Mögliche Hilfestellung bei Beginn mit Pheidologeton diversus

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Mögliche Hilfestellung bei Beginn mit Pheidologeton diversus

Beitragvon Darkness » 25. Jan 2006 21:00

Hallo zusammen! :grin:
Ich wollte hier mal ein paar Tipps für die Haltung von Pheidologeton diversus niederschreiben, um vielleicht denen helfen zu können, die einmal selbst diese Art halten wollen. Denn es ist eben schon eine recht kostspielige Art und es wäre sehr schade wenn sie zugrunde ginge.
Hier noch ein paar Sachen die ich als wichtig zu wissen befinde: :evil03:

1.) Ich möchte nicht, dass auf Grund meines Berichtes einige zur Überzeugung kommen sie könnten mithilfe der hier aufgefassten Daten gerade Pheidologeton diversus bestellen, auch wenn sie zum Beispiel noch über keine Haltungserfahrungen verfügen.

2.) Man sollte nicht glauben, dass wenn man genau das tut was ich hier schreibe mit 100% zum Erfolg führen gelangt. Dieser Bericht sollte nur eine Unterstützung sein. Ausserdem verhält sich nicht jede Kolonie Pheidologeton diversus genau gleich.

3.) Es ist auch sehr hilfreich wenn man sich überall vor dem Verkauf informiert. Denn es gibt sehr gut geschriebene Haltungserfahrungen von anderen Mitgliedern, in denen ich Erfahrung gesammelt habe, bevor ich meine Pheidologeton diversus bekam.

4.) In diesem Bericht versuche ich möglichst detailliert zu schreiben. Ich möchte einfach nicht das manche denken ich würde mich über sie hier lustig machen weil ich vieles ausführlich zu erklären versuche. Das ist eben mein erstes selbst erstelltes Thema hier, deshalb möchte ich anderen nur helfen und sie sicher nicht schikanieren oder diskriminieren.

5.) Möchte mich hier schon im Voraus entschuldigen das alles so lang geworden ist.
Ausserdem hab ich leider keine Möglichkeit hier Fotos auszustellen. Mir fehlt Fotoapperat und alles was man sonst noch so braucht, deshalb oft die genaueren Beschreibungen.

Kritik und Kommentare zu meinem Bericht sindselbstverständlich immer willkommen.


Nun also zum Beginn.

Wichtig ist es, wie schon gesagt, sobald man sich für den Kauf von einer Ameisenart entschieden hat sich selbst darüber gut darüber zu Informieren. Schliesslich geht es ja um Lebewesen und nicht einfach Spielzeuge des Menschen.

Nachdem man die nötigen Informationen hat, kann man am besten schon vor dem Kauf sein Formicarium dementsprechend einrichten. Bei mir habe ich als Boden ein Lehm Sand Gemisch benutzt, mit einem Aquariumstein ( Schwarz mit ein paar Löchern ) und ein Stück Holz.
Am Rande meines Formicarium habe ich eine Art Filmdosendeckel mit einem Durchmesser von 3.5cm. Er ist etwa1.5cm tief und dient als Wasserquelle. Natürlich habe ich Stücke von Kieselsteinen drin, damit die Ameisen nicht ertrinken. Am Schluss habe ich noch einen Ytong-Stein so bearbeitet das er fast Perfekt die breite meines Formicariums (30cm) ausfüllt. Da ich ihn an die Scheibe gedrückt hatte und den Boden des Formicarium bis etwa 15-20 cm gefüllt hatte. Bestand keine Gefahr, dass der Ytong-Stein wegrutschen würde, da er ja durch den Boden gestützt wurde. Ich habe deshalb mich für die Haltung von Pheidologeton diversus in einem Ytong-Stein entscheiden, da die heikelste Phase bei dieser Art am Anfang stattfindet. So konnte ich sie gut beim Wachsen ihrer Kolonie beobachten (es gibt hier auch noch andere möglichkeiten), später wurden sie dann ins Erdnest gelassen.
Als Abdeckung um sie nicht zu stressen habe ich eine Holzplatte zurechtgeschnitten um sie vor Helligkeit zu schützen. Am oberen Rand habe ich das Formicarium vorsichtshalber mit Paraffinöl eingestrichen. Kann ich nur empfehlen.
Obwohl ich die Ameisen von Pheidologeton diversus noch nicht als besonders guten Kletterer erlebt hatte, brachte ich aus reiner Sicherheit vorsichtshalber einen Deckel an, den ich auch zugeschnitten habe. (Ein anderer Grund der mich auch noch dazu inspiriert hat war meine neugierige Katze.)
Das war es dann soweit über mein Formicarium.

