Melophorus sp. / DISKUSSIONS-THREAD !

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Melophorus sp. / DISKUSSIONS-THREAD !

Beitragvon Thomas M » 4. Feb 2004 00:07

Hallo!

Einem Vorschlag von Gonzebey folgend, eröffne ich hiermit einen Diskussionsthread zu den Haltungserfahrungen (siehe dazu diesen Link hier )

Und da habe ich doch auch gleich mal 3 Fragen:

1. Ich sehe die Kleinen nie etwas fressen, ist das okay? Bis jetzt scheint es den (momentan 3-en) ganz gut zu gehen, aber es wundert mich schon ein wenig. Auch habe ich bisher 0 Aktivitäten außerhalb des sicheren Nestes (=RG) feststellen können. Sollte ich mir Gedanken machen, oder nicht?

2. Darauf hat Martin Sebesta mich gerade mittels PN gebracht: Das alte RG ist mittlerweile komplett trocken, trotzdem machen die Ameisen nicht die geringsten Anstalten, in ihr neues, feuchtes RG umzusiedeln (oder in den ebenfalls ganz leicht angefeuchteten Bodengrund). Diese Art liebt es sehr trocken, sagte uns Gerhard K., aber die Brut mag es doch ein bißchen feucht? Ist es also notwendig,
a.) Wasser ins alte RG einzufüllen (und wenn ja, wie???),
oder b.) die Kleinen "zwangsumzusiedeln" (Und wie soll ich das machen, ohne die Brut zu schädigen???) ?
Oder sollte ich lieber geduldig warten, bis die Kleinen ihr neues RG als Zuhause erkennen und einziehen? Fragen über Fragen...
Für etwas Hilfe wäre ich sehr dankbar.

3. Jahreszeitenregelung. Lt. Gerhard K. soll das bei dieser Art keine große Rolle spielen, sie passt sich wohl sehr gut dem "europäischen" Jahresrhytmus an. Etwas unsicher bin ich aber nun doch, da ja in Australien die Jahreszeiten umgekehrt zu unseren sind. (Herkunft: Westaustralien) Mein Hauptproblem wird in jedem Falle sein, in den ganz heißen Sommerwochen "westaustral. Wintertemperaturen" von 15-20° tags und 8-15° nachts zu realisieren! Da hab ich zu hause mind. (bei 30° Außentemp.) auch ca. 25-ca.30°. Hat jemand hier mit so etwas Erfahrung???? (Z.B. bei Arten aus Südamerikanischem Raum mit ähnlichen Klima-Bedingungen wie Australien o.ä.)

Für Antworten bedanke ich mich schon mal.

Grüße, Thomas aus Berlin
Zuletzt geändert von Thomas M am 4. Feb 2004 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas M
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Hallo Thomas undn och mal Gratulation!

Beitragvon gonzobey » 4. Feb 2004 09:52

Da ich ja auch einige wenige Exemplare zur Aufzucht habe, können wir zumindest einen Erfahrungs- und Beobachtungsabgleich machen. Meine Pfleglinge haben zwar noch keine ersten Arbeiterinnen, aber das dürfte bei diesen Diskussionspunkten nebensächlich sein.

1) Ich biete das Futter (zerschnittener Pinkie, Honigwasser und Nachtkerzensamen) direkt am Eingang des RG, weil ich derzeit auch noch keine Aussenaktivitäten zu verzeichnen habe. Bis an diese Stelle trauen sie sich und fressen auch. Alle zwei Tage erneuere ich das Futter wieder und säubere das RG an den Stellen mit einem feuchtem Wattestäbchen, damit kein Schimmel auftritt.

Ich denke, was die Aussenaktivitäten anbelangt, ist es noch zu früh, bei der Koloniestärke (wenn man das schon so nennen kann) ist das Risiko zu gross.


2) Was die Feuchtigkeit betrifft, so habe ich auch ein RG mit leerem Wassertank, aber die Watte hat noch etwas Feuchtigkeit gespeichert. Es scheint der königlichen Hoheit nichts auszumachen, denn auch sie will nicht umsiedeln. Also kann ich nur den Schluss ziehen, dass die Bedingungen im alten RG noch nicht als "störend empfunden" werden. Ich würde also immer für die "sanfte Methode" plädieren und alle Möglichkeiten anbieten (so wie Du es ja machst) und dann die Ameisen selber "entscheiden" lassen. Geduld und Angst etwas Falsch zu machen, ist stets ein stiller Begleiter, aber es macht einen sehr Aufmerksam für kleine Veränderungen...


