Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 5. Jul 2010 13:45

Guten Tag, Ich erzähl erstmal...

Seit knapp 2 Wochen beobachte ich meine Peidole pallidula Kolonie beim Untergang.
Die Kolonie stammt von Antstore, es waren ca 50 Arbeiterinnen und 3 Soldatinnen, jetzt sind es 12 Arbeiterinnen, 3 Soldatinnen.

Futter wird angenommen, es besteht aus überbrühtem Mehlwurm, tiefgefrorenen Drosophilia, Sonnemblumenkernen und einem in Zuckerwasser getränktem Schwamm.

Das Formicarium wird nicht beheizt. Raumtemperatutr: ca 22-28° (Wurde es zu kalt? Hatte nachts die Fenster offen.)

Die Luftfeuchtigkeit ist bei 40-60%


Beobachtungen:
Die meisten Arbeiterinnen sind komplett wohlauf, die Soldatinnen sind wohlauf, Die Königin legt Eier, die Brut entwickelt sich.
Jedoch einige Arbeiterinnen sitzen träge im Formicarium herum, oft mit hängenden Fühlern und sterben innerhalb etwa eines Tages.

Pro Tag im schnitt 3 Tote (min. 0 max. 7).

Ich habe einige sterbende arbeiterinnen Lichtmikroskopisch untersucht. Ich konnte keine Beschädigungen (bis auf die deformierten Fühler), Milben und Verschmutzungen erkennen. Die Gaster schienen leer, die Extremitäten zucken gelegentlich, die sterbenden Ameisen reagieren kaum auf äußere Reize.


Bisher durchgeführte Interventionen:
Zuerst befanden sie sich in einem Formicarium mit Sand, Lehm, Styropor und Gips. Nach 2 tagen habe ich das RG in ein neues Formicarium gegeben Nur noch mit Gips, den ich schon erfolgreich für meine Lasius niger verwendet habe. Der Boden ist immer etwas feucht, das nest auch, oben ist das Formicarium offen und mit einem markellosen PTFE streifen abgesichert.

Die Watte des RG sah an einigen Stellen leicht grünlich aus. Ich habe mich entschieden, die Kolonie manuell umzusiedeln. Dazu habe ich das RG an der Hinterseite geöffnet und die Watte entfernt. Der mittlere Teil der nicht einsehbar gewesen war, zeigte sich schwarz und voller Pilzfäden.
Die Umsiedlung ist gut gelungen, weder Ameisen noch Brut sind verloren gegangen. Die Kolonie wohnt seitdem in einem kleinen Gipsnest unter einem Objektträger, mit Lischtschutz.

Der Tag nach der Umsiedflung war bisher der einzige Tag ohne Todesfälle, seit dem geht es weiter. Es sind insgesamt noch 15 Ameisen, eine Sitzt vor dem Nest und lässt die Fühler hängen. Bald sind es 14 nehme ich an. Brut ist reichlich vorhanden, 3 Puppen, Eier und Larven lassen sich nicht zählen.


Ich habe jetzt ein paar Fragen:
Gibt es noch etwas, dass ich probieren könnte?

Eine Erklärung wäre, dass die giftige Wirkung des Schimmels nachdem er entfernt wurde (vor 8 Tagen) noch anhält. Kann das sein? bzw. hat jemand Erfahrung mit durch Schimmel sterbende Ameisen?

Gibt es noch erklärungen, die ich nicht bedacht habe?

LG
Zuletzt geändert von MrIglo am 6. Jul 2010 06:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nierdergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Raimund » 5. Jul 2010 17:32

Diesen grünen Schleier hatte ich auch schon oft in RGs, bis er sogar Richtung schwarz wurde. Bis jetzt hat das aber noch nie eine Kolonie hingerafft.
Zu kalt dürfte es ihnen in den letzten Tagen auch nicht geworden sein, oder wirds bei dir <15°C?

Versuchs mal mit frisch getötetem Futter (nicht überbrüht) und Walnüssen.

Gruß und viel Glück

Raimund
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Re: Nierdergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Eliteant » 5. Jul 2010 20:30

Nabend zusammen

Also ich halte Pheidole nodus und fütter sie mit frischen Mehlwürmern (bevor ich ihn in die arena leg zerteile ich ihn) und misch Körnern!
Temperatur Pheidole sind da recht robust daran wird es nicht liegen!

Hast du eine tränke? Denn trinken tun sie 24h zumindestens bei mir^^ eine ist immer an der tränke
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Re: Nierdergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 5. Jul 2010 21:06

Danke für die Antworten.

Das mit dem Schimmel ist schon komisch. Wenn er bei dir nicht besonders geschadet hat, dann kann es nicht sein dass er bei mir eine Woche, nachdem er entfernt wurde noch für Todesfälle sorgt... Das es unter 15°c waren glaube ich nicht.

Wahlnüsse werde ich erst morgen auftreiben können, Eine frisch erlegte Gewitterfliege habe ich ihnen gegeben, sie wird angenommen.

Nach misch Körnern (für Kanarienvögel..?) werde ich morgen mal ausschau halten. Eine Tränke habe hinzugefügt.

Die deformierten Antennen finde ich schon auffällig. Sie treten bereits vor dem Tod der Arbeiterinnen auf. Hier Fotos einer noch nicht ganz toten Arbeiterin und speziell ihrer Antenne: (die andere Antenne ist abgefallen)
100_0726.JPG

100_0728.JPG


LG
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Yope » 5. Jul 2010 22:12

Wird viel Zuckerwasser genommen?
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Ameisen: Haltungsbericht(1)

Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 5. Jul 2010 22:21

Zuckerwasser wird angenommen, jedoch selten. An dem neu angebotenen Wasser habe ich bisher keine Ameisen entdecken können.
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Krabbeltierfan » 6. Jul 2010 12:37

Hab seit ein paar Wochen, jetzt gebe ich es preis, auche eine Kolonie Pheidole pallidula von Antstore. Aber keine Sorge, die Messor leben noch :!:

Bisher gab es bei mir ein paar Todesfälle, aber bei ca. 80 -100 Arbeiterinnen sonst normal. Beachte, das diese Tiere nicht sehr lange leben, bei einer Schwächung können da schon mal ein paar mehr hops gehen. (Klingt fies, ist aber so).

Hab vorher viele Haltungsberichte gelesen und da stellte ich fest, das Geheimnis liegt mitunter in öligen Samen oder Körnern. Sonnenblumenkerne einfach mal zerquetschen. Sie lieben diese Dinger einfach nur, das soll auf die Tierchen eine lebensverlängernde Wirkung haben. Dazu gebe ich reinen Honig, da ist bisher keine ertrunken. (Flüssigen Honig allerdings).

Ansonsten...rätselhaftes Sterben kenne ich ja auch. Das ist auf jeden Fall sehr merkwürdig, was da bei die passiert. Vor allem diese kleinen Tiere, da kann man noch viel weniger gucken wie sie starben und warum. Ändere mal ganz brutal die Haltungsbedingungen. Austrocknen und ein RG mit Wasser anbieten, gucken was dann passiert. Evtl. lässt sich daran ablesen, wieso die Ameisen sterben. Wenn es keine Milben oder Pilze sind, was ist es dann? Vergiftung kommt hin, gerade dieses apathische rumliegen... .

Viel Glück. Wichtig ist wohl, dass man viel ausprobiert und guckt, was Besserung verschafft. Dabei auch immer Futter, etc. im Auge behalten, wer weiß was da los ist.
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 6. Jul 2010 22:25

n'Abend,
momentan sieht es ganz gut aus. Seit der letzten Nacht ist keine Arbeiterin mehr gestorben. Auch sitzen keine Tiere mit deformierten Antennen mehr in der Arena.

Geändert habe ich Folgendes:
Neben Sonnenblumenkernen werden jetzt auch Walnusskerne angeboten. Beides wird angenommen.
Wasser wird angeboten. Bisher konnte ich noch keine ameise beim Trinken beobachten.
Insekten werden jetzt auch roh angeboten und wie vorher die überbrühten angenommen.
Lehmreste wurde entfernt, der Gips-Arenaboden erneuert.

Austrocknen des Nestes habe ich nicht vor. Das Nest ist gut einsehbar und sauber. Stress werde ich der Kolonie erstmal so weit wie möglich ersparen.

Erstmal mache ich was die Haltung betrifft so weiter wie momentan. Für das Sterben lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine klare alleinige Ursache ausmachen. Weitere Beobachtungstage sind eventuell aufschlussreich.

@ Krabbeltierfan: ist das Streben von Arbeiterinnen bei dir auch mit deformierten Antennen verbunden gewesen?

