Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

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Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 14. Jan 2017 20:37

Hallo Community,
ich erstelle hier auch mal meinen ersten Haltungsbericht über Lasius niger. Es werden leider noch keine Bilder kommen, weil ich am Anfang einfach nicht die Möglichkeit dazu hatte, weil ich keine Kamera habe und mein Handy das auch mit entsprechender Linse nicht packen würde. Ich kaufe mir im Winter aber ein neues Handy plus einer Makrolinse. Dann werden ein paar (hoffentlich schöne) Aufnahmen folgen. Bis jetzt ist sowieso noch nicht allzu viel passiert, deswegen glaube, kann man mit den Fotos noch warten.
Dann fange ich mal von ganz vorne an… Ich interessiere mich seit Mitte des Sommers für Ameisen und ich habe mich am Anfang auch nur eingelesen. Auf die Ameisenhaltung gekommen bin ich, weil ich mit dem Rasenmäher aus Versehen richtig in ein fettes Nest gefahren bin. Die Ameisen sind dann natürlich total in Panik herumgerannt und das fand ich irgendwie total interessant. Ich wusste davor schon, dass es Leute gibt, die Ameisen halten, aber richtig auf den Geschmack gekommen bin ich erst zu diesem Zeitpunkt.
Ein paar Wochen später habe ich mich auch dazu entschieden, mir welche zu fangen. Leider war es dann auch schon wieder später im Jahr und der Schwarmflug von jeglichen Ameisen war schon vorbei. Dann habe ich beschlossen, (ich bereue es sehr), Ameisennester auszugraben und mir die Königin mit ein paar Arbeiterinnen und ein bisschen Brut zu schnappen. Nach ein paar Tagen und einigen zerstörten Nestern habe ich aufgegeben und wollte mir dann welche bestellen, was ich dann auch gemacht habe.
Kurze Zeit später und einigen Problemen seitens des Lieferungsdienstes hatte ich meine Lasius niger Kolonie. Es kamen elf Arbeiterinnen, die Königin und ein wenig Brut. Es waren glücklicherweise alle wohlauf und es gab keine Transportleichen. An dieser Stelle einen großen Dank an das Antstore Team!
Am Anfang habe ich sie noch in ihrem Reagenzglas behalten, damit ich sie besser im Blick habe und ich sie schöner Beobachten kann. Das hat sich später aber als großer Fehler herausgestellt.
Ich habe sie mit Honig, Spinnen, Fliegen und später mit einer Made gefüttert. (Das mit der Made war ein Test, ob sie sie fressen. Sie war noch viel zu groß für die kleine Kolonie, deswegen habe ich sie wieder herausgenommen).
Jetzt komme ich zum negativen Effekt des Reagenzglases. Als ich sie einmal füttern wollte, sind alle Arbeiterinnen mit der Königin in Richtung Ausgang losgestürmt. Es sind leider ein paar entkommen, ich konnte sie aber wieder alle, bis auf eine dabei gestorbene wieder zurückbringen. Im Nachhinein betrachtet, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie einfach nur in Panik ausgebrochen, weil das Reagenzglas vermutlich zu stark geschwankt ist.
Bis zur Winterruhe haben sie sich wieder von ihrem Schock geholt und sind mittlerweile ca. 15 Ameisen. Also vier neue Arbeiterinnen in ein paar Wochen. Ich habe aber dummerweise um einiges zu früh mit der Einwinterung begonnen, deswegen war es nur so eine kurze Zeit bis ich mit der Einwinterung begonnen habe. Ich weiß bis jetzt nicht, warum ich das gemacht habe. Eigentlich weiß und wusste ich es besser. Als ich es dann wirklich realisiert habe, war es schon zu spät und ich habe einfach weitergemacht. Deswegen sind vier Puppen draufgegangen, die eigentlich noch bestimmt vor der Winterruhe geschlüpft wären. Schade.
Zu Weihnachten habe ich dann ein das Starter Set M -30x20 – Combi von meinen Großeltern bekommen. Das werde ich dann in dem Stil machen, wie es auch 1987fischer gemacht hat. Falls du das liest: wirklich tolles Nest hast du da gemacht. Respekt an dich.
Bis jetzt ist eigentlich nicht mehr viel passiert. Die Ameisen sind im Kühlschrank und es geht allen gut. Dass ich sie in ihrem Reagenzglas gelassen habe, hatte dann doch noch einen Vorteil, weil so einfach total viel Platz gespart wird. Wenn es neues gibt, werde ich wieder davon berichten.

Bis dann
Korbi
Zuletzt geändert von gaiglkorbinian am 15. Jan 2017 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 14. Jan 2017 22:38

Hier geht es zum Disskusionsthread: topic20589.html
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 10. Feb 2017 16:16

Ich habe eine Überlegung wegen dem Umzug der Ameisen. Ihr könnt mir dann auch in den Diskussionsthread schreiben, ob ihr das gut oder schlecht findet. Die Ameisen werden ja (hoffentlich) dieses Jahr in ihr Nest ziehen und da habe ich überlegt, wie ich sie am besten rüber bekomme. Ein Gedanke von mir war, dass ich alle Seiten des Nestes abdunkle, bis die Ameisen einziehen und dann nur auf einer Seite die rote Folie dranlasse, damit sie schön an der Seite graben. Dann werden sie, wenn alles nach Plan läuft, nicht in der Mitte graben und man kann alles gut einsehen.
Ich habe auch noch eine Frage bezüglich der Lärmempfindlichkeit von Ameisen. Ich habe in meinen Zimmer ein Surround System mit einem Subwoofer, das alles sehr auf Bass ausgelegt ist. Ich weiß jetzt nicht genau, ob Ameisen nur Vibrations- oder auch Lärmempfindlich sind. Würde es reichen, wenn ich das Formicarium nur polstere oder muss ich da auch noch zu anderen Maßnahmen greifen?
Ich war auch noch vor kurzer Zeit im Wald und habe dort ein paar Utensilien für die Ameisenbehausung gesammelt. Dazu werde ich auch noch etwas schreiben. Zuerst muss ich es aber noch herrichten und ein paar Fotos machen.

Viele Grüße
Korbi
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 19. Feb 2017 18:27

Hallo,
wie letztes Mal angemerkt, war ich ja im Wald und habe ein paar Sachen für das Formicarium gesammelt.
Dabei war: Moos (wuchs an der Rinde)
Steine
Halme
Treibholz (lag am Ufer in unserem Wald)
Pappelrinde (die hat an der Innenseite eine sehr schöne Färbung)
Massivholz (Wildkirsche die rumlag)

