Haltung Camponotus ligniperdus mit 2 Königinnen

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Haltung Camponotus ligniperdus mit 2 Königinnen

Beitragvon dyson » 7. Jul 2013 02:29

Verschoben aus diesem thread: viewtopic.php?f=143&t=16900&p=156159#p156159

Hallo,
ich möchte hiermit bestätigen, dass Camponotus ligniperdus sich eingräbt. Meine haben ca. nach fünf Tagen angefangen sich ein Nest in der Farm zu bauen. Ich habe allerdings mit zwei Gynen und 16 Arbeiterinnen begonnen und es ist ein Farmbecken. Habe sie jetzt 12 Tage. sie haben ungefähr 30cm tief gegraben und einige Kammern gebastelt. Teilweise auch ohne beidseitiger Verdunkelung.
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Re: Camponotus ligniperdus "Aufkommende Fragen"

Beitragvon uta » 7. Jul 2013 09:43

Hallo dyson und :sign_welcome: hier im Forum,

dyson hat geschrieben:Ich habe allerdings mit zwei Gynen und 16 Arbeiterinnen begonnen ...[...]


Zwei Königinnen... und die haben sich nicht bekämpft? Camponotus ligniperdus ist in der Regel monogyn, wobei hier ergänzt werden muss, dass auch berichtet wird, dass sie oligogyn sind - also mehrere Kolonien miteinander/nebeneinander leben, aber die Königinnen räumlich getrennt bleiben, da sie sich ansonsten bekämpfen würden.

Vielleicht magst Du uns Näheres dazu beschreiben?

Viele Grüße
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Re: Camponotus ligniperdus "Aufkommende Fragen"

Beitragvon dyson » 7. Jul 2013 21:44

Habe mir zwei mal eine Gyne und fünf bis zehn Arbeiterinnen bestellt, sind alle heile angekommen (Gynex2 Arbeiterinnenx18).
Zuerst haben sie sich etwas beschnuppert und hatten auch die ein oder andere Auseinandersetzung. Es haben sich alle Arbeiterinnen abwechselnd in den zwei röhrchen versammelt. Habe die Röhrchen im Sonnenlicht gelassen, so dass sie ambitioniert waren bald umzuziehen. Nachdem drei Arbeiterinnen angefangen haben ein Tunnelsystem zu gestalten, folgten ihr bald fast alle Arbeiterinnen. Das ganze ging ziemlich schnell und binnen eines Tages hatten sie ihr Nest soweit vorbereitet, dass beide Gynen fast gleichzeitig dort einziehen konnten. Bis jetzt werden beide versorgt. Allerdings glaube ich, dass es eine "Hauptgyne" gibt. Das Tunnelsytsem ist jetzt schon sehr komplex. Bin gespannt, ob sie beide Gynen behalten. Ich füttere sie mit Fliegen und sonstigem Lebendzeug. Dazu natürlich Honig-Zuckerlösung und Wasser.
Bestrahle sie unregelmäßig mit einer Schreibtischlampe, die sehr viel Wärme abgibt. Es ist fast so, dass man das Bauen der Ameisen beeinflussen kann.
Viel Wärme heißt: sie arbeiten nach draußen. bringen viel Sand nach draußen.
Wenig Wärme heißt: sie bauen ihr Nest von innen aus und graben etwas tiefer.

Wenn ihr noch Fragen habt, dann stellt sie mir gern! Meinetwegen kann dieser Post auch verschoben werden.
lg Dyson
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Re: Haltung Camponotus ligniperdus mit 2 Königinnen