Was recht hilfreich war beim Testen wie ich die richtige Luftfeuchtigkeit hinbekomme und bei der Temperatur Regelung der Temperatur war, das ich schon vor dem Kauf mein Formicarium eingerichtet hatte und nun ausprobieren konnte wie ich alles am besten regle. Zum Wärmen habe ich eine Heizlampe (60 Watt) an eine Zeitschaltuhr angeschlossen. Hat zwar ein bisschen Zeit beansprucht bis ich die Temperatur am Tag und in der Nacht so hatte wie ich wollte, war es aber die Mühe wert. Meine Temperatur am Tag war zwischen 27 und 30 Grad. Wechselte da ich die Zeitschaltuhr so eingestellt habe, dass die Lampe nicht den ganzen Tag, sondern nur abschnittsweise lief. In der Nacht ging die Temperatur bis auf höchstens 24 meist 25 Grad zurück. Lampe war ausgeschalten aber die Zimmerwärme war eben immer um die 24 Grad. Die Feuchtigkeit lag zwischen 65% - 85%. Diese zu beeinflussen war nicht besonders schwer. Es gibt ja viele Möglichkeiten wie zum Beispiel Feuchte Lappen ins Formicarium hängen, oder ein Teil des Bodens gut zu befeuchten., Ich machte das mit der Bodenbefeuchtung und brachte noch einen kleinen Wassertank an der auch dazu beitrug.
Es ist wichtig die Wärmelampe nicht auf die Tränke der Ameisen zu richten, da diese sonst austrocknet. (Man kann auch Wärmestrahler oder Heizdecken verwenden. Das ist jedem selber überlassen.) Es ist noch vorteilhaft den Ytong-Stein zu bestrahlen da es ihn so für die Ameisen attraktiver macht, wenn es einen feuchten und einen trockenen Bereich gibt.
Wichtig ist es auch wenn man sie im Ytong-Stein hält, diesen ja nicht zu sehr befeuchten.
Bei mir hatten sie manchmal Insekten eingetragen und diese können ja, wenn es zu feucht ist Schimmel bilden.
Nachdem alles bestens vorbereitet wat, bestellte ich mir schlussendlich die Pheidologeton diversus.
Als sie ankamen habe ich das Reagenzglas nahe am Rand des Ytong-Steines abgestellt. Nachdem ein paar Scouts ganz eifrig die Umgebung erkundet hatten, gab ich ihnen erste Nahrung in Form einer Schnake (Langbeinige Mücke, oft an Hauswänden anzutreffen.)

Es ging kaum lange da waren schon viele Arbeiterinnen draussen um die Beute in die Nähe des Reagenzglases zu bringen. Ihr habt vielleicht schon darüber gelesen das Futter vorher abzukochen, um die Wahrscheinlichkeit das Milben auftreten stark zu verringern. Ich würde es schon am Anfang versuchen ihnen was Abgekochtes anzubieten. Bei mir hatte ich nämlich das Gegenteil getan und seit dem nahmen sie nichts abgekochtes an. Muss selbstverständlich nicht der Grund sein, wollte es einfach erwähnen weil es bei mir so war. Ausserdem ist die Bezeichnung Milbengefahr sowieso ziemlich relativ. Schliesslich ist dieser Gebrauch des Begriffes recht subjektiv. Auf jeden Fall ist diese Vorbeugung nicht in den Schatten zu stellen. Ihr könnt ja selbst wählen wie ihr mit diesem Metrum umgehen werdet.
Falls euch aber kleine braune Milben auffallen würden wäre das nicht unbedingt ein Weltuntergang, denn es handelt sich in 99% der Milben um so genannte Raubmilben.
Diese gefährden eure Kolonie zwar nicht, sind aber ein Anzeichen das ihr ihnen zu viel Futter gegeben habt. Darauf sollte man auch achten, da wenn Pheidologeton diversus.
keinen Hunger hat, bedecken sie meistens ihre Beute mit Sandkörnchen oder was ihr auch immer in eurem Formicarium als Bodenbelag anbietet. Bei mir ist es nämlich mal passiert als ich verschiedene Arten von Futter meiner Kolonie angeboten habe. Diese mühsamen Raubmilben sind zwar nicht schädlich, aber nur sehr schwer wieder wegzubekommen.
Ich halte es für besser wenn ihr auch ausprobiert was eure Pheidologeton diversus für Futter annehmen, denn eine gewisse Abwechslung schadet ihnen sicher nicht.

