von Markus » 4. Apr 2003 12:40
Zunächst würde ich sagen Lasius niger, diese Art ist im Foren-FAQ auch beschrieben.
Sie sind bein Hochzeitsflug leicht zu fangen.
Nestmaterial?
Brauchen sie eigentlich nicht, wenn man ihnen ein Ytong-Nest gibt, welches auch in Bau und pro/contra Argumenten in der Foren-Faq zu finden ist.
Um die einfache Suche zu ersparen, hie einige Ausschnitte:
Zu den Arten:
Lasius niger:
Dies ist eine sehr gute Anfängerart, die Königin unterscheidet sich stark von den Arbeiterinnen sodas man alles gut beobachten kann.
Dafür, dass es nur eine Königin gibt, ist diese langlebig und hartnäckig, selbst bei kleineren "Kulturfehlern" hat man noch lange Zeit seine Freude an der Kolonie.
Lasius niger halten sich zudem noch Blattläuse, wodurch ein weiterer Beobachtungspunkt hinzukommt.
Bei den Hochzeitsflügen kann man die befruchteten Königinnen leicht aufsammeln und hat so schnell eine Klonie, die man von kleinauf beobachten kann.
Myrmica rubra:
Ebenfalls eine gute Anfängerart, wennicht besser als Lasius niger, es sind mehrere Königinnen vorhanden und einige Züchter meinen, mit der Zeit kämen mehr dazu.
Dadurch, dass immerwieder Königinnen hinzukommen sind die Kolonien theoretisch unsterblich.
Myrmica rubra halten sich ebenfalls Blattläuse.
Bei den Hochzeitsflügen hat man es nicht ganz so leicht, wie bei Lasius niger, die Königinnen heben sich zusehr von dem Boden ab und sind auch meist sehr klein.
Zu der Überwinterung:
Eine Überwinterung bei nidrigen Temperaturen ist für alle einheimischen und manche ausländischen Ameisenarten überlebenswichtig!
Die einheimischen Arten fallen meist in eine Art Starre, wobei sie sich nicht bewegen, wenn dann nur ganz langsam, sonst stimmt etwas mit der Temparatur nicht.
Die meisten einheimischen Ameisen sterben meist viel schneller, wenn sie nicht bei 3-6°C.
Auch für Pheidole sollten Temperaturen um die 15°C herrschen (wobei ich mir bei Pheidole mit den Temperaturen nicht 100% sicher bin(!)).
Wenn man z.B. Lasius niger oder Myrmica rubra überwintern will, kann man diese für die Winterzeit in den Kühlschrank legen oder man kann sie in vielen Fällen auch auf dem Balkon überwintern.
Zum Kauf wärend der Winterruhe würde ich eher abraten, da die Ameisen sich in dieser Zeit nicht bewegen sind sie einfach zu langweilig und man verliert meist nach ein paar Wochen die Lust an den Tieren, da man sie nie in Aktion gesehen hat.
Zu dem Futter:
Die meisten Arten benötigen Zuckerwasser und ab und zu Honig, dieser ist aber nicht zwingend.
Zur Eibildung und zur Larvenentwicklung benötigen meines Wissens nach alle Ameisen Eiweiß, welches in Futterinsekten enthalten ist, ich füttere diese jedoch selten, statdessen gebe ich meinen Ameisen Milch und die Brutkammern füllen sich selbst im Winter mehr als mit Futterinsekten, welche sogar leichter verfaulen.
Die Milch wird den Futterinsekten von den Ameisen sogar vorgezogen!
Um das zu untermauern hier ein kleiner Post von mir in's Forum der Ameisenschutzwarte:
"Da ich Ameisen halte (Lasius niger und Myrmica rubra) komme ich natürlich nicht umhin, den Ameisen Insekten zur Brutbildung zur Verfügung zu stellen, diese sind jedoch nicht immer vorhanden und die Gefahr, mit Lebendfutter Milben einzuschleppen sehr Groß.
Zudem muss ich noch gestehen, dass ich eine gute Brutentwicklung auch ohne das lästige Herumlaufen erzielen will.
Also überlegte ich, wass wohl das wichtigste an den Insekten sei und kahm zu Proteinen.
Und was besteht zum großen Teil aus Proteinen und ist flüssig verfütterbar?
Milch, da ich auf einem Hof lebe ist es mir ein leichtes an diese günstig und einfach heranzukommen.
So testete ich es im Sommer bzw. schon im Herbst an meinen Ameisen.
Das Ergebniss war erstaunlich, meine M. rubras wurden um einiges aktiver und bei meinen Lasius erziehlte ich zum ersten Mahl Brut, ohne ein Insekt geopfert haben zu müssen, sogar noch besser, als hätte ich Insekten verfüttert.
Zusätzlich verfüttere ich manchmal noch tote Insekten, das ist klar, doch für mich zumindest wurde die Ameisenhaltung dadurch um einiges efizienter.
Nachtrag:
Besonders die M. rubras waren sehr interessiert, ich vermute mal, dass das daran liegt, dass M. rubra sich auch in der Natur relatif viel von Fleisch ernährt."
