Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 16:48

Hallo ihr Leuts!!

Ich werde demnächst Umziehen und bin am überlegen, auf welche Art und Weise ich das meinen Ameisen antuen kann. Glaubt ihr, eine längere Autofahrt lässt die Gänge und Höhlen einstürzen? Ich meine, wenns schei..lecht läuft, sind sie vielleicht so verschüttet, dass sie sich nicht wieder ausgraben können, oder werden durch den Einsturz bereits getötet.... Ich dachte mir, ich mache den Sand vor dem Transport nochmal ordendlich feucht, damit er an Stabilität gewinnt.?

Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen oder Ideen dazu. Dann wäre es nett, wenn ihr mir eure Gedanken dazu schreiben würdet. Vielen Dank schonmal im Voraus!!

Ich habe Lasius Niger in einem 20 x 30 cm Glaskasten mit einem etwas kleineren Glaspodest in der Mitte, sodass rundherum knapp 2 cm "Bauraum" übrig bleibt, den ich mit einer Sand/Lehm-Mischung gefüllt habe. 2 cm ist für Lasius Niger natürlich nicht gerade wenig. Ich will den kleinen ein wenig Spielraum lassen, was natürlich zur Folge hat, dass nicht alle Gänge und Hohlräume zu sehen sind und ich somit die tatsächliche Größe des Baus und die genaue Individuenzahl nicht kenne. Aber sie wuseln und scheinen ständig mehr zu werden ;)

Grüße!!
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Stiko » 24. Jul 2010 17:25

Also ich kann dir nur 2 Tips geben und hoffen das du nicht so weit weg umziehst.
Man kann die Ameisenfarm nicht so lagern, das dir nix einbricht.

Das einzigste was du tun kannst, ist die Farm 2 tage vorher ein wenig mehr befeuchten um eine bessere Stabilität der Gänge zu gewährleisten.
Da deine Farm sehr klein ist hilft da nur eines. Stöpsel rein und das Teil die ganze Wegstrecke auf dem Schoss halten.
Je nach Wegstrecke kannste die Farm dann bei Huckel und schlechten Strassen hoch heben und die Rütteleffekte ausgleichen.

Ich wünsche dir viel Glück.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 18:30

Ich nutze immer Wasser mit einem kleinen Teil Lehm drin. Der verteilt sich dann, zumindest teilweise, in den Gängen und bringt wirklich enorme Stabilität im Zusammenhang mit Wasser. Leider verschmieren die Scheiben auch ein wenig...

Viel Erfolg!
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 19:21

Hui, das ging ja fix. Vielen Dank!

Ja, Stiko, so in etwa habe ich mir das vorgestellt. Leider sind es tatsächlich etwa 45 Minuten Fahrt aber ich schaff das schon 8)

N&&N, wie muss ich mir das vorstellen; du flutest quasi den Bau?? Das kommt mir erstmal ziemlich martialisch vor :?
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 19:27

Natürlich nicht komplett. Hast du reinen Sand, oder ist bereits Lehm enthalten. Dann denke ich brechen die Gänge mit etwas Vorsicht auch nicht ein. Ich habe immer recht viel Lehm hinzugefügt und hatte teilweise wirklich Probleme die Füllung überhaupt wieder heraus zu bekommen, so stabil war sie.
Wenn du nur Sand eingefüllt hast, einfach beim Befeuchten den Lehm mit dazu geben. Das stabilisiert zumindest die oberen Schichten.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 19:37

ok, also ... bitte habe Nachsicht mit mir, wenn ich jetzt dumm wirkende Fragen stelle aber ich bezeichne mich auch immer noch als absoluten Neuling:)

Also zunächst auf deine Frage: ich habe von vorneherein ein Gemisch (Sand/Lehm) dazugekauft.

Aber, was genau meinst du mit "die Füllung wieder heraus zu bekommen"

und: wie gibt man beim Befeuchten Lehm mit dazu? Ich befeuchte nur, indem ich über kleine Röhrchen am Rand Regenwasser einfülle. Ich kann mir das irgendwie grad nicht richtig vorstellen.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 20:02

