Ryobas Rhytidoponera metallica

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Ryobas Rhytidoponera metallica

Beitragvon ryoba » 1. Mär 2006 10:19

So, nachdem die Rhytidoponeras langsam auf dem Vormarsch sind, stelle ich euch mal meine Kleinen vor.
Für Feedback bitte den entsprechenden Thread benutzen.

Steckbrief: Rhytidoponera cf. metallica (Smith, 1858)

Taxonomie:
Unterfamilie: Ectatomminae
Tribus: Ectatommini
Genus: Rhytidoponera
Aussehen:
schwarz/braun, durch die unebene Panzerstruktur wird das Licht jedoch auf ihrem Körper gebrochen,
wodurch sie im richtigen Betrachtungswinkel grün/blau metallisch glänzen.
Größe:
Königin: 8-9 mm
Arbeiterinnen: 6-9 mm
Verbreitung:
Ganz Australien, Tasmanien
Bodenbeschaffenheit:
Steppenartig, Sand/Lehm-Gemisch
Nestbau:
Erdnester (keine Krater), Eingänge oft mit Zweigen o.ä. getarnt
Winterruhe:
vermutlich keine, aber ein Jahreszyklus ist je nach Herkunftsgebiet nicht auszuschließen.
Temperatur:
Tag: 25°-29°
Nacht: ca. 20°
Luftfeuchte:
Tag: 50-60%
Nacht: ca. 70%
Besonderheiten:
Größere Kolonien haben meist keine Königin.
Hier übernehmen Gamergate (begattete Arbeiterinnen) die Reproduktion.
In ihrer Heimat sind Rhytidoponera spec. auch als Pionier-Ameisen bekannt.
Nach Buschbränden sind sie die ersten Insekten die sich wieder an die Öberfläche wagen.

03.01.06
Heute sind die Antz angekommen. Königin, eine Arbeiterin und ca 5 kleine Larven. Alle sind wohlauf und machen einen gesunden Eindruck.
Für den Anfang hab ich sie in eine Antbox einquartiert, weil das 60*30*30
Becken noch nicht fertig ist.
Schon kurz nach dem einsetzen werden Königin und Arbeiterin aktiv, und erkunden neugierig die Umgebung.
Zur Begrüßung hab ich ihnen gleich mal ein stück Mandarine, Honigwasser und einen Mini-Mehlwurm zur Verfügung gestellt.
Nachdem beide einen kräftigen Schluck Honigwasser getrunken haben haben sie sich erstmal ins Neströhrchen zurückgezogen.
Kurze Zeit später ist die Königin aber schon wieder auf Erkundungstour,
und findet den Mehlwurm. Nicht lange zögernd hat sie sich von hinten nähernd an den Wurm angepierscht, mit weit geöffneten Mandibeln seitlich
an ihm vorbei (seitwärts gehend, den Kopf immer zum Wurm gerichtet), und als sie ihm Aug in Aug gegenüberstand hat sie ihn blitzschnell am Genick gepackt, hochgehoben und den Stachel in den Bauch gerammt.
Das alles ging so schnell, daß die hastig gezückte Kamera natürlich nur Müll ausgespuckt hat. Schade.
Auf jeden Fall war der Mehlwurm nach ca 10 sek Zucken steif wie ein Baguette, und wurde auch wie ein solches ins Nest gebracht und an die Arbeiterin übergeben, die sich gleich ans Zerteilen machte.
Damit aber nicht genug. Gerade mal aufgewärmt stürmte die Königin direkt nach der Übergabe zurück in die Arena, zielstrebig auf die Mandarine zu die sie sofort an Ort und Stelle komplett verspeiste.