Falls Jemand weitere Ideen hat, her damit.

EDIT:
Habe meinen freien Vormittag genutzt um die Ursache des Sterbens zu suchen:
viewtopic.php?f=168&t=14352

LG
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 9. Jul 2010 18:25

Der Untergang geht weiter. :cry:

Von freitag auf Samstag sind 3 weitere Arbeiterinnen und 1 Soldatin gestorben. Vorher gab es 3 Tage keine Toten.

Die Haltungsbedingungen sind unverändert... Die Brutmenge ist gewachsen.

Ob es "Spätfolgen" der Lehmstaub Exposition sind bin ich nun unsicher. Auffälligkeiten an den Toten sind nicht zu erkennen.

Ohne Frage sehr seltsam. Da ich nicht weiß was ich verbessern kann werde ich abwarten.
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Eliteant » 15. Jul 2010 16:47

Wie schon oft geschrieben die ameisen haben eine kurze lebendsdauer!!!
musst dich dran gewöhnen täglich tote zu haben hab ich auch.
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 15. Jul 2010 17:31

Wenn auch vereinzelt, das Sterben geht weiter. Jetzt sind es 9

eine ist gestorben am 11. eine am 13. eine am 14....

Eine stirbt gerade. Habe ihr Wasser angeboten. Sie ist träge darüber gelaufen, ohne es zu beachten.

3 sind neu geschlüpft, eine frisst gemeinsam mit der Soldatin eine Puppe.

@ Eliteant: Wie hoch ist die Sterberate bei dir? Wieviele Ameisen ist deine Kolonie Stark? Bei 9 Tieren jeden 2.-3. Tag eine kommt mir etwas viel vor. Kann ich mir sowas nur bei größeren Kolonien vorstellen.

Angebotenes Fressen:
Wasser, Zuckerwasser, Walnuss, Sonnenblumenkerne, weitere Kerne, Drosophilia melanogaster.

Haltungsbedingungen:
Raumtemperatur 24 - 30°c
Schattiger Standort
Lichtschutz
Nest und Arenaboden ist relativ feucht
PTFE Ausbruchsschutz.
Alles aus Gips und Glasplatten auf denen Futter angeboten wird.
Ruhe...


Mittlerweile Sitzt die sterbende Arbeiterin regungslos auf einem Objektträger. Nur an vereinzelten Zuckungen ist zu erkennen, dass sie noch lebt.
100_0731.JPG

100_0732.JPG


Entweder das Problem ist nicht ganz behoben. oder es handelt sich um Spätfolgen einer Schädigung.
Werde erstmal nichts ändern. Bin für Anregungen aber offen.

LG
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Eliteant » 15. Jul 2010 18:02

also meine kolonie ist 200-250 arbeiterinnen und 5 königinnen stark.
sterberate lag am anfang an die 6 pro tag!!!
nun 2-4 am tag! aber vermehren sich stehtig!
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Dr_Karrissen » 15. Jul 2010 18:12

hast du vielleicht lehm oder sehr feinen quarzsand als bodengrund? habe letztens gelesen, das gerade lehm kleine teile enthält, die die tracheen (atemwege) der ameisen verstopfen können...
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon Eliteant » 15. Jul 2010 18:54

also ich hab nichts der gleichen in der farm/arena
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Re: Niedergang einer Pheidole pallidula Kolonie

Beitragvon MrIglo » 15. Jul 2010 18:54

@ DR_Karissen: Den Thread mit dem Lehmstaub hatte ich geschrieben, schön dass du ihn gelesen hast. :D
Der Link ist oben, er bezog sich auf diesen Thread. Habe das nicht so übersichtlich gestaltet :?

@Eliteant was hast du in deiner Arena? Ist der Boden feucht?

Nachdem ich vor 2 Wochen den pulverigen Lehm entfernt hatte sank die Sterberate zwar, sie ist aber immernoch recht hoch scheint mir. Wenn es tatsächlich Lehmstaub ist der noch 2 Wochen nach seiner Entfernung die Arbeiterinnen tötet sollten die neu schlüpfenden Arbeiterinnen eine normale Lebenserwartung haben.

LG

PS: Wenn die Kolonie sich erholt werde ich den verdächtigen Lehm an einigen Arbeiterinnen testen. Die Lehmexposition ging Anfangs mit hoher Sterberate einher... Lehm als Killer ist nur Spekulation.
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