Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon messor_barbarus » 15. Nov 2010 13:15

Hallo! :D
Ich habe vor wenigen Tagen meine Messor barbarus Kolonie an einen anderen Halter weitergegeben.
Ansonsten halte ich seit drei Jahren eine Lasius niger sowie eine Myrmica rubra Kolonie, und seit ein paar Monaten noch eine Pheidole pallidula.
Doch nachdem meine Messors jetzt weg sind, möchte ich sie gerne durch eine exotische Art ersetzen.
Daher würde es mich sehr freuen, wenn ihr mir ein paar Arten vorschlagen könntet, die möglichst eine "Besonderheit" haben (wie z.b Messor barbarus --> Kaugemeinschaften; Polyrhachis dives --> Gespinstnester; usw.), nicht zu aufwändige Anlagen benötigen, und nicht zu teuer sind :wink:

Freue mich schon auf eure Beiträge.
mfg
Felix
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon baumarkthammer » 15. Nov 2010 16:28

Also einfache Exoten gibt es viele.
Da du allerdings nach etwas auffälligem suchst, fallen die meisten weg, wie Meranoplus und ähnliche.
Du könntest eine Polyrhachis Art halten, nicht unbedingt Polyrhachis dives, die haben einen Hang zu großen Kolonien, aber vielleicht eine kleinere und unauffälligere Art.
Du könntest dich aber auch vielleicht an Odontomachus rantrauen, die sind meistens garnicht so schwer zu halten.
Ansonsten gibt es noch verschiedenste kleine Exoten (oft die Größe von Temnothorax), die auch sehr interessant sind und oft leider sehr selten.
Ich denke da an kleine Pilzzüchter und Arten, die sich über Parthenogenese vermehren, letztere werden aber oft von Gutmenschen verteufelt. Wegen ihrer geringen Größe werden diese Arten selten gehalten.
Die meisten exotischen Camponotus gleichen auch unseren hiesigen, oder haben ihnen gegenüber sogar Nachteile.
Zu weiteren Pheidole Arten würde ich dir auch nicht raten, die folgen meistens dem selben Shema, haben das selbe Verhalten.
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon messor_barbarus » 15. Nov 2010 16:34

Ja ich habe mir gerade eben mal die Odontomachus angeschaut, da gäbs ja zur Zeit beim Antstore ne Königin für 70€, und ein paar Videos bei Youtube haben mich auch beeindruckt :wink:
Wie ist das, hast du da Erfahrungen mit denen?
Was bräuchte ich da an Becken, Wärmequellen und sonstigem Material?
Müsste man gleich mit einer großen Anlage anfangen, oder würde ein kleineres Becken (wäre ja eh nur eine Königin) auch ein paar Wochen reichen?
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon baumarkthammer » 15. Nov 2010 18:47

Also ich würde nicht raten eine Königin gründen zu lassen für den Anfang.
Es ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, geht aber oft wegen Nichtigkeiten in die Hose.

Generell lässt man semiclaustral gründende Ameisen in einer Dose gründen.
Man nimmt einen gut Wasser speichernden Boden, dieser wird mit einigen Springschwänzen angereichert. Danach einfach das RG mit der Königin rein. Es wird mit frisch toten kleinen Heimchen oder mit Fruchtfliegen und Zuckerwasser gefüttert. Obwohl Odontomachus nicht so aussehen, nehmen sie Zuckerwasser gut an. Man braucht bis etwa 50 Arbeiterinnen wirklich keine großen Anlagen für die Tiere und danach tut es auch ein Becken mit etwa 60l Fassungsvermögen bzw einer Seitenlänge von etwa 50cm. Die Kolonien wachsen ab etwa 10 Tieren sehr rapide an und sind eigentlich recht genügsam.
Ab einer Koloniegröße von etwa 5 Arbeiterinnen ist die Haltung recht einfach, zwar nicht vergleichbar einfach mit Meranoplus und einigen Polyrhachis Arten, aber doch einfach.
Man sollte die Gyne aber sehr regelmäßig füttern wenn sie keine Arbeiterinnen hat, sonst ist mit Brutverlust zu rechnen.
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon messor_barbarus » 16. Nov 2010 13:00

Ok, also bei Antstore gibs auch ne kleine Kolonie mit 5-10 Arbeiterinnen verfügbar, wären zwar bisschen teurer, aber im Ganzen denke ich noch im Rahmen. Wie groß werden hier die Kolonien?

Was sagst du eigentlich noch zu den Odontoponera transversa? Hast du Erfahrungen mit denen?
Denn die Ameisen habe ich mir auch mal etwas genauer angesehen, und könnte mir vorstellen, dass die auch ganz interessant wären. :wink:

LG
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon baumarkthammer » 16. Nov 2010 13:25

Die Kolonien dieser Art können so weit ich weiß polygyn sein, sind aber meistens maximal etwa 300 Tiere groß, wobei Geschlechtstiere im Gegensatz zu anderen Ponerinae mit der selben maximalen Koloniegröße selten und spät aufgezogen werden. Ich habe bisher einige male gehört, dass die Kolonien diese Größe erreicht haben, aber von größeren Kolonien habe ich nie gehört.