06.01.06
Nachdem das alte Reagenzglas schon ziemlich verdreckt, und der Wassertank fast leer ist, habe ich ein neues Neströhrchen in die Arena gelegt. Aufgeschlossen wie meine Königin ist, hat sie das neue Nest sofort inspiziert und für gut befunden. Also auf ins alte Nest, die Arbeiterin an den Mandibeln gepackt, um 180° gedreht und so, über ihren eigenen Körper hinweg, huckepack auf ins neue Wohnzimmer.
Nachdem auch die Brut umgezogen wurde, unterstreicht die Königin ihre Autorität indem sie erstmal die Arbeiterin kräftig an den Antennen packt, und dann ihre Vorderbeine auf den Kopf der Arbeiterin stellt. Diese läßt das Ritual widerstandslos über sich ergehen, und nimmt eine Demutsstellung ein indem sie ihre Antennen ganz dicht an den Kopf anlegt, und sich ganz flach auf den Boden legt.
Nachdem geklärt ist wer hier das Sagen hat, verbringt die Königin den Rest des Tages damit am Nesteingang zu bauen.

07.01.06
Heute konnte ich beobachten wie die Arbeiterin am Honigwasser naschte. Dabei packte sie einen Tropfen zwischen ihre Mandibeln, und brachte diesen zurück ins Nest (Rhytidoponera metallica verfügen über keinen Sozialmagen).
Besonders lustig fand ich, dass die Arbeiterin später im Nest einfach 3 Larven an den Tropfen dranhängte, die so freischwebend daran saugten, während die Arbeiterin mit dem Honig zwischen den Mandibeln ausharrte.

08.01.06
Die Königin baut und baut und baut und baut und ……

09.01.06
Heute gabs nen Mehlwurmkopf zu essen der noch kräftig zappelte. Die Queen griff sofort an und stach zu, was jedoch keine Wirkung zeigte. Der Kampf war ziemlich heftig, und dauerte über 20 Minuten ohne Unterbrechung (ich hab auf die Uhr geschaut!). Während dessen hat sie so ca 30 mal zugestochen, was jedoch nur noch mehr Gegenwehr provozierte. Warum das Gift nicht gewirkt hat kann ich nicht sagen, entweder lag´s daran dass der Wurm durchgeschnitten war, oder sie hat es nicht geschafft zwischen die Körpersegmente zu treffen.
Nachdem sie den Mehlwurm schließlich doch erledigt und nach Hause gebracht hatte, machte sie erstmal ne Stunde Pause. Danach ging´s aber schon wieder mit dem Nestbau weiter.
Später demonstrierte sie noch eindrucksvoll die fehlende Haftfähigkeit ihrer Tarsen als sie versuchte quer über ein leeres Uhrmacherglas zu laufen. Sah aus wie ne Kuh auf Glatteis.

12.01.06
Die Arbeiterin trägt mal wieder einen Tropfen Honigwasser ein.
Diesmal legt sie ihn am Nestboden ab, und positioniert die kleinen Larven drumherum.
Wegen des fehlenden Sozialmagens scheint es so dass die Larven am Anfang ihrer Entwicklung nur flüssige Nahrung zu sich nehmen. Erst wenn sich die notwendigen Mundwerkzeuge gebildet haben (ich schätze so ab mitte der Larvenentwicklung),
werden sie an Insektenstückchen gehängt, die sie dann selbst zerkauen können.

23.01.06
Die Larven werden immer fetter, wobei eine besonders groß geworden ist, und ich konnte ein neues Eipacket entdecken.
Außerdem gabs heute mal wieder einen Mehlwurmkopf, wobei ich zum ersten, und bisher einzigen mal beobachten konnte wie Königin und Arbeiterin zusammen Jagten.
Normalerweise ist jede für sich alleine unterwegs.

25.01.06
Heute gab´s mal nen kleinen Käfer (Colon brunneum).
Diese kleinen Biester hatte ich schon letzten Sommer massenhaft in der Bude, und jetzt fangen sie wieder an zu fliegen. Hab sie mir wohl letztes Jahr mit Opa´s geerbten Perserteppich eingeschleppt.
Naja, wenigsten die Ameisen freuen sich über dieses “Wohnungsplankton“ , weil mit 3-5 mm Größe sind sie die perfekte Beute.
Nach einer kurzen Verfolgungsjagt wurde er auch sogleich von der Arbeiterin gestellt und erdolcht.