Als ich alles hatte, habe ich mir zuerst überlegt, wie ich es von möglichem Schimmel, Parasiten etc. befreie und wie ich es ungefähr einrichten möchte.
Um es von Schädlingen zu befreien, hatte ich vor, es eine Zeit lang in einer kochenden Essigessenz- Wasserlösung zu tränken und es dann im Ofen bei 200°C Umluft zu backen, um noch die überlebenden Tiere und Pflanzen zu töten und um die Feuchtigkeit rauszubekommen. Außerdem hatte ich mir erhofft, dass ich mit dem Essig das Holz ausbleichen könnte, ohne schädliche Chemie zu nutzen.
Weil das Moos die Prozedur nicht überlebt hätte, habe ich es sofort aussortiert. Das Massivholz habe ich auch aussortiert, weil es einfach nicht schön aussah. Die Halme hatten einen Durchmesser von ca. einem cm und hatten in der Mitte ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 9mm. Die habe ich dann auch rausgeworfen, weil ich die Befürchtung hatte, dass sich die Ameisen einnisten könnten.
Das Holz hatte sich durch den Backofen dann nochmal verdunkelt (hätte ich mir denken können), deswegen habe ich die oberste Schicht mit einem Messer abgemacht. Da ist dann die eigentliche Färbung größtenteils wieder gekommen.
Von der relativ großen Menge die ich ursprünglich gesammelt hatte, habe ich dann letztendlich nur ein bisschen was benutzt. Ein paar von den schönsten für meine Lasius Niger und noch zwei für meine Lasius Flavus.
Von der Gestaltung her hatte ich vor, es wie 1987fischer zu machen. Im Laufe der Einrichtung habe ich es dann doch in meinem eigenen Stil gemacht und man kann nur noch leicht erkennen, dass es an seine Einrichtung angelehnt ist.
Zur Info, ich habe das Ameisen Starter Set M - 30x20 - Combi.
Als erstes habe ich das Granulat ca. einen cm in den Nestbereich eingefüllt. Dabei habe ein gefaltetes Blatt Papier benutzt, damit man nicht so viel verschüttet. Dann habe ich die Sand- Lehm Mischung nach und nach immer einen cm eingefüllt und sanft festgedrückt. Rechts daneben habe ein Drainagerohr zur Bewässerung platziert. Das ist dazu da, dass man vermeidet, dass Gänge bei der Bewässerung von oben einstürzen könnten. Das Drainageröhrchen habe ich an der Unterseite in einem 45° Winkel abgeschnitten, damit man eine größere Fläche gleichzeitig bewässern kann. Als das fertig war, habe ich ca. 5mm hoch die Sand- Lehm Mischung in der Arena verteilt und stark festgedrückt. Dann habe ich das Holz, die Steine und die Rinde in die Arena platziert. Zum Schluss habe ich, um das Ganze abzurunden, ein bisschen Granulat in der rechten vorderen Ecke verteilt und darauf die Tränke und Näpfe gestellt.
Wenn die Ameisen komplett aus der Winterruhe geholt werden, dann werde ich auch etwas vorbohren, dass sie es mit dem Graben einfacher haben.
Ich habe auch noch vor, mir eine kleine künstliche Pflanze zu kaufen, dass alles etwas lebendiger aussieht. Bis dato scheint es ja etwas trist. Aber ich glaube, sobald die Ameisen einziehen, kommt dann auch noch etwas Lebendigkeit.
Jetzt folgen noch ein paar Bilder, dass ich genau wisst was ich meine.

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Hier habe ich das Granulat eingefüllt.

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Dann habe ich die Sand- Lehm Mischung nach und nach eingefüllt und leicht festgedrückt.

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Hier kann man das gesamte gesammelt Holz sehen.

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Dann habe ich den Boden der Arena befüllt und habe es festgedrückt.

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Zum Schluss habe ich alles fertig eingerichtet.

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Danke, dass ihr bis hierhin gelesen habt und bis zum nächsten Eintrag

Viele Grüße
Korbinian
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 17. Mär 2017 20:46