3) Ich glaube nicht, dass die Ameisen irgendeine imaginäre Verbindung zum Klima in Australien haben, so dass der Tausch von Sommer hier und Winter dort nicht dramatisch sein dürfte. Es wird auch etwas schwierig, wie Du schon sagtest, im Hochsommer australischen Winter zu simulieren. Ich denke wichtig ist der Temperaturwechsel von Winter/Sommer und den kann man ja einigermassen simulieren. Eine Winterruhe werden sie nicht halten, aber vielleicht benötigen sie eine Winterphase, bei der die Temperaturen nicht so hoch sind. Wenn man also versucht annähernd (auch wenn phasenverschoben) Sommer- und Winterbedingunen zu simulieren (Temperaturangaben hast Du ja schon rausgesucht) müssten die Tiere sich "wie zu Hause fühlen".

P.S. Sollten sie einen sog. endogenen Rhythmus haben, müssen wir versuchen und diesem anzupassen. Aber wie findet man das raus? Bin ich auch leider überfragt. Vorschlag:Beobachten, ob sie bestimmte Aktivitätsphasen haben (über längere Zeit).
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Beitragvon Thomas M » 4. Feb 2004 12:42

Hi Gonzebey,
danke schön erstmal für die schnellen Antworten !!!

Zur Versorgung: In der Natur kommt ja auch selten jemand vorbei und legt das Futter direkt ins Nest ;-).
Ich habe ein kleines Schälchen direkt VOR der RG-Öffnung platziert (siehe Bild der Anlage). Müsste das nicht eigentlich reichen, daß sich die Ameisen "rantrauen"? Ansonsten probier ich es gern mal so, wie du beschrieben hast. Das einzig blöde dabei ist, daß ich aller 2 Tage dann das RG aus dem Formicarium nehmen muß, was die Ameisen wahrscheinlich ein bißchen nerven dürfte. Und eigentlich wollte ich sie momentan nicht soviel stören.

Grüße, Thomas
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Beitragvon Scooby » 4. Feb 2004 13:20

>Ich habe ein kleines Schälchen direkt VOR der RG-Öffnung platziert (siehe Bild der Anlage). Müsste das nicht eigentlich reichen, daß sich die Ameisen "rantrauen"? <

Hallo Thomas, hallo Bianca!
Starke Sache, daß ihr die gleiche Art habt... doppelte Haltungserfahrungen... eine echt interessante Sache - werde, wenn ich mehr Zeit habe als hier auf der Arbeit, die Erfahrungen genauer verfolgen. Yo!

Hm...was aber die Frage angeht. Nun, ich würde einfach mal sagen, daß dieses "Problem" sich mit der Geduld des Halters lösen lässt. Damit will ich zum Ausdruck bringen, daß die Ants, wenn sie sich an ihr neues zu Hause gewöhnt haben, auch weiter nach draußen trauen, bzw. aus dem Schälchen die Nahrung nehmen. Lass' ihnen Zeit, aber vor allem auch Dir selber, Thomas. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie "heiß" man darauf ist, fouragierende Ants beobachten zu können... ;o)
Bei meinen Formica cunicularia hatte ich ähnliche Verhaltensmuster beobachten können -> daher dieser Vorschlag, der hoffentlich auch bei Deiner/Eurer Art funktioniert.

Alles Gute weiterhin!!

Scooby
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Beitragvon cyberole » 4. Feb 2004 14:22

Hi alle 3 zusammen*g*

Ich würde probieren, wens dringent nötig ist, den Wassertank wieder aufzufüllen mit einer Spritze(Lange nadel 12cm).Wen das eine möglichkeit währe. So habe ich es auch schon 2 mal bei meinen Messors gemacht die haben die Nadel garnicht bemerkt.

Gruß Cyberole
Zuletzt geändert von cyberole am 4. Feb 2004 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Thomas M » 4. Feb 2004 15:41

@Scooby:
An Geduld mangelt es mir für gewöhnlich nicht :-) , es ist eher so, daß ich mir ein bißchen Sorgen ob der Nahrungsversorgung der Ants gemacht habe. Mich hat also nicht die Ungeduld, sondern die schlichte Angst zu dieser Frage getrieben! ;-))

Aber deine Antwort beruhigt mich schon mal, vielleicht macht man sich als "Neuling" doch 3-4 Gedanken zuviel, aus Sorge um die Pfleglinge... Dann werd´ ich den Kleinen mal ein bißchen Zeit lassen.
Danke in jedem Fall schonmal!