05.02.06
Hurra!! Ich habe die erste Puppe entdeckt.
Zur Belohnung gab´s gleich mal nen Mini-Mehlwurm der sofort von der Arbeiterin erlegt wurde. Überhaupt scheint es so als hätte sich die Arbeitsaufteilung geändert. Die Königin die Anfangs fast schon Hyperaktiv war hat sich zurückgezogen und kümmert sich jetzt hauptsächlich um die Brut.
Die Arbeiterin dagegen die Anfangs sehr schüchtern war, ist jetzt entweder draußen unterwegs, oder bewacht den Nesteingang.

10.02.06
Verdammt! Nachdem sich die 4 großen Larven verpuppt haben, ist die erste Puppe fast Zeitgleich abgestoßen und draußen abgelegt worden.

11.02.06-20.02.06
Der Alltag kehrt ein. Es wird Honigwasser getrunken, gejagt und Brut gepflegt.
Außerdem habe ich den Speiseplan um Fruchtfliegen erweitert.
(Drosophila hydei = flugunfähig)

21.02.06
Himmiherrgottsacklzementhallelujakreitzdeife!!! Eine der 4 Puppen ist nach draußen befördert worden und wird nicht mehr beachtet. Ansonsten ist die Brutentwicklung gut.
Status: 3 Puppen, 5 mittlere Larven, 1dickes Eipacket/kleine Larven

26.02.06
Heute sind sie ins neue 60*30*30 Formicarium umgezogen.
Dazu gibt es ein neues Neströhrchen, weil im alten das Wasser knapp wird.

28.02.06
Obwohl ich beim alten Nest die rote Folie entfernt habe, wollen sie nicht Umziehen.
(hab ich eigentlich schon erwähnt dass das mit der roten Folie ganz gut funktioniert, so zwecks Diskussion Rotblindheit ja/nein !?)
Auch das neue Territorium wurde bis jetzt kaum inspiziert. Zickenalarm!
Dateianhänge
Mehlwurm.jpg
Der widerspenstige Mehlwurm
Honigtropfen.jpg
Honigtropfen zwischen den Mandibeln
Mandarine.jpg
Lecker Mandarine
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Beitragvon ryoba » 1. Mär 2006 11:15

Noch mehr Fotos :D
Dateianhänge
Coop2 Kopie.jpg
Königin und Arbeiterin
Coop1.jpg
Königin und Arbeiterin
Glatteis.jpg
Wie eine Kuh auf dem Eis
Zuletzt geändert von ryoba am 1. Mär 2006 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ryoba » 1. Mär 2006 11:17

Eins hab ich noch!
Dateianhänge
Käfer.jpg
Der Kleine Käfer hatte keine Chance
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Beitragvon uta » 1. Mär 2006 11:31

Hier könnt Ihr diskutieren, Fragen stellen oder einfach Euer Feedback abgeben. :)

http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=3408

Edit Uta
Link funktioniert wieder :!: - keine Ahnung was da los war! :D
Zuletzt geändert von uta am 20. Dez 2006 10:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon ryoba » 5. Apr 2006 12:28