Hallo,
seit meinem letzten Haltungsbericht hat sich einiges geändert…
Ich habe die Ameisen vom 20. Februar bis 10. März ausgewintert. Das ist etwas früher als empfohlen, aber ich habe die Ameisen zu früh eingewintert. Ich versuche, Ende dieses Jahres wieder in den perfekten Rhythmus zu kommen.
Das Formicarium hat sich jetzt auch noch ein wenig verändert, aber seht selbst.
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Ich habe im Baumarkt die kleinsten künstlichen Pflanzen besorgt, die ich finden konnte, die trotzdem aber immer noch akzeptabel aussehen. (Die haben 2,99€ gekostet)
Die Pflanzen habe ich, als ich sie hatte, gründlich gesäubert, dass vielleicht schädliche Stoffe für die Ameisen hoffentlich weggehen.
Ich habe am Anfang der Saison das Becken leider zu stark befeuchtet, sodass dann eine Luftfeuchtigkeit von ca. 100% herrschte. Mittlerweile hat es sich einigermaßen gelegt und jetzt hat es etwa um die 60%. Ich habe seitdem auch nicht mehr bewässert. Was es jetzt genau im Reagenzglas, in dem sie gerade wohnen, oder im Erdnest hat, weiß ich nicht genau.
Noch relativ am Anfang beim Auswintern habe ich sie probiert zu füttern mit einem abgekochten Tausendfüßler und einem Tropfen Honig. Das haben sie nicht mal angerührt und ich gehe davon aus, dass sie einfach noch nichts gebraucht haben.
Als ich dann am 10. März das Reagenzglas in das Formicarium gestellt habe, sind gleich vier der 15 Arbeiterinnen losgerannt und haben alles untersucht. Sie sind sofort zum Honig gerannt, aber die abgekochte Spinne haben sie nicht angerührt. Ich hatte da schon eine Vermutung, dass sie übergebrühte Tiere nicht annehmen, was sich dann auch bestätigt hat, als ich ein paar Tage später eine abgekochte und rohe Spinne angeboten habe.
Zu den anderen Essgewohnheiten will ich auch noch etwas schreiben; also, sie lieben Fruchtfliegen, Mücken und Weberknechte, rühren aber überhaupt nichts abgekochtes an und verschmähen Tausendfüßler und alles Glibbrige. Ich habe auch einmal probiert, Proteinpulver zu füttern, was sie aber nicht besonders gerne genommen haben. Ich schätze, dass sie dazu aber später gezwungen sein werden, weil ich im Sommer eine Radtour mit Freunden machen werde. Dann kann ich sie natürlich nicht füttern. Sie nehmen leider nur zwei Honigsorten an und Zuckerwasser habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert.
Es ist unglaublich viel Brut da. Es sind schon ca. 7-9 Puppen, unzählbar viele Larven und ein riesiges Eierpaket vorhanden. Die Ameisen haben das komplette Reagenzglas über 4cm lang mit der Sand-Lehm Mischung zugebaut. Außerdem bauen sie schon seit dem 11.03 ununterbrochen an einem Tunnelsystem mit (bis jetzt) zwei Kammer. Da sind Tag und Nacht zwei bis fünf Arbeiterinnen unterwegs.
Die Temperatur in meinem Zimmer schwankt zwischen 18°C und 21°C. Und ich benutze als Ausbruchschutz Paraffinöl, was bis jetzt auch sehr gut klappt.
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Hier kann man die teilweise vorgebohrten Gänge und die Eigenen sehen.
Generell bin ich überaus glücklich mit dem Wachstum und der Aktivität der Kolonie. Ich hätte nie gedacht, dass das alles jetzt so unglaublich schnell geht.
Ich wusste nicht, wo ich das Thema sonst ansprechen sollte, deswegen mache ich das mal hier. Also, die Lasius Flavus Königin, die ich gefangen habe, ist vor einiger Zeit gestorben. Ich habe sie genau untersucht und konnte keine äußeren Erscheinungen feststellen. Milben sind also ausgeschlossen. Zu trinken hatte sie eigentlich auch immer genug und zu fressen sowieso. Die letzten paar Tage, an denen sie noch lebte, hat sie sich immer auf den Rücken gedreht und hat mit den Beinen gezappelt. Das teilweise Stundenlang. Dann hat sie sich wieder gar nicht bewegt und ich dachte mehrmals, dass sie schon tot sei. Ich wurde irgendwann so panisch, dass ich sie wieder aufgerichtet habe. Dann ist sie kurz rumgelaufen und hat sich wirklich auf den Rücken GESCHMISSEN. Das hat sich über mehrere Tage hingezogen. Als sie dann wirklich tot war, habe ich sie aus dem Reagenzglas geholt und habe hinten an der Watte einen minimalen Schimmelbefall gesehen. Könnte es daran liegen? Eine andere These wäre, dass sie ohne ihre Kolonie nicht überleben kann. Ich habe sie ja im Sommer „gerettet“, als wir den Komposthaufen umgegraben haben. Ich habe sie einige Zeit später an dieser Stelle gefunden (ohne ihre Arbeiterinnen), obwohl ich während der Arbet zweifelsohne etliche Lasius Flavus Tierchen gesichtet habe. Wenn ihr eine dieser Ideen plausibel findet, oder euch noch andere Möglichkeiten einfallen, dann klickt bitte auf den Link zu meinen Diskussionsthread.
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Hier seht ihr die tote Königin.
Falls ich noch Fragen oder Feedback habt, könnt ihr das gerne in meinen Diskussionsthread reinschreiben. Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi (Diskussion)

