Teil 1 behandelt die Steppen Istriens und ist hier zu sehen; http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=136&t=15134
Teil 1 behandelt die Berge Dalmatiens und ist hier zu sehen; ameisen-kroatiens-teil-2-berge-dalmatiens-t17871.html
Hallo liebe Community,
es ist erstaunlich wie sehr sich eine Gegend in 7 Jahren verändern kann. Wälder können wachsen, neue Pflanzen sich verbreiten.
Bei meinem letzten Besuch in Umag bestand die Gegend noch hauptsächlich aus Steppen und aus gerade nachwachsenden Wäldern. Zahlreiche Mantis religiosa durchstreiften noch die Landschaft.
Nun dominiert dichtes dichtes Dickicht und niedrige undurchdringliche Wälder einen großen Teil der ehemaligen Steppen.
Pflanzen, welche früher nicht in der Wildbahn auffindbar waren, sind nun um menschliche Siedlungen als Kulturfolger zu finden und dringen teilweise schon in das umliegende Land vor.
Vorallem sehr beeindruckende Passiflora caerulea Büsche sind nun recht häufig zu sehen und tragen beeindruckend viele Beeren.
Obwohl die Beeren häufig von Temnothorax Arten und Tetramorium Arten aufgesucht werden- entweder für das Fruchtfleisch oder für die Samen -werden die extrafloralen Nektarien kaum besucht und die Büsche sind meistens nur schwach belaufen. Allerdings mag dies daran liegen, dass ich im Hochsommer da war.
Einige Steppen sind aber noch zu finden.
Besonders entlang der Küste und weiter abseits von Städten scheint sich nichts zu verändern.
Die Landschaft besteht aus stachligen Büschen und niedrigen knochigen Eichen, welche voll sind mit Gallen und nie höher zu sein scheinen als 3-4 Meter.
Die Felder sind gesäumt von dünnen Dickichtlinien, nur schwach von Ameisen bewohnt.
Stellenweise ist der Boden knochentrocken und sonnenverbrannt.
Beim Wandern erhebt sich dauernd ein angenehmer Geruch von Oregano und anderen Kräutern wie Rosmarin, welche in Kroatien teilweise sogar als Heckenwachsen.
Obwohl die kleinen Oreganobüschchen vorallem im Hochsommer aussehen als hätte es seit Jahren nicht geregnet, werden sie häufig von Camponotus piceus belaufen.
Die Ameisen bedienen sich zwar meistens an den Blüten und tragen kleine mengen an Pollen von Blüte zu Blüte, wie Camponotus es manchmal so gerne machen, aber gelegentlich werden auch Parasiten abgepflückt und gefressen.
Andere Ameisen zeigen kein Interesse an den Pflanzen. Camponotus piceus und Camponotus fallax scheinen generell sehr an kleinen pflanzlichen Nektarquellen interessiert zu sein, welche von anderen Ameisen ignoriert werden.
Andere Camponotus Arten, wie etwa Camponotus vagus und Camponotus aethiops sind eher an herkömmlichen Nektarquellen zu beobachten.
Blattläuse und Rindenläuse werden zwar nicht von den beiden Arten gepflegt, allerdings furagieren die Ameisen bis hoch in die Baumkronen und besuchen die vorhandenen Tiere.
Besonders unter hohen alten Eichen leben gerne Camponotus vagus in dem reichlichen Totholz unter den Eichen und scheinen die gesamte Baumkrone zu belaufen.