Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Emotion » 16. Mär 2009 11:28

Guten Tag,

hier möchte meine Ideen zum Ameisenbiotop vorstellen. Ein Biotop ist ein selbständiger Lebenskreislauf der mit Erde, Wasser, Licht und Pflanzen anfängt und in diesem Fall mit der Ameise an der Spitze der Nahrungskette aufhört. Ameisen benötigen Wasser, Kolnhydrahte und Eiweiss in Form von anderen Lebewesen.

Grundlage
- Erde
- Wasser
- Licht
- Planzen

Nahrungskette
- Pflanzen(je nach Blattlausart)
- Blattläuse /// Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
- Ameisen
#Optional gegen Parasieten und Schimmel /// viewtopic.php?f=8&t=10500
- Raubmilben(gegen Parasitären Milben) /// Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
- Springschwäntze(gegen Schimmel) /// Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Die Ameisen ernähren sich von dem Honigtau den die Blattläuse ausscheiden und bei Eiweissbedarf von den Blattläusen selbst die sich wiederum von der Pflanze ernähren und diese wiederum von den Nährstoffen der Erde. Es sei gesagt das jedes Lebewesen Wasser benötigt!

Aufbau + Equipment
- Formicarium
- Erde/Laub evtl. Dünger
- Sonnenlicht(optional künstliches)
- Bewässerungssystem
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon MoPe » 16. Mär 2009 13:14

Die Idee hört sich wirklich toll an, ist vermutlich aber nahezu unmöglich umzusetzen, zumindest auf Dauer... Ich bin gespannt.
Hast du denn vor das auch so umzusetzen? Wenn ja, mach bitte unbedingt Bilder von deinem Vorhaben, sodass ich dich gegebenenfalls nachahmen kann. :)
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Antroxego » 16. Mär 2009 15:05

Wenn das fuktioniert, Biste sicher der Held hier im Forum :grin: . Wer weiss. Gibt ja auch Minisysteme mit Meerestieren zu kaufen. Möcht dann aber auch Fotos sehen.

Hier so ein Minisystem:
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Simon S. » 16. Mär 2009 16:32

Das Mini-System ist eine geile Erfindung. Hört sich sehr interessant an ;) *mal einlesen*

Zu deinem Ameisenbiotop: Ich schätze, dass dies nicht gehen wird, aber ich freue mich, wenn du mir das Gegenteil beweisen kannst.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Scyza » 16. Mär 2009 18:30

Denke auch, dass es schwierig wird, alles so auszubalancieren, dass ein konstantes Gleichgewicht entsteht. Wenn ein einzelner Faktor falsch ist, bricht dein gesamtes System zusammen.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Hawk-E » 16. Mär 2009 20:54

Von Ecosphere-Kugeln würde ich die Finger lassen - Das ist alles andere als Tiergerecht.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Antroxego » 16. Mär 2009 21:38

Aber die Kugeln zeigen, das es theoretisch möglich sein könnte.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Scyza » 16. Mär 2009 22:07

Schon, möglich ist es sicherlich... aber wenn man mal auf der Seite etwas über die Eco-Kugeln liest, dann erfährt man, dass die im Labor gefertigt werden. Allein das verrät schon, wieviel Aufwand dahinterstecken muss, das notwendige Gleichgewicht herzustellen und dafür zu sorgen, dass es permanent besteht. Ich denke, so einfach ist es nicht, dass man einfach die "Zutaten" in ein Becken wirft und hofft dass es funktioniert.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon NoMa » 16. Mär 2009 22:18

An welche Ameisenart denkst du?

Ich würde sagen mit einer einheimischen Art wird es richtig schwer, wenn das ganze Ökosystem in Winterruhe soll.

Hast du Informationen darüber, ob die Ameisen wirklich die Blattlausarten, die sie als Honigtauquelle nehmen, fressen?

Ich vermute ein solches System muss deutlich größer angelegt sein, als ein normales Formicarium um genug Futtertiere für eine ausgewachsene Ameisenkolonie bereit zu stellen.
In der Haltung beschränkt das Futterangebot ja teilweise das Koloniewachstum. Wenn die Ameisen mehr Futter haben, ziehen sie mehr Brut auf, und wenn die hungrige Brut da ist wird natürlich versucht diese zu versorgen.
Um da zu verhindern, dass die Futtertiere nicht ausgerottet werden, müssen es schon wirklich viele sein.

Ich habe bei meinen Formicarien auch versucht möglichst viele Elemente eines Ökosystems nachzubilden, aber so ein kleines Ökosystem bringt einfach nicht genug Futter hervor.
Bei meinen Odontomachus bauri hat sich zwar eine dauerhafte Population weiße Asseln etabliert und ich konnte auch schon (selten) Beobachten wie die Odontomachus die Asseln fressen. Ich glaube aber nicht, dass der Hunger der Kolonie dadurch gestillt werden könnte.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Antroxego » 17. Mär 2009 00:53

Aber so solte das Ökosystem auf keinen fall aussehen! Sowas sollte man verklagen! :evil:

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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon Emotion » 17. Mär 2009 01:09

Geplant ist es mit Lasius niger oder Myrmica rubra die beide Blattläuse züchten und Melken. Blattläuse vermehren sich sehr stark nur Infos ob sie die Blattläuse essen habe ich nicht, wenn nicht muss vielleicht noch eine andere Art intigriert werden. Dachte auch erst an weissen Asseln, allerdings vielleicht doch besser Einheimische da weisse Asseln nicht in unserer Umwelt leben können. Selbst wenn das Biotop so nicht funktioniert werde ich es dennoch versuchen.