Viele Grüße und bis zum nächsten Mal
Korbinian
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 21. Mär 2017 19:30

Hallo, ich melde mich jetzt relativ schnell wieder zurück.
Also, am Anfang möchte ich sagen, dass die Kolonie wohlauf ist und alles perfekt läuft. Es ist bis dato noch keine neue Ameise dazugekommen, soweit ich das sehen kann.
Sie sind jetzt in das Nest mit der Sand-Lehm Mischung umgezogen. Und das mit ca. 15 Arbeiterinnen! Sie haben eine Kammer mit den Puppen und der Königin und eine Kammer mit den Larven.
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Hier das Gänge-System!
Wo die Eier sind kann ich leider nicht erkennen, da die Scheibe noch teilweise voller Sand ist. Sie haben auch einen Teil des Systems leider uneinsichtig gebaut, weswegen ich jetzt nicht alles genau beobachten kann.
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Wie sie sehen, sehen sie nichts. Ich glaube, man kann erahnen, wie viele Puppen vorhanden sind. Und auf der Kamera sieht es noch wenig aus!
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Der Umzug hat in der Nacht stattgefunden und deswegen konnte ich rein gar nicht sehen. Eigentlich schade… Anscheinend fühlen sie sich richtig wohl und ich kann mich nicht beklagen. Nur die Außenaktivität hat seit dem Umzug etwas nachgelassen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das wieder kommt wenn sie Proteine brauchen.
Das passt auch perfekt zum nächsten Thema was ich ansprechen wollte. Nahrung. Ich glaube, dass ich die neue Lieblingsspeise meiner Ameisen gefunden habe. Ihr kennt vielleicht diese kleinen mückenähnlichen Fliegen, die immer im Sonnenlicht und in großer Menge umherschwirren. Die sind total leicht zu fangen (einfach in die Gruppe klatschen) und meine Mädels fahren total darauf ab. Der Körper ist meistens, ohne Flügel und Beine mit einberechnet, um die 5mm lang.
Ein kleines Problem hätte ich da noch. In meinem Formicarium hat es immer 55% bis 80% Luftfeuchtigkeit. Je nachdem ob ich den Deckel längere Zeit oben habe, oder er den gesamten Tag unten war. Eigentlich sollte es ja nicht so hoch sein. Ich habe aber erst einmal bewässert und weiß jetzt nicht, ob die Luftfeuchtigkeit generell so hoch ist in meinem Zimmer, oder ob das noch Restfeuchtigkeit ist. Den Ameisen scheint es zwar nicht auszumachen aber meine Befürchtung ist, dass sich dann leichter Schimmel ausbreiten kann. Und darauf habe ich wirklich keine Lust.
Ich wollte zur roten Folie noch etwas sagen, es heißt ja immer, dass die Ameisen dadurch das Licht nicht erkennen können. Wenn ich aber mit dem Handy reinleuchte, werden die Ameisen dann trotzdem ganz nervös und rennen ziellos hin und her. Sie müssen ja quasi etwas davon mitbekommen. Und ich denke nicht, dass sich da Hitze bilden kann.
Ich habe bemerkt, dass meine Ameisen ihr Nest nicht besonders sauber halten. Sie tragen die Essensreste immer nur direkt vor den Eingang. Da muss ich dann versuchen, mit der Pinzette in den Schlitz zu kommen, ohne dass ich alles zum Einstürzen bringe.
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Sauberkeit ist bei denen nicht an erster Stelle.

