S.T.K's Haltungs"bericht"

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S.T.K's Haltungs"bericht"

Beitragvon S.T.K » 3. Mai 2009 13:42

Diskussionsthread: http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=9&t=11456

An alle, die noch nie was von mir gehört haben: Hallo! :sign_welcome:
An alle, die meinen, schon mal was von mir gelesen zu haben: Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe.

Was ist nun also der Grund dafür, dass ich mich plötzlich wieder zu Wort melde?

Naja, ich halte immer noch Ameisen, und durch die Fachbereichsarbeit, die ich zu diesem Thema verfasst habe, konnte ich viel Neues lernen, wovon wiederum auch die Ameisen profitieren. Generell muss ich sagen, dass sie sich so gut wie noch nie entwickeln. Im Rahmen meiner FBA habe ich auch mit der Zeit über 1000 Fotos angesammelt, von denen ich einige mit euch teilen möchte.

Wer sich für die Vorgeschichte meiner Kolonien interessiert, dem empfehle ich diesen Thread: http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=142&t=3402
Sollte jemand jetzt keine Lust haben, diesen Thread durchzulesen, so kann ich das verstehen :lol: , und fasse ihn deshalb zusammen:
Insgesamt ging es mit meinen Kolonien nicht wirklich weiter, einige starben, andere wollten einfach nicht wachsen, die meisten überlebten einfach die Winterruhe nicht.
Der Grund dafür war, um es kurz zu fassen, Trockenheit. Ich hatte es damals verabsäumt eine separate Wasserquelle einzurichten, was zur Folge hatte, dass die Ameisen Feuchtigkeit nur über die Nahrung aufnehmen konnten, und das war anscheinend zu wenig. Die hohe Todesrate während oder unmittelbar nach der Winterruhe ist durch schlechte Befeuchtung des Nests zu erklären. Sollte sich ein Anfänger unter meinen Lesern befinden: Lerne aus meinen Fehlern!

Aber ich möchte nicht zu lange in der Vergangenheit schwelgen, also auf in die Gegenwart!
Zunächst zu meinen Formikarien:

Im vorher verlinkten Thread kann man eine kurze Beschreibung meiner „Formikarien“ lesen. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um normale Ytongnester (dazu später) die mit kleinen Plastikbehältern verbunden waren. Die Ausbruchssicherung war einfach ein Stück engmaschiges Tuch, das mit Klammern an der Arena befestigt wurde.
Diese Konstruktion war eigentlich auch recht effektiv, nur zeigten sich später kleine Schwächen:
1) Die Befeuchtung der Nester gestaltete sich recht schwierig.
2) Wenn sich Ameisen auf dem Tuch befinden, kann man die Arena nicht öffnen. Ist die Kolonie größer, befinden sich aber immer Arbeiterinnen auf dem Tuch.
3) Größere Arten (wie Camponotus vagus) können sich durch das Tuch beißen.

Ytong-Nester:
Es handelt sich dabei immer noch um dieselben Nester wie vorher, nur wurde das Bewässerungssystem überarbeitet. Mittels Silikon wurde eine Box aus Pappe (die mit Plastikfolie wasserdicht gemacht wurde) an das Nest geklebt. In diese Box kann nun ganz einfach Wasser gegossen werden. Dadurch, dass die Bewässerung nur von einer Seite des Nestes aus erfolgt, gibt es sehr feuchte, aber auch knochentrockene Bereiche innerhalb des Nestes. Zusätzlich wurde eine Kerbe in den Ytong geritzt, die mit saugfähigem Stoff gefüllt wurde, sodass eine Kammer des Nestes besonders gut befeuchtet ist.
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Arenen:
Ich bin den Plastik-Boxen treu geblieben. Die sind einfach billiger und leichter zu bearbeiten 8) . Um genau zu sein handelt es sich dabei um eine Plastik-Box (erstanden bei einem bekannten schwedischen Unternehmen :wink: ), in deren Deckel eine große Öffnung geschnitten wurde, sodass immer in der Arena hantiert werden kann. Die gesamte Arena (Box und Deckel) wurde danach mit PTFE behandelt, sodass die Ameisen nun 20cm PTFE überwinden müssten, um aus der Arena zu kommen. In der Praxis schaffen sie aber nicht einmal 1cm. Der „Deckel“ (der eigentlich nur noch ein Rahmen ist) hat den Sinn, dass die PTFE-Schicht an den Wänden der Box vor Spritzwasser von oben (der Todfeind des PTFE!) und tollpatschigen Händen geschützt ist. Zusätzlich verbessert er den Ausbruchsschutz noch weiter, da die Ameisen nun auch noch eine 5cm dicke PTFE-Schicht kopfüber bezwingen müssten :mrgreen: .
Fazit: Praktisch, billig, und mehr als nur sicher.
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Und jetzt komme ich zum interessanteren Teil, den Kolonien:
Camponotus vagus:
1. Kolonie