So, nach langer Zeit reaktivier ich mal den Haltungsbericht, nicht dass noch jemand denkt die Ameisen sind schon tot, und ich sag nicht bescheid.
Der Grund dass ich so lange nichts berichtet habe ist schlicht und einfach der,dass eigentlich nicht viel passiert ist.
Seit dem ich die Ameisen ins große Formicarium einquartiert habe, ist kaum noch Aktivität zu erkennen. Es hat fast drei Wochen gedauert bis sie aus dem ausgetrockneten Reagenzglas ins frische umgezogen sind, und dessen Wassertank neigt sich auch schon wieder dem Ende zu.
Ich habe fast den Eindruck sie sind von dem vielen Platz im 60*30 Becken eingeschüchtert. Deshalb werde ich sie demnächst auch wieder in ein kleineres Becken umsiedeln, und dann auch ein Ytong-Nest anbieten.
Was mir allerdings noch viel mehr Sorgen macht ist die Tatsache dass noch immer keine neuen Arbeiterinnen geschlüpft sind bzw wieder mehrere Puppen entsorgt wurden. Anfangs dachte ich dass es daran liegt das die Nesttemperatur nicht passt.
Inzwischen konnte ich jedoch einige wissenschaftliche Arbeiten über Rhytidoponera sp. und Rhytidoponera mettalica im speziellen auftreiben.
Einerseits konnte ich herausfinden dass die hohe Sterblichkeit durchaus normal bei einer Gründungskolonie ist, andererseits habe ich ein paar Fakten erfahren die mir nicht so gefallen haben, und meiner Jungkönigin keine leichte Gründungsphase prophezeien.
Die von mir ausgegrabenen Forschungsarbeiten reichen bis ca 1950 zurück, und fast überall musste ich lesen das fast alle Kolonien der Rhytidoponera metallica in der freien Natur keine begatteten Königinnen aufweisen, sondern fast immer von mehreren begatteten Arbeiterinnen bewohnt werden. Überhaupt scheint es so zu sein dass echte Königinnen eher selten geboren werden (prozentual gesehen), sondern eher Männchen die dann zu anderen Nestern ausschwärmen und dort dann Arbeiterinnen begatten (soll jetzt nicht heißen dass es keine echten Schwarmflüge gibt, hab ja eine Königin, aber die sind anscheinend eher selten und es kommt aufs Klima während eines Jahres an ob viel oder wenig Jungköniginnen geboren werden).
Ungeklärt ist ob solche Arbeiterinnen einmalig begattet werden, oder ob sie im laufe ihres Lebens mehrmals begattet werden.
Aber jetzt mal von Anfang an.
Die für mich interresanteste Arbeit ist von Phillip S. Ward vom Department of Entomology, University of California.
Dieser hat eine Arbeit vefasst, erschienen in der PSYCHE, Vol. 93, No. 1-2, 1986.
Titel: Functional queens in the Australien greenhead ant Rhytidoponera metallica

Ich werde mal versuchen die Kernaussage wiederzugeben:

Ward hat im August 1983 zwei begattete Jungköniginnen Rhytidoponera metallica eingesammelt (Kolonie #6280 und #6281). Diese hat er in Kleine Gipsnester gegeben mit einer Kammer 40x25x5mm, Öffnung 4mm, Arenagröße 85x110mm, dazu ein bisschen Sand damit sich die Larven verpuppen konnten.
Gefüttert wurde hauptsächlich mit Drosophila, einmal pro Woche ein wenig Honig.
Brut und Adulte Tiere wurden, über einen Zeitraum von einem Jahr, einmal wöchentlich gezählt.
Parallel dazu hat er eine Jungkönigin Rhytidoponera chalybaea (Kolonie #6297) eingesammelt, die unter genau den gleichen Bedingungen aufgezogen wurde.
Bei dieser Spezies ist eine Koloniegründung durch eine Jungkönigin die Regel.
Alle drei Königinnen waren fleißig in der Arena unterwegs, und zwischen chalybaea und mettalica Königinnen konnte kein Unterschied in der Bereitschaft zu Jagen und Nahrung aufzunehmen festgestellt werden.
Nach 10 Wochen hatten alle drei Kolonien eine vergleichbare Anzahl an Eiern, Larven und Puppen.
Nach 12 Wochen begann sich die Entwicklung der mettalica Kolonien von der, der Chalybaea zu Unterscheiden. Die ersten Arbeiterinnen der mettalicas schienen Probleme zu haben aus den Puppen zu schlüpfen (kommt mir bekannt vor :roll: ). Möglicherweise aufgrund mangelnder Hilfestellung durch die Königinnen. Außerdem wurde eine auffällig hohe
Sterblichkeitsrate bei den ersten Arbeiterinnen festgestellt, sowohl bei den bereits geschlüpften, als auch bei den zum Schlupf bereiten.
Bei den chalybaea traten solche Probleme überhaupt nicht auf.
Bei deren Kolonie konnte ein ungleich schnelleres Wachstum der Population festgestellt werden.

