze schwer geworden, da die als Tiefwurzler natürlich kaum was hat zum wurzeln..... (ich hab ja auch Beton unter den Sand gemischt). Mal sehen wann ich eine andere kleine Pflanze einsetzen muss, Die verwendeten anderen Pflanzen und Kakteen wachsen wunderbar.

Jetzt befindet bsich im freien Bereich noch eine kleine Weichholzwurzel zum annagen (wird gut genutzt) und einige schön verdrehte dünne Äste zum klettern. Sieht schöner aus....

Ich hab eine Tagellicht-Energiesparbirne über das Becken gehängt. Ameisen und Pflanzen lieben es. Werden die nun im Herbst früher in Winterpause gehen? Egal, wir werden sehen.

Besonders freue ich mich, dass ich auf dem Fliesenkleber über Styropor-felsen sehr gut hören kann, wenn die Ameisen sich per Trommeln verständigen. Jedes Beutetier, wenn es gestellt und gefunden wurde, wird mir so akustisch angezeigt.
Zuletzt geändert von fhoelzl am 12. Jun 2009 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon Cordovan » 11. Jun 2009 00:39

Thx fhoelzl, genau das Becken bzw. den Glaskanal meinte ich in dem anderen Thread... ;-)
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon fhoelzl » 12. Jun 2009 22:54

welcher?
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Re: Formicarium offen mit doppelter Glaskanal/PTFE-Sicherung

Beitragvon Cordovan » 12. Jun 2009 23:14

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