Bei mir assen sie: Anfangs in wenig Zucker-Honig Gemisch (später nicht mehr), in einem Wattebausch, damit sie nicht verklebten. Weiteres wie zum Beispiel Haferflocken, Sonnenblumenkerne (hatte sie zuerst geknackt, schliesslich ist ja Pheidologeton diversus keine Ernteameise) und auch geriebene Haselnüsse die ich von einer Haselnussschokolade entfernte. Als Lieblingsnahrung standen verschiedenste Insekten auf dem Speiseplan zum Beispiel Heimchen, Schnaken, Heupferde (bei manchen Heupferden tritt ein Säuerungseffekt auf wenn man sie abkocht den die Ameisen nicht mögen), Stechmücken die besonders oft gegen Herbst anzutreffen sind. Das waren natürlich nur ein par wenige Beispiele.
Ich gab ihnen auch gekochten Schinken, Hackfleisch, etwas Schweinspastete, verschiedene Wurstarten, aber nicht geräucherte.
Später wenn eure Kolonien grösser sind werdet ihr feststellen das sie sich fast nur noch von Proteinhaltigem Fleisch ernähren, das für die Entwicklung der fertigen Ameise benötigt wird.
Meist sind die Ameisen so lange sie noch wenig sind recht wählerisch, was mit der Zeit abnimmt.
Ich würde es euch ans Herz legen Pheidologeton diversus schon zu Beginn mit kleinen Insekten zu füttern, Bei Pheidologeton diversus sind die Pygmäen eben das Hauptproblem, da sie nicht lange Leben und im Verhältnis mit den späteren Arbeiterinnen erschrecken schwach. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die 2 Generation dann schon eine gute Ausgangslage hat um die Kolonie kräftig zu unterstützen.

Es hat bei mir einige Tage gedauert bis die Kolonie schliesslich in den Ytong-Stein zog. Wenn das bei euch auch so sein sollte, macht euch nichts draus. Meistens liegt es an der Feuchtigkeit oder Temperatur die dort drinnen herrscht. Also schön ausprobieren bis es ihnen passt. Selbstverständlich kann man sie auch dazu zwingen in dem man den Boden so einrichtet das sie nicht graben können, oder ihr Reagenzglas ungeschützt bestrahlt. Würde ich aber nicht machen. Lasst ihnen einfach etwas Zeit und stresst sie auf keinen Fall. Sie bleiben oft ein Weilchen im Reagenzglas weil sie schliesslich dort aufgezogen worden waren.
Ich empfehle euch des Weiteren sobald ihr die Kolonie bekommen habt, das Glasröhrchen gut abzudecken. Entweder mit etwas rotem oder ihr dunkeltet es komplett ab.

Etwas was noch sehr interessant ist zu beobachten, ist wenn ihr das Futter später etwas weiter vom Nest entfernt. Dann werdet ihr nämlich sehen wie schnell eine Arbeiterin von Pheidologeton diversus die anderen benachrichtigt. Ausserdem kommt noch die möglichkeit hinzu euch Länger an den Bildern zu erfreuen die sich Bilden so lange wie ein Insekt zerlegt und abtransportiert wird.

