Hallo,
leider kann ich euren Enthusiasmus nicht teilen, es wird nicht funktionieren, an ähnlichen Projekten sind schon ganz andere und sehr erfahrene Halter gescheitert.
Selbst diese Ecospheren funktionieren nicht immer, auch wenn sie im Labor gefertigt werden. Denn allein wenn Temperatur und/oder die Lichtverhältnisse nicht einigermaßen stimmen kippt auch dieses System sehr schnell. Und ein Ameisenbiotop kriegst du mit Sicherheit nicht einmal annähernd so perfekt hin. Das heißt du wirst auf alle Fälle nachfüttern müssen, bewässern und und und...
Auch die Blattlauszucht hat noch kein einziger Ameisenhalter wirklich hingekriegt. Hierzu solltest du dir einmal das durchlesen:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar Die Kolonie rein durch Blattläuse zu ernähren wird also nicht funktionieren, da du erstens immer lebende Pflanzen brauchst, die du sehr oft wechseln musst da Blattläuse ohne natürliche Feinde diese innerhalb kürzester Zeit töten würden, und zweitens keine Ameise freiwillig ihren Zucker für das bisschen Protein opfern wird. Auch reicht es schon das du eine einzige Marienkäferlarve zufällig in deinem Biotop hast um alle Blattläuse in wenigen Tagen zu verlieren. Auch ist fraglich ob eine Kolonie, die in der Natur mehrere Quadratmeter benötigt um ihren Futterbedarf zu decken, dies in einem kleinen Formicarium schafft.
Was mit deinem Biotop noch am ehesten zu vergleichen ist, sind zum Beispiel diese Becken:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbarhttp://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/34793-gemeinschaftsbecken-wald-kiesgrubenrand-erfahrungen.htmlund selbst hier muss auf alle Fälle zugefüttert werden, ausserdem braucht man eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich, muss immer wieder einzelne Tierpopulationen manuell stutzen (z.b. Kellerasseln) und teilweise neu bepflanzen bzw. Samen aussähen.
Einzig Arten wie manche Temnothorax sp. und vielleicht noch Ponera coarctata, Myrmecina graminicola könnten sich in einem entsprechenden Biotop selbst ernähren, da sie hauptsächlich von Springschwänzen, Milben und anderen Kleinstorganismen leben, die sich bei guten Bedingungen rasant vermehren können und sich dabei von Pflanzenresten, Bakterien, Pilzen und Aas ernähren. Hier könnte es möglich sein ohne Zufütterung auszukommen wenn genug von ihrer Beute vorhanden ist.
Allerdings sind all diese Arten nicht gerade für ihre Größe und Aktivität bekannt, tatsächlich wirst du sie in einem geeigneten Biotop mit genug Futter, welches selbst für nur eine dieser Kolonien mindestens 50x50cm Grundfläche betragen sollte um eine ausreichende Futtermenge zur Verfügung zu haben, so gut wie nie zu Gesicht bekommen.
MFG