Grüße, Thomas
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Beitragvon Thomas M » 5. Feb 2004 00:00

Hallo!

Tja, Ereignis: siehe Haltungsthread.
Und natürlich die Frage, die ich dazu stellen möchte:
Sollte ich mir ob der Situation (tote Arbeiterin) Gedanken machen, oder ist das, veilleicht sogar aus eigenen Erfahrungen von euch, leicht mal möglich, das so etwas vorkommt? Oder möglicherweise sogar *normal*?
Für (psychologische ;-)) Unterstützung oder Infos bedanke ich mich schon mal...

Grüße, Thomas
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Beitragvon gonzobey » 5. Feb 2004 14:59

Hallo Thomas!

Woran die Kleine nun gestorben ist, kann Dir wahrscheinlich niemand sagen, aber angenehm ist das bestimmt nicht, mein Beileid!

Ich kann Dir nur den Tip geben, wie bereits erwähnt, das Futter im RG anzubieten, damit die Ants wenigstens mal "was auf die Rippen bekommen". Vielleicht ist deshalb auch die Arbeiterin verstorben, wer weiss. Aber solange es der Königin noch gut geht ist ja nix verloren.
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Beitragvon Jacob C. » 7. Mär 2004 12:01

wann fängt sie an Eier zu legen? *verzweifel*
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Beitragvon gonzobey » 7. Mär 2004 16:45

Hallo Jacob,

das kann ich Dir leider nicht beantworten, aber nur soviel dazu: meine haben auch keine Eier, zwei von den drei Königinnen haben sich eingegraben und ich kann gar nichts mehr dazu sagen. Schaue zwar jetzt nicht mehr fragend ins Formicarium, wieso heute immer noch nichts an Brut zu sehen ist, aber dafür frage ich mich jeden Tag, ob´s ihr gut geht....

... Du siehst also und geht es allen nicht besser. Ich weiss hilft nicht gerade viel weiter, aber ich wüsste jetzt auch nichts was man noch besser machen könnte.

Dennoch weiterhin viel Erfolg!
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Beitragvon Antastisch » 7. Mär 2004 17:29

Aber begattet sind sie, ja?
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Beitragvon cyberole » 7. Mär 2004 17:47

Ja sie hatten ja beim verkauf Eier,Larven und manche auch Puppen.
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Beitragvon gonzobey » 8. Mär 2004 09:15

Cyberole, dass sie Eier legen sagt nichts aus, ob sie begattet sind oder nicht. Da diese queens aber direkt nach dem beobachteten Hochzeitflug und Abwurf der Flügel gesammelt wurden, ist eine Begattung abgesichert. Wie bereits gesagt eine 100% Sicherheit hat man nur nach einer Präperation, dann ist man zwar shclauer, aber hat keine Königin mehr :O( ABER gerade in diesem Fall kann man schon ziemlich SICHER sein!!
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Beitragvon cyberole » 14. Mär 2004 17:52

@Gonzobey Ich wolte damit eigentlich sagen das sie befruchtet sind und bei Thomas sind ja auch schon Arbeiter vorhanden (oder besser gesagt einer)
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Beitragvon Thomas M » 16. Mär 2004 16:35

Hi!
Auch wenn ich jetzt eine Weile nichts geschrieben habe: jetzt weiß ich definitiv, WARUM Ameisenhaltung und Ungeduld inkompatibel sind ;-))

Im Prinzip geht es mir nämlich genauso wie Jacob, nur ich bin nicht am verzweifeln. Ich schau halt jeden Tag ins Formicarium, meine Queen lebt unverändert im komplett trockenen RG (das frische liegt unbenutzt direkt daneben!!!) und legt auch keine Eier, die Beleuchtung mit roter Folie habe ich jetzt ohne rote Folie, also das alte RG wird voll beleuchtet (Allerdings interessiert das die Königin einen Dreck, sie verhält sich haargenau so wie MIT roter Beleuchtung!!!).

Eine Arbeiterin rennt auch ab und zu mal durchs Formicarium, aller 2 Tage gibts einen Honig-Zucker-Wasser-Wattebausch, 1x die Woche eine halbe Babyschabe. Mehr geht nicht. Solange die Königin noch lebt, mach ich mir jedenfalls keine Sorgen. Dazu wissen wir, denke ich, einfach zu wenig über das Gründungsverhalten dieser Art.

Also, weiter warten. Wenn´s was WIRKLICH neues gibt, dann werde ich auch den Haltungsthread wieder "updaten", versprochen :-)

Liebe Grüße, Thomas
Thomas M
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