So, das wars wieder von mir. Wie immer, wenn ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, bitte in den Diskussionsthread: post167310.html#p167310

Bis bald,
Korbinian
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 22. Apr 2017 13:50

Hallo,
ich melde mich jetzt nach längerer Pause wieder.
Dieser Haltungsbericht wird ohne Bilder auskommen müssen, weil man keine großen Veränderungen erkennen kann.
Letztes Mal habe ich ja noch gesagt, dass ich keine neuen Arbeiterinnen erkennen kann. Ich weiß jetzt auch den Grund dafür; sie haben die Puppenhüllen nicht rausgebracht. Das haben sie jetzt vor ein paar Tagen nachgeholt. Die Puppenhüllen habe ich nachgezählt, was nicht so einfach war, weil sie teilweise sehr zerfleddert waren. Aber ich kann daraus schließen, dass mindestens sieben neue Arbeiterinnen bei der Kolonie sind. Ergo: schätzungsweise 22-25 Tiere.
Was mich sehr freut ist, dass mindestens zwölf Puppen vorhanden sind. Die Anzahl der Larven kann ich nicht bestimmen, weil die in einer uneinsichtigen Kammer sind. Aber dazu komme ich später. Außerdem sind VIER richtig dicke Eierpakete vorhanden!
Mir ist auch aufgefallen, dass die Puppen immer an einem relativ trockenen Ort gelagert werden, die meisten Arbeiterinnen (wahrscheinlich mit den Larven) an einem sehr feuchten Platz sind und die Königin und die Eier sind ungefähr dazwischen. Bei der Königin und den sind meisten etwa fünf bis acht Arbeiterinnen, bei den Puppen etwa vier bis sechs, Außendienst haben null bis drei und der Rest ist folglich in der uneinsichtigen Kammer bei den Larven. Was mich überrascht ist die lange Lebensdauer der Ameisen. Ich habe sie seit Sommer letzten Jahres und ich konnte bisher noch keine einzige tote Arbeiterin erkennen. (Bis auf die, die ich bei einem Ausbruchversuch ausversehen getötet habe)
Jetzt komme ich zu der ominösen Kammer. Wenn ich von der erzähle, muss ich gleich mehrere Dinge zusammenfassen. Erstens: diese Kammer liegt ganz unten, direkt an der Drainageschicht. Sie ist deswegen uneinsichtig, weil die Ameisen sie zur hellen Seite hin gebaut haben. Also Richtung Arena. Weil sie in einem so ungünstigen Winkel liegt und es so spiegelt, kann man nicht viel erkennen. Und alle die Ameisen in einem Erdnest halten, werden mir zustimmen können, dass man nicht viel erkennen kann, wenn das Licht nicht an beiden Seiten einströmen kann. Wenn sie also nicht an beiden Seiten bis zum Glas graben. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie bevorzugt zum Licht graben. Bis jetzt haben sie fünf Kammern gegraben und drei davon sind zur hellen Seite hin offen, aber nur zwei an der mit roter Folie bedeckten Seite. Eine Kammer ist zu beiden Seiten hin nicht offen, die Hauptkammer ist aber zum Glück perfekt einsehbar.
Sehr erfreulich ist die Zunahme der Außenaktivität. In den letzten paar Tagen sieht man fast immer Ameisen, die die Arena erkunden und am Honig trinken. Proteine werden auch sehr gut angenommen. Ich überlege zurzeit, mir Schokoschaben zuzulegen. Gibt es da etwas Wichtiges, was ich beachten sollte, oder große Negativpunke? Ich habe mal im Shop nachgesehen, ob es solche Schaben gibt, aber in punkto Futtertiere ist noch nicht so viel vorhanden. Schade.
Was mich auch sehr wundert, ist die langanhaltende Wirkung von Paraffinöl. Ich habe bis jetzt nur einmal aufgetragen und es hält wunderbar. Ich konnte schon mehrmals Tiere beobachten, wie sie die Wände hochgeklettert sind und einfach abrutschten. Das mit der hohen Luftfeuchtigkeit, die ich hatte, habe ich mittlerweile glücklicherweise auch im Griff.
Wie immer, wenn ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, bitte in den Diskussionsthread: lasius-niger-haltungsbericht-korbi-diskussion-t20589.html
Könnt ihr mir dieses Mal schreiben, ob es überhaupt ohne Bilder geht, oder ob es zu langweilig wird?
Bis bald
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 13. Mai 2017 13:36