Odontoponera habe ich noch nie gehalten, allerdings haben sie ein sehr ähnliches Verhalten wie einige Pachycondyla Arten, die ich hingegen schonmal gehalten habe.
Sie sind eher im Unterholz unterwegs und haben auch ein anderes Futterspekrum als Odontomachus. Sind meiner Meinung nach weniger interessant als Odontomachus, das ist aber sehr von Einzelnen abhängig.
Genau über diese Art kann ich wenig sagen, ich müsste es von anderen Arten übertragen.
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon messor_barbarus » 27. Nov 2010 14:36

Ich bekomme demnächst ein Becken, das 80x35x45 cm groß ist. Jedoch habe ich noch die Gattung Harpegnathos gefunden, die mich auch sehr beeindruckt hat! Wie ist es bei denen, könnte man die unter ähnlichen Bedingungen wie Odontomachus halten? Sind sie schwierig zu halten?
LG
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon baumarkthammer » 27. Nov 2010 15:26

Ich halte seit einem Jahr eine Kolonie und ich persönlich halte die für einfach.
Allerdings fühlen die sich wohl wohler in einem kleinen Becken und sind auf Lebendfutter angewiesen.
Brauchen recht große Mengen kleiner Heimchen (bei mir Größe 4) oder optimalerweise Springspinnen.
Bekommen sie ihre 20-30 und mehr Heimchen die Woche (bei kleiner Kolonie) und haben ein großes Nest geht es ihnen gut und sie bauen recht gut Brut auf. Brauchen ein recht feuchtes Nest. Fressen im Gegensatz zu Odontomachus nur tierisches Futter und keinen Zucker.
In einem Großen Becken, habe ich die Erfahrung gemacht, haben sie oft schwierigkeiten an die richtige Menge Futter zu gelangen obwohl es sehr geschickte Jäger sind.
Können im Gegensatz zu Odontomachus auch bestens springen und können bei weitem besser sehen als Odontomachus, sind aber auch etwas schreckhafter, wenn man ihnen entgegentritt. Vermehren sich auch langsamer als Odontomachus.
Ich finde das Nestverhalten von Harpegnathos aber sehr interessant, außerhalb des Nestes haben sie aber etwas nachteligere Aktivitätsphasen; Während Odontomachus den ganzen Tag aktiv sind (einige Arten die ganze Nacht) sind Harpegnathos vorwiegend am Abend und in den Morgenstunden akltiv.
Beide Gattungen haben also ihre Vor- und Nachteile.
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon messor_barbarus » 27. Nov 2010 17:17

Ich glaube, dass mir Harpegnathos noch ein bisschen besser gefallen :wink:
Ist das nicht gut, wenn ich dann mit einem so großen Becken anfange? Wäre nämlich schon praktisch, weil ich morgen eben ein Aquarium mit 80x35x45 cm geschenkt bekomme, wo ich dann natürlich auch schon Deckel mit Beleuchtung und so hätte.. Dann müsste ich nur noch PTFE oder so als Ausbruchsschutz verwenden..
Sollte ich das Becken dann lieber tropisch oder wüstenartig einrichten? Denn beim Antstore steht, dass sie beides gerne mögen..
Ich würde vorne, im Becken drinnen einen etwa 15 cm Ytongstein als Nest anbringen. Hinten würde ich es dann entweder mit Sand oder mit Humus (jenachdem, ob ich das Becken tropisch oder wüstenartig einrichte) aufschütten.
Wann meinst du, könnten die Ameisen im Antstore wieder verfügbar sein? Wann ist hier der nächste Schwarmflug?
Könnte ich auch mit einer Königin alleine anfangen, oder sollte es wie bei Odontomachus eine kleine Kolonie sein? Bei dem Preis möchte ich natürlich auch keinen Tod der Königin riskieren.. :wink:
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Re: Mit welcher Art könnte es weiter gehen?

Beitragvon baumarkthammer » 28. Nov 2010 20:33

Ich habe noch nichts von einer erfolgreichen Gründung gehört, kann deswegen also auch nicht sagen, ob es einfach ist oder nicht.
Wann es die Tiere bei Antstore wieder gibt kann ich dir nicht sagen, ich habe nichts mit dem Shop am Hut, bin nur Forenmod, da musst du dich an den Support oder an uta oder Martin wenden.
Ich würde die raten einen liegenden Ytong zu benutzen, mit stehenden dürften die Tiere so ihre Probleme haben.
Außerdem ein eher tropisches Becken verwenden.
Wie gesagt empfinde ich große Becken bei Harpegnathos eher als störend.
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