Ich hoffe ihr habt aus diesen vielen Sätzen auch was Nützliches finden können. Es ist ja wie gesagt nur eine von vielen Möglichkeiten es so zu machen wie ich. Aber jeder macht es auf seine Weise. :roll:

Viel Glück noch bei der Aufzucht eurer eigenen Kolonie!


Mit freundlichen Grüßen Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon delirium » 25. Jan 2006 21:59

Danke Darkness....es war eine Freude, deine Tipps durchzulesen...
Benutzeravatar
delirium
member
member
 
Beiträge: 859
Alter: 39
Registriert: 18. Apr 2005 16:06
Wohnort: Berlin
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon uta » 25. Jan 2006 22:01

Hallo Darkness,

vielen Dank für diesen Beitrag. Ich finde, er ist Dir gut gelungen und ist bestimmt vielen Haltern eine hilfreiche Stütze auf Deine Erfahrung u.U. zurückggreifen zu können!

Auch hast Du es gut durchdacht, dass Du mit den einleitenden Punkten 1-5 auf etwas Wichtiges aufmerksam gemacht hast. :thumright: Sehr gut :!:

Nur den Punkt 5.), den lass ich nicht gelten :D

5.) Möchte mich hier schon im Voraus entschuldigen das alles so lang geworden ist.


Ich bitte Dich... Du sprichst von Entschuldigung :?: .... ich spreche von Dank :D ich glaube, letzteres ist hier angebrachter :D Nicht so bescheiden, Darkness!

Dein Abschlusssatz hat mir gut gefallen

Ich hoffe ihr habt aus diesen vielen Sätzen auch was Nützliches finden können. Es ist ja wie gesagt nur eine von vielen Möglichkeiten es so zu machen wie ich. Aber jeder macht es auf seine Weise


Genau - es ist Deine Erfahrung und Du hast es so gehandhabt - jeder macht es auf seine Weise.

Halt' uns auf dem Laufenden :comp02: und weiterhin viel Glück!

Viele Grüsse
Benutzeravatar
uta
ANTSTORE
ANTSTORE
 
Beiträge: 3304
Registriert: 15. Feb 2003 13:54
Wohnort: Berlin
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 173 mal
Danke bekommen: 12 mal

Beitragvon Darkness » 25. Jan 2006 22:07

@delirium
Gern geschehen, freut mich!
@uta
Danke auch. Ich finde es gut, wenn es nicht so langweilig ist. Hatte es eben befürchtet da ich oft so detailiert versucht hab zu schreiben. Aber solange ich damit jemanden vielleicht helfen kann, ist alles in bester Ordnung.

Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon lech » 26. Jan 2006 06:18

Bin auch begeistert! Gut gemacht!
Und ich finde es kann gar nicht lang genug sein! :D
Es gibt für jeden immer etwas neues und interessantes, man lernt ja bekanntlicherweise nie aus!
Also ich gratuliere von meiner seite aus! =D>
LG LECH
lech
member
member
 
Beiträge: 86
Alter: 41
Registriert: 15. Dez 2005 13:22
Wohnort: Wien
Land: Austria (at)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Frame » 26. Jan 2006 10:13

Das ganze erinnert mich an die Berichte von Thomas_M ( http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... idologeton ) oder Nazghoul ( http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... idologeton ).
Eine wahre Augenweide sind diese Threads, schade nur das die nichts mehr von sich höhren (lesen) lassen.
Mach weiter so! =D>
Frame
 