Hallo,
ich gebe mal eine kurze Rückmeldung, was bis jetzt passiert ist. Das Wachstum der Kolonie ist immer noch sehr rasant und ich schätze sie auf ca. 50-100 Tiere. In einem Erdnest ist das wirklich schwer einzuschätzen. Es ist immer noch massig Brut vorhanden. Die Puppen stapeln sie mittlerweile sogar in bis zu drei Schichten. Ich frage mich, warum sie die Räume nicht erweitern.
Ich habe das Problem, dass ich zurzeit nicht so viel Aufwand aufbringen kann und immer Futter suchen kann. In letzter Zeit musste ich schon öfters auf das Pulver zurückgreifen. Das gilt nicht nur für diese Kolonie. Anmerkung: Wer das noch nicht weiß, das Futter soll man mit Wasser vermengen, damit die Ameisen das besser verwerten können. Die tun sich mit flüssiger Nahrung sehr viel leichter als mit fester. Ich werde mir die nächsten Tage mal flugunfähige Fliegen und Heimchen kaufen. Maden will ich nicht kaufen, davor ekel ich mich und ich bin auch kein Fan von Mehlwürmern. (Ich weiß nicht, ob ich das hier erwähnte schon irgendwo geschrieben habe).
Weberknechte und Spinnen findet man schon mal im Haus, da habe ich in den letzten drei Tagen vier verfüttert. Die wurden alle angenommen und sofort ins Nest geschleppt, obwohl sie fast die Größe eines Gasters von einer L. niger Königin hatten. Was mich auch verwundert hat ist, dass da teilweise zehn Arbeiterinnen dran gearbeitet haben. Ich hätte nicht gedacht, dass da so viele auf einmal aus dem Nest kommen.
In einem anderen Beitrag von mir habe ich ja schon geschrieben, dass ich befallene Zweige mit Blattläusen in die Arena gestellt habe. Ich habe heute zwei befallene Zweige in ihre Arena gestellt und sie haben sie eigentlich sofort bemerkt. Allerdings sind sie die ganze Zeit, allen Anschein nach, die Zweige auf und ab gelaufen und haben den Blattläusen keine Zuwendung gegeben, geschweige denn sie gemolken. Tiere die nicht am Stängel waren, haben sie von der Pflanze weggetragen. Und nicht etwa an einen besseren Platz, sondern einfach in die Arena rein. Gefressen haben sie sie nicht... Kommt mir irgendwie alles spanisch vor. Mal schauen, was da in nächster Zeit noch passiert.
Weil ich letztes Mal keine Bilder reingestellt habe, kommen jetzt einige. (Die sind über einen längeren Zeitraum aufgenommen worden). Einige davon haben jetzt nicht direkt etwas mit der Kolonie zu tun, aber ich finde, dass sie trotzdem reinpassen.

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(Altes BIld) Königin legt ein Ei

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Nahaufnahme von einem toten Futtertier

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(Altes Bild) Königin mit Brut

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(Altes Bild) Tote Arbeiterin einer anderen Kolone

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(Altes Bild) Kammer mit Königin, einem Teil der Larven und einem Teil der Puppen

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(Altes Bild) Anderer Teil des Nests

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(Altes Bild) Arbeiterinnen

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(Altes Bild) Ganzes System

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(Altes Bild) Königin mit frisch geschlüpfter Arbeiterin

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(Neues Bild) Arena mit Pflanzen für die Blattläuse
Wie immer, wenn ihr Wünsche, Fragen oder Anregungen habt, schreibt es bitte in den Diskussionsthread: lasius-niger-haltungsbericht-korbi-diskussion-t20589.html

Bis bald,
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 13. Mai 2017 13:37

Mir ist aufgefallen, dass die Bilder sehr groß sind, werde ich beim nächsten mal verbessern.
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Re: Lasius niger Haltungsbericht/ Korbi

Beitragvon gaiglkorbinian » 14. Mai 2017 12:39

Test: werde schauen, welche Größe gut aussieht.

Bild
Ok, diese Größe passt, glaube ich. (640 Pixel)
PS: Ist eine tote Blattlaus.
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