Beitragvon derameisige » 8. Jul 2013 09:37

Das schafft man schon, Camponotus ligniperdus-Gynen zum „Zusammenleben“ zu zwingen:
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Hier in Bild 9 ist gezeigt, wie sehr viele Camponotus ligniperdus-Gynen zur Massen-Koloniegründung zusammen gewürfelt wurden.
Bei der Menge an Tieren, wie sie sich im Freiland niemals so zusammenfinden dürften, fällt es den Gynen wohl schwer, individuelle Geruchsunterschiede wahrzunehmen. Es kommt nur gelegentlich zu Rangeleien.
Wenig später, wenn die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, kann man dann einzelne Gynen samt ein paar Arbeiterinnen und evtl. ein paar Puppen herauspicken und als „junge Koloniegründungen“ verkaufen. Ob es auf Dauer gut geht, wenn die Arbeiterinnen und Brut mit der Königin gänzlich unverwandt sind, sei dahingestellt. Der Pflegeaufwand für einen solche Haltung ist jedenfalls deutlich geringer, als wenn man zahlreiche Kleinvölkchen individuell mit Futter versorgen und reinigen müsste.
Werden zwei solcher Gynen aus demselben Haufen separat verkauft, werden sie sich ein paar Tage später auch wieder zusammensetzen lassen. Wie lange das gut geht, kann ich nicht sagen.

lg, derameisige
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Re: Haltung Camponotus ligniperdus mit 2 Königinnen

Beitragvon Erne » 12. Jul 2013 22:21

Sicherlich sind Ihre Bedenken "derameisige" nicht von der Hand zu weisen.
Was so alles gemacht wird um Ameisenvölker für den Verkauf vorzubereiten/zusammenzustellen, ist nicht immer angebracht.

Das verlinkte Bild (was es nicht mehr gibt) jetzt als Anlass zu nehmen, dass gekaufte Völker eingehen, weil sie aus so einen Poule kommen, ist für mich zu kurz gedacht.
Camponotus ligniperdus, Camponotus herculeanus, diese Arten konnte ich selbst durchmischt, gepuscht aufziehen.

"derameisige" haben sie es in Betracht gezogen, das es weitere Möglichkeiten gibt, als Ursachen für missglückte Haltungsversuche heranzuziehen?
Denke ja, sie als Mann vom Fach haben reichlich Erfahrungen die wir als Ameisenhobbyhalter gerne hätten.
Ameisen haben bestimmte Verhaltensweisen, einen Ablauf der ihnen von der Natur vorgegeben ist.
Was bleibt davon übrig wenn sie eingefangen werden?
Ist es da nicht mehr als verwunderlich, das durch die vielen Störungen eine Haltung scheitert?

Ist jetzt nur meine Beobachtung, Gründerköniginnen Camponotus ligniperdus,
Camponotus herculeanus hatten keine Probleme fremde Puppen anzunehmen und letztendlich ein eigenes großes Volk aufzubauen.

Wenn ich den Aufwand betrachte, denn ich aufbringen muss, um ein Gründervolk erfolgreich durchzubringen, stellt sich für mich die Frage,
wie die Shops ihre hunderte Gründerköniginnen, Gründervölker so aufziehen können, das Käufer noch eine Chance haben, erfolgreich in die Ameisenhaltung einsteigen zu können.
BeimTransport aufgefutterte Brut, wird gerne genommen, für mich passt das nicht.

Für mich stellt sich eine andere Überlegung?
Ist es überhaubt noch wichtig, ein gesundes Volk/Königin zu erwerben, um eine Haltung aufzubauen?
Oder geht es um jeden Preis darum eine Art zu erwerben, auch wenn die Kenntnisse mehr als fehlen, um eine bestimmte Art zu halten?

"derameisige" sind Sie jetzt der Meinung, das nicht mehr vorhandene Bild mit den vielen Camponotus Königinnen mit Fremdbrut, die Begründung geben, dass die Haltung derart erworbener Völker zum Scheitern verurteilt ist?

In den Foren wird die Art Camponotus ligniperdus als Anfängerart angepriesen, für mich völliger Blödsinn.
Sind Ameisen die ihren Halter vordern und in der Gründungsphase heikel?

Die vielen Haltungsberichte richtig großer Völker in der Haltung belegen das?

Grüße Wlfgang
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