Wer dennoch die Zerlegung der Insekten sehen will sollte diese überbrühen, um die möglicherweise vorhandenen Milben und ihre Eier abzutöten.
Zu den Nestern:
In der Regel gibt es vier Nesttypen, die Ameiseninsel, das Ytongnest, das Gipsnest & die Ameisenfarm.
Als Spetialnest für Ameisen, die bevorzugt in Holz leben gibt es noch das Holznest.
Die Ameiseninsel:
Die Ameiseninsel ist ein Teller, in den Erde kommt, die feuchtzuhalten ist und in der die Ameisen ihr Nest bauen, in einem Untersetzer, in den Wasser als Wassergraben kommt (zu sehen auch in der Anstorezubehörabteilung).
Die Ameisen können auf dieser Fläche jagen, sich einbuddeln, fressen, ihr Revier aufbauen und ihren Ameisenbau ausbauen.
Der grundlegendste Nachteil ist jedoch, dass die Ameisen nicht in ihrem Bau beobachtet werden können, das entfällt jedoch, wenn man die Insel mit einem der untenstehenden Nesttypen kombiniert.
Bau:
Hierfür braucht man im Grunde zwei unterschiedlich große Schaalen, die man so aufeinander legt, dass in dem Zwischenraum ein Wassergraben eingelassen werden kann, dieser sollte mindestens doppelt so groß sein wie die Ameisen.
Nun füllt man in den kleineren und in der Mitte liegenden Behälter Erde, Sand oder anderes Substrat, wo Ameisen drin Bauen können, das Substrat wird stetig angefeuchtet, es können auch Pflanzen zugesetzt werden.
Das Gipsnest:
Das Gipsnest hat den Vorteil, dass die Ameisen nichtsmehr selber bauen müssen und dass man selbst die Größe und Anordnung der Kammern festlegen kann.
Nachteile des Gipsnestes sind, dass es schnell faulen kann und die Größe der Kammern sowieso Grenzwerte hat.
Bau:
Hier wird zuerst ein wasserdichter Behälter zur Hand genommen, in welchen man am Boden die Negativform des eigentlichen Nestes (also für Aushöhlungen Hubbel usw.) mit Sand, Erde oder ähnlichem aufbaut (wer das Nest sauberer haben will nimt Bastelknete aus dem Bastelshob).
Es sollten Kammern und Gänge vorhanden sein, die die Ameisen auch zur Hälfte ausfüllen sollten, da die Tiere sonst Platzangst bekommen.
Nun kippt man den Gips in diese Form, lässt ihn trocknen und ist sogut wie fertig.
Jetzt kommt nurnoch die Scheibe drauf.
(Weiteres mit Bildern ist auf dieser Seite nachzulesen).
Die Ameisenfarm:
Die Ameisenfarm hat die Vorteile, dass die Ameisen selber buddeln können und sie sehr einfach zu Befüllen ist.
Nachteile der Ameisenfarm sind jedoch, dass man den Sand immer gleichbleibend feucht halten muss, da die Gänge sonst einstürzen können, dass die Ameisen die Scheibe zukleben können & dass man eine zusätzliche Arena braucht.
Bau:
Zum Bau einer Ameisenfarm gibt es nicht viel zu sagen, man setzt zwei Glaßscheiben je nach Art in passendem Abstand aneinander und dazu noch einen Boden, Zwei Seitenwände und nach Bedarf eine Decke aneinander und verklebt diese mit Aquariensilicon.
In die Ameisenfarm kommt dann noch das natürliche Substrat, in dem diese Ameisenart lebt und diese muss nurnoch angefeuchtet werden.
Das Ytongnest:
Das Ytongnest hat meines Erachtens die meisten Vorteile, ohne zusätzliche biologische Materie kann nichts faulen, es ist gut zur Beobachtung, mittelleicht herzustellen, es gibt fast kein Gematsche beim Bau, die Größe der Gänge und Kammern kann man selbst festlegen (jedoch ebenfalls mit bestimmten Grenzwerten) & es ist am einfachsten feuchtzuhalten.
Nachteile des Ytongnestes sind einmal die Grenzwerte der Kammern und Gänge & dass es nicht in der Fabrik hergestellt werden kann und man es somit fast nirgens kaufen kann.
Bau:
Man höhlt einen Ytongblock so aus, dass die Gänge und Kammern entstehen, dabei bleiben einem nur die oben genannten Kriterien zu beachten, nach dem Aushöhlen muss das Nest gründlich ausgespült werden, da die Staubpartikel die Ameisen stören, behindern und sogar schädigen können.
Nachdem das Nest dann getroknet ist, wird die Scheibe angeklebt (ich verwende Haushaltssilicon, das gut verträglich ist) und das Nest wird gut belüftet, bis die Klebstoffdämpfe sich verflüchtigt haben.
Ich persönlich habe meine Ytongnester als eine Insel aufgebaut, so entfällt das Bewässerungsproblem, wer dies nicht will, kann oben einen Wasserspeicher einbauen.