Ein Jahr nach Koloniegründung hatten die mettalica eine Population von 41 bzw 27 Arbeiterinnen.
Die Population der chalybaea hatte zu diesem Zeitpunkt die Anzahl von 200 Tieren Überschritten.

Mitte Oktober 1984 (Woche 56) trat ein markanter Unterschied auf.
Die Königin #6280 stellte die Eierproduktion ein, und ende Januar war keine Brut mehr vorhanden, dafür zeigte die Königin Paarungbereitschaft (Gaster nach oben, Kopf nach unten). Als die Arbeiterinnen dies bemerkten begannen sie die Königin zu attackieren, zwei Tage später war die Königin getötet und wurde in der Arena entsorgt.
Derweil konnte beobachtet werden wie unter 15-20 Arbeiterinnen Rangkämpfe begannen.
Eine Woche nach dem Tod der Königin begannen Arbeiterinnen damit nach Männchen zu „rufen“, indem sie eine charakteristische Paarungspheromonausströmende (wußt nicht wie ichs sonst übersetzen könnte) Haltung einnahmen (Hölldobler & Haskins, 1977).
Es wurden sechs Arbeiterinnen gleichzeitig dabei beobachtet, wie sie diese Haltung innerhalb und außerhalb des Nestes einnahmen.
Dieses Verhalten behielten sie auch während der folgenden sechs Monate bei.
Während dieser Zeit wurden noch zwei Männchen geboren, die allerdings keinerlei Interesse zeigten sich mit ihren Nestgenossinen zu paaren (also kein inzest). Da die Arbeiterinnen ihre "Rufe" über sechs Monate beibehielten, ist davon auszugehen dass es in der freien Natur zu Begattungen durch angelockte Männchen gekommen wäre.
Bei der anderen metallica verlor die Königin nicht ihre Fruchtbarkeit, wurde nicht von ihren Töchtern attackiert und diese zeigten auch keinerlei Aggressionen gegenüber ihrer Königin bzw untereinander und auch kein Paarungsverhalten.
Die Kolonie entwickelte sich zwar langsam, aber beständig weiter.


Nun ja, soviel dazu.
Ich möchte noch ausdrücklich darauf hinweisen dass der Artikel in Englisch, und vor allem sehr wissenschaftlich ist. Übersetzungsfehler behalt ich mir vor.
Vielleicht gibt’s hier ja jemanden der sich für solche Artikel interresiert und dem Englischen mächtiger ist als ich (vor allem die vielen Fachbegriffe), der meine Aussagen evtl bestätigen bzw korrigieren kann.
Auf jeden Fall werfen diese Informationen viele Fragen auf, wie es jetzt mit meinen Rhytidoponera metallica weitergeht. Wer Antworten hat ist herzlich willkommen.

wenns interressiert: Hier der Link zum betreffenden Artikel und weiteren von Phillip S. Ward



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Beitragvon ryoba » 27. Jun 2006 01:28

Die aktuelle Situation:
Leider gibt es keine wirklich guten Neuigkeiten.
Nachdem ich festgestellt hatte daß die Ameisen das große Becken nicht gut angenohmen haben, und sich nur noch im Nest aufhielten ohne Brut hervorzubringen bzw auch keinerlei Protein annahmen,
habe ich sie zurück in die Antbox (20*10*10) umziehen lassen.
Nachdem sie dort noch ein bißchen geschmollt haben, ging es dann mit der Aktivität wieder aufwärts.
Die Arbeiterinn fing wieder an zu Foragieren, und es wurde vermehrt Honig genascht, und auch Drosophila gejagt.
Zwischen dem 22.5.-25.5. hat die Königin dann endlich wieder ca. 6 Eier gelegt (seitdem die letzte Puppe im großen Becken entsorgt worden war, war sie vollkommen ohne Brut).
Soweit ich es nachvollziehen kann sind die Larven ca. am 20.6. geschlüpft.