Die Kolonie müsste jetzt ungefähr 3 Jahre alt sein. Ich gebe zu, für ihr Alter ist sie noch recht klein, aber man muss bedenken, dass sie die Anfangszeit gerade noch so überlebt hat, und deshalb einen sehr schlechten Start hatte.
Im Moment geht es der Kolonie wirklich prächtig. Die Arbeiterinnenanzahl möchte ich nicht schätzen (ich bin ein schlechter Schätzer), aber jeder kann sich durch die Bilder selbst davon überzeugen. Was auffällig ist: Die Kolonie hat sicher fast doppelt so viel Brut wie Arbeiterinnen (wenn man die Eier dazuzählt), und das war erst die erste Legeperiode in diesem Jahr!
Zur Haltung ist nicht viel zu sagen, sie ist recht unkompliziert. Ich füttere sie mit Fliegen, jede Woche ungefähr 6 Stück. In Zukunft werde ich aber wohl mehr füttern müssen.
Und jetzt die Bilder aus der letzen Zeit:

16.7.2008:
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27.7.2008:
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31.8.2008:
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5.9.2008:
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19.3.2009: Unmittelbar nach der Winterruhe
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10.4.2009:
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20.4.2009:
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3.5.2009:
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2. Kolonie
Diese Kolonie stammt von einem Schwarmflug letztes Jahr. Es war leider die einzige Camponotus vagus Gyne, die ich 2008 fangen konnte. Durch einen Wassereinbruch im RG (die Watte hat nicht dicht gehalten), konnte leider nur eine der vier Pygmäen überleben. Die Kolonie entwickelt sich deshalb recht langsam, ist aber ansonsten recht fit.

Vor der Winterruhe:
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3.5.2009:
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Camponotus herculeanus:
1. Kolonie

Beim Fang dieser Kolonie hatte ich wirklich Glück. Ja ihr habt recht gehört, ich habe eine ganze Kolonie, und nicht nur eine Gyne gefangen. Aber bevor ich jetzt gleich zurechtgewiesen werde: Ich würde normalerweise niemals eine ganze Kolonie fangen (und ich rate auch jedem davon ab), aber bei dieser handelt es sich um eine wohl ein Jahr alte Kolonie, die unter einem Stein ihr Nest errichtet hat. Da die Kolonie dadurch unglaublich leicht zu fangen war, konnte ich nicht widerstehen. :oops:
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2. Kolonie
Diese Kolonie hat eine traurige, aber sehr interessante Hintergrundgeschichte. Kurz gefasst: Die Gyne wurde nach dem Legen der ersten Eier von Solenopsis fugax überfallen, und hat dadurch ihre Brut verloren. Als ich sie gefunden habe, war sie daher alleine und recht ausgehungert. Zum Glück konnte ich ihr etwas Brut der 1.Kolonie geben, wodurch sie noch eine zweite Chance bekam.

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Formica spec.:
Wie wir alle wissen, ist es verdammt schwer, Arten aus dem Formica-Komplex zu bestimmen, und bei dieser habe ich es auch noch nicht geschafft. Das ist aber auch weniger wichtig, Hauptsache ist, die Kolonie entwickelt sich gut, und das tut sie. Sie ist jetzt erst im zweiten Jahr, hat aber schon sehr viele Arbeiterinnen.
Was die Haltung betrifft, ist das meine pflegeleichteste Kolonie. Sie nimmt eigentlich jedes Futter an, und macht auch sonst keine Probleme.

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So, das war eigentlich schon das Wichtigste, kurz und bündig zusammengefasst.
Ich denke zwar nicht, dass ich diesen Thread aktuell halten werde (dafür habe ich zu wenig Zeit), aber auf Fragen (bitte hier: http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=9&t=11456) antworte ich sicher :wink:
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