Welche Ameisenarten sind die Größten?

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Welche Ameisenarten sind die Größten?

Beitragvon Eddy Ameise » 19. Apr 2007 19:22

HI Ameisenfreunde!

Welche Ameisenarten sind die größten bekannten Ameisenarten?
Ich hörte von Myrmecia sowie von Campo. gigas. Ist eine Haltung einer solchen Ameisenart überhaupt möglich, sind sie zu erwerben oder gibt es sie nur auf Bildern?
Wenn jemand eine Idee hat wo ich ein paar ganz große Ameisen herbekomm sowie ein paar Tipps zur Haltung würde ich mich über eine Antwort freuen.:-)

Lieben Gruß

Eddy
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Beitragvon Tommi » 19. Apr 2007 20:03

Haltung von Camponotus gigas ist nur schwer möglich.

Vgl hier:

http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... ight=gigas

Mein Beitrag dazu:

"hier mal einige Informationen bzgl dieser Art, welche ich auch schon in einem anderen Forum gepostet habe.

Ich möchte damit niemanden untersagen diese Art zu halten oder zu verkaufen, sonden lediglich zum Nachdenken anregen.

Camponotus gigas

Lebensraum: "lebt in den Regenwäldern Südost-Asiens, von Sumatra bis Thailand. Ihr Habitat umfasst die Sümpfe des Mangrovenwälder genauso wie die Bergregenwälder bis zu 1500 m über dem Meeresspiegel

Lebensweise: "Camponotus gigas ist ein “central place forager” mit einer polydomen Koloniestruktur und optimiert ihren Sammelerfolg durch effiziente Kommunikation, ergonomische Optimierung, Arbeitsteilung und effektive Rekrutierungsstrategien. Eine Unterkaste von spezialisierten Transportarbeiterinnen trägt die Nahrung von den Nestern an der Peripherie des Territoriums zum zentralen Nest der Königin ( Pfeiffer and Linsenmair, 199 ."

Daraus schließe ich, dass eine Kolonie dieser Spezies aus mehrer Nestern besteht die untereiandern in Interaktion stehen und nur eines davon, das zentrale, die Königin beherbergt.

Weiterhin: "Die Koloniestruktur von C. gigas ist sehr veränderlich umd umfasst bei einer mittlegroßen Kolonie- zwischen 8 und 14 meist unterirdische Nester (Pfeiffer, 1997). (...) Die am besten untersuchte Kolonie hatte ein Territorium von 0,8 ha und eine Bevölkerung von ca. 7000 Arbeiterinnen, die ungleichmäßig auf durchschnittlich 11 Nester verteilt waren."

0,8 ha entspricht einer Größe von 8000 m² (!!!) dafür bräuchte man schon eine extrem GROßE Anlage um ein, wenigstens in den Ansätzen entsprechendes, Heim für die Ameisen zu schaffen.

Ergänzend: "Das Sammeln von Nahrung erfolgt meist nachts. Gegen Abend verlassen eine große Anzahl an Sammlerinnen (zwischen 35 und 2287) die einzelnen Nester innerhalb kurzer Zeit und strömen in das Kronendach aus.
Im Laufe der Nacht befördern viele Arbeiterinnen Nahrung zwischen dem Kronendach und dem Nest und alle kehren bei Einbruch der Morgendämmerung in ihr Nest zurück. Während des Tages ist die Furagiertätigkeit sehr reduziert und auf eine kleine Gruppe von Arbeiterinnen beschränkt, die den Waldboden absuchen."

Nahrung: "Die Sammlerinnen von C. gigas (Abb. 5) tragen hauptsächlich Honigtau ein (90%), der Rest besteht aus Insektenbeute und Vogelkot (Pfeiffer and Linsenmair, 2001)."


Meine Schlussfolgerungen:

Natürlich wäre es interessant diese Art zu halten, dies möchte ich auch nicht bestreiten.
Aber wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt diese Art zu halten sollte sich im Vorraus mit den entstehenden Problemen konfrontieren. Besonders hervorheben möchte ich hier den Aspekt des Raumes und die Kosten welche durch eine annähernd artgerechte Haltung ( Heizung, Befeuchtung usw. ) entstehen."
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Beitragvon Moglie » 20. Apr 2007 05:17

Hallo,

man sollte auch nicht Paraponera clavata vergessen, gehört auch zu den größten.
Camponotus gigas würde ich fast ausschließen, dass man sie bekommt.

MfG Sven
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Beitragvon Acid150 » 20. Apr 2007 19:51

Hi!
Wie wärs denn mit Camponotus herculeanus? Das sind zwar nicht die größten der Welt aber die größten Europas!
Und die sind auf jeden fall nicht so schwer zu halten wie Camponotus gigas!
Mfg Acid!
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Beitragvon earlant » 20. Apr 2007 20:02

Zitat Moglie
Hallo,
......
Camponotus gigas würde ich fast ausschließen, dass man sie bekommt.
MfG Sven
---
Halte u.a.:
Camponotus gigas

Also bekommt man sie doch? Oder wie ist das zu verstehen? - "Ich halte sie, aber ätsch, Ihr bekommt sie nicht" ??? :?

Wie wär's mal mit einem Haltungsbericht? Und vielleicht ein paar Bildern?

Nichts für ungut!
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Beitragvon Waldläuferin » 20. Apr 2007 22:23

Acids Hinweis finde ich sehr beachtenswert.

Warum muss es immer das Außergewöhnlichste des Besonderen sein, wenn man den Tieren nicht eine angemesene Umwelt anbieten kann - nicht mal in den Ansätzen ...

Artgerechte Tierhaltung widerspricht sich schon in den Grundlagen. Aber die Haltung diese Camponotus gigas finde ich persönlich verantwortungslos. Ebenso empfinde ich die Haltung von Myrmecia-Arten (Bulldoggenameisen) für sehr bedenklich.
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Beitragvon Moglie » 21. Apr 2007 11:06

Vielleicht sollte man dann auch mal darauf hinweisen, das von der Koloniegröße her Arten wie C. herculeanus auch nicht haltbar sind, jedenfalls nicht artgerecht, aber vielleicht bricht durch diesen Hinweis ja das mühsam aufgebaute Kartenhaus zusammen.
Zitat aus dem Seifert: Nestareale können 130m² mit 13 Bäumen umfassen.
Etwas kleiner als C. gigas, passt aber trotzdem nicht bei mir zuhause rein.

@Earlant
Es sollte ihnen doch bewußt sein, dass diese Art nicht einfach zu finden ist, zumindest kleine Kolonien, daher wohl auch schwer zu bekommen.

"Ich halte sie, aber ätsch, Ihr bekommt sie nicht" ???


Kann man so sagen. Vielleicht habe ich sie ja auch gar nicht und will nur ein bisschen damit angeben. Trotzdem mal ein Bild, um keine wilden Spekulationen aufkommen zu lassen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Beitragvon Markus » 21. Apr 2007 14:32

>Zitat aus dem Seifert: Nestareale können 130m² mit 13 Bäumen umfassen. <

Moment!
Wer weiterliest, der erfährt auch, dass diese Kolonien mehrere Königinnen besitzen, was in der Haltung allerdings nicht oft der Fall ist, wohingegen in der Natur auch monogyne Kolonien vorkommen!
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Beitragvon Moglie » 22. Apr 2007 11:51

Hallo,

gut, da steht aber trotzdem, dass Nester in einem Stamm 6-10m einnehmen, was auch nicht umbedingt sehr klein ist und zu Haltungsproblemen führen wird.
Ausserdem scheinst du dich da irgendwie in deinem Satz verschrieben zu haben (denke ich zu mindets), da er am Ende nicht so wirklich sinn ergibt, oder bin ich zu blöd um in zu verstehen?

MfG Sven
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Beitragvon sven2436 » 29. Apr 2007 11:02

@Sven

Wie und wo hälst Du denn bitte die Camponotus gigas? Würde mich ja mal echt interessieren, auch wenn ich mir diese Art nicht anschaffen möchte.

Gruß Sven
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Beitragvon Moglie » 29. Apr 2007 13:03

Hallo,

habe eine kleine Kolonie mit ca. 10 Tieren in einem ca. 60 cm Becken. Da die Kolonie noch nicht so groß ist wird das für den Anfang reichen.

MfG Sven
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Beitragvon Eaglesword » 21. Mai 2007 20:26

Aber Waldläuferin hat schon Recht:
Man kann nicht alles haben, was einem gefällt.
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Beitragvon Eaglesword » 21. Mai 2007 21:34

Wer denkt an den im 60er- Jahre- Stil erschienenen Film `Formicula´?
Gemessen an der Größe der Tiere waren sie langsamer noch als Meranoplus bicolor. Wären sie echt gewesen- die Menschheit hätte nicht überleben können.
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Beitragvon Acid150 » 21. Mai 2007 23:31

Hey bitte fangt nicht wieder an wie wild über die Haltung von Camponotus gigas zu streiten das hatten wir schon: http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=4549&highlight=
Wer noch was über die wissen will einfach auf den link da wurde schon alles gesagt! Achja und einige meinen ja das Ameisen wie Camponotus herculeanus nicht Artgerecht gehalten werden können aber guckt euch doch mal nur als beispiel eure Lasius niger Kolonien an! Ich meine die bräuchten alleine als Arena schon nen riesen ding oder habt ihr schonmal gesehen das die in nem radius von 1 meter um ihr Nest krabbeln? Und ich glaube kaum das hier welche sind die nen ganzes Zimmer extra als Arena zur verfügung stellen! Klar reichen tut so ein mini becken aber ob das dann wirklich Artgerechte haltung ist?.........
Mfg Acid!
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Beitragvon Eaglesword » 22. Mai 2007 17:28

Ganz streng:
Wir dürften keine Tiere halten, weil wir ihnen den vollumfänglichen Lebensraum nicht bieten können.

Höchstens käme der Gletscherfloh in Betracht- ein Springschwanz des Hochgebirges. Ihm genügt ein Krümel Erde im Kühlschrank, nur dort findet er annehmbare Temperaturen.

Oder die Regenwaldassel, welche ich momentan vermehre:
Eine Grillenbox mit Erde oder Kokohum, als Futter Fischflocken oder Streu aus Laub und anderen toten Pflanzenteilen.

Bei Ameisen können wir sagen:
Mancherorts ergibt sich eine hohe Bestandsdichte, so dass möglicherweise der Platz für einzelne Völker eingeschränkt ist.
Warum schreiten Ameisen zum Krieg? Liegt es nicht an aufkommendem Konkurrenzdruck?
So mit scheint es gar nicht so ungewöhnlich zu sein, wenn unseren Pfleglingen ein kleines Areal zur Verfügung steht.

Einheimische Arten kann man ja in der Aktivperiode regengeschützt aufstellen. Sie haben dann genug Umgebung und holen auch selber ihr Futter herbei. Die Königin(nen) können eh nicht nach außen gelangen, wenn die Öffnungen nur Arbeiter passieren lassen.
Intressant hierfür sind schon erwähnte Faunarium- Transportboxen. Übrigens kann man sie auch in Größen bekommen, die 60er Becken entsprechen. Die Arbeiter passieren das Lüftungsgitter, ohne dass eine Gyne entwischt.
Achtung:
Dies gilt nur bei großen Königinnen, also Lasius, Tetramorium, Formica usw. Myrmica könnte ausziehn, wenn... Aber nur wenn ihnen das Nest nicht behagt.

Stellen wir das Faunarium von Anfang an in einem passenden leeren Becken ein, das per Bohrung mit Arena usw. verbunden werden kann, haben wir ein transportables Nest und können es im Glasbecken belassen für die Überwinterung. Dann lediglich den in der Bohrung befindlichen Anschluss schließen, da ja kein Schlauch bzw. Rohr ansteckt.
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