Beitragvon Darkness » 26. Jan 2006 22:23

@ Frame
Ich finde es zwar auch schade das viele Treads zu schnell enden. :(
Aber ich möchte hier noch beifügen, dass dieser Bericht eigentlich nicht als ein solcher angesehen werden sollte. Wenn ich das nächste mal mir Ameisen zulege, kann ich dann wirklich einen hoffentlich lange bestehenden Thread hier bei Antstore aufführen. :roll:
Nur werden die nächsten Ameisen eben Pheidole pallidula sein, die ich für meinen Maturavortrag zur Schau stellen möchte. Ich weiss allerdings, das es von dieser Art schon viele gute Berichte gibt und sie vielleicht in den Augen eines Betrachters nicht als so interessant wie zum Beispiel Phiedologeton diversus wahrgenommen werden. Trotzdem werde ich einen Versuch wagen. :wink:
Ein weiterer negativer Punkt ist das ich keine Möglichkeit besitze hier Bilder reinzuposten.
:evil03: Wichtig: Ich möchte auch darauf hinweisen, das ich bei Erfahrungsaustausch mit Pheidologeton diversus
erwähnt hatte, dass bei mir die Königin verstorben ist nachdem meine Kolonie eine grösse von mindestens 200-250 Ameisen erreicht hatte.
Der Grund ist bis jetzt unbekannt. :?:
War ja auch so bei Thomas M. Habe alles von ihm abgekupfert was das Einsetzen einer neuen Königin betrifft.
Ich habe die Königin von meinem Kollegen als Ersatz benutzt. Er kam mit seiner Kolonie nie richtig voran, sodass er nach über nem halben Jahr erst etwa 20-30 Arbeiterinnen und 3 Soldaten hatte. Also habe ich seine Kollonie einfach bei mir eingesetzt. Schliessslich ist ja alles Gutgegangen.
Seit dem steht sie bei ihm in Kerns und besitzt etwa 400-500 Ameisen.
Ich werde mich voraussichtlich nächste Woche bei Herrn Gerhard Kalytta
über die Ursache des Todes der Königin erkundigen und dann schlussendlich hier reinposten.
Wenn aber jemand noch Fragen an mich zu Pheidologeton diversus hat, kann er hier ja reinposten oder mir ne Private Nachricht zukommen lassen. Ich werde versuchen eure Fragen möglichst gut zu beantworten.
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Darkness » 27. Jan 2006 22:10

Hallo nochmals
Ich habe michübrigens bei Herr Kalytta erkundigt was der Grund für das versterben meiner Königin gewesen sei.
Nun ist folgendes herausgekommen. Es kann nicht ein Haltungsfehler von mir sein :!: weil:
-Die Temperatur seit über einem halben Jahr konstant geblieben ist.
-Die Kolonie immer regelmässig gefüttert wurde.
-Luftfeuchtigkeit optimal war.
-Die Kolonie vor dem einteten des Todes der Königin über dem Berg war.
Ein solcher Tod kommt eigenlich fast nie vor, aber es ist Tatsache das ich nicht der einzige war dem es passierte.
Jedoch ist die Möglichkeit an einem so schnellen Tode der Königin wirklich sehr gering. Nicht das ihr euch jetzt grosse Sorgen um das Wohlergehen eurer Königin macht.
Bei Ameisen ist es halt so wie bei uns Menschen, jeden kann von einem Tag auf den anderen etwas passieren! Ausserdem bin ich überzeugt das es schon bei anderen Arten zu solch unverhoften Todesfällen gekommen ist.
@ Frame
Übrigens gehe ich dieses Wochenende zum Kollegen, dann kann ich wenigsten hier noch reinschreiben wie es bei ihm so läuft und wie sie sich entwickelt haben. :wink:
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Darkness » 29. Jan 2006 11:28