Am 23.6. kam der Schock!!!!
Die Arbeiterin lag tot in der Arena.
Ursache unbekannt, aber es ist nicht auszuschließen daß es schon das Alter gewesen sein könnte, da ich nicht weis wie alt sie schon war bevor ich sie bekommen hab.
Nun ist die Königin mit vier Larven und zwei Eiern (heute gelegt!) allein.
Insgesamt keine guten Voraussetzungen.
Hier noch die Haltungsbedingungen:
Luftfeuchte: 50%-70%
Temperatur (Arena): Tags 35-37, Nachts ca. 21-23

Anbei noch zwei Fotos von Arena und Nest.
zur Arena:

A: Stein auf dem ich Honigtropfen anbieten
B: Reagenzglas als Wasserquelle
C: Alternativ zum Rg, ein kleiner Wassernapf (Rg ist beliebter)
D: Wassertank des YTong
E: Nesteingang unter Rindenmulch versteckt

Sollte jemand eine Idee haben was ich falsch mache,
bin ich für jeden Tipp dankbar.
Dateianhänge
RmNest.jpg
RmFormi2.jpg
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Update 30.10.2006

Beitragvon ryoba » 30. Okt 2006 02:33

Die Königin ist immer noch am leben.
Es ist immer noch das gleiche Spiel.
Sie legt regelmäßig Eier, pflegt und füttert die Larven, diese verpuppen sich und werden dann kurz nach dem errechneten Schlupftermin entsorgt.
Wenn ich die Puppen dann unter dem Stereoskop öffne finde Ich schlupfbereite (bereits pigmentierte) Arbeiterinnen vor.
Es scheint also wirklich nur am Schlüpfen der Brut zu scheitern.
Leider hat sie keinen sehr ausgeprägten Sinn für Hygiene d.h. sie hat Futterreste nicht aus dem Nest entfernt, was zur schimmelbildung führte.
Daraufhin habe ich sie wieder in ein RG umziehen lassen, was innerhalb eines Tages angenohmen wurde.
Sie ist vor 2 Wochen mit 2 Eiern dort eingezogen, und es scheint ihr gut bekommen zu sein.
Sie nimmt Honig an, und trägt vermehrt (betäubte) Fruchtfliegen ein.
Derzeit pflegt sie 2-3 Larven und ca 10 (ZEHN :shock: ) Eier.
Ich habe also immer noch Hoffnung.

Fazit:
Ich habe Kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt Hr. Kalytta um Ersatz zu bieten (ich bin mir sicher das wäre kein Problem gewesen, obwohl sie eindeutig begattet ist).
Da ich meine Königin allerdings trotz der Schwierigkeiten sehr liebgewonnen habe, habe ich mich dazu entschieden bis zum bitteren Ende mit ihr durchzuhalten.
Solange sie nicht aufgibt eine Kolonie zu gründen, tue ich es auch nicht.

ps: wie schauts bei den anderen Haltern aus?
Es wird höchste Zeit für ein Update der Haltungsberichte.
Besonders würde ich mich über aktuelle Fotos von Formicarien, sowie Daten über Entwicklung und Haltungsbedingungen freuen.

mfg, ryoba
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Beitragvon ryoba » 26. Feb 2007 18:28

Leider hat sich immer noch nichts getan.
Die Königin hat in den letzten Monaten noch zwei Puppen großgezogen,
aber leider sind auch die nicht geschlüpft.
Seit ca. einem Monat ist gar keine Brut mehr vorhanden, und die Königin
zeigt kaum noch Aktivität.
Ich befürchte ich muß die Tatsache akzeptieren daß die Koloniegründung
gescheitert ist.
Das ist zwar traurig, gehört aber zur Ameisenhaltung dazu.

Die Königin kriegt solange sie lebt natürlich ihr Gnadenbrot bei mir,
allerdings glaube ich nicht daß sie es noch lange macht.

In diesem Sinne: Haltungsbericht beendet!
ryoba
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