Hallo,
die Kolonie lebt nun im verborgenen und viel gibt es nicht mehr zu berichten. Da selbst nun die Drohnenbrutaufzucht komplett eingestellt wurde, gewinnt man den Eindruck es gibt sie nicht mehr, aber sie sind noch da.
Sie sind sehr inaktiv, schlecht für den Halter, es bedeutet aber es geht ihnen gut. Wieder einmal hatte ich großes Glück gehabt, denn eigentlich dürfte es diese Kolonie gar nicht mehr geben. Im Dezember letzten Jahres berichtete ich von dem Ausbruch meiner Camponotus nicobarensis. Ich meinte die Gyne sei noch im Hauptnest, das war ein Irrglaube. Als ich vor ein paar Wochen eine tote Schokoschabe ablegte, vergaß aber sie meiner Clavater Kolonie zu geben. Entdeckte ich nach 2h etwa 100 Nicos, die gerade diese zerteilten. Das ist nicht gut. Der Bedarf an Proteinen war riesig. Ihr Nest im Tropenbecken ist ca. 20 cm neben meinen Venatoren, das wusste ich. Da ich regelmäßig Camponotus einfing, sollte sich das Problem von selbst erledigen. Die Annahme war wohl dann falsch. Die Eingefangenen überführte ich in ihr eigentliches Ursprungsnest, das ging etwa 5 Monate gut, danach wurden sie zu Gejagten. Der Koloniegeruch war nicht mehr identisch.
Ich bemerkte einige Nicos in einem leerstehendem Formicarium mit integriertem Nest in meinem Ameisenschrank. Ich meinte es sei die weisellose Kolonie. Diese Annahme war wieder einmal falsch. Ich fing an zu beheizen, kaufte eine Gyne und überführte sie in das Nest. Nach 24h war das Nest voll. Über 1000 Ameisen mit Brut sind umgezogen. Meine Hoffnung ist, das Tropenbecken dient nur noch als Zweignest ohne Gyne.
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Kolonie 2
- Immer wieder erstaunt wie relaxt sie sind. Selbst ihr neues Heim wurde unkompliziert angenommen, keine Scheibenläufe zu beobachten.
Bereits vor etwa 1 Jahr angekündigt und nun ist sie endlich da, gestern habe ich sie persönlich abgeholt. Die Kolonie besteht aus 4 Gynen und 2 Arbeiterinnen. Interessante Zusammenstellung meine ich und der Gedanke sie zu trennen, kommt einen in den Sinn. Sicherheitshalber habe ich gleich 2 Nester vorbereitet. Überführt habe ich sie erst einmal in ein Setup. Stellt sich heraus das sie eine Einheit bilden, bleiben sie zusammen. Entsteht Stress, weil die Gynen unter einander Konkurrieren oder sie teilen sich von selbst auf, werde ich sie räumlich von einander Trennen. Das Zeitfenster des Gelingen einer Neugründung ist eng gefasst. Im ersten halben Jahr muss es gelingen. Diese Ants werden im ersten Jahr alle sterben, da bin ich mir sicher. Die wichtigsten Helfer, die Arbeiterinnen, wohl deutlich früher. Viele Experimente sind nicht möglich. Spätestens im zweiten Durchlauf sollte sich der Erfolg einstellen.
Das Setup:
- Beheizt durch einen Keramikheizstein von Oben. Auf Substrathöhe habe ich noch einen Sichtschutz angebracht.
Sollte die Neugründung gelingen, hoffe ich mit diesem Formicarium, als Erdnest genutzt, die Entwicklung besser Dokumentieren zu können. Gerade in der Anfangszeit bietet diese Variante in den ersten Wochen noch, die Möglichkeit schnell eingreifen zu können. Die passive Haltung bei meiner Erstgründung ist hier weniger ratsam. Die Zusammenstellung dieser Kolonie birgt zerstörendes Potential. 4 Gynen zu besitzen in dieser schwierigen Fase, ist definitiv ein Nachteil.
Den Transportbehälter überführte ich komplett. Schließlich war es eine Arbeiterin, wem wunderts, die sich ins Unbekannte aufmachte. Gaster wedelnd in die Box zurückkehrte und die Anderen informierte, wie toll es hier ist.
Danach betrat die zweite Arbeiterin die Bühne. Nach nun 24 h, befinden sich zwei immer noch im Becher, ein Teil hat unter diesem Quartier bezogen. Ob es der ganze Rest ist, lässt sich nicht sagen.
Na dann auf ein gutes Gelingen.
Gruß