Selbst wenn es nicht funktioniert bzw. nicht selbstständig ist, ist es sehr Intressand die Ameisen bei ihrere Blattlauszucht zuzusehen. :) Die Streuschicht aus Raubmilben und Springschwäntze ist wie gesagt nur ein Tip von einen User im Forum um Schimmel und bösen Milben vorzubeugen.

Zur Winterruhe gibt es da eigentlich kein Problem da ja alles Einheimische Tiere sind. Die nötigen Tierchen findet man am besten im Sommer.
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon jkiefer » 17. Mär 2009 07:32

Hallo,

leider kann ich euren Enthusiasmus nicht teilen, es wird nicht funktionieren, an ähnlichen Projekten sind schon ganz andere und sehr erfahrene Halter gescheitert.
Selbst diese Ecospheren funktionieren nicht immer, auch wenn sie im Labor gefertigt werden. Denn allein wenn Temperatur und/oder die Lichtverhältnisse nicht einigermaßen stimmen kippt auch dieses System sehr schnell. Und ein Ameisenbiotop kriegst du mit Sicherheit nicht einmal annähernd so perfekt hin. Das heißt du wirst auf alle Fälle nachfüttern müssen, bewässern und und und...

Auch die Blattlauszucht hat noch kein einziger Ameisenhalter wirklich hingekriegt. Hierzu solltest du dir einmal das durchlesen: Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Die Kolonie rein durch Blattläuse zu ernähren wird also nicht funktionieren, da du erstens immer lebende Pflanzen brauchst, die du sehr oft wechseln musst da Blattläuse ohne natürliche Feinde diese innerhalb kürzester Zeit töten würden, und zweitens keine Ameise freiwillig ihren Zucker für das bisschen Protein opfern wird. Auch reicht es schon das du eine einzige Marienkäferlarve zufällig in deinem Biotop hast um alle Blattläuse in wenigen Tagen zu verlieren. Auch ist fraglich ob eine Kolonie, die in der Natur mehrere Quadratmeter benötigt um ihren Futterbedarf zu decken, dies in einem kleinen Formicarium schafft.

Was mit deinem Biotop noch am ehesten zu vergleichen ist, sind zum Beispiel diese Becken:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/34793-gemeinschaftsbecken-wald-kiesgrubenrand-erfahrungen.html
und selbst hier muss auf alle Fälle zugefüttert werden, ausserdem braucht man eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich, muss immer wieder einzelne Tierpopulationen manuell stutzen (z.b. Kellerasseln) und teilweise neu bepflanzen bzw. Samen aussähen.

Einzig Arten wie manche Temnothorax sp. und vielleicht noch Ponera coarctata, Myrmecina graminicola könnten sich in einem entsprechenden Biotop selbst ernähren, da sie hauptsächlich von Springschwänzen, Milben und anderen Kleinstorganismen leben, die sich bei guten Bedingungen rasant vermehren können und sich dabei von Pflanzenresten, Bakterien, Pilzen und Aas ernähren. Hier könnte es möglich sein ohne Zufütterung auszukommen wenn genug von ihrer Beute vorhanden ist.
Allerdings sind all diese Arten nicht gerade für ihre Größe und Aktivität bekannt, tatsächlich wirst du sie in einem geeigneten Biotop mit genug Futter, welches selbst für nur eine dieser Kolonien mindestens 50x50cm Grundfläche betragen sollte um eine ausreichende Futtermenge zur Verfügung zu haben, so gut wie nie zu Gesicht bekommen.

MFG
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Re: Das Ameisen Biotop #Part 1 die Idee

Beitragvon baumarkthammer » 17. Mär 2009 16:41

Alleine wenn man Wasser zuführt ist es schon kein eigenständiges Biothop mehr. Das größte Problem wird es sein den Zyklus der Lebewesen aufeinander abzustimmen. Einerseits vermehren sich die Ameisen sehr stark, andererseits sterben die meisten Blattläuse wenn der Winter hereinbricht, demnach ist es nicht mit einheimischen Arten möglich.
Das Problem der kleinen Fläche ist zu lösen, da viele Pflanzen bei genügend Licht quer durcheinander wachsen können.
Im diesen Kugeln ist es so das sogar Luft erzeugt wird, dies ist zwar auch in einer Ameisenkugel zu schaffen aber nicht so gut. Was allerdings leichter ist, ist der Faktor der Ernährung, denn eine hiesige Blattlaus hat die schnellste Vermehrungsrate der Welt (leichte übertreibung, allerdings gehört sie zu den fleißigsten), also würde ich erst einmal ein Biothop nur aus Marinenkäfern und Blattläusen machen (auch bei einer eventuellen Ausrottung der einen Art können sich die Blattläuse theoretisch erhalten, da sie oft Eier bunkern), da Marinenkäfer hervorragende Eiweißliferanten sind und sie haben die selben Ruhephasen wie Blattläuse und Ameisen, also könnten alle 3 zusammen Leben. Ein weiteres Problem wäre ebenfalls die zunehmende Vermüllung des Lebendraumes durch Abfälle. (an dieser Stelle sei gesagt, dass Blattläuse so entwickelt sind das sie eine Ausrottung durch Marinenkäfer verhindern sie vermehren sich unglaublich schnell und sie legen jedes Jahr Eier auf Vorrat unter Rinde etc., können wenn es nötig ist ihr Geschlecht wechseln).
Ich halte ein solches Biothop für generell möglich, ABER es würde viele Jahre in der entwicklung brauchen und auch dann nur bedingt funktionieren.
Es wäre verdammt viel Arbeit und ein Dr. Titel wäre dazu nicht ganz unpraktisch ^^
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