Guten Tag alle zusammen. :D
War wie angekündigt bei meinem Kollegen und habe mal nach den Pheidologeton diversus geschaut.
Ich kann dazu nur sagen das es ihnen gut geht, obwohl sich ihre Anzahl nicht wesentlich vergrössert hat. Bei der Brut scheint es trotzdem rech gut zu laufen, denn die Kammer mit den Eiern ist wirklich voll gefüllt.
Dafür gibt es momentan etwas weniger Larven als auch schon.
Die Todesrate hat hatte nach der Aussage meines Kollegen in den letzten 3 Tagen wieder leicht zugenommen, liegt aber immer noch relativ deutlich unter der Geburtsrate, was ja ein gutes Zeichen ist. :)
Zum Fressen gab es heute:" gekochten Schinke, 7 Heimchen, einen Löffel mit Pouletfleisch (wurde nur zum Teil gegessen) und noch zu guter letzt etwa 12 Fliegen.
(Wie ich Fliegen bei dieser Temperatur gefunden habe? Ganz einfach, habe vor einer Woche in einem Fischergeschäft Fliegenmaden gekauft. Diese dann mit Fleisch gefüttert, damit sie was im Bauch haben wenn sie ihr Endstadion erreicht haben. Wenn man will das sich Maden schneller verpuppen, einfach irgendwo hinstellen wo es warm ist.) :wink:
Als das erste Heimchen in dem Formicarium lag und von eier Arbeiterin entdeckt wurde gings zur Sache! :o
Sie versuchte zwar zuerst selbst das Heimchen ins Nest zu ziehen, gab aber auf und holte Verstärkung. Binnen 15-20 sekunden geschah nichts, dann kamen sie in Massen. Ich hatte natürlich jetzt schon 6 weitere Heimchen eingelegt und die Büchse in denen ich die Fliegen aufbewahrte in bereitschaft. Nach und nach warf ich noch die Fliegen ins Formicarium, wobei diese innerhalb kürzester Zeit abtransportiert wurden. Bevor die Ameisen sich um den gekochten Schinken kümmerten wurden die andern Tiere ins Nest verfrachtet.
Sie brauchten im ganzen kaum 5 Minuten. Die Soldaten leisteten, wenn es ums Abschleppen von Heimchen gab immer die grösste Arbeit. Der grösste Soldat den ich gesehen habe war ungefähr 1.3cm - 1.5cm lang. Im gesamten waren locker 150 Ameisen an der Beutejagt beteiligt.
Es war faszinierend das sie um jedes Stück kämpften als wären sie vor dem Hungertod, obwohl sie jeden Tag gefüttert wurden.
Nachdem schlussendlich alle Beutetiere im Nest verschwunden waren, befanden sich nur noch wenige Ameisen draussen um nach neuen Opfern zu suchen.
Im Nest wurden die Beutetiere ausernandergenommen und die Reste die man nicht mehr verwenden konnte nach aussen entsorgt. Darunter waren Fühler, Beine , Flügel , ....
Alles in allem bin ich mit der Entwicklung vom Volk zufrieden. Ich hatte nur noch eine Wärmelampe mitgebracht, da die vom Kollegen meiner Meinung nach zu wenig Leistung aufbrachte, was die Regelung derTemperatur angeht.
Das war es dann auch schon von meiner Seite aus.
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon TheSummiter » 29. Jan 2006 11:40

Wie groß ist denn die Kolonie eigentlich? Also meine Kolo mit ca 350-500 Ameisen geht noch garnicht an gekochten schinken oder sowas ran, die wolln nur Heimchen haben. Hackfleisch ist auch noch nicht ganz so beliebt aber ich bin schon sehr zufrieden. Ich hoffe das sich unsere Kolonien weiter gut entwickeln und bald geschlechtstiere heranwachsen ;-) Bis denne...
Benutzeravatar
TheSummiter
member
member
 
Beiträge: 352
Alter: 43
Registriert: 17. Jul 2005 19:51
Wohnort: Münster
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Gaster » 29. Jan 2006 11:52

Wie lange dauert das eigendlich bei Pheidologeton, bis Geschlechtstiere heranwachsen?

MfG
Gaster
 

Beitragvon Darkness » 29. Jan 2006 12:05

Die Kolonie hat eine Grösse von ca 450-550 Ameisen erreicht. Ich denke aber das deine Kolonie sicher schon sehr bald auch diese Zahl erreicht, denn du hast ja 2 Königinnen, sofern ich nicht falsch gelesen habe.
Muss sicher interessant sein, wenn sich das Volk so schnell vergrössert.
Bei mir ist Hackfleisch zum grössen Teil auch noch unbeliebt und obwohl sie gekochten Schinken annehmen, ziehen sie Insekten auf jeden Fall immer noch vor. Ich habe einfach versucht seit ich sie damals bekommen hatte schon mit etwas gekochtem Schinken zu füttern. Ausserdem habe ich den Schinken immer in Die Nähe der Beutetiere gelegt, die ich verfüttert habe. In der Hoffnung, dass wenn sie schon mal auf Beutesuche sind, den Schinken gleich auch mit essen. Klappt aber auch noch nicht allzu oft.
Nehmen sie bei dir überhaupt noch Körner an bei deiner jetztigen Koloniengrösse ? Bei mir verweigern sie jegliches Körnerfutter. :(
Was die Geschlechtstiere anbelangt, glaube ich das die Kolonie aber schon so über 2000 Tiere besitzen müsste. Denke ich zumindest, bin aber weiterhin optimistisch. Man müsste vielleicht mal Mario Dejung alias würmchen fragen, der hat ja scheinbar schon ne ganze Menge.
Dir natürlich auch weiterhin eine aufblühende Kolonie.
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Darkness » 29. Jan 2006 12:11

