Existieren Kolonien polygyner Ameisenarten theoretisch ewig

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Re: Existieren Kolonien polygyner Ameisenarten theoretisch ewig

Beitragvon HarryAnt » 22. Mär 2020 17:45

Polygyn heißt nicht automatisch, dass eine Vermehrung von begatteten Königin innerhalb der eigenen Kolonie und im geschlossenen Formicarium stattfindet.
Bei vielen Arten findet die Paarung ausschließlich beim Schwarmflug in großer Höhe statt.

Bei bestimmten Arten, wie z.B. Pheidole megacephala, ist so eine Inzucht im Formicarium möglich.
Theoretisch lebt so eine Kolonie ewig und wird auch immer größer bis hin zu Superkolonien.
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Re: Existieren Kolonien polygyner Ameisenarten theoretisch ewig

Beitragvon HarryAnt » 22. Mär 2020 22:19

Es soll bei Messor structor schon zu Begattungen im Nest in der Heimhaltung gekommen sein - wir wahrscheinlich dies ist und ob die Königinnen dann wirklich fertil sind, also Eier legen aus denen Arbeiterinnen schlüpfen, kann ich dir nicht sagen.

Aber unabhängig davon können gesunde Ameisen-Königinnen ein Lebensalter von 10-25 Jahren erreichen :wink:
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Re: Existieren Kolonien polygyner Ameisenarten theoretisch ewig

Beitragvon Serafine » 23. Mär 2020 00:21

Die Königinnen poylgyner Arten die sich im Nest begatten sind oft sehr kurzlebig. Königinnen von Argentines leben nur ungefähr 3 Jahre, falls sie nicht bereits früher von den Arbeiterinnen getötet werden (was sehr oft passiert). Bei Pharaomameisen werden die Königinnen oft nichtmal zwei Jahre alt. Das kann in der Haltung schnell ein Problem werden, denn wenn man die Kolonie nicht innerhalb kurzer Zeit auf die Beine bekommt und die Königin verstirbt bevor sie Geschlechtstiere produziert wars das.
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Re: Existieren Kolonien polygyner Ameisenarten theoretisch ewig

Beitragvon derameisige » 23. Mär 2020 12:33

Betr. Lebensdauer der Königinnen bei der Pharaoameise: Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Die Entwicklung vom Ei über die Larve zur erwachsenen Ameise verläuft über ein Puppenstadium. Die Puppe ist weißlich und sieht bereits einer erwachsenen Ameise mit angelegten Fühlern und Beinen gleich (Nacktpuppe, wie bei den Myrmicinae allgemein). Die gesamte Entwicklung braucht bei Optimalbedingungen (28°C) 38 bis 45 Tage. Die Lebensdauer bei Arbeiterinnen beträgt ca. 2 Monate, bei Königinnen etwa 9 Monate, nach anderen Berichten nur drei Monate (in einer Laborzucht bei konstant 28°C; nach jeweils etwa drei Monaten wurden neue Geschlechtstiere aufgezogen, die alten Königinnen starben und wurden durch die jungen ersetzt).
Der 3-Monatszyklus wurde im Labor von Prof. Buschinger durch eine Doktorandin exakt erfasst und ist publiziert.

Da ein Pharaoameisen-Volk immer Larven enthält, werden nach dem Tod (bzw. experimenteller Entnahme) aller Königinnen aus den Larven umgehend Geschlechtstiere aufgezogen, die sich im Nest verpaaren. Bei entsprechend günstigen Bedingungen in befallenen Gebäudekomplexen kann so ein Volk tatsächlich unbegrenzt leben. Selbst massive Bekämpfung hat dies vielfach über lange Zeit nicht verhindert.

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