So, wir haben es nun Mai 2016, den 7ten, um genau zu sein.
Ich möchte nun euch nun wieder berichten, wie es um den kleinen Staat so steht.
Die Population beträgt nun:
- 1 Queen
- 8 Arbeiterinnen
- ? Brut (ist vorhanden, kann aber nicht definiert werden)
Ich fragte mal vor einiger Zeit, ob die Ameisen auch tote, getrocknete Insekten annehmen,
da aber keine Antwort kam, habe ich mich selber dem Projekt "Trockennahrung" angenommen.
Jeder kennt es, wenn man lüftet, liegen am nächsten Morgen meist tote Insekten in der Fensterbank.
Das erste, was ich fand, war ein toter Vierzehnpunkt (Propylea quatuordecimpunctata) - er wurde von den Ameisen
bemerkt, mal von A nach B getragen, aber nicht weiter angerührt. Vorläufiges Resultat des Projektes "Trockennahrung"
verlief also nicht so, wie ich es erhofft hatte.
Honig wurde weiterhin als Nahrungsmittel Nummero Uno angenommen.
Dann kam mir eine lebende Kleidermotte (Tineola bisselliella) in die Finger, bzw. plättete sie ein dezenter Klatscher,
da ich solche Motten nicht in der Wohnung haben will. Ich glaube, sie lag 30 Sekunden in der Arena, wurde dann gefunden
und verschwand...
Nun wollte ich etwas anderes ausprobieren und besorgte mir kleine Heimchen (Acheta domestica) - lebend. Naja...die Packung war wohl
etwas älter und 50% waren im Stadium tot und trocken vertreten. Es sind zwar nur Futterinsekten, aber die Kleinen taten mir Leid,
denn ausser den Trockenpellets und dem Stück Eierkarton, haben sie nichts. Ich spendierte ihnen also ein Stück Apfel,
der neue Lieblingsversammlungsort. Da ich nun den Apfel aufgeschnitten hatte, dachte ich mir, die Ameisen mögen den vielleicht ja auch,
denn so etwas hatten sie ja bisher noch nicht. Ich lag mit meiner Vermutung richtig, der Apfel wurde sehr schnell angenommen,
eine Ameise hat sich so fett gefressen, dass man durch den Gaster schauen kann, wenn das Licht günstig steht und die Ameise an
der richtigen Stelle sitzt.
Da 50% der kleinen Heimchen schon getrocknet waren, habe ich einfach mit der Pinzette welche entnommen und in die Futterschale gelegt.
Projekt "Trockennahrung" wurde dadurch zum Erfolg. Eine Ameise bemerkte die Heimchen, holte Verstärkung und zu dritt wurden dann ein paar
Heimchen abtransportiert, direkt ins Nest, wo die anderen Ameisen sich darauf stürzten.
Momentane Highlights der Nahrung:
45% Apfel werden angenommen
55% Heimchen werden angenommen
0% Honig werden angenommen
Vor ein paar Tagen hatte ich frische Champignons, dort habe ich einfach ein kleines Stück abgeschnitten und in die Futterschale gelegt.
Nun, ob sie es annahmen, weiss ich nicht, auf jeden Fall wurde das Stück immer belagert und auch mit Seramis-Stückchen bedeckt -
Ich weiss nicht, ob das nun ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen war.
Hier noch einmal ein Bild der Heimchen:
- Die neuen Futtertiere - (Acheta domestica)
Und sonst? Nichts neues, alles beim Alten.
Randnotiz:
Für meine Lasius niger habe ich keinen extra Bericht, deswegen hier eine Info. Die Insel funktioniert ganz gut, bisher war nur eine
Wasserleiche zu bedauern. Honig wird immer angeboten, aber in der gesamten Zeit habe ich nur 1 bis 2 mal Ameisen dort gesehen.
Wie bei den Camponotus ligniperdus, habe ich auch den Lasius niger getrocknete Heimchen in die Futterschale getan. Fragt mich nicht,
wie sie es mitbekommen haben, aber kaum 5 Minuten später waren 5 Ameisen auf den Heimchen und haben sie an Ort und Stelle bearbeitet.
Viel Spaß beim Lesen