@ Gaster
Tut mir leid das ich dir nicht helfen kann Gaster, habe darüber noch keine Erfahrung oder irgendetwas zu diesem Thema vernommen. Ich habe nur mal Herr Kalytta gefragt, da ich gelesen hatte, falls sie Geschlechtstiere bilden können, dass sie das auch alle 2-3 Monate machen. Er hatte gemeint das es eher selten einem Züchter gelingt, da schon eine bestimmte Volksstärke erreicht werden müsste. Aber alles ist ja möglich!
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon TheSummiter » 29. Jan 2006 12:35

Also ich denke das ich in etwa 2-3 Monaten wohl schon 1500-2000Tiere haben könnte, ich habe ja 3 Queens und die sind fleissig am eier legen :-D
Wenns dann soweit ist werde ich mit ohrene versuchen die zu verpaaren, mal sehn ob sowas klappen könnte.
Wenn du welche bekommst könnten wir das auch ausprobieren, das währe sicherlich interessant das mal zu erforschen ob es gelingen könnte Königinnen in Gefangenschaft zu verpaaren.
Benutzeravatar
TheSummiter
member
member
 
Beiträge: 352
Alter: 43
Registriert: 17. Jul 2005 19:51
Wohnort: Münster
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Darkness » 29. Jan 2006 13:04

@ TheSummiter
Ich glaube auch das du es schaffen könntest mithilfe von 3 Königinnen eine Anzahl von über 1500 Tieren zu erlangen. Wäre natürlich spannend wenn es dir gelingen würde sie soweit zu bringen, das sie Geschlechtstiere bilden. :D
Bei den einheimischen dauert es ja ein bis zwei Jährchen bis sie die nötige Reife dafür erreicht haben. :)
Übrigens, das mit dem Paaren von Königinnen habe ich vor 2 Jahren mit Königinnen und "Prinzen" oder halt Männchen von zwei verschiedenen Myrmica Kolonien gemacht. Ich habe es auch schon mit Lasius flavus und einmal mit Lasius niger ausprobiert. Die Resultate: Wenn ich Königinnen und Männchen von der gleichen Art aber von unterschiedlichen Nestern in ein Formiciarium gestellt habe ist es mir nicht innerhalb zwei Tagen gelungen ein Paar zusammenzubringen.
Als zweite Variant, hatte ich sie in meinem Zimmer freigelassen, indem ich immer darauf achtete das die Türen verschlossen waren. Gelüftet habe ich auch nur mit grösster Vorsicht. Bei diesem Versuch den ich drei Tage andauern liess und der sehr Aufwendig war, gelang eine Paarung bei Myrmica Ruba.
Was die Paarung von Königinnen in Gefangenschaft angeht, so werde ich diesen Spät-Sommer erneut einen Versuch wagen, allerdings wieder im Formicarium, wo es mir am besten erscheint.
:!: (Wenn es mit dem Paaren in Gefangenschaft bei einheimischer Ameisen nicht klappt, sollte man es nicht länger als 3-4 Tage versuchen um sie danach wieder freizulassen, sodass sie ihre Möglichkeit bekommen doch noch bei einem richtigen Hochzeitsfklug dabei zusein und sich daran zu beteiligen.)
Wie viele Königinnen hat eigentlich ohrene ?
Mfg Darkness
Darkness
member
member
 
Beiträge: 511
Alter: 36
Registriert: 21. Jan 2006 13:17
Wohnort: Buochs
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Nächste

Zurück zu History Forum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste