ANTSTORE World of Ants

[Quasimodo63]

Überlege, mir nach 50 Jahen mal wieder eine Ameisenfarm anzuschaffen. Meine Frau denkt, ich spinne.

Hatte als Kind sooo viel Spaß mit meinen selbst gefangenen Tieren. Hätte am liebsten wieder die gleichen, musste aber feststellen, dass es verboten ist, Pharao-Ameisen zu halten. Schade fand sie so toll, weil sie keine Glasflächen erklettern können und ich keinen Ausbruchsschutz brauchte. Musste jetzt überrascht feststellen, als welche Plage sie betrachtet werden.

Meine größte Sorge: was tun, wenn ich zu erfolgreich bin und es den Ameisen "zu gut" geht. Aus 10 Tieren werden 100, aus 100 können theoretisch zigtausende werden.

Futtermenge verringern kann doch nicht das einzige Mittel sein. Will sie ja auch nicht hungern lassen.

Und sie wollen doch auch irgendwann schwärmen.
In meinen Alpträumen schmeißen mich hunderttausende geflügelte Ameisen aus meinem Haus.
Auf Youtube habe ich ein Video von einem Antscanada gesehen, der sein Haus mit Millionen von Feuerameisen teilt.

Also gleich drei Fragen
Gibt es eine HK1-Art, die nicht die Glasflächen hochkrabbeln kann?
Was tun, wenn sie schwärmen wollen?
Was bei einer Bevölkerungsexplosion tun?

[HarryAnt]

Hi,

Ameisenhaltung ist wirklich ein schönes Hobby und man kann viel beobachten

Das mit dem schwärmen habe ich auch aktuell gerade bei meinen Pheidole megacephala.
Da ist halt Vormittags kurz HalliGalli im Formicarium und alles wuselt durcheinander und einige dutzend Geschlechtstiere versuchen abzufliegen und kommen halt nur bis zum Deckel. Am Abend gibt es dann einen kleinen Haufen Flügel und Körperteile der Männchen auf dem Müllplatz. Ist also kein großes Problem

An Glasflächen können fast alle Arten hochlaufen, manche bissl schwerer andere besonders gut. Aber dafür gibt es dicht abschließende Deckel und diverse Arten von Ausbruchschutz wie Öl, Talkum usw.

Bzgl. Koloniegröße bzw. Wachstum:
Viele Arten bilden im Laufe der Zeit recht große Kolonien. Es dauert aber bei den meisten Arten Jahre bis es soweit ist (von einer einzelnen Gyne oder kleinen Gründerkolonie angefangen) d.h. du hast Zeit dir zu überlegen wie du erweitern möchtest. Auch ist der Platzbedarf bei vielen Arten wirklich überschaubar. Meine megacephala sind jetzt ca. 2.000 Tiere und leben in einem System aus 3 Frischhaltedosen (https://www.antstore.net/forum/pheidole-megacephala-t20662.html#p167493 ) und das hat noch gut Reserven.

Und sollten dir die Tiere doch mal über den Kopf wachsen oder du keine Lust mehr darauf haben kannst du sie immer noch an einen anderen Halter abgeben / verkaufen oder (bei einheimischen Arten) in die Natur entlassen.

Wenn du von vorne herein sagst ich will nur eine kleine überschaubare Kolonie, es gibt auch Arten die nur wenige Hundert Tiere große werden. Bei den ganze kleinen Arten wie z.B. Temnothorax nylanderi hat die ganze ausgewachsene Kolonie in einer einzelnen Eichel Platz und braucht nur eine ganz kleine Fläche als Arena. (Die Art halte ich seid paar Tagen auch in einer kleinen Dose: https://www.ameisenforum.de/topic55858.html
Nachteil ist natürlich auch eine eher langsame Entwicklung und weniger Wuselfaktor

Klassiche Anfängerameisen wären Lasius niger (sehr robust, verzeiht auch Haltungsfehler, schon früh sehr aktiv) oder Messor Barbarus (sammelt neben Insekten verstärkt Körner und macht daraus Ameisenbrot, unterschiedliche Kasten an Arbeiterinnen mit sraken Größenunterschieden).
Nachteil an den heimischen Arten ist die Winterruhe.

Du kannst dir z.B. ein Starterset und eine Ameisenart deiner Wahl besorgen (oder selber versuchen eine zu fangen in der Schwarmzeit), damit hast du alles was du für den Start benötigst.

klick dich mal durch die div. Ameisenshops und lese zu den Arten die dich interessieren ein paar Haltungsberichte. Bei Fragen gibt es ja die Foren
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar