Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

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Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 8. Jul 2014 22:53

Hallo!
Ich habe seit ca. 5 Tagen endlich meine Ameisen. Habe lange darauf gewartet und mich unglaublich gefreut. Leider sind die Anfänge ein bisschen überschattet.
Den ersten Schock habe ich bekommen als ich das Päckchen aus dem Postkasten geholt habe. Der Transport war (dem Zustand des Kartons nach zu urteilen) ziemlich grob und sogar das Glasröhrchen hatte einen Sprung. Mir ist kurz das Herz stehen geblieben. Die Gyne und die Arbeiterinnen waren aber am Leben und so habe ich das Röhrchen in die Arena gelegt und den Wattestöpsel entfernt. Gleich sind 3 Arbeiterrinnen förmlich rausgestürmt und haben die Umgebung erkundet. Sie haben auch gierig die Zuckerlösung getrunken. Am Abend haben sie sich dann wieder alle ins Röhrchen zurück gezogen.
Meine Sorge und auch gleich meine Frage gilt den Puppen, die sehen irgendwie ausgetrocknet und eingefallen aus, werden von den Arbeiterinnen aber fleißig von einem Ort zum anderen geschoben. Hoffe die leben noch alle.
Am 3. Tag in der früh kam dann der 2. Schock: 2 Arbeiterinnen lagen tot in der Farm. Habe sie rausgenommen weil ich Angst gehabt habe sie waren ev. krank.
Am 4. Tag lag eine der Puppen in dem kleinen Schälchen mit Zuckerlösung. Habe auch die raus genommen, weil ich mir gedacht habe die haben sie sicher nicht grundlos rausgeschmissen.
Seither keine Todesfälle, aber ich mache mir trotzdem Sorgen um meine Schützlinge. Seit den 2 Toten habe ich keine Ameise mehr außerhalb des Röhrchens gesehen und die Zuckerlösung wird auch nicht weniger. Alles andere was ich ihnen zu essen anbiete wird strikt ignoriert.
Falls jemand aufmunternde Worte oder ein paar Tipps hat wäre mir sehr geholfen.
Den Artikel über Geduld habe ich natürlich gelesen, will meine Tiere ja auch zu nichts drängen, aber Sorgen mache ich mir halt.
Danke schon mal.
Manfred
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon Bojan » 9. Jul 2014 11:26

Hallo Dr.omron ;-)

Mir ist es ziemlich ähnlich gegangen mit meinen Camponotus ligniperdus, die jetzt gerade einmal zwei Wochen ihr neues Zuhause bewohnen.

Leider waren mir ebenfalls in den ersten paar Tagen zwei Arbeiterinnen verstorben.
Was meiner Meinung nach, an den schlechten Transportbedingungen lag. Mir wurde das Paket ohne Füllmaterial zugesendet, weshalb das RG im Karton hin und her rollen konnte.

Die Königin hat über eine Woche gebraucht, um sich von diesem Schock zu erholen, Resultat daraus war, dass in den ersten 9 Tagen keine Proteine aufgenommen wurden und sich die Queen keinen Millimeter bewegt hat.
Jetzt mittlerweile ist die kleine Kolonie in ein Holznest umgezogen, und in der richtigen Farm wird bereits ebenfalls von den Arbeiterinnen gebuddelt.

Meiner Meinung nach lässt sich nur schwer feststellen, ob sie ans bereit gestellte Zuckerwasser gehen, wenn man nicht das Glück hat sie dabei zu erwischen. Eher verdunstet das bei mir als das es getrunken wird.
Aber! alle Arbeiterinnen und die Königin haben ausgesprochen dicke Hinterleiber, weshalb ich mir keine Sorgen mache. Wenn sie etwas brauchen, dann nehmen sie es sich - ganz sicher.
Daher Zuckerwasser immer wieder erneuern und auffüllen, auch wenn du glaubst,s das sie nicht dran gehen.

Höchstwahrscheinlich sind sie schon pupe-satt bei dir ;-)

Am besten einfach abwarten, so wenig stören wie möglich und für schöne mollige 25°Grad sorgen. In spätestens zwei Wochen hat sich deine Kolonie erholt, blüht auf und wird auch dein Futter annehmen.

Zu den Futtertieren kann ich noch sagen, dass meine Fliegen, Mücken und kleine Spinnen aus Haus und Garten bevorzugen. Heimchen aus meine Zucht, welche ich vorm Verfüttern überbrühe, interessieren sie überhaupt nicht.

Ich hoffe, dass ich dir einigermaßen behilflich sein konnte, indem ich dir schildere wie es bei mir abgelaufen ist. Wäre schön, wenn du mich/uns auf dem Laufenden hältst.

Gruß
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 11. Jul 2014 22:12

Danke für die Antwort. Das muntert mich schon mal etwas auf. Leider habe ich zwei weitere Todesfälle zu beklagen. An einem war ich aber wohl selbst schuld, denn eine Arbeiterin habe ich ertrunken im Wasserspender gefunden. Habe diese "Falle" jetzt mit ein paar kleinen Steinchen entschärft, so können sie raus klettern.
Habe mir das Futterset aus dem Store besorgt und probiere jetzt mal verschiedenes durch.
Die Leiber schauen für mich auch recht gut gefüllt aus.
Die Königin selbst bewegt sich recht fleißig hin und her, lässt sich putzen und füttern, also glaub ich inzwischen auch, daß es ihr gut geht.
Eine Frage noch: Wie oft sollte ich die Honiglösung wechseln? Beim Set war so ein kleines Schälchen dabei, das habe ich halb voll gefüllt. Soll ich warten bis es leer ist oder muß man das öfters wechseln?

Die Ameisen faszinieren übrigens inzwischen alle. Sogar meine Frau, bei der ich anfangs ziemliche Überzeugungsarbeit leisten musste, steht oft ganz lange da und beobachtet sie in ihrem Röhrchen. :grin:

Tja bis bald, dann hoffentlich mit guten News.
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon uta » 13. Jul 2014 10:26

Hallo dr. omron,

omron hat geschrieben:Eine Frage noch: Wie oft sollte ich die Honiglösung wechseln? Beim Set war so ein kleines Schälchen dabei, das habe ich halb voll gefüllt. Soll ich warten bis es leer ist oder muß man das öfters wechseln?

Du solltest die Honiglösung öfters wechseln und gebe immer nur jeweils einen kleinen Tropfen in den Napf bzw. auf Watte oder Wattestäbchen. Letzteres ist sinnvoll, damit die Ameisen nicht in der Honiglösung kleben bleiben. Würde ungefähr alle 3-4 Tage wechseln bzw. wenn du die Honiglösung mit Wasser vermischt evtl. noch früher wegen beginnender Gährung. Einfach die Honiglösung im Auge behalten - mit der Zeit bekommt man auch einen Blick dafür. :)

Wünsche Dir und Deiner Frau weiterhin viel Freude mit Deiner Kolonie! :D

Viele Grüße
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 21. Jul 2014 22:43

Hurra! Nachwuchs!
Heute früh hat's im Röhrchen gewuselt, alle sind wild übereinander gelaufen und haben irgendwie hektisch gewirkt. Ich habe aber zunächst keinen Anlass erkennen können. Später waren dann alle wieder ruhiger und ich habe nachgezählt und sieh da: 2 Arbeiterinnen mehr. Ich freu mich!
Hoffentlich bald noch mehr gute Nachrichten!
\:D/
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 3. Aug 2014 11:18

Hallo da draußen!
Für alle die es interessiert, meine Kolonie wächst allmählich an. bin jetzt aktuell bei 14 Arbeiterinnen. Und eine davon ist ein richtiges Monster! Fast so groß wie die Königin. Nehme mal an das ist eine Major. Soldaten haben Camponotus ja nicht oder? Scheint allen gut zu gehen. Nur hocken sie alle in ihrem Röhrchen. Die Farm würdigen sie keines Blickes. Aber ich schätze mal da ist wieder Geduld gefragt. Kann sie ja auch so gut beobachten. Die Königin hat auch schon einen Haufen neuer Eier gelegt, die sind momentan noch ganz klein, werden aber fleißig geschichtet.
Nur die Müllpolitik meiner kleinen Krabbler lässt zu wünschen übrig, die leeren Hüllen von Puppen und dergleichen werden nämlich fein säuberlich in der ganzen Arena verteilt. Muss immer mal wieder mit der Pinzette rein und händisch entsorgen.

Tja, das war's fürs erste mal wieder.
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 27. Aug 2014 19:23

Hi Leute.
Meine Ameisen haben sich brav fortgepflanzt und fressen (fast) alles was ich ihnen vorsetze, ABER: sie wollen einfach nicht aus ihrem Röhrchen raus. Ich weiß, man soll sie nicht hetzen, sondern die Bedingungen langsam "entoptimieren". Also die Röhre liegt inzwischen mitten in der Arena ohne Abdeckung und wird von der Beleuchtung erhellt. Trotzdem sitzen sie alle faul im Röhrchen , holen sich nur auf direktem Weg das Fressen und Pflanzen werden langsam mehr. Die denken nicht daran auszuziehen. Hat wer Tipps???
:?:
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon Rottweiler » 2. Sep 2014 10:03

Ich würde sagen abwarten...
Wenn die Kolonie zu groß wird, ziehen sie von ganz alleine aus / um.

Ich habe damit aber leider wenig Erfahrung,(bzw. glücklicherweise) weil meine erste Königin aus dem Röhrchen geschüttet wurde (unerfahren) und meine zweite nach einem Tag selber ausgezogen ist.

Wie gehts ihnen denn ???

Ist ja schon etwas her dein letzter post.

lg Rotti
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon Sojave » 2. Sep 2014 11:45

Diese Art hat kein Problem mit einem hellem Nistplatz, solange es freiwillig ist. Vom Entoptimieren halte ich wenig, da man die Kolonie meistens erst nur unnötig stresst, was hier schon einige Kolonien zum Verhängnis wurde.

Anstatt dies, sollte man lieber das neue Nest optimal anbieten. Oft ist es zu beginn zu feucht, nicht richtig dunkel und ggf. zu kühl.
Helfen tut hier aus eigener Erfahrung, eine bessere Temperatur im neuen Nest. Wichtig: Es sollte nie das ganze Nest erwärmt werden. Eine 3Watt kleine Heizmatte wird bei meinen schon einiges. Brut wird sehr schnell dahin verlagert.

Soldaten gibt es nicht, jedoch die von dir beobachteten Majore. Diese verlassen das Nest aber selten oder halten sich direkt am Eingang auf.

Viel Erfolg weiterhin!
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 4. Sep 2014 12:40

Danke für die Antworten.
@ Rottweiler: Ich denke es geht ihnen gut. Die Gaster scheinen gut gefüllt und im Röhrchen wuseln sie herum. Mich wundert es, daß ihnen der Platz nicht schon zu klein wurde denn im Röhrchen haben sie nicht mehr viel Raum. Wohl um Platz zu schaffen haben sie begonnen ihren Müll, überall in der Farm auf kleine Haufen zu schlichten.
Sonst gibt es nicht viel neues. Einen Todesfall habe ich zu beklagen, aber die Kolonie scheint weiter zu wachsen. Bei meiner Letzten Zählung war ich bei 17, aber die halten ja nicht still. :grin:

Na dann, ich meld mich wenn's was Neues gibt.
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon Rottweiler » 4. Sep 2014 22:01

Ja am Anfang dauert es immer etwas mit der Reproduktion....
und später geht es dann zack !!!!
und du hast nen haufen Ameisen...

Ich hoffe nur, dass sie aktiver als meine sind und du Spaß an ihnen hast !

Meine Majore sehe ich nur, wenn ich in das Nest gucke.
Hauptsächlich sind die Minorarbeiterrinnen draußen, nur wie sie es schaffen mit 6 kleinen Minoren den ganzen Staat am leben zu erhalten ist mir ein Rätsel....
Immerhin sind es ca 500 Individuen...

Dann bis bald !

Lg Rotti
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Re: Camponotus ligniperdus, Bericht und Fragen

Beitragvon dr.omron » 1. Okt 2014 14:24

So, wird mal wieder Zeit für ein Update!

Viel habe ich ja nicht zu berichten. Das Röhrchen haben meine Kleinen noch immer nicht verlassen. Sie scheinen sich darin einfach pudelwohl zu fühlen und mit kuscheliger Enge scheinen sie kein Problem zu haben. :D
Ich habe mir aber schön langsam überlegt, ob ich das Röhrchen nicht runter in die Farm legen sollte. Die Winterruhe steht ja vor der Türe und in meiner Abstellkammer (die recht kühl aber nicht frostig wird) ist schon ein Plätzchen reserviert. Da krieg ich die Arena aber nicht unter - zu breit. An all die erfahrenen unter euch: wäre das ein Problem? Vielleicht kommen sie dann drauf, daß es noch mehr als nur das Röhrchen gibt.

Zum Fressen: die Ameisen vertilgen mit Vorliebe alle Insekten, die wir im Haushalt so erlegen (Spinnen, Fliegen, Mücken,...) das Futter vom Antstore lassen sie aber links liegen.

Muss ehrlich zugeben, daß ich ein bisschen enttäuscht bin. habe mir wenigstens ein bisschen mehr Bauaktivität vorgestellt. Ob die Bedingungen in der Farm passen, kann ich nur erahnen. Hab die Farm aus dem XL Starterset des Antstore mit den mittgelieferten Materialien laut Anleitung im mitgelieferten Buch "gebastelt" Hab ein Hygrometer, das mir in der Farm konstante 60% anzeigt. Temperatur: ??? Steht im Wohnzimmer, also schätze ich Zimmertemperatur. Dunkel ist es dort ziemlich. muss die Arena beleuchten, sonst würde man nix sehen.

Bin für Tipps weiter dankbar.
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