Kein Problem, hab mich wohl auch etwas unklar ausgedrückt.
Meine Lasius niger Königin ist damals ohne erkennbaren Grund gestorben. Die Kolonie bekahm dann noch ein Jahr ihr "Gnadenbrot", aber dann war es Zeit die Farm zu räumen und neu zu befüllen. Der Nachmieter wartete schon. :)
Ich befeuchte ganz normal von oben. Die Röhrchenmethode hat sich bei MIR nie als positiv erwiesen. Kann auch an meinem Sand-Lehmgemisch liegen. Probier einfach von oben die Suspension auf den Sand zu geben. Die feinen Lehmanteile durchdringen zumindest einen Teil des Sandes, bzw. befestigen die Gänge.
Eine weitere Idee wäre eben nicht mit Regenwasser, sondern mit extrem mineralhaltigem Wasser zu befeuchten. Wenn du dann den Sand beim Transport nicht feucht, sondern richtig trocken hälst, müsste das bombig halten.
Ich habe am Anfang reinen Sand benutzt, aber immer mit kalkhaltigem Wasser befeuchtet. Beim entleeren musste ich dadurch mit dem Schraubendreher nachhelfen!
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 20:30

Ah ja! Das könnte ich probiern. Aber wenn ich den Lehmanteil erhöhe oder sogar die Gänge mit Mineralwasser verhärten kann, ist dann ein Weiterbau für die Ameisen nicht deutlich erschwert? Ich dachte mir immer, Regenwasser ist am natürlichsten für die Kerlchen. Was sie aushalten und was angenehm für sie ist sind ja zwei verschiedene Paar Schuh. Kann es nicht sogar sein, dass deine Gyne deswegen eingegangen ist, weil der Kalkgehalt mit dem Kalkwasser-Bewässern stetig zugenommen hat? (Ich bekomme bei solchen Dingen immer derartige Gedanken, fast ein bisschen Paranoid :shock: )

Nochmal kurz zur Praxis:
Ich streue theoretisch einfach Lehm auf die Oberschicht und lasse dann mit der Pinzette oder ähnlichem langsam Wasser eintreufeln bis der Sand durch Aufsaugen schön gesättigt ist. Und der Lehm sickert dadurch ein Stück weit mit. Richtig so?
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 20:41

Ich denke nicht das es mit dem Tod der Königin im Zusammenhang steht. Der Kalk bleibt ja im Sand und bildet eine Art Kleber zwischen den Körnern wenn das Wasser verdunstet. Dadurch erreichst du auch die unterste Sandschicht. Kalk ist ja auch nicht giftig und wird sogar als Nahrungsergänzungsmittel supplementiert.
Bei der Zugabe von Lehm würde ich die Mischung vorher fertig machen und mit einer Spritze oder Pipette auf die Oberfläche geben, sonst klebt er einfach an der Oberfläche.
Ich empfehle aber die Mineralienmethode. Teste es einfach und gib ein solches Wasser auf Sand und trockne ihn. Wird enorm stabil.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 21:06

Das macht soweit alles Sinn.

Und wie ist das deiner Meinung nach mit der Baufähigkeit? Wird das für die Ameisen nicht unter Umständen unmöglich, da noch was rauszubeißen? Ich will ja nicht dass sie irgendwann ausziehen wollen, nur weil der Sand zu öde wird :lol:

Welches Mischhungsverhältnis Wasser : Lehm benutzt(est) du? Und die Alternative: einfaches Minearlwasser, also "Sprudelwasser"? (natürlich "totgeschüttelt" also ohne Kohlensäure)
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 21:14

Also bauen können sie ohne Probleme.
Nimm Leitungswasser und wenn es schnell gehen soll, reduziere es durch kochen. Damit erhöhst du den Gehalt an Feststoffen. Alternativ kannst du einfach Calciumtabletten im Wasser auflösen. Aber NIE Wasser mit Kohlensäure nehmen. Auch wenn du das Wasser schüttelst wird immer etwas davon auf den Grund des Formicariums sinken.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 21:27

Tatsächlich? Ich hätte gedacht, die Kohlensäure verflüchtigt sich in die Luft... Was bedeutet das für die Ameisen - wenn Kohlensäure auf den Grund des Formicariums sinkt?

Und bitte sag mir noch das Mischungsverhältnis (sorry, ich frag aber auch immer durcheinander :) )
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon N&&N » 24. Jul 2010 21:30

NEIN, ist schwerer als Luft und sinkt zu Boden! Die Ameisen ersticken weil der Sauerstoff verdrängt wird.
Ähm, mmh, ca. 90/10 wenn du den Lehm meinst.
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Re: Transport von Formicarien z. B. bei Wohnungswechsel

Beitragvon Caleb » 24. Jul 2010 22:00

Ok. Also Kohlensäurewasser -> immer schlecht. Merk ich mir. Zum Glück hab ich das nicht benutzt. Ich sag ja, ich ahme lieber die Natur mit Regenwasser möglichst genau nach, als aus Unwissenheit zum Beispiel solche Risiken einzugehen :)

90 Wasser : 10 Lehm
alles klar!! Ich überleg mir dann noch ob ich Leitungswasser oder Lehmwasser benutze!

Vielen Dank für die Hilfe!
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